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Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189011283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18901128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18901128
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-11
- Tag 1890-11-28
-
Monat
1890-11
-
Jahr
1890
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.11.1890
- Autor
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Starr daß ec nicht > abgeschlnchtet krieg, sondcm Einhalt Ihn» an verschiedene» Er hatte sich > eine Tochter, c, als der eigene ijimmer, welche wenigstens ein ar eine famose .-ltcner Fertigkeit Meilen in der ichnhen, d. h.sie >lte Tom Starr d entsandte a» sand, einen Par- chandlungen an« cchcn unter der knnft das Lebe» !. Beide Häuser das dann Tom >c. Das ist VN« anze Nation mit Tom Starr hielt d benützte seine satte, nur «och egen teil Albrccht für die Schul« ondere Classikcr- te». Die erste» sind für Januar folgen. Schüler len. r:J»liiiS Thesit ! O. Ncunelocht imtlich in ChenttG , nicht verbind»« '1 ^ ander-Anzeig«' ) zu beziehe,» für den Monat ,au», außerhalb st in der Post« ragen. ineAbonneuients« lt auf Wunsch hlntereffant«» ,tze Anzeiger' t entgegen dev Wiede), L «76 - 10.3ahrga«g. ^ " »dem WochentagAbend («itd«, t tzes folgenden Tage») «er «er- a ««langende unparteüsche Zeitung iÄumer Landes'Anzeiger«« täglich einem Ertra-BeiblaU: i. Kleine Botschaft » Sächsischer Erzähler .SSchfische Gerichts,eitung s ^ 4 SSchfisch-S Allerlei 7 Lustiges Bilderbnch bei den Nusgabestellen monatlich s«»., bei den Post-Anstalten 78 Pfg. «Mt»«! Nlipalleilsch.ö ,««»ches DieHnuptblätter de» „Sächs. LandeS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Ertra-Bkidlätter) auch in einer billigeren Sonder-AuSgabeals „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Psg. frei ins Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 80 Psg. mit Zntragen. PostzeitniigSpreiSliste für 1890: Nr. 1307. Aeitag, 28. November Der SSchs. LandeS-Anzeiger ist eingetragen t.d. 18S0erPost.ZtgS..Pre!Sltste: Nr. 8270. FürAbonnenten erscheint jeeinmal in, Jahr: Jllnstr. Kalender de» Sächsische» Landbole». Jllustr. Weihnachtsbuch (Jahresbuch). Berlags-Anstaltr Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech. Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: LandeS-Anzeiger. Chemnitz. man «netMprels: Raum einer schmalen CorpnSzeile 18 Pfg. — Bevorzugte Stelle (lspaltige Petitzeile) 30 Pfg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von AnSwSrtS wolle ü, Linrücknngsbetrag (in Briefniarke») beifüge» tje 8 Silben TvrpuSfchrist bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen können mir bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. — N, Anzeige» finden ohne Preisausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder« Ausgabe der Hauptblätter de- „Sächsischen Landes - Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter. Amtliche Anzeige,». Leut« Freitag, de» SS. November ISS«, vo» Norm. 8 Uhr ilMn ii» AuctionSsaale de» Justizgebäudeö hier folgende Pfänder, «. zWel, Spiegel mit Cons. und Marmorpl., Biloer, Uhren, Bettstellen i,'Matratzen,. SophaS, Federbetten, Börhänge, Dameitkleider, Stock- und hstiistoffe, 2 Barbierstühte. l Bücherschrank, 1 brauner Wallach, 2 Kutsch kmen. ^ Schlitten, 4 deicht. Wagenräder, 4 Marinor-und 25 Serpentinstein- llaibvlatten, 1 Nähmaschine, l Tafelwaage, l Herrenpelz, 6 Fl. Arrak, 4 Fl. tbinbeersast, Würste, 2000 St. Cigarren, 1 Piauoforte, 1 Ladentisch, 1 dergl 4 «aal, l Schanfcnstergest., 1 Schre btisch, 1 Cop.-Presse mit Tisch, 1 Cassette, kl villarb >«>t Zubehör, 2 Hängelampen re. gegen sofortige Bezahlung zur »«iKägmmg gelangen. ' Böhme, Ger -Bollz. bei dein Künigl. AnitSgericht Chemnitz. DaS Im Grttndbnche auf den Name» Ernst Oskar Schubert eilige« blttMt, I» Chemnitz (Hainstr. 57) gelegene Grundstück Nr. 1176b des Flur- »lachS, Ar. 881 111. Äbtheiluiig des Braiidkatasters, Folinm 4029 des Grund- W für Chemnitz, bestehend aus Hintergebäude, unvollendetem Lehnhanse und Hofraum, geschätzt aus 81,300 Mk., soll an hiesiger lIMerichtSstelle zwangSweiie vtrstergert werden, »nd es ist i der 29. Deechnber 1890, Vormittags 19 Uhr, , als Anmeldetertnin, , der 18. Januar 1S91, Vormittags 19Va Uhr, INS VersteigernngStermln, ' der SS. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, als Termin zur Verkündung deS VertheilungsplanS IMraumt worden. Die Nealberechtiglen werde» aufgesvrdert, die auf dem Grimdstücke ^ Wndeo Rückstände an wlederkehreuden Leistungen, sowie Kostenfordermige», k Wchms im Anmcldctermine auzmneldc». Eine Uebersicht der ans dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres i Ao»grerhätt»isseS kau» in der Gcrichtsschreiberei der miterzeichncte» Amts genchleS enigcschc» tverden- i Königliches Amtsgericht Chemnitz, Rbth. N am 24. November 1890. Böhme Einsiedel. Erinnert wird hiermit au die pünktliche Abführung deS H- Gemeinde- «»lagentermins mit dem Bemerk,», daß »ach Ablauf des 30. d. M. das "ihn- ich». Zwaiigsvollstreckungsverfahre» eingeleitet werden wird. Gemeindevorstand Einsiedel, am 27. November 1890- Seydel. Schf. s einfach der Petent der Jiivaliditätsversichcrung zu überweisen, die sich aber nicht mit schönen Worten bereden läßt, sonder» die Sache ans Grund des Gesetzes genau untersucht, und der auch der Arbeitsunfähige ganz ander» Rede und Antwort stehen muß, wie der Armenverwaltung. Man muß zwei Kategvrieen der sogenannten „Armen" unterscheiden: Die Einen »ahme» bisher ungern Armengeld, hätten viel lieber ge arbeitet, als von öffentlicher Unterstützung gelebt und werden darum auch die Alters- und Invalidenversicherung, die ihnen auf Grund des Gesetze» Beihilfen giebt. der Armenunterstützung unbedingt vorziehen. Die zweite Kategorie sind die Personen, welche der Oeffcntlichkeit al» wahrhaft erbarmungswürdige Geschöpfe gegcnübertretcn, in der That aber die Armencasse an» purer Faulheit als melkende Kuh betrachten und an manchen Orlen den Vertretern der Armenverwaltnng Schnippchen zu schlagen versuchten, wo sie mir konnte». ES ist zu hoffen, daß diesen Persönlichkeiten das Handwerk gänzlich gelegt wird, nachdem die Alters- und Invalidenversicherung in Kraft getreten ist» indem ihnen die Wahl gelassen wird zwischen Arbeiten oder Hungern. Wenn die genannte Versicherung so viele wahrhaft Bedürftige auf ihr Conto übernommen haben wird, wird die Zahl der sogenannten Bedürftigen nicht so erheblich sein, als daß nicht für sie eine Arbeitsgelegenheit beschafft werdest könnte, welche ihnen Verdienst bringt. Gewiß ist es angebracht, zu helfen, soviel wie möglich, »nd über kleine menschliche Schwächen beide Angen zuzudrüclen. Hat aber dieses Mitleid und diese Theilnahme nur die Folge, daß sie als ganz selbstverständlich betrachtet und systematisch ansgcbentet werden, dann ist die Sache vom Ücbel. Im vorigen Winter hat ei» Fall allgemein von sich reden gemacht, in welchem eine Familie Armenunterstützung von der städtischen Verwaltung empfing, und zwar in recht reichem Maße, während die Mitglieder der »nterstntztcn bedürftige» Familie Abends in großen Toiletten znm Maskenball gingen. Man kann versichert sein, ähnliche Fälle sind nicht s«hr selten, sie beweisen die Nothwendig- keil einer genauen Controlle der Nrmenunterstützungen, die sich bei Inkrafttreten der neue» Gesetzgebung leicht ermöglichen läßt. Auch ans diesem Gebiet soll Gerechtigkeit obwalte». Die Gemeindest haben schwere Lasten und Helsen trcktzdem den Bedürftigen, soviel sie könne». Aber die Thatsache der Bedürftigkeit ist festznstellen, und ein Verdienst aus dargebotener Arbeit ist eine bessere Hilfe als das Armengeld. Drahtnachrichten nnsereS Anzeigers. Nvvestib««-- ^ , zestürzt ,n,d das Haus zum „Goldenen Apfel«« ist sehr gefährdet und mutz abgetragen werden. Es find 7 Grad . «Stt,. U Pretzdurg. In Folge eines heftigen Schneege stöbers und fürchterlichen Sturmes find die sammtlichen k Mge hier verspätet eingetroffen. Dabei ist die Donau sortwährend im Steigen begriffen. Lissabon. Die Regierung ist äußerst besorgt, da die Agitation der liberalen Liga immer stärker wird. Fast sämmtliche Ofstciere find derselben beigetreten und die Discipli» in der Armee ist derartig gelockert, daß ei« ««bedingter Verlaß auf dieselbe nicht mehr vorhanden ist. Petersburg. Die hiesige deutsche Colonie veran stattet morgen ein glänzendes Fest zu Ehren des fünfzig jährigen Jubiläums des deutschen Botschafters General don Schweinitz. Karlsbad. In Folge deS Kaieinsturzes dei der Felsenqnelle ist nun auch die Mühlbrunn-Colonnade -e sahrdet. Lemberg. Durch Schneeverwehungen ist ver An schlutz an die russischen Südwestbahnen gestört. Letschen. Wegen Eintritts des Frostes ist das Wasser rapid gefallen und die Schifffahrt eingestellt. Berlin. Die hiesige Medieinische Gesellschaft hat liester» Professor !»»«. Koch im Beisein des Herzogs Karl lheodar in Bayern zum Ehrenmitgliede ernannt. Die Atters- und Invalidenversicherung und die Armenverwattnug. Chemnitz, den 27. November 1890. Im Hinblick auf das nahe Jnkraftreien der Alters- »nd I»- s dalidenversichernng im Deutschen Reiche ist nur wenig bisher daran s pdaiht worden, daß dieselbe auch für viele Gemeindecasse» von sehr ' «lvoirogender Bedentung sein wird. Ter Posten „Armengclder" ist in - viele,, Städte» ein ganz erheblicher, und cs ist ja bekannt, daß noch i Viel größere Anforderungen a» die städtischen Verwaltungen gestellt ^'tvttdcn würden, wenn dieselben nicht mit Entschiedenheit trägen Ele- »>«>!c» entgegenträten. Indessen kann auch die beste Armenverwaltnng vicht jedem Bedürftigen in's Herz sehen, und jedenfalls bleiben diese Ausgaben häufig so groß, daß sie in den städtischen Etats einen ge- nichtigen Posten ausmache». DaS Armengeld wird nicht sofort ans U«», wenn die Alters- und Invalidenversicherung in Kraft tritt, vb» eS wird sich allmählich verringern, je länger die neue Gesetz- llfvimg in Wirksamkeit ist. Zunächst werden bekanntlich alle Personen, die für Lohn thätiz gewesen sind, vom 70. Lebensjahre ab eine Wersreiite beziehen, gleichviel, ob sie »och arbeitsfähig sind oder nicht. Ju diesen Fällen kann also das Armengeld zum Mindesten beschränkt l »erde», wen» es nicht gänzlich sollte fortfalleu können. Bekanntlich - bisst da- Gesetz auch UcbergangSbestimmungen für beschleunigte Aus- z,Wl„ng von Alters- und Invalidenrenten. Sache der Gemeinde- vehörde» wird eS sein, sich ihre Armcngeldcnipfänger genau darauf i vnjuseheii, ob jene Bestimmungen nicht für dieselben etwa Platz greifen, Der wird ziemlich häufig der Fall sein, und die Gemeinden können daraus von vornherein Nutzen ziehe». Wichtiger noch, al- die Alters- «ute ist auf diesem Gebiete die Invalidenrente. Arbeitsunfähigkeit m i» ein häufiger Grund für Gesuche um Armenunterstützung, und vd dieselbe so ganz genau berechtigt ist, konnte bisher nicht immer gestellt wcrdcn. Tritt in Zukunft Arbrit-unsähigkeit ein, so ist Chemnitz, den 37. November. Deutsches Reich. Der Preußische Landwkrthschaftsiiiinister v. Heyden hat die Vorstände der laiidwirthschaftlichen Vereine an gefordert, zuverlässige Nachrichten über diejenigen Preise vo» Schlacht vieh zu sammeln, welche den Produccnten in letzter Zeit von den aus kaufenden Händlern gezahlt wurde», sowie über die Bewegung dieser Preise seit Anfang 1888. Die centralisirten Zweigvereine sind daher ausgefordert worden, innerhalb fünf Tagen die Beantwortung bei- gefügter Fragebogen durch sachverständige Landwirthe bewirken zu wollen. — Znm 150jährigen Jubiläum des Bestehens des reitende» Feldjägercorps in Berlin hat der Kaiser an den Chef desselben, de» Generalfeldmarschall v. Blnmciithal, eine Ordre gerichtet, worin der Kaiser seiner große» Anerkennung mit den Leistungen des Corps Ausdruck giebt. — Im „Reichsanzeiger" wird die kaiserliche Verordnung Pub licirt, welche da» Inkrafttreten der Alters- und Jnvalldenversicherung am 1. Januar 1891 verfügt. — Die Nachrichten über dc» Gesundheitszustand des schon seit Jahr und Tag kränkelnden GroßherzogS Friedrich Franz 111. vo» Mecklenburg-Schwerin lauten nichts weniger als günstig. Nach der „Post" hat der Grvßherzog i» letzter Zeit nur auf dem Schiffe leben können, und von dem gegenwärtigen Aufenthalte am Lande in Cannes läßt sich leider keine Besserung erwarten. — Die beiden Domcapitel von Pose» und Gnesen haben end- giltig beschlossen, die Wahl eines neuen Erzbischofs an Stelle des verstorbenen I)r. Dinder in die Hände deS Papstes zu legen. — Sämmtliche deutsche landwirthschaftliche Vereine wollen eine Petition an den Reichstag richten, in welcher gegen jede Ermäßigung der Getreidezölle, als der Landwirthschaft nachtheilig, protestirt wird. — Die erste Bcrathung des Reichshanshaltsetats im Reichstage ist für den 4. Deccmber in Aussicht genommen. — Preußisches Abgeordnetenhaus. Ai» Mittwoch wurde die erste Bcrathung der Gewerbesteuervorlage begonnen, welche Finanz- minister Miguel cinleitete. Der Minister dankte zunächst allen Herren der Gewerbesteucrcommissionen, welche an der Ausarbeitung dieses Entwurfes mitgewirkt, und betonte dann, daß der Zweck des Entwurfes gleichmäßige Vertheilnng der Gewerbesteuerlaflen sei. Betriebe mit einem Einkommen vo» unter 1500 Mark sollen von der Steuer frei bleiben, andererseits soll eine Reihe größerer Betriebe, welche bisher Steuerfreiheit genossen, herangezogen werden. Gemeinnützige Ein richtungen (Schlachthäuser, Canalisatione», Gasanstalten rc.) sollen frei bleibe», umfangreiche communale Unternehmungen, welche Geldgewinn bezwecken, aber nicht. Frei bleiben soll auch der Bergbaubetrieb. Die neu einznführeude Betriebssteuer für Schank- und Gastwirthschaften vertrat der Minister besonders lebhaft. Abg. von Eynern (nat.-lib.) ist der Ansicht, die neue Gewerbesteuer belaste die schon durch die Social-Gesetzgebung mitgenommenen Großbetriebe gar zu sehr. Die Vorlage müßte sehr geändert werden» wenn er zustimmen sollte. Abg. von Heede (nat.-lib) hofft auf Abänderungen der Vorlage in einer Commission und dann auf Zustandekommen derselben. Abg. Brömel (freis.) erklärt die Zustimmung seiner Partei, wenn verschiedene Acnderungen vorgenommen würden. Redner findet es zu hart, die Gewerbesteuer nach dem Bruttoerträge deS Betriebes zu erheben, und schlägt Besteuerung nach dem Reingewinn vor. Generalstenerdirector Burghardt ist mit manchen Wünschen des Vorredners einverstanden und verwahrt die Regierung gegen den Vorwurf des Abg. v. Eynern, daß di« Großbetriebe zu schwer getroffen werden sollten. Abg. von Tiedemann (freicons.) hofft zuversichtlich, daß die Vorlage zu Stande komme» würde. Bo» einer zu hohen Belastung der Groß« betriebe könne gar keine Rede sein, die Landwirthschaft sei noch viel chlimmcr daran. Die Abgabe» für Schankwirthschaften könnten sogar noch erhöht tverden. Abg. Pleß (Etr.) ist ebenfalls für die Vorlage, auch Abg. von Ranchhaupt (cons.) spricht ebenfalls die bestimmte Zuver- icht aus, die Vorlage werde in geeigneter Form Gesetz werbe». Der Enlwnrf wird an eine Commission von 21 Mitgliedern verwiesen. Nächste Sitzung Sonnabend 11 Uhr. (Interpellation Graf, betr. da» Koch'sche Heilmiltcl. Erste Lesung der Landgemeindeordnung.) — Dem Reichstage, welcher am nächsten Dienstag seine Arbeiten wieder aufnimmt, wird es von vornherein nicht an BerathungS- material fehle». Zur Erörterung bereit sind die Gesetzentwürfe betr. die Einverleibung von Helgoland, die Abänderung der Zuckerstener, die Abänderung des Patentgesetze-, betreffend den Schutz von Ge brauchsmuster», die Abänderung des KrankencaffengesetzeS rc. Dazu kommt der Reichshanshalt, der, wie schon früher erwähnt, in Ein nahme und Ausgabe mit 1,130,645,888 Mk. abschließt; im Militari« Etat betragen die fortdauernden Ausgaben 25»/^ Millionen mehr, al» im vorigen Jahre, die einmaligen 125,000 Mk, weniger. Im Marine-Etat sind die dauernden Ausgaben um 4*/, Millionen ge» liegen, die einmaligen um Millionen. - ^ ., — Im preußischen Abgcorduetenhause wurde neulich erwähnt, daß dem früheren Landwirthschastsminister von Lucius bei der Er richtung seines Fidei-Commiffes der Stempel im Betrage von etwa 30,000 Mk. erlassen sei. Die „Post" sagt nun, der Stempel-Erlaß erkläre sich einfach dadurch, daß die Stiftung der Fidei Cvmmisse auf Grund einer Bestimmung des Kaisers Friedrich erfolgt ist und mit der Erhebung des Ministers in den Freiherrnstand in unmittelbarem Zusammenhang gestanden hat, für die ihm Stempelfreiheit ausdrück lich zngesichert worden war. x — Zwei Wiener Acrzte haben das Heilmittel deS vr. Koch gegen die Tnberculvse chemisch untersucht. Sie machen gewaltig viel gelehrte Worte, meinen, die Wirkung sei durch „Tvxalbumine oder Enzyne" hervorgebracht, aber man erkennt, leicht, daß in Wahrheit die Herren gar nichts Bestimmtes wissen und nur gern von ihrer Untersuchung rede» machen möchten. . , . — Die französische Regierung hat die Luxeinburgisch« benach richtigt, Präsident Carnot wolle den Großherzog Adolf bei der An kunst in seiner neuen Hauptstadt durch einen Specialgesandten beglückwünschen lassen. Gleichzeitig gab die französische Regierung den Grsülsleu dev Freundschaft unb gutM Nachbarschaft stzx Lüxech- bürg AnSdruck. Auch durch einen Abgesandten Kaiser Wilhelm'» wird der Großherzog begrüßt werden. — Unter den Bergleuten i» Westfalen ist, wie der „Post" au» Gelsenkirchen mitgetheilt wird, die Nachricht verbreitet, daß einem Streik in Rheinland-Westfalen sofort ein Streik der belgischen Gruben arbeiter folgen werde. Vo» England sollen Unterstützungen i» Aus sicht gestellt worden sein. Die flScalischen Bergleute im Saarcevicr wolle» ihre streikenden College» ebenfalls durch Geld unterstützen. 7— In Hamburg-Altona wird eine baldige Beseitigung der durch die Sperre der Tabak- und Cigarrenarbeiter hervorgerufcnen Schwierig keiten erwartet. — Für die Hinterbliebenen der Künzel'schen Expedition sind bei den Behörden in Zanzibar Entschädigungsansprüche im Betrage von 62,000 Mk. angemeldet. Natürlich werden die Behörden diese An sprüche gern unterstützen, cs ist aber, wie die Dinge heute liegen, sehr fraglich, ob viel dabei herauskommen wird. Italien. Wie aus Rom gemeldet wird, hat die Regierung eine Verordnung erlassen, welche den aus Massaua kommenden Fahr zeugen freien Verkehr mit den italienischen Häfen erlaubt, da in Massaua die Cholera erloschen ist. Frankreich. Pasteur in Paris hat eine» Glückwunsch zur Koch'sche» Entdeckung vom Petersburger medieinische» Institut em pfangen. Die Russen sehen in Pasteur den Meister Koch's, weil Letzterer das Pech hat, ein Deutscher zu sei». Es muß auch solche Käuze geben. — Mehrere hohe Beamte im Colonial,» »iisteriuin sollen Durchstechereien getrieben habe». Ein neuer Scandal steht bevor. — Eine Anzahl Bergarbeiter haben an die Kammer das Gesuch um Einführung eines internationalen Normalarbei'tstages gerichtet — Di« Zeitungen äußern sich schon ruhiger über den ihnen so verhaßten Sieg des Ministerpräsidenten Crispi bei den italienischen Neuwahlen und meinen, am Ende hätten dieselben auch nicht so große Bedeutung. Dem Fuchs Ware» die Trauben bekanntlich auch sauer, als er endlich von dannen trabte. Holland-Luxemburg. Der Großherzog Adolf von Luxemburg reist am Sonntag nach Holland, um am Donnerstag nächster Woche der Beisetzung des verstorbenen Königs bcizuwohnen. Vorher wird die Leiche nach Haag überführt. Die niederländischen Kammer» haben eine Beilcidsadresse an die Koiiigin-Wiltwe beschlossen. In Holland, wie i» Luxemburg bleiben die Ministerien im Amt, nach de» Trauer- eicrlichkciten werden die Königin-Regcntin Emma »nd der Grvßherzog Adolf vor den Volksvertretungen de» erforderliche» Eid zur Beachtung der Verfassung leisten. Russland. An einem der nächsten Tage wird eine für die russische Landwirthschaft hochwichtige Frage in der besonderen Com mission zur Revision des Zolltarifs entschieden werde». Es ist dies die Frage, inwiefern die ausländischen landwirthschaftliche» Maschinen mit Zoll belegt werden sollen oder nicht. Die Meinungen sind stark ausei'nandergehend Der Finanzminister scheint auf einem sehr hohen Einfuhrzoll zu bestehen, der Domäiiciiininistcr und sämmtliche land- wirthschaftliche Vereine haben dagegen erklärt, es sei unumgänglich nothwendig, den bedrängten größeren und kleineren Landwirthe» zu Hilfe zu komme» und ihnen die höchst nöthige Beschaffung von zeit gemäßen Maschinen zu erleichtern. Gegenwärtig beträgt der Zoll nicht weniger als 70 Kop. pro Pud, die Tarifcommissivn hat einen Einfuhrzoll von 140 Kop. pro Pud beantragt. Ei» solcher Tarifsatz würde eine weitere Einfuhr ganz einfach unmöglich machen und die russischen Maschinenfabriken sind nicht in der Lage, gute »nd wohlfeile Maschinen zu liefern. Portugal. Der Progressistensührer Navarro, ein bekannter Gegner Englands, reiste gestern nach London, um die Uebertragung deS Credit- der portugiesische» Regierung bei Baring Brothers und XU
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