Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-01
- Tag 1875-01-26
-
Monat
1875-01
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.01.1875
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«rlLelnt Ir0» 7 UK In d«r «ik»td>iio>l Mariklllrrate >r>. Abo»> nkm«ni»pr»l« »irrilstdür- Nch Mark SKPtge., durch dir Pa,, r Mart dt. Pme. ktiujel. Nummer» WPMe. «»ft»«-: 26000 »»l. ü»r die Riilkqade eiuge- landler Manulcripie «ach, sich die Sirdaclto» »ich, verdiudlich. ftnferaten-Lnuadm« «»>- wün»: kk»aa«»^I,j» »u6 v««i>>r in Hamdurg, «er. Itn, Wie», Lei»«t«. «alel, «ir-Iau, tzranksur« ,. M. Ku«. «ko», in «eritn, Mis!.r7:'."L"ÄL'n'.' chrn. - v.ud. « 0». In hranksu« pjr Vai,r in Ldemnltz. - «»- ».ui«, t c». i- »«i«. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Aiepsch Nellharöt in Dresden. Anlerale werden Marien- - ir.ine 1:1 an^nomiuen UI>r. LonlNUA* dl^ LNrla^s l - Ul.r. In 2t»".:oiU-:: oroi-c LUvuer vi.-H.m 4 ttdr. — Der NciU'.n einer em ipaUictr'!'. PrU!..eile koslek u- Pi, . die Zeile Pi.,» . Sil'." ^arunNe iur daA nach illast iq-.' Eriche!» ncn der Aujerale wt'ch Nicht i-.e^eden. Answ irti^e Hinnoncen» A'.nirn^e v^n nur nnbe- ta.tulen.^lrmrn ru'dPcr- flehen v «i n u ui c cn nd o« ZaNlun-i durch Bri.'j- mark,»» oocr Pirucinj.t^ die ^MontäFS . vlt.-,n.cc "die Peluzrile 2<)"P,,c? Rr. 2«. Zwaiirigftcr Jahrgang. Biitredacteur: Nr «mtl N>««v^. FürdaS Feuilleton: lr^il^vlir Dresse«, Dienstag, 26. Januar LML. Politisches. O Gott im Himmel schlag' darein! Das war ungefähr der Grundton, frei nach Arndt, in dem die Elericalen im Reichstag das Cioikehegesetz bekämpften. Mit unendlichem Aufwand an Fleiß und großer Geduld wurde die dritte Lesung zu Ende geführt; alle Schluß.Anträge wurden von dem ermüdeten Hause abgelchnt. Es fehlt uns an Raum, die Einzelheiten der Berathung zu scizziren; theilweise liegen sie auch einem sächsischen Blatte zu fern, wie z. B. die Geschäfts-Anweisungen für die Standesbeamten in den preußischen LandeStheilcn mit wesentlich polnischer Bevölkerung, über die Schreibweise polnischer Namen, oder über die Wirkungen des CivilehegesetzeS in den reinkatholischen Gegenden Altbaicrns. Dort wird sich jedenfalls der Cleruü des neuen Gesetzes als einer äußerst wirksamen Agitationswaffe bedienen, selbst wenn solche Fälle vorerst nicht cintrcten, wie sie nach dem Eivilehegesetze möglich und gestattet sind, daß ein Kapuzinermönch eine Nonne heirathet. lieber manche andere Partie des Gesetzes, die uns in Sachsen mehr mteressirt, wie z. B. die Einwilligung der Mutter zu der Ver- hcirathung ihres Kindes, wurde nur vorübergehend gesprochen, vom Äbg. Ackermann mit aufrichtigem Schmerze darüber gesprochen, daß die Mutter den, Vater hierin nicht gleichgestellt werden, sondern erst nach Jenes Tode in seine Rechte eintreten soll. Die Verheirathung von Geschwisterkindern fand hingegen eine durchaus scherzhafte Be handlung. Neichcnsperger erklärte, daß Völk, der sich dem Reichstag als ein wohlgclungcnes Produkt einer Geschwistertinderehc vorge stellt hatte, durchaus kein Ideal sei, worauf Völk entgegnete, daß inan außer ihm noch einige Exemplare von Produkten solcher Ehen, die ganz gut gerathen seien, im Reichstage finde. Schallendes Ge lächter rief eine Episode mit dem Stadtprediger Münchens, »r. Westermayer hervor. Dieser hatte behauptet, die Civilehe sei ein Werk des Fürsten dieser Welt, also seiner satanischen Herrlichkeit. Dazu bemerkte Völk, man solle die Reden Wcstermayers nicht so schrecklich ernstlich nehmen, denn in München habe derselbe einmal eine Predigt mit den Worten geschloffen: „Den Fortschritt soll der Teufel holen, Amen!" und der Teufel habe den Fortschritt doch nicht geholt. Da sprang das schlagfertige Pfäfflcin von der Münchner Frauenkirche auf und erklärte unter stürmischer Heiterkeit des HauseS: „Das Citat sei vollständig richtig, aber er habe sich nur an die unrecht« Adresse gewendet, da der Teufel nicht das hole, was von ihm ausgegangen sei." Nun, die Civilehe ist weder Teufels-, noch Gottes-, sondern Menschenwerk; als solches mangelhast und ver besserungsbedürftig. Es hat seine Licht-, wie seine Schattenseiten; aber wir vertrauen den in ihm enthaltenen, überwiegenden gesunden Idem, daß cS sich schließlich als Fortschritt der menschlichen Cultur erweisen und nicht zur Lockerung des deutschen Familienlebens führen werde. Wenn es sich um eine Angelegenheit handelt, von welcher sich Elsaß-Lochringen Vortheile erwarten darf, um eine Frage, welche die materiellen Interessen unserer neuen Reichsbrüder mächtig für dert — da fehlen im Reichstage die Abgeordneten aus Elsaß-Loth ringen. Selbst das unleugbar Gute, das Deutschland bietet, soll das Reich ohne ihre Mithilfe gewähren! Der Steinpanzcr, der um Straßburg gelegt ist und seine Entwickelung hemmt, soll lockerer ge schnallt, die Wälle weit hinauSgclegt, Straßburg unmittelbar mit dem Rheinstrom verbunden werden, um sich auf die Höhe eines commcrciellen und industriellen Mittelpunktes ersten Ranges empor schwingen zu können. Deutschland schießt 17 Millionen Mark der Stadt vor, diese zahlt den Vorschuß erst dann zurück, wenn ihr die Militär-Behörde den durch Nicderreißen der Wälle disponibel ge wordenen Grund und Boden als Bauterrain überweist. Straß burg, das wir als eine militärisch eingeschnürte Grenz-Fcstung von den Franzosen übernommen haben, abgeschnittcn von ihrem natür lichen Verkehrsgebiete, sollte vor Freude über den Anbruch einer glückverheißenden Zukunst Deutschland danken — statt dessen thun die Gemeinderäthe Straßburg s als ginge sie der ganze Handel nichts an, statt dessm fehlen im Reichstage die Vertreter des Elsasses. Thoren, — nein Kinder! Eine nicht besonders saubere Geschichte kam im Reichstage an läßlich des Ankaufs de- fürstlich Radziwil'schen Palais für Ncichs- zwecke (das künftige deutsche Obergericht, auf das sich die Leipziger spitzten, soll dorthin kommen) zur Sprache. Ein Häuser-Agent Bloch aus Breslau zeigte dem Reichstage an, daß die Fürsten Radziwil mit ihm einen fingirten Kauf-Vertrag geschlossen hätten, um den Ankauf des Grundstückes für das Reich zu vertheucrn. Sowohl der als Abgeordnete anwesende Fürst Ferdinand Radziwil als sein Agent, der Abg. v. Kehler vermochten ihre Unterhandlun gen mit dem Breslauer Quadratsuß-Speculanten nicht zu leugnen, behaupteten aber von dem betreffenden Kauf-Contrakte mit dem selben keinen Gebrauch gemacht zu haben, als sie ihr Grundstück schließlich an das Reich verkauften. Zuletzt besaßen beide Herren so wenigAnstandSgefühl, sich derAbstimmung nicht zu enthalten, sondern stimmten mit der Ungcnirtheit eines geriebenen Lombardenfixers für den Ankauf ihres Areals durch das Reich. Delbrück mußte zugcben, daß die Kaufkosten sich noch um 3—400,000 Thlr. höher belaufen als die gerichtliche Taxe ermittelt hatte. Die Nadziwil'sche Familie steckt bei den 2 Millionen Thalern, die sie erhält, einen ganz netten Profit in die Tasche — auf Neichskosten. Eine schlechte Vorbe deutung für die Zwecke, denen das so vertheucrtc Areal künftig dienen soll! In der orientalischen Frage wird abgewiegclt: „Der Friede Europa'- soll und darf nicht durch einige christliche oder türkische Kopfabschneider in den Schwarzen Bergen gestört werden. Das Ländchen von 80 Qu.-Meilen und 94,l>00 Einwohnern würde selbst, unterstützt von den Serben, sehr übel fahren, wenn cs mit der Türkei, immerhin noch einem Reiche von 41,724 Qu.-Meilen und 23 Millionen Einwohnern, anbände, nachdem die Türkei dem Natbc i der Ostmächte Europas folgend, zuweitgehende Forderungen zurücknimmt. Hoffentlich hören wir auch bald au- Spanien vom Aufhören des Bürgerkrieges. Die Proklamation des jungen Königs Alfons an die rebellischen Carlisten in Navarra und dem Baskenlande wird zwar nicht allen Bewohnern dieser Provinzen zugänglich gemacht werden dürfen, aber das Versprechen Alfonso,jdaß die carlistischen Osficiere Rang und Würden behalten sollen, wenn sie die Sache des Don Carlos verlassen, wird gewiß nicht ohne Eindruck bleiben. LocalcS «nk» Sächsisches. — Der Geh. Bergrath Zeuner, gegenwärtig Director des Polytechnikums zu Dresden und zugleich der Bergakademie zu Frei berg, nahm bisher sein Doppelamt ungefähr in der Weise einer Kolbenstange wahr, die bei einer Dampfmaschine sich auf und nie der bewegt. Dieses, die Kraft eines einzigen Mannes übersteigende Doppelamt wird jedoch vom 1. April d. I. sein Ende erreichen ; IN. Zeuner wird seine reiche Arbeitskraft von da an ausschließlich der Leitung des hiesigen Polytechnikums widmen. An seine Stelle dürfte Prof. Richter (Chemiker, Specialität: die Löthrohrwisscn- schaft) zur Leitung der Frciberger Bergakademie befördert werden. In der alten Bergstadt sieht man natürlich mit großem Bedauern den Geh. Bergrath 1>r. Zeuner scheiden. War es ihm doch gelun gen, die auf einige 30 Studenten gesunkene Freguonz auf 120 zu heben! Einigen Trost gewährt es, daß die von ihm geschaffenen Organisationen und besonders die durch ihn gewonnenen tüchtigen neuen Lehrkräfte der Bergakademie Freiberg erhalten bleiben. — Auf dem vorigen Landtage sprach der Finanzminister v. Friesen die Erwartung aus, daß es möglich sein werde, im Jahre 1876 den kostspieligen Rothschönbcrger Stölln zu vollenden. Leider haben die abnormen Witterungsverhältnisse des Vorjahres diese vom ganzen Lande getheilte Erwartung hinfällig gemacht. Wie man sich in Frciberg erzählt, hat cs infolge der großen Trockenheit des Vor jahres den unterirdisch arbeitenden Maschinen an dem nöthigcn sog. Aufschlagwasser gefehlt, um die bei großer Trockenheit selt samerweise mit erhöhtem Zuflusse nach oben dringenden unterirdi schen Gewässer zu bewältigen. Die Maschinen sollen vielmehr zum Theil unter Wasser gesetzt und die Calamität noch jetzt nicht ge hoben sein. Die schließliche Vollendung des theuern Werks, aus welches der vaterländische Bergbau so große Hoffnungen sehr' ist dadurch verzögert worden, so daß vor 1877 seine Vollendung wohl kaum zu erwarten ist. — Die Vermuthung, daß der Abbö-Waal der kürzlich in Nom dein Papste eine Adresse überreicht hat, identisch sei mit dem hiesigen Hofpredigcr Wahl, wird von dem „Dresdn. Journ." als irrig be zeichnet. Der Zusatz, daß der Genannte „Dresden gar nicht ver lassen habe", beweist wohl etwas zu viel. Sollte derselbe vor einiger Zeit nicht in Lourdes gewesen sein? — Da als Vorort der Deutschen Schillerstiftung für die nächsten fünf Jahre Dresden gewählt worden ist, so hat der König entsprechende Lvcalitätcn für Expedition und Kasse im Kgl. Schlosse anweisen lassen und damit sein Interesse an der National stiftung in erneuter Weise bethätigt. — Wie aus der letzten Nummer des Gesetzblattes zu ersehen ist, hat das Eultusministerium den vielfach angefochtenen Paragra phen der Ausführungsverordnung zum S ch u lges e tz, betreffend die verschiedene Marimalzahl der von den Lehrern der höheren, mittleren und einfachen Volksschulen zu gebenden Stunden, auf gehoben und zwar bereits unterm 30. Tecbr. v. I.; also bevor der taktlose, den gesammtcn Lehrerstand beleidigende Doppelartikcl in einem hiesigen Blatte erschien, der nicht blos in pädagogischen Kreisen deshalb so großes Befremden erregte, weil er durch die zur Schau getragene Vertrautheit mit der Technik des Lehrcrberufs und unter dem Scheine dcr Wohlmeinheit sich die Berechtigung zu Schmä hungen vindicirte. — Die Annenrcalschnle wird Ostern 187:3 ein schönes Fest begehen, da diese Anstalt 3 Minner auszuweisen hat, welche sich durch ununterbrochene 2öjährige Thätigkcit um sie verdient »'.achten. Die Jubilare sind: Herr Conrcctor 1>r. Ließke, Herr Ober lchrcr Pietzsch und Herr Zeichenlehrer Täubert. —Wir empfangen die ausfällige Mittheilung, daß der Bau der kurzen Verbindungsstraßenstrecke von Blumenstraße (nach dem un tern Kirchhofscnde) bis zum Anschluß an die schon fertige Emser Allee nach Vlascwitz, keineswegs beschlossen, auch dem Raths- plcnum noch nicht einmal planmäßig vorgelcgt sei. Alan sehe nur den erbarmungswürdigen Zustand der Blascwitzer obern Chaussee, wo das Gleis der Pferdebahn liegt. Sollen die Droschken, Omnibus- und Lastwagen dort noch lange seufzen und stöhnen? Oder kann man sich ausnahmsweise entschließen, eine so kleine Strecke einmal rasch in Angriff zu nehmen, damit die ver längerte Blumcnstraße endlich die obere Blasewitzer Chaussee entlaste? — Wie wir hören hat am Sonntage, Mittags 12 Uhr, die erste Lokomotive die neu erbaute Elb-Brücke bei Niederwartha passirt. Es war die berühmte kleine Lokomotive Vellachini, die mit einem Lasttrain von 40 Wagen mit vollem Dampf, begrüßt von dem Zuruf des zahlreich zusammcngcströmten, schaulustigen Publikums darüber hinfuhr. Noch eine kurze Spanne Zeit und die riesigen Dampfrosse werden folgen und die ersehnte direkte Verbindung zwischen Dres den und Berlin Herstellen. — Wie uns mitgcthcilt wird, sollen in vergangener Woche in der Nähe von Schandau in einemMühlenwchre 173 Stück große Elblach sc gefangen morden sein, die wahrscheinlich stromaufwärts zum Laichen zogen. — Am Sonntag Nachmittag ist ein Bierkutscher der Gam- brinuS-Braucrci in seinem Logis von einem seiner College», der ihn zu einem Spaziergänge hat abholcn wollen, halbcrstickt aufgesunden worden. Der Kutscher hatte sich Mittags Feuer angemacht und dann zu eine», Schläfchen auf sein Bett gelegt, ohne nach der verschlossen gewesenen Ofenklappe zu sehen. Ein herbeigeholter Arzt hat ihn. bald wieder zum Bewußtsein zurückgebracht. — Seit vorigen Freitag Abend wird ein alter, wohl in den 60er Jahren stehender Besenhändler, angeblich aus der Gegend von Bischofswerda, vermißt, welcher mit einer Ladung Besen aus einem mit einem Hunde bespannten Wagen nach einen, Gasthofe an der Elbe gekommen war, nach kurzem Verweilen daselbst sich wieder, unter Zurücklassung von Wagen und Hund, entfernt halte und bis jetzt nichts wieder hat von sich Horen lassen. — Auf der kleinen Plauenschen Gasse stürzte gestern Vor mittag ein Droschkenpserd plötzlich zusammen und würbe todt vom Platze gefahren. — Sonntag Nacht ist wie gewöhnlich auch diesmal nicht ohne Ausschreitungen und Rüpeleien abgegangen. Zwei Sänger ließen auf der Wachsbleichstraße ihre melodischen Stimmen erschallen und kamen mit den, Nachtwächter in Eonsliet. Einer der beioen Nacht, gallen — ein Sohn der freien Schweiz, ein Cchlossergcselle — schlug nun auf den Beamten los, rang »nt ihn, und siel zu Boden. "Nur mit Mühe konnte der Renitenle nach der nächsten Wache ge bracht werden. An demselben Tage rempelten 2 angetrunlene Schmiede- gesellen auf der Tour vom Leipz. Bahnhof, durch Kaiserstraße und Kaiser-Wilhelm-Platz, nach der Stadt die auf den Trottoirs ruhig gehenden Passanten, besonders junge Damen, letztere auch mit faulen Witzen belästigend Ein Gensdarm nahm sich der beiden Bursche» freundlich an und tranSportirte sie in ein Freiguartier. — Im Hause, Wcißcgasse 6, brannte vorgestern ei». Kamin aus Die Thüre desselben wurde ebenfalls von, Feuer ergriffen und wurden noch ein paar Kisten, Fässer und Gemüsosäcke in Braieo gesteckt. Die Turner-Feuerwehr löschte das Fuer schnell. — Im diesige» pädagogisck> c n V erein hat von jeder die schöne Litte gewaltet, die letzte Versammlung in einem zn- rückgclegtcn Vercinsiahrc der Erinncrnng an die in diesem Jahre verstorbenen Mitglieder zu weide». Licic pietätvolle Feier fand mied — als am Scdlusse des 12. Vcrcinsjahrco — vorigen Sonn abend in Anweicndcik des Herrn Ge». Schulratis Kvckcl, Herrn Schnlrathö Berthen und einer großen Zahl diesiger und auswär tiger Mitglieder und Gäste statt. Nach cincm von Aua. Lanskst gedichteten und unter ianilcr Harmvniumbeaieitnng gesungene» Evoral widmete» die Herren: Ledrcr R. Walldcr, Dir. Elans, Dir. Lcilmacher, Oberlehrer Treiitzich, Ledrcr Kunath und Sc- mlnarobc,lchrcr Reinicke den im Jahre 1^74 Heimgegangenen Mitgliedern: Lehrer Hngv NaumanniL. Bczirkoichule:, Aciacn- lcdrrr Fchnnan», Privatschu>tir..Kahl. Dir.Tdvnms «Math» und rhal-SchnIc> und Obe,lchrcr Berken «Freimaurer MMdciiiiini- tnN, sonne dem Ehrcnmitglicdc und scichcrcn Mildcgrnndcr des pädagogischen Vereins Scmi»a>director oincr. Otto, Worte wc: müldigcr Erinnerung, ehrender Ancrtennnng ihres - ircbcno und Wirkens und eollcgialischcr Dankbarlcir. Tic crnslc, rührende Feier kennte nicht weihevoller geschlossen weiden, als durch den Gesang eines Trosilicdco, welches der zwar nicht dem Vereine, aber doch den, pädagogischen Stande angchörcndc, seinem Evüc- ge» Brrtcrt so bald nachgOolgte Direoor a. T. E r! E'ärnier „r bekannter sinniger und genialer Weise gcdichict hak m.d womit wir vielleicht auch zum Eresic nmnchcr unserer Leser — dielen Bericht schließe» möchten: Hi Tir ein Augst gebrochen einst in der Toeconotd, Bekränze üü! den Hügel mit Rose» weiß und ,old. Tao liebe, liebe Auge, das Tir gebrechen einsi. Tu kannst es nimmer wecken, wie bitterlich Tn weinst. Tbch anö de», Hü ge sprießet der inngc valm hervor, Ter wein mit grünen, Finger znm ew'gc» Licht empor. Von keiner Alpenhohe schämt Tu dmans io weit: Von, nieten, GrabeSbügel schaust Tu die Ewigkeit' - Tie alle, wohkrenoimnirte «Felds ch ö ß ch c n - »r c s! a u - ration bietet denke idrcn z d rcichc» Besucher» ein ,ecit. wel ches man in ihren Räumen noch nie gesehen: einen Masken ball, der, wie wir ans den vieiia.hcn Vorbereitungen und Neu bauten ersahen, durch geschmackvolle Dccoratio» iM' ganz vor züglich auszcichiicn wirr. In stdcm der beide» Sale spielt ein Munscher, durch heitere Westen die Füngcr der üc.psiclwrc wun fröhlichen Winz einladend, wahrend die traulichen und anheimeln den Nebenzimmer ko ganz geeignet sind, dein Bacchus sowohl als dem Gambrinus die schuldig-» Opicr tarznbrstmcu. Und das dies cnrch würdigo Gaben gcschchc» könne, dast.r bietet der Wstw, Herr Frcvcr, die vollgiltigstcu Garantien: denn bei ihm nno Küche und Keller ucto wohihcstcllt und die Bedienung lcistct selb» unter den vielfach obwaltenden erschwcrci.dcn Vcrhältnisieu 'Alles, was man i» einem wehlvrganisirtcn Rcslaiiiant verlangen kann. Große Plakate verkünde» seit vorgestern Adcud eine w.r Mittwoch >», Saale ccs Oden», .,„gesetzte Boüvvcr an.inlni.g, cinberinc» von der hiesigen freireligiösen gemeinde. A.o Wigiw erkiinng hat inan das cneclvollc, vom Landicgc, der gesctzmähi- gc» Volkcvcnrctung Sacinens, bcrcstS erlcdiglc sthema: „Tag neue Volksschulgcscp und dessen Widerspruch mit der Venasiung" gewählt. Man dar, gespannt sei», in welcher Weste die Einte rnier die sich gestellte 'Ausgabe lösen werden, un, so mehr, als inan sür »ott)wc»tlg gehalten hat, dazu Le. Eiccücnz de» Herrn Enltnoministcr Or. v. Gerber und Herrn Scl nliaih Berlbclt cni- zulatc». Tao Eitircn hochgestellter Personen vor das bunt zn- sannncngcwüriclte Tribunal einer zmästig stest bildenden Men- schcnwcngc, wie cö leite» der Socialdcmolratc» virtnes geübt wird, ichcint Sitlc werden zu sollen, cbcnso das '.ßiehierscheinc» der inil solchen Einlatnngc» Beehrten. Es ist eben nickt Jeden mann zuznmnlhcn, sich öncntlicd zu prodnclrcn. — Ter aus inngc» Kainlcutcn gebildete Elub „Reunion dielt am Sonntag 'Abend im Saal zur Stadt Wien seinen ersten Familienabcnd ab, welcher durch die Eomertplcee „Reunion- Marsch" erößnek ward. Hierauf wurden die zwei hübschen Stücke „Ebasscpot oder Zündiiatci" von Reich und „Wcrthcr und Lotte" von Bellst aistgtt'ührt. Ticie als ancst der Gesang und Tetta- mailb» in den Zwischenpausen erhielten stiele» Bestall, welcher auch storzüglicd einem Mitglied, welches sich durch seine ani- vpicrnde Tdätiglclt auszcichncte, galt. Tao Auangemcnt im Saal rc. trug viel zu dem sich aemüldllch gestaltenden Abend bei der durch einen Ball nach dcm Souper beendet ward. - Welch einem Bedürfnisse durch Errichtung der neuen Fleisch-Hallen dlcr, Krenzslr. 17, entsprochen worden ist, beweist die so bedeutende Zunahme der Kundicdast, so daß dic jetzige» Einrlchtiingen nicht mehr befriedigen. Um im» ollen Anwrtcr- ringen der Kundschaft gereck t werten zu können, ist cs nothwcu- dig geworden, daö Kastenwesen vom Verkauf zu trenne» und bat die Verwaltung der neuen Flcisck'-Hailcn tcSbalb eine Einrich tung getroffen, deren Diircdiübrnng cbcnso sehr i», Interesse dcö
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite