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Ttsntglich Sächstschev Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 187. o Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Do enges in Dresden. <r Dienstag, den 13. August 1907. Bezugspreis: Bei« Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße »0, sowie durch die Polt im Deutschen Reiche 8 Mart vierteljährlich. Einzelne Nummer« 10 Ps. — Erscheint: Werttag» nachmittag«. — Fernsprecher Nr. 1295. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der «mal gespalt. AnkündigungSseite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 8 mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem RedaktionSstrich (Eingesandt) 7b Ps. PreiSermSßigg. auf SeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Amtlicher Teil. Nachdem Zweifel darüber entstanden sind, ob Kreolin als ein nach der Verordnung vom 22. Februar 1906 zu den Giften gehöriges Kresolpräparat anzusehen ist, wird hier mit bekannt gegeben, daß dies nach Ansicht des Landes- Medizinal-Kollegiums und des Kaiserlichen Gesundheitsamts nicht der Fall und Kreolin somit frei verkäuflich ist. Dresden, am 3. August 1907. 1240 11^1 Ministerium des Innern. «187 Die Vordrucke der Jagdkarten auf das Jagd jahr 1907/1908 sind von hellgrauer Farbe. 1498 11^. Dresden, den 8. August 1907. ei86 Ministerium des Innern. Ernennungen, Berse-uugeu re. im öffentlichen Dienste. Im «eschLftödereiche deS Ministeriums deS Kultus «ud öffentlich«« Unterrichts. Erledigt: Die Schulstelle zu Daubnitz Kollator: Die oberste Schulbehörde 1400 M Grundgehalt, freie Wohnung und Sartengenuß (mit 50 M. katastriert), sowie die Vergütungen für Fortbildungsschule, Turnen und wribl. Handarbeiten. Gesuche bis 2b. August an den K Bezirksschulinspektor in Meißen — Michaelis zu besetzen: Die Lehrerstelle an der zweistufigen Schule zu Mittelbach b. Pul-nitz. Kollator: Dir oberste Schulbehörde. tSOO M Grundgehalt, 2,75 M sür kirchendienst. liche Verrichtungen, 1l0 M- für Fortbildungsschulunterricht, freie Wohnung und Gartenuutzung. Persönliche Zulagen Vorbehalten NadelarbeitSuntetticht Besuche mit den erforderlichen Beilagen bis 1 September an den K. Bezirksschulinspektor in Kamenz. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hose. Dresden, 13. August. Se. Majestät der König folgte Pestern abend und heute früh einer Einladung des König!. Kammerherrn Flhrn. v Burgk zur Rehbockpnsch auf Ebers bacher Revier Zur heutigen Königlichen Frühstückstafel in Moritz burg waren die König!. Kammerherren Fihr. v Burgk und v. Spörcken mit Einladungen ausgezeichnet. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. — An das Ministerium des Innern hat der Verband der sächsischen Hausbesitzervereine eine Eingabe gerichtet, in der er um Zurückziehung der die Anlegung des Vermögens der Sparkassen betreffenden Ministerialverordnung vom 2. August 1906 und um Errichtung staatlicher Grundstückstaxämter ersucht, deren sich die öffentlichen Sparkassen bei Grundstücksbeleihungen zu bedienen hätten. Die erwähnte Verordnung ordnete an, .daß die öffentlichen Sparkassen Sachsens vom 1 Januar 1907 ab mindesten» 25 (aus nahmsweise mit Genehmigung deS Ministeriums deS Innern 20 Proz) des verzinslich angelegten Vermögen- in mündelsicheren Jnhaberpapieren, und zwar mindestens 8 Proz des Vermögens in Schuldverschreibungen deS sächsischen Staate- anlegen und bis zur Erreichung dieses Besitzstands alljährlich mindestens des Über schüsse- ihres verzinslich angelegten Vermögens über den Bestand des Vorjahr» in dem vorgeschrrebeven Anteilsverhältnisse zur An schaffung solcher Jnhaberpapiere verwenden sollten * Die Eingabe deS Verbands führt au», daß durch Befolgung dieser Anordnung die Hypotheken ausnehmenden Grundstück-besitzer, die Spar kassen und die Sparkasseneinleger sehr geschädigt werden würden, während die vom Ministerium erhoffte größere Sicherung der Zahlung-bereitschaft der Sparkassen dadurch nicht erzielt werden würde. Dagegen empfiehlt der Verband die Anwendung von Bries- Hypotheken bei den Sparkaffen an Stelle der jetzt üblichen Buch- Hypotheken und die Errichtung staatlicher Grundbefitz-Taxämter, deren sich die öffentlichen Sparkaffen bei GrundflückSbeleihungen zu bedienen haben würden Nachdem die Verhältnisse de» Wertpapier- und Hypotheken bestand» der öffentlichen Sparkaffen Sachsen» vom 81. Dezember 1905 durch da» Statistische LandeSam» sestgestellt worden sind, hat das Ministerium de» Innern sich veranlaßt gefunden, dem Verbände auf seine Eingabe folgende» zu eröffnen Der Verband nimmt an, daß .durch die angeordnet« Maßregel dem Hau»- und Grundbesitze, hauptsächlich in kleineren Orten, unberechenbarer Schaden zugefügt werden würde * Dean wa» künftig in Wertpapieren angelegt werde« müsse, gehe für den Hypothekenmaikt verloren Ein großer Teil der Hypotheken- such», der bisher von den Sparkaffen Darlehen erhallen habe, werde sich dann an Privatkapitalisten und Banken wenden müssen und dort nur zu ungünstigeren Bedinguvaen und mit geringerer Sicherheit vor Kündigung de» Darlehn» Kredit erhalten , Bewerbmäßige Hypothekeavermittler würden von ihnen durchgängig bi» zu 2 Proz. BermittelungSprovision erheben " DaS Ministerium de» Innern erachtet diese Befürchtungen für! sehr übertrieben. Die Vorschrift, daß mindesten» 25 Proz des verzinslichen Ver mögen« der Sparkassen tu Wertpapieren angelegt werden sollen, ordnet sür die sächsischen Sparkassen nur etwas an, was bet diesen früher annähernd bestand und bei den größten sächsischen Sparkaffen und den Sparkassen anderer deutscher Länder noch besteht, ohne daß der Grundkredit daruuter gelitten hätte. Denn erst in neuerer Zeit ist, im Vertrauen auf die unbeschränkte Fortdauer ruhiger wirtschaftlicher Verhältnisse, der Wertpapirrbrstand der sächsischen Sparkassen, der im Jahre 1872 »och 28 Proz betrug, im Jahre 1903 auf 14 Proz. gesuuken, während er im Jahre 1908 bei den Sparkassen Preußen» ... 27 Proz., BayeimS ... 47 . Österreichs. . . 25 - deS Sparkassenvermögens auSmachte. In Österreich hat der Wert papierbestand im Krisenjahre 1878 den tiefsten Betrag von 12 Proz erreicht und sich in neuerer Zeit stetig gehoben Er betrug 1900 22, 1904 26 Proz. des Sparkassenvermögen» Die amtliche Statistik bemerkt dazu, daß .vor deu Hypotheken andere, leichter flüssig zu machende, wenn auch weniger lukrative Anlagearteu bevorzugt wurden". Wie sehr die Wirkung der ungeordneten Maßregel auf dem Hypothekenmarkt vom Verband überfchätzt wird, ergibt folgende Dar legung. Sachsens öffentlich« Sparkassen legten in den drei Jahren 1901 bis 1908 234 Mill. M. in Hypotheken und 22 Mill. M in Wertpapieren an, also im Jahresdurchschnitt 78 Mill M in Hypo theken und 7,8 Mill. M in Wertpapieren Wenn die letzt erlassene Vorschrift, daß '/« deS JahreSüberschuffeS in Wertpapieren anzulegen sind, schon damals angewendet worden wäre, so würden in den drei Jahren nur 153,6 Mill. M. iu Hypotheken, dagegen 102,4 Mill M tu Wertpapieren, also im Jahre-dur-hschr.llt 51,2 Mill. M iu Hypo theken und 34,1 Mill. M. iu Wertpapieren, mithin jährlich für 26,8 Mill. M weniger in Hypotheken und mehr in Wertpapieren angelegt worden sein. Nach den Feststellungen iu der Zeitschrift des Statistischen BureauS (1892, S. 140) wuchs der Betrag der Hypothekenbelostung der Grundstücke im Königreiche Sachsen von 1889 bi- 1890 um 180 Mill. M. Jene 26,8 Mill, machen von diesem Gesamtbetrag nur etwa 15 auS. Es wird mithin schwerlich behauptet werden können, daß durch die Ablenkung diese- Betrag- von den Sparkassen auf andere Hypothekarkredit gewährende Stellen dem sächsischen Grundbesitz .unberechenbarer Schaden" zugesügt worden wäre Verhältnisse, die srüher in Sachsen bestanden, und noch jetzt in anderen deutschen Ländern bestehen, ohne den Grundbesitz zu schädigen, werden auch in Sachsen unbedenklich wieder hergestrllt werden können, zumal wenn diese Maßregel durch da» Bedürfnis der Sparkassen dringend gefordert wird. Letzteres ist aber tatsächlich der Fall Neben der Sicherheit der Vermögensanlage der Sparkassen ist die Gewißheit ihrer steten Zahlung-bereitschaft die wichtigste Anforderung, die sie zu erfüllen haben. Kann eine Sparkasse die Verpflichtungen, die sie nach ihren Satzungen übernommen Hal, vor übergehend, sei «S auch nur auf einen Tag, nicht erfüllen, so ver anlaßt eine solche Zahlungsstockung ersahrungsmäßig alsbald massen hafte Rückforderungen, und zwar nicht bloß bei der bedrängten Spar- kaffe, sondern auch bei anderen Sparkaffen. Seit dem letzten großen Kriege ist mehr als ein Menschenalter verflossen Bei den meisten Sparkaffen wurden seitdem die Rück zahlungen durch die sie überragenden Einzahlungen regelmäßig ge deckt. Immerhin haben wir selbst in unseren stark gerüsteten und deshalb friedlichen Zetten zwei Jahre (1881 und 1900» gehabt, in denen die Rückzahlungen der sächsischen Sparkassen größer waren als die Einzahlungen, und fünf weitere Jahre (1877 bis 1879, 1882 und 1888), in denen die Rückzahlungen nur wenig hinter den Ein zahlungen zurückblieben ES ist auch zu beachteu, daß der Prozent satz der Rückzahlungen im Verhältnisse zu den Einzahlungen, der vorher nicht selten unter 65 herabging, seit 187K bei der Gesamtheit der sächsischen Sparkassen uie unter 80 Proz. betragen hat. Dieser wenig beachtete Umstand enthält eine eindringliche Mahnung an die Sparkassenverwaltungen, die ihnen anvertraulen Gelder nicht mehr in demselben Umfange wie früher al» länger verbleibende Einlagen zu behandeln. Wir haben jetzt 846 öffentliche Sparkaffen in Sachsen Bon diesen sind aber nur 142 vor 1870 begründet Mehr als 200 Spar kasse« sehlt die zur Vorsicht in der Anlegung ihrer Bestände mahnende unmittelbare Erfahrung aus den KriegSjahren 1866 und 1870/71. Und unter den neueren Sparkassen sind solche in Dörfern von 500 bi» 700 Einwohnern, die vom größeren Geldverkrhre weit abliegen Die Sicherung steter Zahlung-bereitschaft einer Sparkaffe kann aber ausschließlich in der Anlegung ihrer BermügenSbeflände, nicht in der Hoffnung auf StaatShilfe gesucht werden. Denn in be drängten Zeiten werden die Kräfte deS Staate» schon zur Erfüllung seiner Aufgaben in außergewöhnlicher Weise iu Anspruch genommen. In dieser Beziehung stehen die sächsischen Sparkaffen mit An nahme weniger großen Anstalten sehr ungünstig da Ende 1905 hatten von den 882 sächsischen Sparkaffen uur 82 höchsten» 80 Proz ihre« verzinslichen Vermögen- in Hypotheken angelegt, dagegen betrug der Hypothekenbestand bet 77 Sparkaffen (darunter 42 mit über 1 Mill M Vermögen) 80 bi- über 90 Proz, bei 220 Sparkassen (darunter 140 mit über 1 Will M Vermögen) 90 bis über 100 Proz. bei 8 Sparkaffen 100 Proz Da- sind bedenklich hohe Beträge In Sachsen sind 81 Proz , in Lfterreich nur 60 Proz., in Preußen nur 68 Proz, in Bayern nur 50 Proz. deS SparkafienvermögenS i« Hypotheken angelegt. Aus der anderen Seite ist der Bestand der Sparkassen an Jnhaberpapieren in Sachsen nur 14 Proz., dagegen in Österreich 25, in Preußen 27, iu Bayern 47 Proz Lon den 382 sächsischen Sparkaffen hatten End« 1905 17 gar kcin« Jnhaberpapiere, darunt«r solch« mit »ah«zu 1 Mill od«r mehr al- 1 Mill M Vermögen 248 hatten nur 5 bis unter 10 Proz 54 10 - - 25 - 13 25 Proz. oder mehr ihre- verzinslichen Ver ¬ mögens in Jnhaberpapieren angelegt Auch hier sind die größten, erfahrungsreichsten Sparkassen die vorsichtigsten Obige Zahlen sind Zeichen einer Unvorsichtigkeit, die in kriegeri schen Zetten zum Zusammenbruche von Sparkassen, in sonstigen ge- fchästlich bedrängten Zeilen zu schweren Schädigungen der Sparkassen und Sparer führen kann und deshalb unbedingt und bald abgestellt werden muß Hierzu kommt eine ausfällige und unnatürliche Vernachlässigung der sächsischen Staat-papiere Ende 1905 halte« von den 332 sächsi schen Sparkassen 146 (darunter 48 mit je 1 Mill. M Vermögen) gar keine sächsischen Staat-papiere, 137 hatten weniger al- 2 Proz., 41 2 bi- unter 5 Proz , 8 5 oder mehr Prozent ihre- Vermögen- in sächsischen Staais- vapieren angelegt Andere Sparkassen verfahren in dieser Beziehung wesentlich anders. So hatte die Hamburger Sparkasse von 1827, eine der größten deutschen Sparkassen, Enke 1906 neben 10 Mill M Hom burger Stoattschuldscheinen nur 2 Mill M andere Staat-papiere Die Annahme, daß durch die Befolgung der Mintsteriol- Verordnung dem Grundbesitze in Sachieu ein erheblicher Schaden zugesügt werde, ist unbegründet. Zuvörderst ist zu beachten, daß die bisherigen Hypolheken- bestände der Sparkaffen nicht geändert zu werden brauchen. Tie Verordnung verlangt nicht Rückzahlung von Hypotheken Es sollen vielmehr nur die künftigen Überschüsse der Sparkassen, bei denen der Bestand an Jnhaberpapieren noch nicht einmal 25 Proz. ihre- ver zinslichen Veimögens auSmacht, zu in Jnhaberpapieren angelegt werden. Da- verzinsliche Vermögen aller sächsischen Sparkassen war von Ende 1904 bis Ende 1905 um 81 Mill. M. gestiegen. Hiervon wären, wenn die erst am I. Januar 1907 in Kraft tretende Ver ordnung schon damals Geltung gehabt hätte, -- 32,4 Mill M in Jnhaberpapieren anzulegen gewesen, und zwar 12,8 Proz -- 10,3 Mill. M. in sächsischen Staat-papieren, 27,2 - -- 22,1 - - - anderen Jnhaberpapieren, während SO - --- 48,6 - - - Hypotheken angelegt werden dürften Tie weitere Annahme der Eingabe, daß die Verordnung Leu Reingewinn vieler Sparkassen erheblich beschränken und dazu führen würde, daß viele Sparkassen ihren Einlegern nur eiuen um bis bis i, niedrigeren Zins gewähren könnten, ist ebenfalls unbegründet, wie folgend« Rtchnung beweist. Nimmt man an, daß eine Sparkasse, die 100000 M. Vermögens zuwachs erzielte, diesen Betrag ausschließlich in 4proz. Hypotheken anlegte, so erzielte sie von diesen Hypotheken 4000 M JahrrSenrag Verwendete sie dagegen von jenen 100000 M 12 800 M zum Ankäufe von 3prcz. sächsischer Rente, die beim Ankaufskurse von 84 sich tatsächlich mit 3,57 Proz verzinste und 27 200 M zum Ankauf« von 3>,proz Papieren, die beim An- kaufskurse von 94 sich tatsächlich mit 3,72 Proz verzinsten, 60000M aber zum Erwerbe von 4proz Hypotheken, so erzielte sie von diesen Anlagen folgende IahreSeriräge: von 12 800 M. 3proz Sächsischer Rente zu 84 456,96 M. - 27 200 - 3 proz Papiere — 94 . .1011,84 - - 60 000 - 4 proz Hypotheken . . . . 2400 — - zusammen von 100 000 M Anlagen 3868,80 M also gegen die ausschließliche Anlage in 4 proz. Hypotheken nur 181,20 M weniger Bei einer Sparkasse mit 1 Mill M jährlichen Bermögens- zuwachS (in Sachsen gibt eS nur acht Sparkaffen, die 1 Mill oder mehr Zuwachs haben) würde Ler Minderertrag nur 1312 M aus gemacht haben. Nimmt man an, daß die 3 pro; Papiere zum Kurse von 87, die 3t,proz. Papiere zum Kurie von 97 hätten erworben werben müssen, so stellte sich, da ein 3proz Papier zu 87 erworben sich nur mit 3,45 Proz , eiu 8>yproz Papier zu 97 erworben sich nur mit 3,61 Proz verzinst, die Rechnung folgendermaßen: von 12 800 M. 3proz Sächsischer Rente zu 87 441,60 M . 27 200 - 3>,proz. Papiere zu 97 . . 981,92 - - 60 000 - 4 proz. Hypotheken . . . . 2400,— - zusammen von 100 000 M. Anlagen 3823,52 M. Der Minderertrag gegen die ausschließliche Anlegung in 4 proz Hypotheken wäre nur 176,48 M. gewesen, ein Unterschied von etwa V„, der nicht entfernt auSgereicht haben würde, um eine Herab setzung de- Einlagen-Ziusfuße- zu rechtfertigen. Ein Beispiel an der Wirklichkeit möge die- erläutern Eine sächsisch« Sparkasse mit 8,3 Mill. M Linlagenguthaben zeigte Ende 1905 einen BermögcnSzuwachS von 800000 M Sie würde mithin bei Erfüllung ter Vopchriften de- Ministerium- nach den eben angeführten Berechnungen einen Minderertrag von 3 mal 131 --- 893 M. oder 3 mal 176 — 528 » gegenüber der ausschließlichen Anlegung der 300000 M in 4 Pro, Hypotheken haben D«r Reingewinn der Sparkaffe betrug im Jayre 1905 106000 M Die Verringerung dieses Reingewinns um 393 oder 528 M, weniger al» Proz., ist so geringfügig, daß sie auch nur eiue kleine Ermäßigung des EinlagenzinSfuße- nicht rechtfertigen würde Hätte eine Sparkaffe 100000 M BermögenSzuwach» auSjchließ- lich iu 4>4 Proz Hypotheken angelegt, fo würde sie davon 4250 M Jahreszinsen erzielt haben Alsdann würde sich im zweiten der vor erwähnten Fälle folgende Rechnung ergeben. 12800 M 3 Proz sächsische Rente zn 87 441,60 M. 27 200 » 3>^ Proz Papier« zu 97 . . 981,92 - KOOVO - 4'^ » Hypothek«» . . . 2550,— - znsammen 100000 M Anlage» 3973,52 M