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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Anzeigenpreise: DK 4S mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die SS mm breite Mlltmeterzril, tm Tritt»« Da»-)il<bov««e, Tageblatt und Anzeiger« ist da« zur BerSssentlichung der amtlichen Bekanntmachunaen der Amtshauptmannschaft Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits beüimmt. «ld »Wist die amtlichen Bekanntmachungen de« Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgeb^rgchAHandelrban^ G. m. b. H.gschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Rr. »; Postsch^nto^LeipzigN^lsÄ^ Zeitung sür dir Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Bvrntchm, tzohndorf, Wiltschthal, Mißbach, Dittersdorf, »ornau, Dittmannsdorf, Wttzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf LaS„Zschopauer Tageblattund Anzeiger, MW MM WM M M M-^ M MM MM M erscheint werktäglich.Monatl.B«ugSpreiS G-MM l.70RM.3usIellgeb.9vPfg.BcheÜungen werde« in uns. GrschSstSst.,von den Boten, sowt-vonallrnP-stanstalienangen-mmen W 0 ck P N V l S t t für Afchopa« ««d AMg-ge«d Nm. SS Msntag, dm» 28. 1988 ISS. Offene Worte Henleins Letzte Mahnung an dte tfGeGifGe MittkürherrsGaft In Karlsbad hat die mit großer Spannung er wartete 6. Haupttagung der Sudetendeut» sch ««Partei stattgefunden. 500 Amtswalter der SDP. waren am Sonnabend und Sonntag als daS Führerkorps des nunmehr voll geeinten sudetendeutschen Volkstums versammelt, um die Sicherung der nationalen Grund- rechte in einem Raume zu verlangen, in dem die Deutschen schon seit vielen Jahrhunderten Heimatrccht besitzen. Der Parteitag entbot zu Beginn seiner Tagung dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zur Wieder vereinigung des deutschen Oesterreich mit dem Reiche seine herzlichsten Glückwünsche. Bei den Beratungen am Sonnabend hatte der Stellvertreter Henleins, Abg. Frank, die drei Gesichtspunkte gewürdigt, die der Tagung der Sudetendeutschen Partei ihre besondere Bedeutung gäben: 1. müsse festgestellt werden, daß es in diesem Jahr zum erstenmal möglich war, eine wahre Volksversamm lung des geeinten Sudetendeutschtums abzuhallen; 2. müsse auch Wer deS großen geschichtlichen Er- eignisses gedacht werden, daß Oesterreich ins Reich heimgefunden habe; aus diesem Anlaß müßten auch von dieser Stelle aus dem Führer die herzlichsten Glückwünsche übermittelt werden; 3. liege die große Bedeutung der Tagung in der Tatsache, daß sich zum 20. Male der Tag jähre, an dem das Sudetendeutschtum gegen seinen Willen der Tschechoslowakei einverleibt wurde. „Wir wollen unsere Forderungen aufstellen", schloß Frank, die wir an den Staat und die tschechische Regierung stellen müssen/ Senleln: Run hat Prag das Wort Den Höhepunkt der Tagung bildete am Sonntag eine große politische Rede des Führers des geeinten Sudeten deutschtums, Konrad Henlein, der in grundlegen den Ausführungen zu den gesamten Fragen des Sudeten- deutschtums Stellung nahm. Den Versuch, um die grundsätzliche und ehrliche Lösung des sudetendeutschen Problems durch Aufstellung eines sogenann te» „Minderheitenstatuts" herumzukommen, bezeichnete Henlein von vornherein als gescheitert. Die angekündigte Kodifizie rung der bisherigen sogenannten Minderheitenbestimmungen könne nichts anderes bedeuten als die Verewigung des Un rechts und der Gewalt. Man habe das Problem noch nicht in seiner Tiefe erfaßt und glaube, mit Halbheiten darüber hin wegzukommen. Dabei hätte es die Regierung gar nicht so schwer, die tschechische öffentliche Meinung umzustellen, denn, so laate Konrad .Henlein: „Ich bin überzeugt, daß das einfache tschechische Volk im Grunde feines Lebens friedliebend und vcrsöhnungswillig ist. Ich glaube an keinen Hatz und Streit; ich bin aber ebenso da von überzeugt, daß man es von seiner Hetzprrfse befreien muß!" Die Verträge nicht eingehalten Henlein fuhr fort: Wenn es den tschechischen Staats männern wahrhaft ernst ist, mit dem deutschen Volk in ein sreundnachbarliches Verhältnis zu kommen, so wird sich fol gendes als unerläßlich und notwendig erweisen: 1. eine Revision des irrigen tschechischen Geschichtsmythos; 2. eine Revision der unglücklichen Auffassung, daß es die Aufgabe des tschechischen Volkes wäre, das slawische Bollwerk gegen den sogenannten deutschen Drang nach Osten zu fein; 3. eine Revision jener aussenpolitischen Stellung, die den Staat bisher in die Reihe der Feinde deS deutschen Volles ge führt hat. Bei der Beantwortung dieser Frage wird sich das tschechische Voll aber auch darüber klar sein müssen, daß die Neuordnung seines Verhältnisses zum Großdemschen Reich nicht ohne gleich zeitige Neuordnung seines Verhältnisses zu unserer Volks gruppe möglich ist. Das tschechische Volk Halle zwanzig Jahre lang Zeit, die inneren Verhältnisse zur Zufriedenheit aller Völker zu gestalten. Am Ende dieser zwanzig Jahre muß gesagt werden, daß seine Staatsmänner nach drei Seiten nicht erfüllt haben, was man von ihnen hätte erwarten müssen: Erstens: sie haben die freiwillig in den Denkschriften an die Friedenskonferenz gegebenen Versprechungen nicht gehalten; zweitens: sie haben ihre Verpflichtungen aus dem Vertrage von St. Ger^ :ain nicht gehalten und drittens: haben sie ihre staatsrechtlichen Verpflichtungen, die sie in der StaatSvcrfaffung eingegangen sind, nicht gehalten. An die Stell« der Gleichheit aller Staatsangehörigen habe» sie die Ungleichheit aller Völker gesetzt; an die Stelle der viirgerlichen und politischen Gleichberechtigung haben sie die Minderberechtigung der nichttschechischen Völker gesetzt. Wir Vollen als Freie unter Kreien leben An die Stelle der freien Entwicklung für alle Nationali täten haben sie die nationalpolitische und kulturelle Bedrückung der nichttschcchischen Völker gesetzt Statt einer wahren Demo kratie wurde die Diktatur der tschechischen Minderheit, der Bürokratie und der Polizei errichtet. Statt einer zweiten Schweiz mit gleichberechtigten und zufriedenen Völkern wurde ein Staat geschaffen, in dem sich heut» alle nichttschechischen Völker mit Recht unfrei und unzufrieden, rntrechnel und unter drückt fühlen. Heut» erhebe» alle uichttschechischen Völker und Volksgruppe» Protest »egen rin« Behandlung, dir mit völkischem Selbftbe- «ußtsei«, mit Ehre und Würde, nicht länger in Einklang ge bracht werden kann. Als Unterdrückte werden wir uns so lange fühle«, solange wir Deutschen nicht das Gleiche tun dürfen Wie die Tschechen. Alles, waS den Tschechen erlaubt ist, mntz auch unS erlaubt sein. Mit einem Wort: Wir wollen nur alS Freie unter Freien leben! Acht Hauptforderungen Wenn eS zu einer friedlichen Entwicklung im tschechoslo wakischen Staat kommen soll, dann ist nach der Ueberzeugung des Sudetendeutschtums folgende Staats- und Rechtsordnung zu schaffen: 1. Herstellung der völligen Gleichberechtigung und Gleichrangigreit der deutschen Volksgruppen mit dein tschechischen Volk; 2. Anerkennung der sudetendeutschen Volks gruppe als Rechtspersönlichkeit zur Wahrung dieser, gleichberechtigten Stellung im Staate; S. Feststellung und Anerkennung des deutschen Siedlungsgebietes; 4. Aufbau einer deutschen Selb st Verwaltung tm deutschen Siedlungsgebiet in allen Bereichen des össentlichen Lebens, soweit es sich um Interessen und An gelegenheiten der deutschen Volksgruppe handelt; S. Schaffung gesetzlicher Schupbestimmunaen für jene Staatsangehörigen, die außerhalb des geschlos senen Siedlungsgebietes ihres Volkstums leben; 6. Beseitigung des dem Sudetcndeutschtum seit dem Jahre 1918 zugefügten Unrechts und Wiedergut machung der ihm durch dieses Unrecht entstandenen Schäden; 7. Anerkennung und Durchführung des Grundsatzes: im deutschen Gebiet deutsche öffentliche Ange stellte; 8. Bolle Freiheit des Bekenntnisses zum deut schen Volkstum und zur deutschen Weltanschauung. Ich hätte das Recht, im Hinblick auf die letzte innen- und außenpolitische Entwicklung und der damit verbundenen Wert- und Kraftcrhöhnng des Sudetendeutschtums unsere An sprüche noch weiter zu fassen. Wenn ich das nicht tue. dann deshalb, um vor der ganzen Welt den Beweis zu erbringen, daß das Sudetendeulschtum trotz aller bitteren Erfahrungen bereit ist, durch Beschränkung seiner Ansprüche einen aufrichti gen und ernsten Beitrag zur Erhaltung und Festigung des Friedens zu leisten. Es liegt nun an der Staatssührung und dem tschechischen Volk, den gleichen ernsten Beweis zu erbringen und weniger von Frieden zu reden aber etwas mehr sür ihn zu tun! Man soll nicht abermals versuchen, durch kunstvolle Worte, vor allem unwissenden Ausländern gegenüber Ordnung im Staate vorzutäuschen und mit Scheinlösungen dem Problem weiter auszuweichen. Es wäre aber auch falsch, wcun sich oie tschechische Politik allein auf ihre Bündnisse mit Frankreich und Sowjetrußland verlassen wür, ohne selbst elnen ent scheidenden Anteil zur Sicherung des europäischen Friedens aus sich zu nehmen Freimütiges Bekenntnis zum NaNonalsozlaNSmus Ungeachtet der Staatsgrenzen könnte und woilte sich auch das Sudetendeutschtum als Teil des deutschen Volkes, mit dem wir in unlösbarer Verbundenheit immer waren und bleiben, nicht einer Weltanschauung entziehen, zu der sich heute alle Deutschen der Welt mit Freude bekennen. Gerade wir als gefährdetes und um feinen Bestand kämpfendes Deutschtum könne» uns überhaupt nur zu eiiwr Welt anschauung bekennen, deren oberstes Gesetz daS Gesetz der Gemeinschaft ist! . Es geht hier nur nm eine Frage der Gesinnung, deren Freiheit sür jeden Staatsbürger durch die Verfassung gewahr- leistet ist. Diese Freiheit nehmen auch wir in Anspruch, ohne uns damit mit den Grundgesetzen des Staates in Widerspruch zu stellen. So wie daS Deutschtum der ganzen Welt, bekennen auch wir uns zu den nationalsozialistischen Grundaufsassungen des Lebens, die unser ganzes Fühlen und Denken erfüllen und nach denen wir das Leben unserer Volksgruppe tm Rahmen der Gesetze gestalten. Tschechische Gesinnungsterrortsten werden uns wegen dieses offenen Bekenntnisses zur deutschen nationalsozia listischen Weltanschauung hassen und verfolgen wollen. Echt« Demokraten aus der nationalen tschechischen Seite werden unser Bekenntnis verstehen und achten; denn st« wissen, daß auch tn diesem Staate Naum sein muß für jede ehrliche Welt anschauung und daß ja das tschechische Volk selbst eine Wieder geburt vor hkindert Jahren einer einstimmigen und nationale« Gesinnung .«rdankt. Es wird daher von der Einsicht und dem Willen de« Negierung des tschechischen Volkes abhängen, ob am Tage des zwanzigjährigen Staatsjubiläums die heute für un- unerträglichen Verhältnisse noch bestehen bleiben oder der tschechische Beitrag zum Frieden Europas geleistet wird. Wir wollen weder nach innen noch nach außen den Krieg, aber wir können nicht länger einen Zustand dulden, der für uns Krieg im Frieden bedeutet! In Prag waren am Sonntag aus dem gesamten sudetendeutschen Siedlungsgebiet die Vertreter des Su detendeutschen Verbandes für Feuerwehr- und Rettungs wesen zu einer Tagung vereint, bei der unter jubelnder Zustimmung sämtlicher Teilnehmer erklärt wurde, daß auch der sudetendeutsche Feuerwehr- und Nettungsmann sich mit Begeisterung dem Zusammenschluß der deutschen Volksgruppen anschließt, da er ja auch bisher nur sür sein Volk und für seine Heimat kämpfte und schaffte. Dieser einmütig gefaßte Beschluß wurde in einer Drahtnachricht an Konrad Henlein nach Karlsbad übermittelt. VMWSMsWniW bei ber GruMtem Ab 1. April 1933 wird die G r u n d st e u e r nicht mehr nach den Vorschriften der sechzehn verschiedenen Landgesetze erhoben, sondern nach den sür das Reichsgebiet einheit - lich geltenden Vorschriften des Reichsgrund, steuergesetzes vom 1. Dezember t936 (RGBl. I S. 986) und der Durchführungsverordnung vom 1. Juli !937 (RGBl. I S. 733). Den Steuerpflichtigen gehen gegenwärtig die neuen Steuerbescheide zu. Aus diesen ergibt sich teils eine geringere, teils eine höhere Belastung gegenüber der bis herigen. Zu diesen Belaslungsvcrschiebuugen habe» der Reichs minister der Finanzen und der Reichs- und Preußische Minister des Innern gemeinschaftlich u. a. wie folgt Stellung genommen: Allgemeines; Hebesätze Fede Umstellung einer Steuer führt zu Belastungsverschie bungen. Das gilt ganz besonders sür die Grundsteuerreform. Für das Ucbergangsjahr l938 darf die Gemeinde den Hebe- sah grundsätzlich nicht höher bemessen, als zur Erreichung vesienigen Aufkommens erforderlich ist, das bei Fortgeltung der bisherigen Vorschriften in der Gemeinde erzielt werden würde <8 8 des Einsühriittgsgesetzes vom t. Dezember 1936, RGBl. I S. 961) Daraus ergibt sich, daß die Gesamibelastung des Grundbesitzes in jeder Gemeinde, d. h auch die durch schnittliche Belastung eines Grundstücks, sich insolge der Um- stellung nicht ändert Wohl aber können Belastungsverschiebun gen beim eiuzelnenGrundstück einirete» Was jedoch einzeln» mehr zu zahlen haben, haben die anderen weniger »u «ntrichien, da insgesamt das bisherige Auskommen nicht überschritten werden dars Sollte sich im Laufe des Rechnungs jahrs 1938 Herausstellen, daß das hiernach ziilässige Auf- kommen voraussichtlich überschritten werden wird, der Hcbesatz also zu doch bemessen ist, so muß die Gemeinde ibn nachträglich noch sür dieses Rechnungsjahr entsprechend ermäßigen. Diese Senkung Ist durch besondere Vorschriften sür das Uebergangs- jahr erleichtert worden. L. Ursache der Velastungsverfchiebungen Ein Teil der durch di» Grundfteuerresorm hervorgerusenen Velasiunasverfchitbungen ist «»wollt Eines der wichtigsten Ziele des Grundsteuergesctzcs war — neben der Veremyelt- lichiing des Rechts —, an die Stelle der veralteten, durch die Entwicklung überholten Vorkriegsgrundlagen der Grundsteuer die G e g e u w a r l s w e r t e zu sehen Für Grundbesitz, dessen Ertrag und Wert sich nach dem Krieg besonders günstig ent wickelt haben, ist wegen des Festhattens an den veralteten Vorkriegsgrundlagen seit vielen Jahren eine erheblich zu ge ringe Steuer entrichtet worden. Was diese Steuerpflichtigen bisher zu wenig gezohli haben, haben die anderen Steuer- vflichiigen mehr aufbringen müssen. Soweit die Wirkungen des Grundsteuergesetzes in der Beseitigung dieses ungerechten Maßstabs für die Verteilung der Steuerlast bestehen, sind sie zweifellos als erwünscht zn bezeichnen Durch die Umstellung der Grundsteuer ergeben sich auch anders geartete Belastungs- Verschiebungen Es handelt sich hier um Verschiebungen, die sich zwangsläufig aus der Tatsache ergeben daß an die Stelle von sechzehn Landesgcsetzen ein Reichsgesetz tritt. Die landesrcchtlichen Bemeskungsgrundlagen (znm Beispiel Vorkrlegswerte Vorkriegserträgel waren völlig verschieden: sie sind durch den Einheitswerl ersetzt worden. Ebenso waren die landesrechtlichen Tarise völlig verschieden; an ihre Stelle sind die Steucrmeßzahlen desR » iches <8 >2 des Grundsteucrgesetzes, 88 28 bis 33 der Durchführungsverord nung! getreten. Die Einheitswerte sind beim land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz Ertragswerle, beim städtischen Grundbesitz gemeine Werte «Verkehrswenel Sie sind nach den Verhältnissen v o m 1. Januar I 936 ermittelt. Die Auswirkungen, die sich aus der Zugrundelegung dieser Werte sür die Grundsteuer ergeben, sind, soweit sie unerwünscht sind, durch die Steuermeßzahlen nach Möglichkeit ausgeglichen worden Die Steuermeßzahlen konnten, wenn man das Ziel der Vereinhettlichnna nicht völlig aus dem Auge verlieren wollte, nur nach den Verhältnissen im Neichsdurchschnitt bemessen werden. 3. Oie Velastungsverfchiebungen bei der Landwirtfchast Bei der L a n d w i r t s ch a s t ist die Regelung der Frag» von besonderer Bedeutung, in welchem Verhältnis Groß-, Mittel- und Kleinbesitz besteuert werden sollen In dieser Be- »iebuna laaen die Verhältnisse bisher in den »inzelnen Länder«