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Dresdner Journal : 11.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187905119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790511
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-05
- Tag 1879-05-11
-
Monat
1879-05
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 11.05.1879
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Ak 108. Sonntag, den 11. Mai. 187S Xdoov«»e»t»pr«li! Io> g»Li«L ä«utivüi» : iLbrlicü: . . 18 blurlr. H Mrlicd: 4 50?k. Nnrsla« Kummoru: 10 kk. rlmlb äs,ä«vt»eti«> Laieke» tritt?o«t- unck 8tempelru»ckl»8 üinrn. Innoruteoprelvsr kür 6«n Rnom einer xsupultsnso ?«titr«ils 20 kl. voter „Liugomuickt" äio 2«il« KV kk. Li-sostolnen r MsUek mit Xunmkms äsr 8onv- vnä keisttngo ^>En«in tAr ilvo sot^näsv T»8 DreMerZmmml. Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. lviernteunonnbmp »nnrrtrt,, F>. Lrancketetter, OomminonLr 6« Orooclnor lournul»; L»»d«rU-»«rU>i Mts» Lotpitg L—«I - »r«1», rr»ktM1 ». K.: Daae-nste»- L Vogler, N«rUn kr»^-1^1 p»Vr»LirMrt ». H. Möv»v,ii K»ck «ko»««, N«rlln: S. Lnrniat, /-v<U,ck«nckanL, Nr«««: L. Schott«, Nr»»l»n: L LtanA««'« öüre»u; t Vo»-«; krinlttnrr ». H.! Fa«A«His u. >/ 0' iot>« öuellt»»oälnn8> VdrUtir v , N»u»»,«r: 6 Lc-Ü«»l«r, kirt» SirUn - krirOekurt ». ». Da«-« L t/Ä. , Niundurg: D Lie«<lAen, ^16 Äl«»»or. S » r » n » x e b » r r Lüniul. Lrpvclition 6s« Orvockoor louriutt«, vre«1«a, Lvmgerotr»«« Ko. 20. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, auf Grund des Reichsgefetzes vom 21. October 1878. Auf Grund von tz 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemocratie vom 21. October 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die No. 46 der unter dem Namen: „Dresdner Presse- in Dresden erscheinen den periodischen Druckschrift nach 8 11 des gedachten Gesetze- durch die unterzeichnete Landespolizeibehörde verboten ist. Dresden, den 9. Mai 1879. Königliche Kreishauptmannfchaft. von Einsiedel. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichte». Lo»do», Souaabe»d, 1V. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der „Sta»dard" meldet a«S Lahore vom gestrige» Tage, daß Iak»d Aha» sammtliche Friede»sbedi»g»»ge» a»ge»o««e» hat, welche i» Folgende« bestehe»: Borschie- b»»g der Gre»»e vo» Aaadahar bis z»m A«- ra»gebtrge i»rlafive dem Ahodschakpaß v»d de« Ptschi»thale, Abtret»»g des A»r»«th«leS bi« Sh»t»rgarda» »»d de« Ahyberpasse« bi« Loargi Der Major Eavaguari kehrt «it de« Emir »ach Aab»l al« britischer Gesandter r»rLS. E»gla»d ist berechtigt, ei»e» Age»te» i» Kandahar anznstelle» (Vgl. die Rubrik „Zur Orientfrage-) Berlin, Sonnabend, 10. Mai, Nachmittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Zn der heutigen Sitzung des Reichstags theilte vor Eintritt in die Tages ordnung der Präsident das in vergangener Nacht plötzlich erfolgte Ableben de» Abg. vr. Nieper (Hannover) mit, dessen Andenken das Hau« durch Erheben von den Sitzen ehrte. Der Gesetzentwurf, betreffend dir Lerthetlung der Matricularbeiträge für 1879/80, wurde in dritter Lesung debattelos genehmigt. Bei der dritten Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Erwerbung der preußischen Staats druckerei für das Reich, beantragt Aba. Kayser (Socialist) die Auszählung des Hause- behufs Eonsta- tirung der Beschlußfähigkeit desselben. Der Namens aufruf ergiebt 205 Anwesende, das HauS ist somit be schlußfähig. Der Präsident theilt dies mit und fügt hinzu, ihm sei amtlich von den Schriftführern ange zeigt worden, daß der Abg. Kayser bei der Recapitu- lation anwesend gewesen sei, aber nicht geantwortet habe. Er müsse dies als eine Verletzung der schuldigen Rücksicht gegen das HauS rügen und werde den Fall in derGeschäftsordnungscommission zur Sprache bringen (allseitige Zustimmung). Abg. Kayser bemerkt, er sei zur Nennung seines Namens nicht verpflichtet, und habe er übrigens die Auszählung nur deshalb veran laßt, weil seine Partei von den wirtschaftlichen De batten ausgeschlossen sei. Der Präsident erwidert, das HauS, nicht er habe den Schluß der DiScussion aus gesprochen, und hält daS zuerst Gesagte aufrecht (er neute Zustimmung). Der Gesetzentwurf wird schließlich in dritter Lesung, danach in den noch ausstehenden Paragraphen und im Ganzen genehmigt. Der Gesetzentwurf, betreffend den Nachtragsetat (für die Ausstellung in Sidney), wurde in dritter Lesung genehmigt. Es folgte die erste Berathung der Gesetzentwürfe, betreffend die Erhebung und Erhöhung der Brausteuer. Abg. Uhden ist für die Gesetze, widerlegt den Einwand, daß der Entwurf nur in Verbindung mit der Brannt- weinsteuersrage zu behandeln sei, und empfiehlt Ver weisung an die Lommission. Abg. Richter (Hagen) spricht gegen die Entwürfe. Der Reichskanzler- amtSprasident Hofmann erklärt: Die Regierungen haben die Vorlagen nicht nur aus finanziellen Grün den vorgeschlagen, sondern auch, um eine einheit liche Regelung der Brausteuer herbeizuführen. ES gelte, die Brau- und Branntweinstcuergesetze den süddeutschen Bestimmungen anzupassen. Daß durch die Erhöhung der Brausteuer die Zunahme des Brannt weingenusses werde bewirkt werden, sei nicht zu be fürchten. Die Erhöhung der Steuer sei nicht so groß, daß da- Brauereigewerbe darunter leiden werde. Man möge die Steuer auch nicht verladen, sondern gleich bewilligen, um die Interessenten nicht in Ungewißheit zu lassen. Wien, Freitag, 9. Mai, Abends. (Tel. d. Boh.) Der russische Botschafter v. Novikow noti- ficirtr heute hier, daß die russischen Truppen in Ostrumelien in voller Räumung begriffen seien. Die Nachricht, daß KOO muhamedanische Aa- mitten aus Bosnien ausgewandert find, ist un richtig; dagegen ist es richtig, daß 450 orthodoxe Familien aus den südlichen Distrikten Montene gros in Bosnien eiagewavdert find, weil sie dort ein besseres Fortkommen zu finden hoffen. Da- Abgeordnetenhaus begann heute die De batte über die Gesetze zur Abwehr der Rinderpest und gegen ansteckende Thierkrankheiten. (Vgl. den Sitzungsbericht unter „TageSgeschichte-.) London, Freitag, 9. Mai, Abends. (W.T.B.) Im Oberhause erklärte heute der Staatssekretär des Aeußrru, Marquis v. Sali-bury, auf eine Anfrage deS Earl Carnarvon, die Convention von Tchisvo sei noch nicht ratificirt; es seien noch «eitere Unterhandlungen mit den auswärtigen Mächte» und auch mit China wegen der Lektnzölle vothwendig. Eine Mission zur Erforschung von Thibet sei wegen der unruhigen Zustände in den benachbarten Distrikten nicht abgesendet worden. Auch im Unterhause werden mehrere Inter pellationen an die Regierung gerichtet. Hanbury fragte an, ob für die vollständige Räu mung Ostrumeliens durch die russischen Truppen ein bestimmtes Datum vereinbart sei. Der Unter- staatSsecretär des Aeußern, Bourke, antwortet, die Räumung werde sich so schnell, als die Umstände es gestatten, vollziehen. Aus eine weitere Frage Monks erklärt Bourke, England habe bezüglich der griechischen Frage in eine Mediation durch Vermittelung der Botschafter der Mächte in Konstantinopel gewilligt; was die Inter pellation darüber, ob die Botschafter einzeln oder collectiv vermitteln sollten, anbelange, so müsse er ver langen, daß dieselbe vorher angemeldet werde. Endlich antwortete Bourke auf eine Anfrage För ster'», Frankreich habe eine kmonatlge Verlängerung deS Handelsvertrages angeregt, und England habe sich damit einverstanden erklärt. Lagrsgeschichtr. * Berlin, 9. Mai. Se. Majestät der Kaiser traf heute Vormittag 9 Uhr 25 Minuten auf dem Potsdamer Bahnhof hierselbst ein und wurde von Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Karl, dem Gou verneur, Generaladjutanten, General der Infanterie v. Boyen, dem Lommandanten, Generalmajor Grafen v. Wartensleben und dem Polizeipräsidenten v. Madai begrüßt. Se. Majestät empfing später im PalaiS die Besuche Ihrer kaiserl. und königl. Hoheit der Kron prinzessin, Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Friedrich Karl und Sr. königl. Hoheit des Prinzen Alexander, conferirte mit dem Reichskanzler Fürsten v. Bismarck und hörte die Vorträge deS Ministers des Innern Grafen zu Eulenburg und des Polizeipräsidenten v. Madai. — Der BundesrathSausschuß für die Ausarbeitung eines Gesetzes zur Regelung desGü- tertarifwesenS auf den deutschen Bahnen hielt heute Mittag Hl Uhr im Reichskanzleramt seine erste Sitzung. In derselben sind vertreten: das Präsidium: durch den preußischen Bevollmächtigten zum BundeS- rath, StaatSminister und Minister der öffentlichen Ar beiten Maybach, die stellvertretenden Bevollmächtigten: den geh. OberregierungSrath Körte, stellvertretenden Vorsitzenden deS ReichSeisenlmhnamlö, geh. Oberregie- rungSrath Kräfft vom ReichSeisenbahnamt, geh. Regie- rung-rath vr. Schulz von der ReichSeisenbahnverwal- tuna und den geh. RegierungSrath Fleck vom preu ßischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten; Bayern: durch den stellvertretenden Bevollmächtigten, General director der königl. bayerschen BerkehrSanstalten v. Hocheder; Sachsen: durch den stellvertretenden Bevoll mächtigten, geh. Finanzrath Hofmann; Württemberg: durch den Bevollmächtigten zum BundeSrath, königl. Gesandten Siaatsrath Frhrn. v. Spitzemberg, — dem nächst durch den augenblicklich verhinderten stellver tretenden Bevollmächtigten, Generaldirector der königl. württembergischen BerkehrSanstalten Geh. Rath v. Dil- leniuS; Baden: durch den stellvertretenden Bevollmäch tigten, Generaldirector der StaatSbahnen Eisenlohr; Hessen: durch den stellvertretenden Bevollmächtigten, großherzogl. RegierungSrath Schulz, Mitglied der Di rektion der Main-Weser-Bahn; Oldenburg: durch den Bevollmächtigten zum BundeSrath, StaatSrath Sell mann. — Der Reichskanzler hat dem Bundesrathe nach der „N.-Z." folgenden Gesetzentwurf, betreffend die provisorische Einführung von Aenderungen deS Zolltarifs, vorgelegt: 8 1. Eingangszölle von bis dahin zollfreien Gegenständen und Erhöhungen bestehender Zölle, wegen deren Einführung dem Reichstag ein Gesetzentwurf zur Beschlußfassung vorgelegt ist, können mit Zustimmung des BundeSraths und des Reichs tags durch Anordnung des Reichskanzler» vorläufig in Hebung gesetzt werben. 8 2. Der Antrag aus Ertheilung der nach 8 1 erforderlichen Zustimmung de» Reichstag» bedarf nur einmaliger Berathung und Abstimmung. Der Reichstag kann nach abs»- luter Stimmenmehrheit beschließen, daß die Berathung und Abstimmung an demselben Tage stattfinden soll, an welchem der Antrag schriftlich eingebracht ist. § S. Die Anordnung deS Reichskanzler» (§ 1) ist in das Reichsgesetzblatt auszuneh men und tritt, salls sie nicht einen anderweiten Zeitpunkt be stimmt, sofort in Kraft. Die Anordnung erlischt mit dem Ablaus des TageS, an welchem das betreffende zur Beschluß fassung de» Reichstages im Entwürfe vorliegende (8 1) Gesetz in Kraft tritt oder durch Reichstagsbeschluß abgelehnt oder zurückgezogen wird, spätestens aber mit dem 15. Tage nach Schließung der ReichstagSsession, während deren die Anordnung des Reichskanzlers erlassen ist. 8 » Nach dem Erlöschen der Anordnung des Reichskanzlers O S) sind unverzüglich diejenigen Zollbeträge, welche aus Grund derselben von bis dahin gesetzlich zollfreien Gegenständen oder über den bis dahin gesetzlichen Zollsatz hinaus entrichtet oder zu Lasten des ZolljchuldnerS angeschrieben sind, zu erstatten, beziehentlich wieder abzuschrei ben, insoweit diese Beträge Gegenstände betreffen, welche nach der zur Zeit des Erlöschen» der Anordnung geltenden Zoll gesetzgebung zollfrei find, oder infoweit sie nach höheren Zoll sätzen berechnet sind, als die zur Zeit des Erlöschens der An ordnung bestehende Zollgesetzgebung sestsetzt. 8 5. Diese- Ge setz tritt sosort in Kraft." Der vorstehend mitgetheilte Gesetzentwurf erscheint als eine vorbereitende Maßregel, um während der Hier spricht sich ein ästhetische« Gesetz aus, dessen reiche Winke sich jede Theaterregie zu Nutze machen ehrreiche Winke sich jede Theaterregie zu Nutze machen ollte. Für lebend« Gruppen, die sich ab und zu in reier Bewegung immer wieder verändern, auflösen und Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. vereinfacht, fo hat auch die Bühne im blosen Realis mus ihre Kraft nicht zu suchen. Das hier Gesagte wird sich für Bühnenleiter als eine allgemeine Bemerkung verwendbar erweisen. Speciell veranlaßt wurde es dadurch, daß ich das Lager bei allem Fleiß zu dick und voll arrangirt fand und dabei an die frühere, sehr plastisch übersichtliche, namentlich im Mittel- und Hintergrund günstige Jnscenirung er innert wurde. Diese« Zuviel ist jedoch nur eine Beeinträchtigung deS Eindrucks, keine Störung. Eine solche ergiebt sich aus Besetzungischwächen, welche die Umstände mit siq bringen. Ich glaube aber, man kann „Wallensteins Lager- ohne vorzügliche Vertreter des berühmten Kü rassiers und deS LapucinerS nicht mit Bottheil geben, am wenigst« bei den Traditionen unser- Theaters. Von Hrn. Koberstein war daS Einspringen in die erstgenannte Rolle eine dankenSwerthe Aushilfe; doch geht mit solcher Gefälligkeit und mit solchem sichtbaren Fleiß deS EinstudirenS das Gelingen nicht gerade Hand in Hand. Herr Erdmann hat Streben und Geschicklichkeit für manche kleine Episodenrolle erwiesen, aber seine Ver wendung als Lapuciner verlöscht den Glanzpunkt und die Steigerung deS Stückes. Der Himmel mußte den Vögeln Fittige geben, damit sie fliegen können. Wenn Jemand die Wirkungen deS Humor» und der ergötz lichsten Komik hervorbringen will, fo darf man ihm nicht zürnen, wenn er trotz de» besten Willen» ohne die dazu nöthigen Himmel»gaben sein Ziel nicht erreicht. Endlich ist e» für den Effect deS Stücke» wichtig, daß darin nicht blo» der Lhor-, sondern auch der Sologesang mit der Frische und Kühnheit soldatischen A. Hoftheater. — Altstadt. — Am 9. Mai: „Wallenstein » Lager-, Vorspiel zum dramatischen Gedicht „Wallenstein- von Schiller. — „Die Picco lomini-, Schauspiel in 5 Acten von Schiller. (Beide Stücke neu einstuditt.) In Leipzig beabsichtigt man au» Veranlassung de» Barnay'schen Gastspieles am Sonntag den 11. Mai die ganze Wallensteintrilogie aufzuführen. Man will um H3 Uhr Nachmittags beginnen und wird Abends H10 Uhr zu Ende fein. Statt dem Publicum eine solche, den poetischen Genuß abstumpfende Strapaze aufzurrlegen, ist die alte Methode der Vettheilung jener Dichtung auf zwei Abende für die Leistungs fähigkeit unserer Nerven humaner berechnet. Man wird jeder Theaterdirection für das letztere Arrange ment dankbar sein. Ob unsere Bühne mit einer solchen Darbietung nicht noch hätte matten sollen, wäre in unserer mo mentanen Situation vielleicht eine Frage gewesen, die freilich nur durch den Erfolg genügend beantwortet werden konnte. Diefe Antwort ist für „Die Piccolomini- günstig ausgefallen, viel minder günstig aber für „Gallen stein- Lager. - Man hat sich mit dem Linstudiren diefer wunder bar realistischen Dichtung viel Mühe gegeben und der Ausstattung reich« Sorgfalt zugewandt. Unsere Regie läßt e« nicht an Thätigkeit fehlen und die Arbeit ,ft groß geworden, seitdem durch die Rundreisen der Meininger auf die künstlerifche Würdigkeit der Jnsceni rung mit Recht ein starker Nachdruck gelegt ist, wenn auch nicht ohne den unvermeidlichen Rückschlag, diese Frage zu sehr zu einer brennenden zu machen. ES giebt in der Plastik ein Gesetz, welches bereits die Alten klar erkannt hatten: die freistehenden Figu ren einer dargestellten Action (zum Beispiel in einem Giebelfeld) dürfen nicht zu zahlreich und zu voll grup- pirt sein, wenn der Gedanke deutlich, der Eindruck durchsichtig und kunstgerecht werden soll. Die Aegineten find die einfachste Gruppe der antiken Zeit, wie der Bildhauer sagt am dünnsten und am meisten im Neben einander componirt, und doch macht die Gruppe, au» der von der Tempelhöhe dereinst gebotenen Entfernung gesehen, vielleicht von allen ähnlichen Schöpfungen den lebendigsten Eindruck. ich neu zu neuen Stellungen umbildrn, gilt eine ganz lhnliche Kunstregel: eine Ueberfülle von Personen, ein angehäuste» Hintereinander macht den Gedanken deS Ganzen undurchsichtig, und das zu emsige Bestreben, realistisch zu wirken, führt statt Lebendigkeit da» Lärmen und den ärgsten Feind der Kunstauffassung, die geistige Unruhe herbei Unterstützung und Anregung der Phantasie dürfen nicht in Ermüdung und Uebertrum- pfung derselben au-atten. So wie ein Maler, der ein Bild schaffen und die poetischen Eindrücke der Natur durch die Mittel der Kunst in un» wachrufen will, sich die Objecte der Wirklichkeit mit Auswahl typifch Dauer der Zolldebatten mit möglichst geringem Zeit verlust eine provisorische Erhebung erhöhter oder neuer Einfuhrzölle nach Maßgabe der Tarifentwurf« durch führen zu können. — Dem Vernehmen der „N. Pr. Ztg - nach ist in Bezug auf den Organisationsentwurf für die Reichs lande schon Beschluß gefaßt. Die Ernennung de« FeldmarschaÜS Frhrn. v. Manteuffel zum Statthalter gilt als sicher. Der Generalfeldmarschall wird, wie zu vermuthen steht, seine neue Stellung bereit- vor dem Besuche Sr. Majestät deS Kaiser» in den Re ich-landen antreten. — Am 7. d. M. Abends ist hierselbst der wirkt. Geh. Rath Mac Lean nach längerem Leiden im 74. Lebensjahre gestorben. Derselbe hat lange Jahre hin durch, bis zu seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienste im Jahre 1877, als Director den Vorsitz in der 3. Abtheilung deS Handelsministeriums geführt. U. Berlin, 9. Mai. Der Reichstag genehmigte in seiner heutigen Sitzung die Gesetzentwürfe wegen Vettheilung der Matricularbeiträge auf da- laufende EtatSjahr, wegen Erwerbung der preußischen Staat»- druckerel und wegen Beschickung der Ausstellung in Sydney, und beendigte al-dann die erste Lesung der Zolltarifvorlage. Nachdem der königl. sächsische Bun desbevollmächtigte, wirkt. Geh. Rath v. Nostitz-Wallwitz, mehrere im Laufe der DiScussion gegen die verbünde ten Regierungen erhobene Vorwürfe widerlegt hatte, sprach Abg. Graf v. Stolberg (Rastenburg) für, Abg. Rickert gegen die Vorlage, Letzterer namentlich unter Bezugnahme auf die Verhältnisse und Bedürfnisse der Ostseeprovinzen. Nach Annahme eines Schlußantrag« wurde der Anttag deS Abg vr. Löwe bezüglich der geschäftlichen Behandlung angenommen, e« wird also zur Vorberathung der Finanzzollpofitionen und einer Anzahl Schutzzollpositionen eine Lommission von 28 Mitgliedern niedergesetzt werden (vgl. dcp Sitzungsbe richt in der Beilage). — In Anbetracht der wichtigen Arbeiten, welche dem Reichstage zur Erledigung zahl reich vorliegen, ist man, wie heute die „N. A. Z- meldet, übereingekommen, den Gesetzentwurf über den Strafvollzug in dieser Session nicht mehr eiuza- brinaen. Saarbrücken, 9. Mai. Ein Telegramm der „K. Z.- meldet: Die Staatsanwaltschaft hat die Ap pellation gegen das Uttheil in Sachen der Marpinger Affaire zurückgezogen; das freisprechende Erkenntniß tritt sonach in Kraft. * Wien, 9. Mai. In der Hofburg fand gestern Nachmittag zu Ehren deS auf der Durchreise hier ver weilenden Kronprinzen von Schweden und Nor wegen Galadiner Statt. — In Abgeordnetenkreisell verlautet, wie das „Frdbl.- mittheilt, m sehr bestimm ter Weise, daß die Session deS Reichsraths am 17. d. M. durch eine Thronrede deS Kaisers feierlich ge schlossen werden soll. DaS Abgeordnetenhaus ver sammelte sich heute wieder. Auf der Tagesordnung standen, nebst einigen Gegenständen von minderm Be lange, die beiden Gesetzentwürfe, betreffend die an steckenden Thierkrankheiten und die Rinderpest. Der RegierungSverlreter, Section»ches Ritter v. Kubin, giebt einen geschichtlichen Rückblick aus die Entstehung der Vor lagen. Die in Verhandlung stehenden Vorlagen haben den Zweck, die bestehenden Thierseuchengesetzgebung abzuändern. Die gegenwärtige Thierseuchengesetzgrbung besteht au» der Lhuinuchtiwor^christ vom Jahre 1859 und der dazu erschiene nen Belehrung, dann aus dem Rinderprstgrsetze vom Jahre 1868, aus dem Gesetze vom Jahre 1878, endlich au» einigen Paragraphen de» Strasgesetze». Schon im Jahre 1875 hat dir Regierung eine Vorlage eingebracht, über welche jedoch da» Abgeordnetenhaus zur Tagesordnung übergegangen ist. Bleich zeitig wurde die Regierung ausgesordert, drei Vorlagen einzu bringen, von denen sich die eine aus die Desinfektion, die an dere aus die allgemeinen Seuchenvorschriften und die dritte aus die Rinderpest beziehen sollten. Die Regierung ist dieser Auf- sorderung nicht nur nachgekommen, sondern sie ist weiter ge gangen und hat die Vorlage vom Jahre 1875 einer vollstän- Feuer» vorgettagen wird. Die zahme Eorrectheit kanll hier gar keine Entschädigung bieten. Was hilft mir die richtige Note, wenn ich den Nerv der Thatkrast nicht merke Ganz vorzüglich gab Herr Jaffs den Wachtmeister und auch die Herren Kramer, Richelsen und Bauer erfreuten als Trompeter und Holkische Jäger. Frau Wolff fpielt die Marketenderin fehr frisch und keck. „Die Piccolomini- befriedigten mehr. Di: Hauptpersonen finden wir in „Wallenstein'- Tod- wie der, deshalb sei hier nur Einige» angedeutet. Ich sah daS Stück bis zum vierten Acte und zwar den drit ten Act von einer Parquetloge aus, wobei ich die Bemerkung nicht unterdrücken will, daß ich die öfter gehörte Klage der schwachen Klangwirkung an diesem Platz nicht bestätigt fand. Einen vorzüglichen, durch Natürlichkeit der Rede veredelten Eindruck machte Herr Porth al» Wallen stein, während Frl. Ellmenreich durch ihre poetische Auffassung und anmuthige Erscheinung der Rolle der Thekla viel Schönes zubrachte. Frl. Ulrich'» Gräfin Terzky ist eine anerkannte Leistung. Otto Banck. Stille- Glück. Rovtllr von Adolf Stern. (Fortsetzung zu Rr. 107.) „Sei nicht ungeduldig, liebster Mann. Wa« ich fühle, ist schwer au-zudrücken, und ich weiß gar nicht, ob ich e» vermag!- versetzte Agne» „Ich erscheine Dir sicher kindisch — Du mußt Dich eben erinnern,
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