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Dresdner Nachrichten : 16.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189402162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-02
- Tag 1894-02-16
-
Monat
1894-02
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1894
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Wr Dnl»kb«it»n,. Gelldisilvelkrdr. Böffenbeucht. ÜrkmS«»liile. Geaiad-rljübr Merieüabrlit M 2 ra, tinriti die Da» Dt. 2 7b. im 7l»«Iai,d «» nitivttäxndrm k-oikzuichla». Aiuwdm, von >nkü»^aun,»n: Dt«nnili!.2»»> Bonn «-?lN,7Ra»m. kamNai»c>. Lcnn ll-I UkrMaia»«. Sil Reintatt: -r. Slottxri. b »»r a, v»i«nta,en d>» 3 UdrN«it»n>lia,». Die I «v»ll«i« Änindmi, «ic»i«Ial>rs»»Idkio ,LD'a. «urT-'e» t,,r «der «aÜ, .Veiliaoe,, », Pt,. Vmenn «ro.iti'tic «»>>»> > kvi« «o PI» »«tuadiaun^ku^ au, ^cr Liivaiieii, Bonmr-bk.alilun» >i,fü»dta», ae» uclincc» »aminlli«,,^ uanidqsle 2>elmill»liina»ttelle» an. F«rnipr,«t,I,,U, U«. 1L. L V«. L9. Johrffan«i Ausl. 56,000 Stück. llrMvIorLutvn Lolnor I»«t^>I»«Ivn. < »« ffinrolvarlarnk Uiiviz., ^ »«»dt. IBOdidtbrld». ^I<»n»rl»t 2. Dresden, 1K94. ^ s.T.V»»»,,». L V',lll>,»n>men«,i<a. «.-Itl.VI- I'ra«n«cks orati.-« in»>I srnnc«. 70.000dt.,» üu tisbrnicli. r«, La» 1 IIe»l»«i»»^. Iste^ck u-X., >>l> 112, ir. 27. W lb>rv s»rv tuuut N. Ittj vr.LioZIe^IlAMli'Mlt. l «nuimni. >77 . L .. > M „c». > , 2 ,» .,.,2 ^ppcctit nnreffe»,!. Vorüsuun^ l,elc,nlc-rn,t »in-I clon U.,g"N «rvlirmonck. l j las->><! AK. 1,80. »rdunckt uu> h uu^Tiirtr-. ILiiiilxl. IRoN»po1kvlLO, I», v!«Ion, Vaar^eutliar« !iv,M!>ti-,chcr !4lpc>nkrüat«!i'. dlitganlstltci' v>>m Ipotbcchc-r Iir«-t/.3eknnirr in klmm- nit/. i » <jc>r tieict« unsi 80>>Un«It!>i<« ^»iks-nNKHi' «>er 4V«l>. ltztt.-slh,- Iiuic'lit Ilipckit,3l.ir>,t ,Ic-„ lst2uen.'Il'I- rü Iiinng u. heilt c>ttc>c,rl,. slccge,,. di.ki>atltur,l i^t >m lullen in ^ ^r.k>>h,ni3l»«.-u.7)w«pinKcllz.'.,Ipa<Ii'-!,..lkcIi.-al.s->!.'c>.-h., «chmliwecmn, >VHnk!LNiUun^n nuk Ilc-Httimtionen.^. ^»tsn IlkUee, LMiiiMMU j I-Ut1l«-duu>tr. IN Iiuu8tl-. Ist 4t ^ N-^1 Il^ItSN ^4 W Pr ir,«> Nilliu. ui »:ir. I^a»«lL i»Z«PZ»^i> v. 8 Ü1., UslienroOsrn-Mntkl vumüsdlt iu ^röd.-rtor ^stbtzvnlil ^lo«. I^i«»«I»tI nlld Hr«»I, V. 24 R., ZI»H 11«elt« l.» A. t.mp6k'd Hoiidclv'vcnrnn. ^deiililntonaibweis und aunn ^nniieii". Mi'«' nii» ^Il!o!>^4rn88v Iiöb«>ii Ü.-I,I Iv'Uixlinlii-» i^ickilE : tniivUan'l' v>l'snnchttchliii. ^.'nndtcigonerhaiidiun^vn, Trrvdiirr B ikmIu"V-l>aii>>'u, „Tno «^onchwvi'il'niidlimnl'». ^nsics>i«'ichi>'l'it'. Cnniin (rninct't, «inl- <5niiieli>nl>'nii>». Politisches. Der deutsch-russislbe .V'nudeiovcrtraa und die dnmil verquickten 7rraaen der Ausdebunst oder Beibelinllnna des Identitätsnachweises und der preukischeu Eisenbohnstlisfeltarise für landwirtkischnfttichc Produkte linden die Intercfsenqcqensätwder ver'chiedenen Produktiv stände und Bevoltcrniiasichichtrir iu einenr Pürße unfqewiil'lt. das; die iunccpolitischc Situatiou izejtenwciitiü einem wnkrcn lotm- ivnbvliu gleicht. Alles schreit wüst durclieinnndcr. Der Westen unseres Vaterlandes will das tsieqentheil von dem, was der i7sten für erstrebenswertli erachtet. Valiern, Sachsen und andere Bundes^ ilaatru suche» andere Interessen qcuend ;n machen, als einzelne Provinzen der preußischen Monarchie, denen wrederuin airdcrc Provinzen lzeqcnübertreteii. Selbst im Schoosw der einzelnen Parteien schwirrt es an entizeaenaesehten Bestrebungen bunt dnrck)- einandcr. Intinre Parteigenossen stehen sich gegenüber. Tic Einen wnnsehen die Annabme des Handelsvertrages, vcrlversen aber die Aufhebung des Identitätsnachweises. Tie Anderen wollen von dem Vertrage mit Rußland nichts wissen, mochten aber gern die Staffeltarife beseitigt scheu. Wieder Andere begeistern sich für den Abschluß des Handelsabkommens mit unserem Nachbar im LRen, strauben sich aber gegen die Beseitigung der Stasseltariic. Eugen Richter beispielsweise jubelt über den Vertrag, gleichzeitig aber opponirt er gegen die Aufhebung der Staffeltarife, die er'als eine Maßnahme bezeichnet, welche wiederum darllme, daß die WirthschaffSvolitik der jetzigen Regierung ohne bestimmte Eirund^ iatze aus der Hand in den Mund lebe. Tie Aufhebung des Iden titätsnachweises bezeichnet er gleichzeitig als einen Sprung in's Tnntle. von dem er nicht weiß, ob er ihn miimache» soll oder nicht. Schließlich giebt es auch solche Politiker, die zu Allem Ja. und solche, die zu '.Mein Rein sage». Bei diesem wüsten Widerstreit der Ansichten erlebt man es, daß man Agrarier und Ireiffnnige bald Arm in Arm gehen, bald sich mit einander hcrumbalgcn siebt, daß sich die Vertreter der ^andivirthschast unter einander und die Vertreter der Industrie und des Freihandels gegenseitig belcimtn'en, je nachdem sie die Interessen ibrer Wähler aus Süd. Mittel, West, oder Tffdeiitschland geltend zu machen suchen. Sogar die Rcgicrimgcn scheinen unter einander nicht einig ,zn sein. Hinsicht sich des Vertrages mit Rußland dürfte vielleicht llebeicinffiiininmg beffel,eu: aber wegen der Aushebung der Staffeltarife herrschen allein A»schei»e iiach MeinnngSdisierrnzen. die noch nicht zu vollem Ausgleich gekommen sind. Innerhalb deS Vrensgschen Ministeriums iff es wegen dieser ivrage zu lebhaften Auseinandersetzungen ge kommen. Ter Reichskanzler hat sich bereit gezeigt, dein besonders durch Baffem vertretenen Verlangen der süddeutschen Interessenten auf Aufhebung der Staffeltarife im Interesse deS ZnstandelommeiiS des russischen Handelsvertrages »cichzukoinmen, während die in erster Linie bei der Aufhebung interesiirten Minister, der Eiscnbahn- minsiter und der Fiiianzminsiter, Bedenken erhoben habe». Der preußische Eisenbahumiuister Thielen soll in der letzten Sitzung des preußischen Siaatsmiiiistcriiims so entschieden gegen die Auf-- Hebung proteffirt haben, daß. falls er überstimmt wird, sein Ver bleiben im Amt in Irage gestellt erscheint. Auch Miguel soll sich aus finanziellen Interessen ssir die Beibehaltung der Tarife erklärt haben, die eine Einnahme von Millionen Mark repräsciilüen. ans welche bei der gegenwärtigen schwierigen Finanzlage nicht mit leichtem Herzen verzichtet werden kann. Tie .Kundgebungen ;» Gunsten oder zu Ungnnsicn einer der drei wirlbscbastspvsitischen Fragen, die augenbsickiicb ausschließlich das politische Interesse in Anspruch nehmen, die Argumente, die bald für, bald wider eine dieser -Fragen in's Gefecht geführt wer- den, wirbeln so kraus durcheinander, daß Demjenigen, der de» schüchternen Beriuch macht, das Facit ans all den Gründen und Grgengrnndeii zn ziehen, um zn einer »in sachlichen Stellungnahme zu gelangen, schließlich zu Muthe werden tonnte, wie dem Schüler im Faust, der dem Mephistopheles bekennt: Mir wird von alle dem so dumm, als ging mir ein Mühlrad im .ttovi herum. Ms verfehlt muß eS jedenfalls bezeichnet werden, daß der Identitäts nachweis und die Staffeltarife mit dem Handelsverträge vermengt und dadurch die Entscheidung üver denselben noch erschwert, statt, wie ursprünglich beabsichtigt war. erleichtert worden ist. Tiegroßen politischen imd wirthschaftlichen Gesichtspunkte, ans denen der Ver trag mit Rußland von seinen Gegnern mid seinen Freunden hätte benrtheilt werden sollen, sind in den Hintergrund geschoven worden, und der NegsoiialisniliS, der provinzielle ParVkniarismuS und der nackte Interesien-Egvisnnis führen das Wort. Das i't die Folge jenes schweren taktischen Fehlers, der die Än'hcbung des Iden titätsnachweises auf die Tagesordnung »atzte, um den Konservativen der östlichen Provinzen eine goldene Brücke zur Verständigung mit dem russischen .Handelsverträge zu hauen. Denn aus der anderen Seite wurde dadurch die Schwierigkeit für das Zustandekommen des Vertrags erhöht und obendrein »och eine Spannung zwischen Nord und Süd herbeigeführt, die nicht gerade im Interesse der nationalen Einigkeit und der inneren Festigkeit des Reiches liegt und die zn vcnnciden vejonders die heutige ReichSregiemiig allen Anlaß hätte. Besonders für die bayerische Landwirthschast schließt die Aushebung des Identitätsnachweises eine ernste Gefahr ein. Die bayerische Regierung hat sich daher genöthigt gesehen, in Ber lin onf die Nachtheile hiirzuwciscn, welche für die heimische Land- wirthschaft durch die Aushebung des Identitätsnachweises entstehen, wenn gleichzeitig die preußischen Staffeltarife fortdauern. Die Auk- debmiL dieser sin Herbst 18S1 nur aus Anlatz der enorm hoher, Getreidepreffe von Preußen geschaffenen Ansnalnnelarise. welche die stoiifunc»; des oitdeut'cheil Getreides und Mehles im deutschen Westen und Süden fördern, i't seit ihrem Bestehen von der Land - mirthschast »ich Müllerei nicht blo-s in Siiddeulichland. sondern auch im preußischen Westen ohne Unterlaß mit aller Energie ge widert worden. Minister v. Erailshciin hat iu der bayerischen Ab geordnetenkammer kouflatirt, daß wiederholt die Regierungen Bay erns. Württembergs und Badens iu Berlin ihre Aushebung gewünscht haben: er hat später einmal ziemlich bitter ans Anlaß gewünschter internationaler Tarifabmachnngcn erwähnt, wie solche wohl erreicht werden könnten, wenn nicht einmal von Preußen ein Zugcständniß bctr-csis der Staffeltarife zn erzielen sei !' Tie banerrrche Nanrniec hat einstimmig einen die Abschaffung fordernden Antrag angenom men. Mit derselben Ernmüthigtrit traben sich reit Langem und irr letzter Zeit mit verdoppelter Wucht die Iiitrressenieiitreise in Süd und West gegen die Staffeltarife ausgesprochen: eine große sus deutsche Versammlung in Mannheim, welche betreffs des Identitäts nachweises lernen Beschluß erzielen konnte, forderte einhellig die Abschaffung der Staffesiarffe. ebenso eine weitere Versammlung in Frankfurt a. M. Aus Westfalen trat u. A. der tompeteirte und einflußreiche Frhr. b. Schorlemer-Alst seine Ssinnne gegen dieselben erhoben. Tie brauiischweigrschcn und hannoverschen Mühlen haben dieser Tage ein Kartell zur Herabsetzung des örtlichen Getreide- Preises geschlossen, um die dortigen Landwirihe den Schade» der Staffeltarife ebenso empsindlich fühlen zn laffen, wie die Mühlen- Industrie. Am TienStag ist auch im sächsrschcir Landtage ans die schwere Schädigung hingewiesen worden, die durch die vrcnßischen Staffeltarife der sächsischen Landwirthschast zngcsugt wird, und der Minister des Innern v. Metzsch hat mit großer Entschiedenheit versprochen, bei Gelegen!,eit der Verhandlungen über den Handels- Vertragsabschluß mit'allen zu Gebote stehenden Mitteln daffrr ein- ziikrcken, daß die Staffeltarife auch seitens der preußischen Regier ung gegenüber der sächsischen Regierung und gegenüber den säch sischen Eisenbahnen ausgcgcben werden. Bezüglich der Autyelmng des Identitätsnachweises bat der Abg. v. Sehlschlägel in unserer Zweiten Kammer betont, daß die Mehrheit seiner landwirtln'chastlichen Berussgenossen daraus eine Schädigung für Sachsen beffirckne. Für die sächsischen Landwirtbe dürste die Frage ähnlich liegen wie für die westdeutschen. Ein bekminicr Parlmneniarier »nd rheinischer Landwirth präzisirt seine Stellungnahme in der „Köln. Volks zeitnng" wie folgt: „Falls mit dein Handelsvertrag die Aus Hebung drö Identitätsnachweises crwlgen würde, io wird der Ssten die vermehrte Zufuhr russischen Getreides durch 'Ausfuhr der eigenen Produktion wett zu machen suchen. Diese Ausfuhr ist mn so lohnender stir den S sten. als die Rückerstattung des ll,50 Mark- Zolles den Elmralter einer Ausfuhr-Prämie amnnrnst. Je mehr Rußland daher dein Ssir» zuffihrt, desto größere Massen wird der Sffen abschieben muffen, um den Gewinn der Prämie zu genießcn- Es wird daher der Westen nicht nur mit dem russischen Getreide, sondern auch mit dem des Sstcns zu konknrriren haben. Diese Konkuncnz ist noch erheblich verschärft durch die zur Zeit bestehen den Staffeltarife, welche ebenfalls dem Osten die Fortschaisnng seiner Produttion wcsenilich erleichtern, ohne daß dem Westen irgend welches Aeguivalent hierfür geboten wäre. Unter Bestick sichtignng die'er beiden Gesichtspunkte trifft allerdings den russischen Handelsvertrag gerade für die Landwirihschast des Westens eine ungleich ungünstigere Peiniheiliing. Wenn die Regierung einen Freitag, 1V. Februar. Einnahmen an Porto uird Telegraphenget,üliren sink mir zsttt Millionen angc'ctzt. Tie Bndgettinnmiffwn beantragt, den Amu. ans LG>!'7"."!H Mt. zn erhöhen. Abg. v. Slaudy sloni. peaiuuigl die Wiederherttellnna des niedrigeren Ansatzes. - Direktor >m Reichs!chatzantte Aichenborn veläinpst den Antrag der Bnoaei- komnliision. Ter Anlrag sei mir Rnckiicl» der landivirthschciststchen Lage bemessen worden, das sei im Interesse einer vorsichtigen 'Per antchlagung geboten. Es liege teil, Grnnd vor. von die>cr Rege! abzngchen. umsoweniger, als sich in den letzte» Jahren bei der ve, inehrien Einnahme Miiidercinuahme ergebe» habe. Das lautend, Ialn habe zwar ein Plus von 7«»>,«M Mk. aber doch nur. ivei! wir bei der Veranschlagung besonders borsichstg waren. Ans bloß, Hoffnungen hin sollte man de» Etatanscitz nicht erhöhen. — Abg. Schmidt Elber'eld bestreitet, daß die Erböhnng des Gewichls der einfachen 'Briest den von der Posrverwatlung in einer stnhcren Sitzung behauptete» Einnahmeaussall zur Folge haben wurde.- - Tirettör Saclue hall stit. daß der Ausfall 5 Millionen betragen würde. Abg. Tr. Haimnacher snat. libö spricht für den Antrag Stand». Es mußten ganz ungewöhnliche Gründe versiege», um ein Alnveicheu von den alte» Gruudiätzen zu rechtfertige». Für di- Einiiahmcveraiischlagun^ solle mau der Regierung sie Vcrautworie img überlaffeu. Das Schwungrad unseres geschäftlichen Lebens ist in einer röckläiittgen Bewegung. Abg. Richter «steif. Volt-sve Es bandle sich liier nicht lim Gegensätze der Vergangenheit, ton chern um eine Schablone. Das Haus habe das Rcchr, die Ein nahmen fettmttclten. Ist cs nun möglich, den Etat immer nur »ach der Schablone zn veranschlagen. Weshalb sollen wir das Icibr l8!)2.st:! zur Grilndlaae der Berechnung annchmen, nachdem dasselbe ein hewiideis unglückliches war. Tie Regierung habe ein Iiitcrcise an der niedrigen Einnahmcveranschlägung, weil sic höhere Stenern wolle. Ani dem Handelstag Tiner habe icr der Staatsiesteiär selbst vor dem übertriebenen Pessimismus gewarnt und auf die wachsenden Posteinnalimen hingewiesen. Allerdings wenn die Quittungen zur Frnchtsteiier angenömmen werden, ton nen die Einnahmen zuriickgehen. Tas zn vermeiden, haben wir aber in der Hand. - Skaats'ekreiär v. Stevhan: Wir haben gar kein Interesse daran, den Etat möglickfft niedrig anzufctzen. Aber seit meiner von Riclner ermahnten Rede haben sich die Ereignisic nngnnstiger gestattet. Im Decembcr v. I. war der Abscblntz un serer Vmvaltung in» ungefähr 2 Millionen niedriger als in« Teeemder 1>E Eine Erhöhung des Eiais würde nur zu Ent täuschungen mtwen. umsomehr, als die Post iu ihrer Entwickelung von dem Verkehr in anderen Ländern abhängig ist. Ich bmuche mir aut Amerita zu verwesten; soeben hat der „Llond" beschlossen, »eine zweiwöchenrtichc Fahrt nach Amerika einznstellen. Und was glauben Sie. welche Kotten uns der Sturm der letzten Tage macht ? 'Nach unserer'Berechnung 600.000 Mt., in Hamburg gltem 1!«7,«ioo RU. Solche nnvorhcrgeiehene Ereignisse fallen sehr ins Geivicht. 'Nachdem noch Adg. v. Leipziger (tonio gegen. Abg. Bede! >oz.) stir Erhöhung des Ansatzes gesprochen, wird die Er Höhung heschli'sfc». Ter Etat der Rcichsdrnckerei wird angeuoiii men. — Morgen i Etat des Auswärtigen Amtes. Tas A t> georduetcn h a u S berieth den Justiz ii'ucige cncrircu-.-vnrieic uno un cciiicittiin oarnu eine rialsgel'üliren Oidmnig st'ieu bereits fertig gestellt. V stieducrii wurde zur Sprache gebracht, daß für die Ein Vornamen in die Standesamrsregifter die Staatsanr io hoben Werth aus das Zustandekommen dieses Vertrages legt, so sollte sie vorher diejenigen vom Haudclsperirag unabhäiigigen Momente beseitigen, die demselben eine st> wesentliche Verschärfung für den Westen geben. In diesen Forderungen sollte sich der ganze Westen bereinigen: kein Handelsvertrag ohne gänzliche Be'citigiing der Staffeltarife und ohne Mstandiiahme von der Aufhebung de Identitätsnachweises " und Keritsprech-Brrichte vom 15. Februar. Ter R eichstag setzt die Bcrathung des Etats der Aernschreibi Berlin , . .. Reichsvost-uiid 7elegrapliciivcrwaltimgbei deniEikraordinaiiiim fort. Abg. Schmidt Warbnrg iEenlr.i beantragt, die Position 157.0>»Mk. für ein Posigebände in Tcnischkrone auf eiir Jahr zmuckzmteUen. Tic Postbanken ieieni m Allgemeinen zn toMnelig. Für ein tleines Provinzialstädtcheii sei das eine zu hohe -ruiiiinc. Wie ganz an ders sthräuke man sich in anderen Verlvaltnngkn rin. io in Preuße» in der Justizverwaltung. - Direktor Tr. Fisclwr: Wir riskiren. daß uns das Postgedände in Tcutschtrone üver den Kopf cinstillt. Ztvischen Prfft mid Gerichtsgcbnudcn lassen sich bei den Ver ikhiedcnheitc» des Zweckes zutreffende Vergleiche überhaupt nicht ziehen. Dcutschkwne hat zwar nur TOM Einwohner, ist aber als Posti'rt sehr wichtig. -- stkbg. Gamp ReichSp.) vertticidi.it die Position und weist daraus bin. daß die Rotbwcndigleit der Forder ung von der Kommission einmüthig anerkannt worden sei. — Abg. Tr. Müller Sagan lsteis. Volksp.i will die vorliegende Forderung nicht bekämpfen, findet aber im Allgemeinen, daß die Post ^z» luxuriös baue. Die Postverwaltung wUtc von ihrem Pottzopsttil ab und zu einem soliden Verkehrs»«! übergeben. — Al,g. Schmidt- Wardurg weist nochmals daraus Inn, daß der preußische Justiz minister alle» Luxus bei Bauten vermeidet und dazu vom Fman minister gedrängt werde. Es wäre gut. wenn auch im Reiche d> Berlin. .. _ ... Etat. Abg. Schmitz Ertelcnz tEentr.- befürwortete unter Hinweis am die Gcrichtslvsten eine Herabsetzung dcrscll'en. Regierungs seitig wurde erwidert, daß eine Hcrab'etzung des Kostensatzes in Grundbuch und Vormnnd'chastssachen geplant sei. doch stehe dem letzt die Finanzlage entgegen. Ein neues Kostengesctz für die frei willige Gerichtsbarkeit und im Anschluß daran eine neue Rota Bon mehreren Eintragung von register die Staatsanwaltschaft der unter französischem Reckte stehenden Landcstberle eine alte Verord niiiig als rechtshändig anerkannt hat. wonach mir solche Namen ein getragen werden dürfen, welche im Kalender stehen oder ,ins der alten Geschichte bekannt sind. Rome» wie Fritz. Hans. Grcthchcn. Bett» u. i. w. sind danach unzulässig, während Rebukadnezar n. dergl. statt hart sind, kürzlich wurden die 'Namen Hans und Hellmuth nbgewicsen. und aut erhobene Beschwerde wurde aiihcimgegeüeii, das Vurtom men des Namens Heltmurh in der allen Geschichte nachzuweisci,. Regierungsseitig wnrdc erwidert, daß es sich hier um eine un richtige Auslegung der Verordnung handle. - Abg. Tr. Arendt isteikoiisO wünschte bei Eintragung von Hnvothekenicinilden im Grimdbuchc Nichtzulassung der Klausel, daß die Rückzahlung in Gold zu erfolge» habe. - Minister v. Lckclliiig enviedctte. daß die,e Klausel durcl» kammcrgcrichtseiitscheidnng ivicder zulässig erklär! tvvrdcn sei. Am einen Antrag Munckel ireii.s envidctte der Nci nister, daß er bereit sei. die Fragen der Beschränkung des Rclci nonsrcchtes imd der Sickerung der Rechte der Banhandwerker lnr Prrnßeil allein zn regeln, wenn der Reichstag die einzelstaatlichc Erledigung dic'cr Fragen wünschen sollte. Der Minister erkannie ferner im Anichlnß an die Ausführungen des Abg. krautz die Reformbedürffigtcit des EivilProzeßverfghrenS g». Er hebe bezug lichc VorsteUnngen bereits cm den Reichsk, ' Weiterberathung morgen. skanzler gerichtet. etwas inehr tvaltetc. — Aba. Tr. Haimnacher (nat.-lib.) Nothstift wendet ff, ihre für , .. Wenn die Post bei ihren Bauten sich etwas nach dem Gcschmacke der jeweiligen Umgebung richtet, so sei das nur anzuerkennen. Die Position wird gegen Ckntrum und Linke bewilligt. Ter Rest des ExtroordinariumS wird genehmigt. Tie Berlin. Im Herrenhanse brachte l eine «was Klinkowstrom die ZeiNingsniittbeilnngen zur Sprache, daß Vanem seine Zu stimmung znm rnisischen Handelsverlrage von der Anfhehmia der Staffeltarife in Pieußen abhängig aemackt habe imd vritteslii! gegen eine solche Einmischung eines frcmdeii Sraalc's in preu ßiicltz', Aiigelcazenheiten. - '.stliniiler Thielen erwiderte, daß sich die hämische Regiening m>! der l'rcmßiscl»eii gegen Aiisbehnng dee zrla'feltarise ichon z» dem Zeitviinkre in Verbindung gesetzt bat»', da vom iiiisischen Handelsverträge nckti kein!' :!,ede wai. Welches Eigebniß die eiiigcteiteten Vkrharidlniigen haben werden, lasse sich noch nicht sagen. Tie übrigen lüddentschen Regierungen haben ebenfalls Einwendungen gegen die Staffestaiiie an die Pieiiizüche Regierung gerichtet, worüber die Verbandtiiiigen ooraiissichtlich ain 26. d. M. beginncn iverden. llnrichtig fey daß die preußische Regierung über die Staffeltarife bereits betchlosten habe. Fn> Beibehaltung der Staffeltarife sprachen «straf Mirbach, Gras Klinkvwströin, für 'Anfhebniig derselben Frhr. b. Stnimn. v. Heu dorff nnd v. Gnoß. - - stNorgen: Bcrggcsetznovelle. Berlin. In der Budgettvmmiffion thcilte der KriegSminister Brnmart v. Schellendors« nnt, daß er dem Kai,er vor 8 Tagen einen Entwurf vorgelegt habe, nach welchem das Gepäck der In fanteric ui» Ist bis 14 Pfund leichter werde. Abg. Richter fragt an. aus welchen Mitteln die Helme beim 1. Gardcregrmeist ge wahrt worden seien. Ter KriegSininister crwiedcrte, daß seines Wissens der Kaffer ans seiner Privaffchatnllc Aluminium-Helme geschenkt habe. — Ter Geiikralrommiffioiispräsident Pv'chkc zu Merseburg erhielt das Komihurtrcuz zweiter Klaffe des sächsischen Albrechtsordcns, Geb. Rath Gcrsdon in Mer'ebnrg das Omziers« kreuz desselben Ordens. Pfnnd's «N »insermilch. Vrts-str Ariktrei Gebr. Pfund, VauhuerKr. 7S.
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