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«k. »«1 - Lonmafl den S. TrpOmil-r 1VII 4- ^ -,, »urnabme der Sonn- und Festtage. »rschetett tägtt« **»«- und D»d' VIerleliabrN« -W L 'S-ZÄ^ ZF-.-N Lw W!»'«" - «.>,»,.'" ^ ^>sul tteinre - kekv-csli- «»«I >»ütr°n.'S°8c>isk« vrestlen -^. «-^M888W^^ ^eoükoc ä.'l.-mä- Mnclisclien ksnk Unabhängiges Tageblatt Wahrheit, Recht und Freiheit Inserat« werden die agespnllene Petttzctle oder deren Rnun> WU lL z. dteklume» mit litt z die Zeile dereamet. bei LUederbviu n entsprechende» Nubnii Vachdruikeeet. Nedaktta» und weschitsiSftelle, Dreddea, Ptllnttzer Straftet». — Fernsp.echer lil»« Für Riiikgabe »»verlangt. Schriftstüit, keine LterdtndltchkeU Rednkitvnd-Sprechliunor: l l big l!d Uhr. 1788 unveit lZclrv ViktoriasIksUs. «,p»e»lur«n. pomspeeclivr 5979. Kousntsriigungsn. pomspreclior 5979. Das landerverräkerische Treiben der Sozialdemokratie. Dresden, den 2 September 1»l1 »och hat es rein roter Abgeordneter für nötig be- .unden den Berliner Beichlüsse.t. der Mob,I.naä>,..'gs°Nnr eine Folge zn geben, entgegenzntreten. ^r Vorwärts verkündet vielmehr stolz, dos; die ganze öe..tsche So al- dnniokratie so denke wie die Berliner Genossen. Dos wnd L ,L«° mm, dm, ,i» w. -m" er. innern. welckie sich doS Hombnrger „Echo aus Anlos; der Astonaer Kaiserparade geleistet Hot und die lauten. „Kein Arbeiter losse seine Kinder on der nehmen, nicmond konn dazu gezivnngen werden. Es , begreiflich, wenn die Kinder eine» solchen Verzicht an erivartetes Vergnügen nicht gleich verstehen können. - > mon sie ober doronf hiiNveist, dos; dn eu, Man» geegrt werden soll, der die Ehre ihrer Väter mehr als einmal m den Kot getreten Hot. werden sie es verstehen lernen. Er- zählet ihnen, wie Wilhelm II. euch Elende „nd e,ne RotK von Menschen genonnt Hot. nicht wert, den deutsche» Namen z„ trogen. Sogt ihnen, dos; der Kaiser die 'Partei, deren begeisterte Anhänger ihre Väter sind, immer wieder ge- schmäht »nd sie zn zerschmettern bedroht Hot. Sie werden sich donn selber sogen, dos; sie. die Kinder der Arbeit, nicht dozn t>o sind. olS Stofsoge bei einer höfischen Fe,er zn dienen. Sie werden vielleicht znm ersten Mole spüren, wie doS Klos senge fühl ihnen im Herzen glüht. Focht diesen Flinken on. klärt enre Kinder nnf. Die Bourgeoisie mog tonzen nnd die Pouke schlogen trotz Hungersnot nnd Kriegsgcsohr. Die Arbciterklosse prokia- miert r» flo m m ende in Hof, in diesen Togen deS Paradernmmels ihre Ideale der dei»okrotiscl>en Republik und des SoziolisninS." So wird Ledebonrs Forderung noch der Republik in die Tat nnigesetzt. Ans diesem Boden wuchert »nn jene Ge- sinnung, welche dos Vaterland im Stiche lägt, wenn es von übermütigen Gegnern scl>arf bedroht ist. Kein Wort der deutschen Sprache ist scharf genug, um dieses Geboren zu kennzeichnen; in die weitesten Volkskreise »ins; eS dringen, wie die Genossen derzeit on den Interessen der Ration freveln. Sie sogen zwar, dos; sie gegen den Krieg onftreten. Was soll dos Heiken? Kein vernünstiger Mensch, der einen politischen Einflus; Hot, fordert den Krieg ohne üviteres. Der Lärm der Alldeutsche» konn nichts besagen und bleibt trotz allen Geschreies wirkungslos. Die Regierung will keinen Krieg; wir wissen es bestimmt, dos; sie ans eine friedliche Lösung hofft. Worum also dieser nnzeitige und überflüssige Protest? Wir wollen keinen Krieg, ober er kann uns ousgcnötigt werden; andere Nationen könne» ihn uns erklären oder uns vor Tatsachen stellen, wo trotz der schwersten Bedenken nur »och ein Krieg der Ausweg ist. Man kann sich solche Situationen gut vorstellcn. Älos Null donn die Sozialdemokratie? Auch da sollen ihre Anhänger nicht dem Voterlande dienen. Dos ist ein Verbrechen am deutschen Volke und mus; als solches gekennzeichnet werden. Bereits macl^n sich auch die politischen Konsequenzen dieses Landesverrates geltend. Den Linksliberolen wird sehr traurig zumute, wenn sie daran denken, dosi sie in Düsseldorf die Parole ansgegeben hoben, für solche Landes' Verräter zu stimmen. Die Stimmen des Protestes um Eickhoff mehren sich. Selbst Nonmonn mus; heute schreiben: „Mon konn es bedauern, dosi aus inneren Partei gründen eine Reihe von angesehenen Führern nicht die einfache Zurückhaltung geübt hoben, die für Politiker ein mal Gebot sein kann; eben weil die sozialdemokratische Par tei im deutschen Volsleben eine größere Bedeutung Hot ols die nationalistische Gruppe, müßte sie ein stärkeres allge meines Verantwortungsgefühl hoben. Daran Hot sie es diesmal wieder in bedenklichem Maße fehlen lassen, indem sie ohne weitere Sachvertiefung jeden konkreten Fall ihrer ausgeleierten Kette von abgerissenen Allgemeinheiten vorüberrasseln läßt. Auf die Dauer muß diese geistige Genügsamkeit in der Behandlung auswärtiger Fragen sich in der Unfähigkeit rächen, vcrantwortlicw Politik mitzu- leite». Statt den einfachen Geboten der politisclxm Sach- läge zu folgen, lassen die Berliner Genossen einen Herrn Däumig den Massenstreik und den eventuellen bewaffneten Polkswiderstand gegen einen Krieg ankündigen d i e e l e n de» » p t ö r i ch t e S chw ü tz e r e i könnte man cm l»Uen, »veil kein vernünftiger Mensch levt ernsthaft an einen Krieg denkt, könnte sie der « '"cht für der Regierung nahestehende Kre.se das Signal geben müßten, nun wieder ,mt Ausnahmegesetzen zu drohen. Kein Wunder wenn man d». SNchw»,, wM 0»e.ii^8guslls! ,7« on„v „nd srnbrtsuokl-«', „!>« Ilnlis- „nd Kt-ilkrlvn «vv/i« „«sei» Xuivi,„u»i>; « .4 «!»«>« 11 „ 8 von »0 K».rk au Ii.innik» btVOI-LNzlllltt«« : »»„«rsttNX das; es jetzt geboten wäre, ohne Enthusiasmus und ohne Vertrauensseligkeit die Dinge mit Ruhe zn verfolgen, statt dos zu tun, was neben den Alldeutschen jetzt die Sozial demokraten tun: die deutsche Regierung vor der franzö sischen schlecht zn machen." Aber die Genossen fahren fort, jedes Wort des „Schwätzers" Däumig zn unterstreichen; sie berufen in Ber lin ans den Sonntag wiederum Versammlungen ein und »rollen protestieren. So soll der Parole: Widerstand gegen die Mobilmachung! vorgearbeitet werden und so soll es in rote» „Köpfe" hineingehämmert werden, daß sie den Massenstreik zu proklamieren haben, wenn der Krieg lvmnit. Eine innere Revolution soll das Vaterland kampf unfähig machen. Wenn man hiergegen durch schärfste Ge setze beizeiten anftritt, so sind das keine Ausnahmegesetze. Solche fordern wir nicht; »vir lehnen sie sogar ab. Aber allgemeine Strafgesetze schärsster Art gegen Landesverrat nnd Massenstreik bei Mobilmachuiig werden die Antwort sei» auf das verräterische Treiben, das den weitesten Volks- schichten die Augen öffne» muß. politische RrmSschcm Dresden, den 2. Sep.e>»be> >91 l — Der Kaiser hat bei der vorgestrigen Parade de« Gardekorp» in Berlin den König Friedrich Angult znm Chef de« Zweiten Garde.Ulanen Regiment« ernannt. Das Regiment wurde dem Könige vom Kaiser mit einer seier- liehen Ansprache persönlich überleben, woraus König Friedrich August mit einem Hoch auf den Kaiser dankle, in welche» da« Regiment begeistert einstimmte. Diese außergewölu-Iiche Verleihung kann al« eine besonder« Auszeichnung für unfern König betrachtet werden. — Der Prtuzregrnt von Bayern leidet an Rheumatis mus iin Arme. Die rheumattsche Anschwellung hatte den ganzen Arm ergriffen mid nötigt den Patienten, ihn in einer Schlinge zu tragen. Der Prinzregent ist gezwungen, in Hohenschwangau zn bl'ben. Kein Interview m ! Kiderle». Französische Blätter brachten dieser Tage äuget- iche Unterredungen mit Staats sekretär v. Kiderlen. die e> mährend seiner Schweizer Reise gewährt haben soll. Die Unterredungen fände» nie statt und sind vallkommen ans ,-en Fingern gesogen. Wohl hat ein französischer Ion na!ist die Güte gehabt, unseren Staatssekretär ans Schritt und Tritt zu begleite», i» dem selben Zuge mit ihm zn ;ahreii, in demselben Hotel mit ihm abzusteige», an derselben Tafel mit ihm zu speisen »sw. Aber auch diese „Lieb.-,, „-ürdigkcit" vermochte nicht, den Mund des Staatssekretär zn öffnen. Keine nc»c Flottcnvorlnge. Die „Deutsckie Tages zeitung" liest gleich »ns ans der Kaiserrede auch keine neue Flatteiworlage heraus; sie schreibt: „Es märe »vahr- hastig »veil gekommen, wenn man dem Kaiser, dem obersten Heerführer des dentsclzen Volkes, das Recht be streiten wollte, diese Notwendigkeit mit aller Entschieden heit hervorznheheii. Wir wiederholen, die Worte den Kaisers brdenten, wenn man sie nicht künstlich verdreht, nnd wen» nm» nicht etwas hineinlegt, das an sich nicht darin lag, keine Ankündigung eines neuen Flottengesetzcs. Wohl aber haben sie bekundet, daß nicht nur die Hamburger, an die der Kaiser sich nnniittelbar wandte, sondern alle natio nalen Kreise entschlossen sind, die deutsche Flotte auch fürderhin so zu verstärken, daß sie ihre Aufgabe die deutsche Wellstellnng zn wahren, erfüllen kann. Wir sind vorläufig der Meinung, daß dies auf Grund deS jetzt geltenden Flotlengesetzes und seiner selbstverständliche» Konsequenzen möqlich sei." Das ist qanz unsere Ansicht. .Kein Stück Marokko. Ans Grund bester Infor mationen dürfen wir erklären, daß Deutschland in keinem Stadium der Verhandlungen ein Stück Marokko gefordert hat; sein Anspruch ging dahin, die wirtschaftliche Freiheit des Landes durch bestimmte Garantien zu stellen und Kom> pensationen in Mittelafrika zu fordern. So war der Stand punkt der deutschen Regierung von Anfang an; ein Zurück- weichen fand darum auch nie statt. Diese Stellungnahme ist auch gut begründet aus allgemeinen politisctren und finanziellen Gesichtspunkten. Die Forderung alldeutscher Kreise nach einem Deutsch-Marokko ist vom Reichskanzler und vom Auswärtigen Amte von Anfang an abgelehnt worden. Dagegen darf gesagt werden, daß die ausreichende Sicherung der deutschen Handelsfreiheit auf dem besten Wege ist und daß die Wünsckie aller deutschen Finnen in Casablanca usw. ganz mit den Bestrebungen deS Aus wärtigen Amtes einig «zehen. — Zu den Gerüchten über den angeblichen Nachfolger de« Geheimrates Hamann wir der „Rhein.-Wests. Ztg." aus Hamburg geschrieben: „In den letzten Tage» ging eine Meldung durch einige Blätter, an Stelle des Geheimrats Hamann werde der Ehesrednkteur des „.Hamburger Korresp.". F. v Eckardt, die Leitung der Presseabteilung des Aus wärtigen Amtes übernehmen. Die Meldung erscheint nicht zum ersten Male, sie wurde schon einmal von Hamburg aus lanciert, als die Stellung Hamanns durch den Prozeß, aus dcm er siegreich hervorging, erschüttert schien. Herr v. Eckardt ist ein Sohn des ehemaligen russischen Publi zisten Dr. Eckardt, seine Mutter war eine geborene David. Seinem Pater wurde beim Uebertritt in deutsche Dienste gestattet, den russischen Dienstadel als dentschen erblichen» Adel weiterzusühren. Der „Hamb. Kor." hat der Regierung gegenüber bald diese, bald jene Taktik eingeschlagen. Den Reichskanzler z. V. nannte das Blatt früher e-inen „kluger» und edlen" Menschen, unlängst wieder sciialt es ihn einen: „Nörgler". In den letzten Lagen sielen einige recht l'hzantinische Anke! in dem „Hamb. Kor." auf. Neben, der Propaganda für Bülow war dir schroffe Bekämpfung der Kvnservntipen stets des „Hamb. Korrelp." verhältnis mäßig bemerkbarste Tätigkeit." Wir halten es für ganz ausgeschlossen, daß der deutsche Russe Eckardt an diese Stelle kommt. Ein Mann, der die Konservatibe» und das Zentrum seit Jahren in der: schofelsten Weise belampst hat, ist nicht fähig, ein solches Amt objektiv z» leite». Nach unseren Informationen be sieht an leitender Stelle auch keinerlei Neigung, diese»» Redakteur ins Auswärtige Amt zu berufen. Ucbrrall Grenzen auf! heißt es i» Deutschland. In Frankreich finden Revolten statt, um die Oesfnung dev Grenzen zu erzlvingen; in Belgien beginnen Protestver- sammlnngeii für Oesfiiung der Grenzen. A»S Oesterreich kommt der Nus: Grenzen auf! Man könnte noch ein halbes Dutzend von Ländern nennen, Ivo auch dieser gedankenlose Ruf ertönt. Woher sollen denn da die Lebensmittel kommen? — Feuerbeftattuvß und katholische Kirche. DiJe.'ben liberalen Blätter, die den Bischof von Dresden angcgr fsen haben, weil er die kirchliche Einsegnung einer zur Feuer- bestattung bestimmten Leiche angeblich gestaltet habe, was unwahr ist. greifen den Erzbischof von Bamberg an. rn.il er die Einsegnung einer solchen Leiche vervulgs t hat. Sonderbare Logik. In Dresden log eine grobe Täuschung vor; der katholische Geistliche hat die Einsegnung vollzogen, »veil er von der bevorstehenden Leichenvcibrennuiig nichts wußte. In Bamberg sollte ein Geheimer AmtSrar in Kobmg beerdigt werden. Da er der katholischen Religion angehölte. hatte der katholsiche Stadtpfarrer Wohlpart in Bamberg bei seiner geistlichen Behörde anaesragt. Der Bischof von Bamberg verbot jedoch kategorisch j-ae geist lich? Beteiligung bei dein Begräbnisse, nnd so wurle dann die Tranerfeier im Hause und die Einsegnung und Leich-'»- rede lm Krematorium von dem evangelischen Hof- Prediger Konststocialrat Kcßler abgel,alten. Sond. bars Geschmacksverirrung, wenn ein protestantischer Prediger sich — auch wenn er gebeten wurde — an den Sarg eines Katholiken drängt! — Zum Fall Graudiuger wird dem Bayrischen Kurier von einem katholischen Pfarrer geschrieben: Nicht zum ersten Male ist der Magistrat in München bei Präscntalion ans srne Pfarrei, wie vor kurzem bei Pnllach, aus Hinde-nisi« gestoßen. Etwa im ,zahre 1870 erledigte sich die Pfarrei zum Heiligen Geist in München. Der Magistrat präsentierte auf dieselbe einen Kurat M. aus Mürzburg. DaS Erz- bischöfliche Ordinariat unter dem seliger Erzbischof Greg rlus versagte die Anerkennung und Investitur. Längere Zeit blieb infolge davon die Pfarrei unbesetzt. Endl'ch g b dcx Magistrat doch nach und präseniierte dm damaligen Parier von St. Zeno Anton Torna den iväteren Erzbischol von München, der freudigst begrüßt äußerst segensreich wirkte b:S zu seiner Ernennung als Domkapitular Verstorbene Reichstagsabgrordnete Schmerzliche Lücken hat der Tod seit 1907 gerade besonders stark in dio Reihen des Reick stagszentrums gerissen. So sind zurzeit alle erledigten Mandate durch den Tod von Zen- tumsabgeordneten frei, nämlich das von Düsseldorf, von Konstanz und Ratibor Im ganzen sind von insgesamt! lOl Zentrumsabgeordneten. die 1907 gewählt wurden, nicht! weniger als ein volles- Dutzend verstorben, nämlich die Ab geordneten Prinz Arenberg. Dasbach, Franke, Hirschberg, Graf Hompesch, Hug, Hirsch. Dr. Rügenberg. Schmidt lJmmenstadt). Schmidt (Marburg), Wattendorf nnd de Witt Einen prozentual noch größeren Verlust hatten die D e il t s ch k 0 n s e r v a t i v e n zu beklagen. Es starben nämlich folgende acht konservative Abgeordnete; Arendt. Böning, v. Gersdorf, Nißler, Gras Stolberg-Wernigerode. v. Winterfeld. Zindlor und Fürst Inn- »nd Knyphausen. Von den n a t i 0 n a l l i b e r a l e r, Abgeordneten starben folgende sechs: Detto, Graf Linola, Onarck. Reese, Schelk- Horn und v. Kaufmann. Die Sozialdemo raten verloren durch den Tod vier Abgeordnete: Auer. Ehrhardt, Goldstein und Singer. Verhältnismäßig gering war dev Verlust der Fortschrittler Es starben die Abge ordneten Dr. Delbrück, Dr. Hernies und Schmidt (Halle), Von den Abgeordneten der Wirtschaftlichen Ver einigung starb Köhler nnd von der Reformparbek il! M « !: