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DlevStag, »e» SO. LNöder ^7 253 1WS Bezirks - Anzeiger Degründet 1842. 65. Jahrgang. KMlalt flr die MWe ZmkhniplimmislhB Whii, d«5 Königlich KmtMW und den Ktndlrnl zu ImWerg i. Kn. Zrankenberger Tageblatt Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg l. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Erscheint an jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs- Preis vierteljährlich 1 50 monatlich 50 Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 früherer Monate 10 H. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. tzzch-61. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die 5-gesp. Petitzeilc oder deren Raum 1b H, bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 <); „Eingesandt" im Redaktionsteile 30 Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b H Extragebühr berechnet. Jnserateu-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expeditionen. Das Deutschtum in Rußland. Seit Monaten hat in Rußland mitten unter den Schrecken der Revolution, nicht nur in den Ostseeprovinzen, eine erfreuliche nationale Bewegung unter den dort lebenden Deutschen sich geltend gemacht. Bei un« im Reiche hat diese Bewegung lebhafte» In» teresse geweckt, ohne daß doch in breiteren Schichten eine einiger- maßen klare Vorstellung davon herrschte, wa» da» Deutschtum in Rußland überhaupt zu verlieren hat oder wa» r» dort zu retten gibt. Umso erwünschter ist da die vollständige und nach Möglich keit genaue Umschreibung und Feststellung de« deutschen Besitz stände« in Rußland, die in der soeben erschienenen zweiten Auf lage de» vom Allg. Dtsch. Schulver. herausgegebenen „Handb. d. Deutscht. i. AuSl." vorgenommen ist. War schon die erste Auf lage diese» Handbuches ein außerordentlich dankenswerter Versuch, so wird sie doch durch diese zweite, ungleich zuverlässigere und vollständigere gründlichste Umarbeitung in den Schatten gestellt. So auch bei dem Kapitel Rußland. Au» den ausführlichen Statistiken über die Zahl der deutschen Reichrangehörigen in Rußlands Städten und Provinzen unv ihre Verteilung nach Bekenntni- und Beruf greifen wir nur dir Haupt- ziffer heraus, die die Gesamtzahl dieser Reich-angehörigen auf 148370 angibt. Ueber die nationale Haltung dieser Reichs deutschen sagt Professor Schiemann» der zu den Statiniken des Handbuch» verschiedene kritische Kommentare au» seiner sachkundigen Feder beigesteuert hat, daß von ihnen leider ein nicht geringer Teil über kurz oder lang in den russischen Untrrtanrnverband ein zutreten und dann weit rascher als die zähere und national festere baltisch-deutsche Bevölkerung oder als die Kolonisten, die im 18. und 19. Jahrhundert sich unter dem Schutze von Freibriefen nieder!,eßen, in da» Ruffer-tum Überzug hen pflegt. E» sei daher im Interesse der Deutjchcrhaltung dieser Einwanderer auS dem Reiche im höchsten Grade wünsch-nSwert, daß in den größeren Städten, nach d-m Muster von Petersburg und Moskau, deutsche Schulen gegründet würden, deren Absolvie ung daS Recht dcS militärischen Freiwilligendienste» verliehe. Namentlich für Lodz, Warschau, Kiew, Odessa, Saratow wäre dahin zu wirken. Au» der Statistik über die Deutsch-Ruffen geben wir die wichtigsten Zahlen, die freilich mit auf allerdings möglichst vor- sichtigen Schätzungen beruhen. Danach gibt eS in den Ostsee. Provinzen 300000, in Polen 500000, in Westrußland 115000, in Südrußland 415000, in Astrachan 410000 und außerdem noch etwa 200000, in ganz Rußland zusammen also etwa zwei Millionen Deutsche außer den Reichkdeutschcn. Diese Zahlen bc. rückfichtigcn übrigen» nur Landestule und Orte, an denen sich Deutsche in größerer Menge beisammen finden. Doch gibt e» kein russische» Gouvernement und keine russische Stadt, die nicht deutsche Bewohner hätten, sodaß ihre Schätzung aus zwei Millionen zweifel- lo» eher zu niedrig, al» zu hoch gegriffen ist. „Ein Korrektiv", so schreibt dazu wieder Professor Schiemann, „bietet die Zahlen, angabe über die Verteilung der Konfession«». Rußland zählt heute 61/4 Millionen Protestanten. Bringen wir davon die ge- Kater «ad Soh». Originalroman von Freifrau Kntfe »0« FeUitztch. (2s. gortZe-unz.) — (Nachdruck vrrbo'rn., 13. Kapitel. Von neuer Hoffnung beseelt fuhr er einige Stunden später Ler Heimath zu. Wie er es dem Laudesherrn gesagt, war sein :rster Weg zu dem Freund, dem er in bewegten Worten die Unterredung mit dein Kvwg schilderte. Theiluehmend und selvst erleichtert drückte Oberst Rotteuan les Barons Hand, der festen Hoffnung, daß sich nun Alles zum Guten wenden würde. Auf dem Heimweg erinuerte sich der Baron an Fallers lluwohlseiu. Emen Augenblick trat er in den Laden, in dem rr Faller und Christine vorfand. Auf die Frage nach des rrsten Gesundheit ward ihm guter Bericht, und Christine meldete ihm, daß sie den Brief sofort an seine Adresse befördert habe. Christine mochte instinktiv gefühlt haben, als sie die Adresse las, daß hier Horst im Spiele sei. Von seiner Erkrankung war selbstverständlich ganz P. unterrichtet, auch von jenem Spielabend wurde mancherlei erzählt. Des Barons kummer volles Aussehen fiel ihr auf; gewiß trug Horst auch hieran die Schuld. Seine Krankheit würde den Baron kaum so schwer bedrücken. Tiefes Bedauern erfaßte sie für den alten, gütigen Herrn, sie schämte sich jetzt ihrer selbst, einstmals so un begründete Bedenken wegen seiner Freundlichkeit zu ihr gehegt zu haben. Wenn Baron Tolsting ihr Gutes erzeigte, geschah es nur aus edler Gesinnung, wie hatte es ihr jemals einfallen können, darin ein Almosen zu erblicken. Sie hatte schon oft darüber nachgedacht, wie vereinsamt der alte Herr dastehe, trotzdem er Frau und Sohn hatte und trotzdem er gut und liebevoll war. Aber vernachlässigt und gemieden wurde er von der Gattin und dem Sohne, an dem er so viel gethan, feine Liebe ihm mit Undank belohnt, so wie ihr. Sie fühlte tiefes Mitleid mit ihm, der ihr gewissermaßen als Schicksalsgenosse erschien und begann ihm immer wärmere Zuneigung zu widmen, samt« Bevölkerung de» GroßsÜrstentum» Finnland mit 2,67 Mill., di« Esten mit 0,476 und die Letten mit 0,490 in Abzug, so bleiben immer noch über 2*/, Mill. Protestanten, die ohne Zweifel Deutsche find. Aber auch diese Zahl ist zu niedrig gegriffen, weil ein Teil der Esten und Letten durch die vom heiligen Synod ge- leiteten Bekehrungen der russisch-griechischen Kirche zugeführt war» den ist, bei Berechnung der Konfession-zahl au» der Nationalität also nicht mit in Anschlag gebracht werden darf. Der neueste Petersburger Kalender berechnet 3,734000 Protestanten. National am schlechtesten daran find die in Rußland lebenden Deutschen, die zur griechischen Kirche übergetreten find, denn in Rußland decken sich, wie im J-lam, Konfession und Nationalität, d. h. Hie eine geht in der anderen auf. Seit im Zusammenhang mit der auf Reformen und Beseitigung de» Absolutismus drängenden revolutionären Bewegung deS Jahres 1905 die Gewissensfreiheit verkündigt und daS Haupt der intoleranten Konvertierung-bewegung, Oberprokwator Pobjedonotzew, seine» Amtes entsetzt ist, läßt sich hoffen, daß diese Quelle nationaler Verluste nicht nur versiegen, sondern allmählich auch die Einbuße früherer Jahre ausgeglichen werden wird. 8. Evangelisch-lutherische Landesshnode. 21- öffentliche Sitzung am 27. Oktober. Es stand zunächst die zweite Beratung über das Besoldungs- Wesen der evangelisch-lutherischen Geistlichen auf der Tages ordnung. Debattelos wurde der Erlaß einstimmig angenommen. Es folgte dann die Beratung über den Antrag des Petitions- aussckusses zu den Petitionen des Kirchenvorstandes der Emmaus- parochie zu Leipzig usw., kirchliche Steuergemeinschaft und gegenseitige finanzielle Hilfeleistung der Kirchgemeinden betr., worüber Geh. Kirchenrat Sup. v. Pank-Leipzig den Be richt erstattete. Der Petitionsausschuß schlage der Synode vor, zu beschließen: 1. das Kirchenregiment zu ersuchen, a) dahin zu wirken, daß bei Neuordnung des kirchlichen Steuerwesens den Kirchgemeinden größerer Orte eine gegenseitige finanzielle Hilfsleistung kirchengesetzltch er möglicht werde, und daß eine solche Neuordnung sobald als möglich in Angriff genommen werde, d) unerwartet dieser Neuordnung den auf gegenseitige finan zielle Hilfsleistung der Kirchgemeinden gerichteten Be strebungen jede Förderung auch ferner angedeihen zu lassen; 2. im übrigen die erwähnten Petitionen dem Kirchenregiment zur Kenntnisnahme zu überweisen. Die Abstimmung ergab die Annahme des AusschußantrageS mit Einstimmigkeit. Sodann wurde die zweite Beratung über Erlaß Nr. 14 und die dazu Angegangenen Petitionen, die Abänderung der Kirchen- Vorstands- und Synodalordnung betr., ausgenommen. De- battelos wurde der Erlaß unter Berücksichtigung der in der ersten Beratung getroffenen Abänderungen einstimmig angenommen. Ueber die Petitionen des Vorstandes des Deutsch-evangelischen Frauenbundes und Gen, die Beteiligung der Frauen an den kirchlichen Wahlen, an der kirchlichen Gemeindeverwaltung und an den Predigerwahlen betr., berichtete Bürgermeister Carl- Marienberg. Der PetittonSausschuß empfahl, die Synode wolle 1. von der Bereitwilligkeit weiter Kreise christlicher Frauen während ihr Groll und Haß gegen Horst durch den Kummer, den er seinem würdigen Vater bereitete, neue heftige Nahrung fand. „O, wenn doch für mich ein Tag der Abrechnung käme," dachte sie mit zuckendem Herzen, als sie zum Oberst Notlenau ging. Die ganze Qual ihrer betrogenen Liebe war wieder er wacht. Wenn der Baron ahnte, dag sie nur deshalb so schlecht aussah, weil sie seit Monaten vom Grain um seinen Sohn verzehrt wurde! — Jetzt erhob sich der Baron, seine kleine Reisetasche vom Boden ausnehmend- „Gute Nacht, Herr Faller," sagte er freundlich. „Ich muß jetzt fort, mein Weg ist immerhin weit bis Hochfeld." „Aber, Herr Baron," warf der alte Faller ein, „Sie tonnen doch nicht das Gepäck tragen." „Weshalb nicht? Ich habe doch gestern früh auch Niemand zum Tragen gehabt, und im Uebrigen ist meine Tasche auch lehr leicht." „Nein, unmöglich,^ widersprach der Alte, „das kann ich nicht zugelen. Lassen L>ie Christine mitgehen; sie wird es sich zur Ehre anrechncn, Ihnen gefällig sein zu können. Nicht n ähr, Kleine?" Mit tiefem Erschrecken vernahm Christine diesen Vorschlag. Nach Hochfeld mitgehen? Vielleicht gar Horst begegnen? Das Herz klopfte ihr zum Zerspringen, doch mit Gewalt zur Ruhe sich zwingend, nahm sie die Tasche an sich, trotz erneuter Ein wendungen des Barons, und schritt rüstig neben ihm her. Während der Wanderung sprachen sie kaum 'miteinander, Jeüer war zu sehr von seinen eigenen schweren Gedanken in Anspruch genommen. Horst würde gewiß in banger Sorge seine Rückkehr ent- gegensehen, dachte der alte Herr. Trotz seines Grolls sehnte er sich danach, ihn aus seiner Unruhe zu reißen uuü ihm des Königs große Gnade zu verkünden. Wie überrascht würde Hor,l sein, so schnell Nachricht zu erhaltenI Heute erwartete ih 1 sicher Niemand. Jetzt tauchte das Schloß vor den Blicken der Wanderer auf. Sämmlüche Fenster des ersten Stocks waren erleuchtet. Ein heftiger Schreck durchfuhr den Baron. Feuer! — Doch zur Teilnahme an der Arbeit in den Kirchgemeinden mit wärmstem Dank Kenntnis nehmen; 2. den Ktrchenvorständen empfehlen, dort, wo die örtlichen Verhältnisse dies gestatten, von der vom Kirchenreatment bereits daraebotenen und von der Synode gutgeheißenen neuen Einrichtung der geordneten kirchlichen Helferinnen tunlichst Gebrauch zu machen; 3. der künftigen Erwägung Vorbehalten, ob noch in anderer Weise eine Heranziehung der Frauenkräfte für da» kirch liche Leben empfehlenswert sei; 4. hierdurch aber die Petitionen als erledigt anzusehen. Nach der Debatte wurde das Ausschußgutachten einstimmig angenommen. Nächste Sitzung: Montag vormittags 9 Uhr. Tagesordnung: Registrandenvortrag, Wahl deS ständigen Ausschusses, Anträge. Vertliches und Sächsisches. lvrr Nachdruck mtserrr vrtllch«» vrtrtualdrrichv yt «ur «tt Ourllruauead« grftaürt.) Frankenberg, 29. Oktober 1S0S. fr. Seine« Rande« nicht lange zn erfreuen hatte sich ein bi» jetzt noch unerkannt gebliebener Fahrraddirb. Dieser hatte sich am Sonnabend abend in Mittweida einen Rover widerrechtlich angeeignrt und damit daS Weite gesucht. Da seine Spur nach Frankenberg führte, setzte die Mittweidaer Polizeibehörde sogleich telephonisch die hiesig« Schutzmannschast von der Tat in Ke»«t- nit. Und noch am stlben Abend gelang «S, da« signalisierte Rad auf hiesiger Neugasse zu beschlagnahmen. E« stand vor einem dortigen Restaurant. Der Dieb jedoch war nicht ausfindig zu machen; er war entkommen. DaS gestohlene Rad aber konnte dem rechtmäßig«» Besitzer wieder zugrstellt werd«». -j-b. Bo« der RrichSbauk wird un«, mitgeteilt: Am 12. November d. I. wird in Nixdorf be» Berlin eine vom Reichs« bank-Dirrktorium in Berlin abhängig« ReichSbankntb«nst«llt er« öffnrt werden. Wechsel auf R-xdorf müssen lauten: Nixdorf bei Berlin, nicht etwa: Berlin-R xdors. . -s Die Fleischuot und die Fleischer, Der Bezirk»verein Königreich Sachsen im Deutschen Flrischerverbande beschloß, fol gende, vom Vorsitzenden Nietzschmann-Leipzig verfaßtt Resolution der sächsischen Regierung und dem Landtage zur Kenntnis zu bringen: Die Versammlung der Obermeister de« Bezirksverein« Kö» nixrrich Sachsen im Deutschen Fleischervecband hat di« Uebrr« zrugung, daß, die Preise für Fleisch aller Art, hervorgerufrn durch die hohen Viebpreise, die hohen Zölle, die großen AuS» gaben für staatliche und städtische Einrichtungen, wie sie schon seit langer Zeit gezahlt werden müssen, eine Höhe erreicht haben, die »ine ernste Gefahr für die allgemeine Wohlfahrt bedeutet. E« ist daher erforderlich, daß die König!. StaaUregierung all ihren Einfluß geltend macht, damit durch die Regierung de« Deutschen Reiche« die Einfuhr außerdeutschen Vieh« unter Be obachtung der schon jetzt vorgeschriebenen vrterinärpolizeilichen Sicherung-Maßregeln im weitesten Maße zugelaffen wird. Al- nein, dann wäre die Helligkeit nicht so gleichmäßig gewesen. Was aber kannte die Ursache sein? Beschleunigten Schrittes näherte er sich dem Schlosse. Auf dem Hvs stand eine Magd. „Was geht denn oben im Schlosse vor, weshalb ist alles so hell erleuchtet?" fragte sie der Baron, auf die Fenster zeigend. „Die gnädige Frau haben ihren Theeabend," lautete die Antwort. Fast hätte er die Frage wiederholt, um sich zu "über zeugen, daß er nicht falsch gehört. Unglaublich I Während er noch in der Erinnerung an die überstandene Aufregung zitterte, feierte man im Schlüsse Festlichkeiten und lachte womöglich des alten Mannes, der sich des Sohnes Leichtsinn zu Herzen nahm. Heißcr Zorn wallte in ihm auf. Christine kurz die Weisung gebend, zn Lotte zu gehen, schritt er rasch die Treppe zn den Gesellschaftsräumen empor. — Frau von Tolsting hatte in der Nacht nach jener Szene mit ihcem Gatten nur wenig geschlafen. In stummer Empörung grübelte sie aus ihrem Lager. Immer mehr befestigte sich in ihr die Ueberzeugung, daß der Baron mit seiner tragischen Anf- fassnng der Sachlage ihr sowie Horst eine unerhörte Beleidigung angcthan habe. Wie oft kam es nicht vor, daß Offiziere hohe Summen verspielten und Ehrenschulden machten. Niemand erblickte darin eine ehrlose Handlung. Horst hatte in krankhaftem Zustande den Fehltritt begangen, bei klarem Verstände würde er sich niemals soweit vergessen haben. Nein, Horst war unschuldig- Kein Mensch wußte eben davon. — Oder doch? Wieder arbeiteten die Gedanken. Plötzlich richtete sich Frau von Tolsting auf. „Ich will doch sehen, wie man sich uns gegenüber stellt," sprach sie halblaut. „Morgen lasse ich Einladungen zu meinem Theeabend ergehen- Horst ist wieder so weit hergefiellt, daß er erscheinen kann- Wir werden ja sehen, wie man sich un» gegenüber stellen wird." (Fortsetzung folgt.)