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Amts- M AmMatt für den «bouwemevt. viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des .Jllustr. UnterhaltungSbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen''in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Sejirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Mmgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 4S. Aa-r,«»«. Sonnabend, den 1. Januar «rfchetwt wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. L8«8 Jahr um Jahr, Immerdar Strömt im Wechsel hin das Leben Und den Maßstab giebt die Zeit. Stunden, Tage — träge weben Sie die Jahre, diese streben Tropfengleich zur Ewigkeit. Z«« Jahreswechsel Wunschbeseelt sich herzlich drücken, Zeit ist Balsam; alte Schmerzen > Scherze flattern hin und her. Blassen zur Erinn'runa ab. Ferne Lieben zu beglücken, Ueber ausgebrannten Kerzen, Schlagen bunte Brieflein Brücken Trost und Hoffnung unfern Herzen, Hebers Land und übers Meer. Kommt das Neue klar herab. Jahreswendei Tausend Hände Altes sinkt Und Neues blinkt. — Stark und tief Die Glocke rief. — Seht, die Straßen voll Gedränge! Seht, die Scheiben festlich glühn! Hier Gebet und dort Gesänge — Eine Regung fühlt die Menge: .Wieder ist ein Jahr dahin.' Wunderbar, Neues Jahr, Jubelnd von der Welt empfangen. Ziehst Du wie ein König ein. Zwar die Zukunft ist verhangen; Aber so Du anaefangen — Friedlich soll Dein Ausgang sein. Bekanntmachung. Die Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 15. November 1897, das Verbot der öffentlichen Ankündigung von Geheimmitteln betr., liegt 14 Tage lang an hiesiger Rathspelle zur Einsichtnahme aus. Eibenstock, den 28. Dezember 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Bekanntmachung. Am 31. Dezember dss. Js. sind der 4. Land- und LandeSkulturrente«-, sowie der 4. Wafserzinstermit» für das Jahr 1897 fällig und bei Vermeidung der zwangs weisen Einziehung bis spLteftens zum 8. bez. 18. Januar 1888 in hiesiger Stadt steuereinnahme zu entrichten. Eibenstock, den 28. Dezember 1897. Der Rath der Stadt. 6178 Stück ficht. Stämme von 10—20 515» , . Klötzer . 7-15 1257 . . . . 16-22 358 . „ . . 23-36 162» „ „ Derbkangen „ 10—15 1178 „ . „ . 8u.9 3175 . „ Meisftangeu „ 5—7 2650 „ . . . 2-4 36',2Rm. „ Jutzsinünpek, 60 . . Uadelhost-Nrenuscheite, 867 . . . -SIScke in den < >» Starke, > " " V in den Abth. 14, 15, / 16, 27, 30, 45, 48, 49, ' " 50, 51, 74 und 79. Abth. 31, 35, 46, 51 und 55 unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Königliche Aorstrevierverwaltuug Karlsfeld und Königliches Jorftrentamt Eibenstock, Hehre. am 30. Dezember 1897. Herlach. , Hess«. Bg. Bekanntmachung. Vom 1. Januar 1898 ab wird unter Widerrufsvorbehalt bei je 150 edm Wasser verbrauch 1 Pfennig Nachlaß für den Kubikmeter Wasser gewährt, jedoch nur bis zum Mindestbetrage von 8 Pf. p. eoni. Eibenstock, den 23. Dezember 1897. Der Rath der Stadt. Die Stadtverordneten. Hesse. E. Hannebohn, z. Zt. Vorsteher. Gnüchtel. 1. öffentliche Sitznna des Stadtverordneten-Collegiums Wonlag, den 3. Januar 1898, Wormittags 11 Ahr 11 Einweisung der neu- bez. wiedergewählten Stadtverordneten. 21 Wahl des Stadtverordneten-Vorstehers und dessen Stellvertreters. 31 Wahl der Stadtverordneten in die gemischten ständigen Ausschüsse. Eibenstock, am 30. Dezember 1897. Der Bürgermeister. ' H«ss«. Holz - Versteigerung aus dem Staatssorflrevier Karlsfeld. In Hendels Hotel in Tchönheiderhammer sollen Jreitaa, den 7. Januar 1888, von Norm. /,8 Uhr an folgende aufbereitete Nutz- und Brennhölzer und zivar: Holz. Versteigerung aus dem Staatssorstrevier Schönheide. Im Hotel „zum Rathhaus" in Schönheide sollen eni folgende in den Durchforstung, 31 bis 33, 36, 43, 44, 49, 52, Brennhölzer und zwar: 3144 Stück 51 „ 15 , 8 Rm. 247 , 703,« „ 33 „ weiche Kkiiher von 7—15 . . , 16-22 . 23 36 . Aren» scheite, „ Ilreuullnüppel, , Aesie und , Htö-Ke unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Sonnabend, de« 8. Januar 1888, von Vorm. 8 Uhr an - " " len und Räumungen der Abtheilungen 14, 18, 23, 26, 28, 29, !, 55, 58, 60, 62, 63, 69, 70 und 80 aufbereitete Rutz- und Oberstärke, > „ 3,- m lang. Königliche Jorstrevierverwaltung Schönheide und Königliches Aorstrentamt Eibenstock, Koffmann. am 30. Dezember 1897. Äerlach. Nachdem die Abschätzung zu den hiesigen Eommunanlagen auf das Jahr 1898 beendet ist, wird das betreffende Cataster vom 8. Januar 1888 ab 14 Tage lang in der Expedition des unterzeichneten Gemeinderaths in der Weise ausgelegt werden, daß jeder Anlagenpflichtige von ferner Abschätzung Einsicht nehmen kann. Etwaige Reklamationen sind innerhalb der 14tägigen Auslegungsfrist bei dem unter zeichneten Äemeinderathe schriftlich anzubringen und mit Angabe von Beweismitteln, bei Vermeidung des Verlustes der letzteren, zu versehen. Reklamationsschriften, welche diesen Erfordernissen nicht entsprechen, müssen unberücksichtigt bleiben. Schönheide, am 30. Dezember 1897. Der Gemeindcrath. Weujayr 1898. Die Zeit, wo es wirklich noch Leute gab, die im stillen Kämmerlein in der Gylvesternacht da« Fazit de« abgelaufenen Jahre« zogen, ist »»riet; möglich, daß solche Einsiedler nur in der Phantast« obligater Festartikelschreiber »xistirt haben. Heute, in unserer du» Ende de» Jahrhundert« mit beängstigender Schnelligkeit entgegeneilenden Zeit sammeln sich die Menschen viel lieber im kleineren und größeren Freundelkreise zu fröhlichem Zwiegespräch bei Sang und Becherklang oder gar bei Mummen schanz und Markentreiben. Da» Leben mit seine» erhöhte» An- forderungen und verfeinerten Genüssen ist so ernst geworden, daß man gerne einmal die Würde abftretst und anstatt in die Ver gangenheit lieber in die Zukunft blickt, die trotz aller Mißerfolge de« Menschenleben», trotz aller Täuschungen immer noch Im Spie gelbild« di, Hoffnung in, glänzende» Gewand« pig». Und so ist e« denn natürlich und in der Menschennatur begründet, daß am Neujahr»tage, an dem Tage, der für Jedermann einen be- deutung»vollm Zeitabschnitt in seine« Leben bildet, die Menschen seele auf den Erundton der Hoffnung gestimutt ist. I» die Zu kunst blickt da« Auge und Ihr bunte« lkaleidolkop Hubert ihm mancherlei Herrüche Bilder vor, Bilder, die da» Herz erfreuen, obschon »er verstand «eist nicht an ihre verwlrstichmi, glauben mag. » Snd«» wie di, Gegenwart >wr Allem nicht am Sylvester- abend und am Nenjahrltage vergessen wird, so läßt sich auch dst Pergängmhcht nicht barmen. Und wieder ist e« von der -lMigen und allwasteude» Natur so weise eingerichtet, wennschon sich die meisten der Dhatsach« kau« bewußt «erd«,: in der ver- gangenheit verblassen die unangenehmen, unerquicklichen und selbst traurigen Bilder mehr und mehr und hervor treten um so leuch tender die schönen, guten, erhebenden Stunden und seien e« ihrer noch so wenige im vergangenen Jahre gewesen. Da« Menschen- gemüth ist und bleibt im Grunde doch ein zufriedene«, e« begnügt sich mit Wenigem und e» zieht von vornherein ein gut Th eil der Hoffnungen ab, die e» sich auch für da« neue Jahr gemacht: so leuchten den genügsamen Menschen, — und die weitau» größte Menschenzahl ist genügsam, — am Sylvefterabend die Hellen Sterne der Vergangenheit und die nicht minder Hellen. Sterne der Zukunft. Denjenigen Semüthern aber, die am Sylvesterabend sich tiefsinnigen Betrachtungen htngeben mögen, nicht minder Denen, die nie und nimmer sich zufrieden geben können mit Ihrem Leben«- loole, sei für die«mal de» Dichter« herrlicher Spruch unterbreitet, der mehr der Leben«wei«hett enthält, al« dickleibige, philosophische Folianten, webr de« Tröste« al« manch erbauliche« Buch, mehr der Hoffnunglfreudtgkeit, al» alle Utopien unserer u. vergangener Zeit und «ehr der 8eben»restgnation, al» die Werke mancher modernst! Pessimisten: Wenn Ale« stet« so käme. Wie Du gewollt ell sgst Und Sott Dir gae Wcht« ntchme Und gäd' Dir keine gast, — Wie wär« dann mildem «erden, O, Menschenkind, dchellt? Du maßtest s» derderten, . So lieb wttr Dir di« Wett. Wahrlich, der Dichter hat Recht. In« Ungemessene steigen würden ja die Wünsche der Menschen und der für ihre Aeuße- rung bekanntlich offizielle Neujahrstag würde schier erdrückt wer den unter der Wünsche Last, wenn alle« da« in Erfüllung ginge, wa« jeder für sich begehrt. Und andererseit«: eben dadurch, daß nicht Alle» erreichbar, wa« dem Menschen wünschen«werth, er halten die Güter dieser Erde erst ihren Werth, während der mühelose Erwerb dieser Güter gar bald Gleichgültigkeit, Ueberdrnß erzeugen und jeden Fortschritt aufheben würde. Sylvester und Neujahr'sind bekanntlich die Zeiten, in denen man sich selbst nicht blo« alle« Gute wünscht, sondern auch den lieben Nebenmenschen durch Karten und Kärtchen, mit Ernst und Humor den Wunsch zu erkennen giebt, daß e« ihnen im neuen Jahre so gut al« möglich ergehen möge. Hoffentlich sind alle diese Wünsche ernst gemeint und da» versenden der Neujahr»karten ist doch noch nicht zu jener leeren Form geworden, wie man vielfach weint. Bei un« wenigsten«, die wir un» hiermit an unsere »erehrltchen Leserinnen und Leser wenden, ist e« wahrlich keine leere Form, sondern wirkliche« Wohlwollen, wenn wir ihnen Allen ein glückliche», frohe« neue« Jahr wünschen, »in Jahr, in de« ihnen wenigsten» ein Theil ihrer Herz»n»wünsch« in Erfüllung geh« «bg». Und wir hoffen, daß auch sie, unsre Leserschaar, un« ihr Wohlwollen entgegenbringt und in Treue auch fernerhin an un« und unserem Blatte festhält, wie wir in Treuen stet« zu unseren Lesern gestanden haben. Wir wünschen ihnen allen zuerst beste«, körperliche» Wohlergehen im neuen Jahre, auf dem sich der Frieden und die Hetterkeit der Seel« aufbauen möge, wir wünschen ihnen den materiellen und geistigen Erfolg ihrer ernst-