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Weißeritz-Zeitung : 22.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192501225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-22
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.01.1925
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6en raaesreitun« md Mzeiger Dr Dippoldiswalde, Schmiedeberg ii.Il. r» Neueste ZeUung -es Bezirks e Veranlwsrllicher Redakteur: SeN-S-V«e. - Druck und Verlag: Larl 8el»ae in Divvoldlswalde. Donnerstag dett 22 Januar 1925 91 Jahrgang Nr. 18 «e — 3n der Crefelder Gegend erschien kürzlich bet verschiedenen Malermeistern «in lunger Mensch, der sich als Vertreter einer Farbenfabrik ansgab ünd den Meistern erzählte, unter einer ! gröberen an ihn gerichteten Sendung Leinöl befinde sich auch ! versehentlich ein Fatz reinen Terpentinöls, besten Inhalt er, um ut iu -st n e r e e e r e r r :er ur t- :e e T s t n» ii- ;u re ht ld jN >a asch abe nen als den ein. Vas cht, ber illch >er- zu tcht oon lich gte :ie- le n er cht Anzeigenpreis! Vie 42 Millimeter breit« petitzeii« 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen SV Goldpfennige. Die in Abt. 4 des Böüchcns aufbereiteten Stöcke verkauft die städtlrcke llorstverwaltung. n te Äße,es Blatt enthält -le amtlichen BekanntmachUWe« -er Amtshauplmannsehaft, -es Amtsgerichts m»- -es Sla-lrats zu Dippol-tsmal-e «K iek -en n." be- tg- >en tte l rr- rn. er de, it- ie- rm jU. en tBezuaSpreiS: Für einenMonat r Goldmark «N Z ^tragen, einzeln. Nummern 1S Doldpfennige. r Gemeinde-Verbands-Girokonto Nummer ». ; Postscheckkonto Dresden 12 548. - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer ». Öertliches nuv SachfisHeß Dlppoldlswalde. So viele Besucher wie gestern zum Vortrags- abend des Gewerbevereins Ubt der „Reichskronen -Sack nicht immer. Und dabei ist d e r R h e i n doch schon wieder»»» in Wort und Bild hier behandelt worden. Aber-vr. Alfred Koenen, der Redner des Abends, führte uns oon einer andern Seite an ihn heran. „Der Rhein als Strom deutscher Kultur und Kunst" lautete das Thema. Und wie vieles, wie interessantes wutzte Redner in Poesie- und gemütvollen, aber auch begeisterten und begeisternden Worten zu sagen auf der Neis« von der Quelle bis dahin, wo der Rhein deutsches Land verläßt, und in einige Nebentäler. An- und in den herrlichen Kirchenbauwerken lernten wir die Baustile (romanisch, gotisch, Renaissance, darock. Empire) kennen, die je nach ihrer Zeit verschiedene Malerei --"d M(t> Hauer - Kunst: letztere auch aus so manchem Denkmal, und diese wieder erinnerten an große Männer ihrer Zeit. Aber auch manches Privalhaus zeigte, wie man in früherer Zeit nach künstlerischen Richtlinien und mit dem Herzen sich ein Haus schuf: etwas was man im letzten Drittel des vergangenen Zahrhunderls leider, leider fast vergessen zu haben schien. Die vielen Ruinen gaben Gelegen heit, Kostproben einzuflechten aus dem reichen Sagenschatz des Rheins usw. Ob wir in Konstanz, Schaffhausen oder Freiburg: in Straßburg, Speyer oder Worms: in Mannheim, Heidelberg oder Mainz: in Koblenz, Köln oder Düsseldorf weilten oder unter wegs uns aufhielten, immer hatte vr. Koeppen uns etwas Be sonderes, etwas Schönes zu sagen und Im Bilde zu zeigen. Za, der Rhein ist der Nationalstrom Deutschlands, der Strom der Kunst, der Sage und der Poesie! Wer's noch nicht wußte, gestern abend hat er's empfunden. Und dankbar war man dem Vortragenden und dem Gewerbeverein für die schönen Stunden, dankbar von Herzen. Di« Lichtbilder — den Apparat bediente wieder Betriebsinspektor Undeutsch — erschienen dies mal kleiner auf der Leinwand, aber dafür um so schärfer. Das war ein Vorteil. — Der nächste Vortragsabend findet am ! gröberen an ihn gerict „ , . , ! versehentlich «in Fatz reinen Terpentinöls, besten Inhalt er, um ihn abzusetzen, zum Preise des jetzt meist verwendeten billigeren Lrsatzöles verkaufe. Bei einer Nachprüfung des Kanneninhalts mutzten die Malermeister feststellen, daß die Kannen nur eine Schicht Terpentinöl, in ber Hauptsache Wasser enthielten. Ehen falls in Crefeld erschien bei einem Kaufmann ein Unbekannter, der sich als Gerichtsvollzieher vorstellte und angab, er könne ein« alte Schuld eines gewissen R., der ietzt im Gefängnis sitze und bei dem ein größerer Geldbetrag beschlagnahmt worden sä, aus gleichen, benötigte aber dazu M 750 als Gebühren. Es hat sich bann später herausgestellt, batz der .Herr Gerichtsvollziehm:' ein Schwindler war. L«h»lg. Ein schwerer VerkehrSunfall ereignete sich am Mittwoch in der Kirchstratze. Dort wurde «ine etwa 50 Zahre alte Frau, die vorschriftsmäßig mit dem Fahrrad« auf der rechten Straßenseite fuhr, von einem Leipziger Prloalaoto überholt unb umgefahren. Di« Frau blieb in schwerverletztem Zustande auf dem Straßenpflaster liegen, während der rücksichtslose Autofahrer unerkannt davonraste. Die Personalien ber Verunglückten konnten noch nicht festgestellt werden. Die Frau wurde Ins Krankenhaus gebracht, ihr Zustand ist bedenklich. Leipzig- Bei der Leipziger Sladtbank sind große Unregel mäßigkeiten aufgedeckt worden. Verschiedene Beamte haben entgegen den allgemeinen Kredlloorfchriften gehandelt und z. B. einer Firma erhebliche Kredite gewährt. Als die Kreditbeträge «ine große Summe erreichten, wurde der Skandal entdeckt. Es sind sofort Maßnahmen zur Rückforderung der Kredite einge leilet worden und es dürfte wohl noch ein größerer Betrag zu retten sein. Der entstandene Schaden wird dennoch auf ungefähr 50000 bis 200 000 Mark geschäht. Chemnitz. Bemerkenswert« Ausführungen über di« Wohnungsnot ber Städte machte im Chemnitzer Stadtverord- netenkollegium Bürgermeister Ärlart. Er erklärte in Beant wortung einer sozialistischen Anfrage über den Stanb ber An leiheverhandlungen ber Stadt Chemnitz für den Wohnungsbau u. a. folgendes: Wir haben zur Förderung dm: Wohnungsangelegenheit, nicht zu Neubauten, aus laufenden Mitteln bisher 880000 M. zur Verfügung gestellt: eine neue Vorlage soll nochmals 200000 Mark bringen. Aus laufenden Mitteln ist also seitens ber Stabt für den Wohnungsbau herausgeholt worden, was nur irgend möglich. Nun ist anfangs Dezember ber Antrag gestellt worden, für die Unterstützung der Bautätigkeit eine Auslands-Anleihe aufzunehmen. Bürgermeister Arlart stellte das aber als schwierig und beinahe unmöglich hin, da die Genehmigung der Regierung kaum zu erlangen sei und hielt ein« Inlands-Anleihe noch'eher für möglich: zum Schluß sagte er: Es ist die Frage aufzuwerfen, ob wir überhaupt in der Lage sind, auS öffentlichen Mitteln die Wohnungsnot zu beheben. In Chemnitz fehlen 20 000 Wohnungen. Mit den 4,6 Millionen aus der Mieizinssteuer können aber nur 500 Wohnungen gebaut werden. Zum Bau ber fehlenden 20000 Wohnungen würden 180 Millionen not wendig sein. Ls ist unmöglich, diese Summe aufzubringen. Es mutz also auf jeden Fall wieder versucht werden, den privaten Wohnungsbau zu ermöglichen. Nur dann werben wir zu einer Milderung der Wohnungsnot kommen. Chemnitz. Beim Spielen mit einem Luftgewehr schotz auf der DItterstrahe aus der im 3. Obergeschotz gelegenen elterlichen Wohnung «in 12 jähriger Zunge einen auf der Straße stehenden 7 jährigen Zungen in die Stirn und verletzt« Ihn so schwer, Satz sich sofort ärztliche Hilf« notwendig machte. 0b»erad«nst»in, b. Chemnitz. Der landwirtschaftliche Scholar E. aus Oderfrohna, 18 Zahre alt, glitt beim Hinaufgehen auf der Treppe aus. Dabei entlud sich sein Revolver, den er ungesichert in der Hosentasche trug. Er wurde am Unkerlelbe und einem Oberschenkel schwer verletzt. Im Krankenhause ist -er bedauerns werte jung« Mann seinen schweren Verletzungen erlegen. Zwönitz. Der in der Rolheschen Färberei beschäftigte 27- jährige Arbeiter Kretzschmann siet infolge Ausgleitens in ein« mit kochender Natronlauge gefüllt« Wanne. Er erlitt so schwere Brandwunden, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. 18. Februar statt.s > — Gestern abend hielt im Hotel „Stadt Dresden" db Vereinigung ehemaliger Handelsschüler (V. e. H. ihren Vereinsaoend ab. Dieser Abend wurde wieder durch einen Vortrag ausgefüllt und zwar hatte sich diesmal Justiz-Sekretär Schlicke bereitwilligst derVereinigungzurVerfügung gestellt,um über „Selbsterlebtes in Deutsch-Südwestafrika in den Zähren 190406" zu berichten. In einem 27-stündigen hochintereffanten Vortrage schilderte Redner seine Fahrt als Schutzlruppler von Cuxhaven nach Afrika, die Landung (hier erfuhren sie von dem Aufstand der Hereros, der inzwischen auSgebrochen war), Eilenbahnfahrt, den mühseligen und an Entbehrungen überaus reichen Marsch ins Innere, den Kampf mit den an Stärke weil überlegenen Hereros Und Hottentotten. Mit Interesse und Spannung folgten die Zuhörer seinen Ausführungen und waren vollbefriedigt von dem Gebotenen, was auch der reiche Beifall bezeugte. Hierauf erledigte man noch verschiedene Vereinsangelegenheiten, sodaß di« Versammlung erst um Mitternacht ihr Ende erreichte. — Rach einigen nedelreichen Tagen, in denen das Thermo meter nicht unter Gefrierpunkt sank, klarte der Himmel gestern wieder aufund die vergangene Rächt war kalt. Bis auf — 6" sank der Märmemesser und starker Reif bedeckte di« Fluren. Für Zanuar ist das freilich kein« Kälte, da soll doch der Schnee knirschen, aber wo ist Schnee? Es herrscht dies Zahl eine „grundoerkehrte" Witterung. Wo Schnee liegen soll, treiben die Büsche schon, statt Kälte ist es tagsüber frühlingsmäßig warm, wo sonst bei abnehmendem Mond die Temperatur eher zunimmt, sinkt diesmal das Thermometer. Dem Kohlenkeller tut die gelinde Wintertemperatnr recht gut, wollen wir nur hoffen, daß wir „zum Ausgleich" nicht noch im Zuli Heizen müssen. — Oeffentlich« 2. Stadtverordnetensitzung Freitag den 23. Ja nuar 1925 abends '/-8 Uhr. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahme, Vorschuß aus dem Lastenausgleichsstock. 2. Kenntnisnahme, Ver- bandsversammlung des Gasversorgungsverbanbes Ostsachsen. 3. Entschädigung für Benutzung des Budenmaterials ber Schützen- Ächt ^ tl'ch' b^wurf ^"^r Schulordnung für die Stadtschule. — Erledigt: Fachlehrerlnnenstell« an ber Volks- und Fort- brldungsschule zu S chmiedeberg (Bez. Dresden). Ortsklasse S — Erforderlich:^Prüfung für Nadelarbeiten, erwünscht: über dies Prüfung für Haushaltung und Turnen. Bewerbungen mit den erforderlichen Unterlagen bis 18. 2. 25 an den Bezirksschulrat zu Dippoldiswalde. „ — Ron den in letzter Zett ausgegebenen Reischbankttoten über. 5 Billionen Mark nnt dem Datum des 15. März 1924 die ihren Schuh in einem natürlichen Wasserzeichen-Eichenlaub und Kreuzdorn ornamentaler Verarbeitung darstellend und in den im Papierstoff eingebetteten Pflanzenfasern tragen, sind Fälschungen aufgetaucht, die als solch« an dem Fehlen ober der mangelhaften Nachahmung ber Echtheitsmerkmale — Wasserzeichen und Pflan zenfasern — unschwer zu erkennen sind. Vor Annahme dieser Fälschungen wird gewarnt. Frauenstein. Der für Sonntag den 25. Zanuar vorgesehene dettlauf ü,s Kreises Osterzgebirge Im Ski-Verband Sachsen wurde der ungünstig,,, Schneelage wegen bis auf weiteresverschoben. Dienstag nachmittag wurde hier ein üjähriges Mädchen weinend angetroffen, das an der Schläfenseite eine blutunterlaufene Quetschung und blutige Unterkleider aufwies. Die Kleine Ist von einem älteren Manne aufgefordert worden, Zu tragen. Er hat das Mädchen dann mit sich genommen und jedenfalls ein Verbrechen an ihm verübt. -M A", °ll«n Schulen des Volksbildungs- und des Mit Erfolg teilgenommen haben, kann von Ostern 19?5 nb : unterrichtet werden Lehrkräfte di noch nicht die Berechtigung zum Unterricht i^ der Sten^aMe e^ —„Landtagsabgeordneter Voigt (DVP.) legt Wert auf die Klarstellung, daß es sich bei dem kürzlich im Landtag be- handetten Antrag auf Aufhebung seiner Immunität lediglich um eine Privatklage handelt, die wegen angeblicher Beleidigung im Zusammenhang mit politischen Streitfragen Landgerichtsrat Dr. Hering gegen ihn erhoben hat. Bekanntlich hat ber Landtag die nachgesuchte Genehmigung einstimmig abgelehnt. I" Das städtisch« Elektrizitätswerk Dresden hat zum Zwecke des erhöhten Strombezuges aus den Anlagen der Landes- elektrizilätsversoraung einen weiteten großen Umspanner für eine Leistung von 2O 000 Kvv in Auftrag gegeben, wodurch sich die Anschlußleistung für den Strombezug auf 50 000 Kw erhöht. Mit ckeser erweiterten Einrichtung wird es möglich, den z. Z. bereits 50 Millionen Kw im Jahre betragenden Strombezug ganz wesentlich zu erhöhen. Dresden. Nachdem erst am 8. Zanuar der Brotpreis erhöht worden ist, tritt von heute Donnerstag ab eine neue PreiS- «rhöhung in Kraft. Das Vierpfundbrot 1. Sorte kostet nun 82 Pf., das Vierpfundbrol 2. Sorte 74 Pf. — Das Dresdner sozialdemokratische Blatt meldet, die Re gierung denke nicht daran, den Londlagsabgeordnetcn Castan ans dem Ministerium d«S Innern zu nehmen und zum Amts hauptmann von Flöha zu ernennen. Dresden, 21. Januar. Im Haushaltplan -V des sächsischen Landtags wurden heute vom Nachtrag zum Slaatshaushaltplan auf das Rechnungsjahr 1924 die Einstellungen zu -en Kapiteln 92, Bernsdorf i. Erzg., 20. Januar. Da vom Ministerium der hiesige Gemeinderat aufgelöst worden war, sand jetzt die Neuwahl statt. Bisher bestand der Rat aus 6 Bürgerlichen, zwei S.P.D.- Anhängern und 7 Kommunisten. Die Neuwahl erbrachte den Kommunisten eine Schlappe, denn sie erhielten nur 5 und di« Bürgerlichen 8 Sitze. Die S.P.D. erhielt ihre zwei Sitze wieder. Mithin hat der Gemeinderat nun eine bürgerliche Mehrheit. worben haben, haben sich nach der amtlichen Bekanntmachung einer neuen Ordnung für die staatliche Prüfung für Lehrer der Kurzschrift im Freistaate Sachsen dieser Prüfung zu unterwerfen: solche Lehrkräfte, die diese Berechtigung bereits besitzen, haben äne Nachprüfung nach einer ebenfalls noch bekanntzugebenben Ordnung abzulegen. Empfehlenswerte Lehrbücher der Steno graphie werben noch vor Schluß des laufenden Schuljahres be- """DreÄm Der Rechtsausschuß des Landtages behandelt« in seiner Mittwoch-Sitzung den Entwurf zu einem Arbeitskammer, gesetze Die Regierung berichtete zunächst über di« Stellung des Reichswirtschaftsministeriums, die kaum Bedenken gegen den säch sischen Gesetzentwurf erheben dürste. Me Berichterstatter Ab- gebrAeier Edel (Soz.) und Abgeordneter Noack (DÄP.) gaben ihre Stellung zu der Vorlage bekannt. Ersterer verteidigte, während der Mitberichterstatter den gegenwärtigen Zeitpunkt für «in solch«S Gefetz aus den verschiedensten Gründen für verfehlt bezeichnete. LS müsse die Vertretung der landwirtschaftlichen Ar beiter und der Handwerksgesellen erst noch mehr geklärt werden. Besonders bemängelte Abgeordneter Noack die Tatsache, daß die Vertretung der Angestelltenschaft im Gesetzentwürfe völlig un genügend geregelt sei. Me Angestelltenschaft sei entweder völlig auszulaffen, oder ihrer wirtschaftlichen Bedeutung entsprechend durch ein« besondere Fachabteilung zu berücksichtigen. Die Wahlen in den Betrieben sei um ihrer Freiheit willen abzulehnen. Zum Gesetzentwurf« selbst sind zahlreiche Anträge eingegangen, die bei der Fortsetzung der Beratung mit zur Aussprache stehen werden. Ein Antrag auf Aufhebung der Revolutionsfeierlag« am 1. Mai und 9. November wurde nach ausführlicher Debatte mit 9 gegen 10 Stimmen der Sozialdemokraten-und Kommunisten abgetehnt. Weiter wurden die Anträge Hofmann-Röllia-Dr. Kastner auf Herabsetzung von Gerichts- und Notariatsgebühren eingehend be gründet. Es wurde anerkannt, baß die Dezember-Verordnung des Justizministeriums schon eine erheblich« Ermäßigung zahlreicher Gebührensätze gebracht habe, aber doch betont, daß in manchen Punkten noch weiter gegangen werden müsse, obschon in Bayern und Thüringen noch höhere Sätze als in Sachsen erhoben werden. Es wurde einstimmig beschlossen, die Sätze in geeigneten Fällen den FriedenSsätzen auzugleichen und dabei zu berücksichtigen, daß sie im allgemeinen di« Sätze in anderen Ländern möglichst nicht überfteigen. Endllch wurde die Vorlage 153 über den Entwurf einer Gebührenordnung für Tierärzte in gerichtlichen, verwaltungs gerichtlichen und Verwaltungsangelegenhetten behandelt. Die Vorlage bringt z. Z. Sätze, di« unter dem Tarif von 1918 heruntergehen. Die Vorlage wurde unter Streichung des 2. Ab satzes, der durch das neu« Münzgesetz gegenstandslos geworden ist, zugestimmt. Der HaushaltauSschuß 8 setzt« heute im Anschluß an Kap. 11 des Nachtrags zum Haushaltplan betr. Hüttenwerke im Beisein von Reckerungskommissaren sein« Beratungen fort. Hierbei wurde vom Berichterstatter Abgeordneten Lippe (DÄP.) insbesondere di« Verhältnisse im Blaufarbenwerk Oberlchlema besprochen und wegen der dortigen Erweiterungsbauten zahlreich« Fragen aufgeworfen, zu denen die Regierung Stellung nahm. Zu längeren Beratungen gab eine Denkschrift des künstlerischen Personals der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen Anlaß. Die Aussprache hierüber wird zunächst vor einem Teil des Aus schusses in der Manufaktur selbst fortgesetzt werden. Dresden. Der Landtag beschäftigte sich in seiner Dienstag- sihung lediglich mit Schulfragen, in deren Mitte die Weihnachts- Denkschrift des Volksbiloungsministers Dr. Kaiser stand. Alle die Angriffe und Kritiken, die von Fachkreisen und politischen Parteien an dieser Denkschrift geübt worden sind, fanden ihr« Wiederholung in den Reden der einzelnen Abgeordneten zu den Anfragen und Anträgen ber Parteien bezüglich der Schulange legenheiten. VolksbildungSminister Dr. Kaiser kam erst in später Stunde, nachdem 14 Abgeordnete gesprochen hatten, dazu, sein« Denkschrift zu verteidigen. Ihre Herausgabe sei eine Pflicht der obersten Schulverwaltung gewesen, denn das allseitig zutage ge tretene Mißtrauen gegen die Volksschule müßte beseitigt werden. Die Ursachär des offenbaren Rückganges unserer Schulleistungen seien nebenWder Not der Zeit in dem inneren Schulbetriebe zu suchen. Der Subjektivismus der einzelnen Lehrer mache sich ost zu breit. Der Minister verteidigte sodann seine hauptsächlichsten Vorschläge: die Einführung eines verbindlichen Lehrplanes und die Durchführung der rein staatlichen Schulaufsicht. Ganz ent- chieden wies der Minister den Vorwurf zurück, er wolle die Posten der Helfer der Bezirksschulinspektoren mit Parteigenossen besetzen Das Haus beschloß endlich, dem Präsidium Vollmacht u erteilen, in einer demnächstigen Sitzung eine Fortsetzung der Aussprache über die heutig« Tagesordnung herbeizuführen. Die ""Wte Sitzung findet Donnerstag den 22. Januar nachmittags 1 Uhr statt. (Technische Hochschule, Dresden) unii 96 (Volks- und Fortbildungs schulen widerspruchslos genehmigt. Zu einer Aussprache sührte das Kapitel 90 (katholische geistliche Behörden), worin ein ver bindliches Darlehn von 50000 Mark aufgesordert wird zur Er richtung eines Priesterseminars in Bautzen. Auf Anfragen der beiden Rechtsparteien antwortete di« Regierung, daß bei Er richtung gleichartiger evangelischer Institute etwa beantragt« Mittel wohlwollende Prüfung erfahren sollten. Die Kommunisten, dis in diesem Zusammenhang« Agitationsanträge stellten, stimmten mit den Linkssozialisten gegen die angeforderten Mittel, di« aber die Zustimmung aller anderen Parteien fanden. Bei Kapitel 48 ( Höhere Lehranstalten' beantragt« die Berichterstatterin Fräuleins Abgeordnete Dr. Hertwig (DVP) die Regierung zu ersuchen, die im Hanshaltplan für das Rechnungsjahr 1925 für Beihilfen an Gemeinden zur Unterhaltung höherer Lehranstalten und zur Be schaffung von Lehrmitteln einzustellenden Summen gegenüber dem Vorjahr angemessen zu erhöhm. Dieser Antrag wurde ange nommen, ebenso «in weilerer Antrag, in dem-die Regierung er sucht wird, die Angestelltenverhältnisse für Aushilfslehrer an den Höheren Sckulen günstiger zu gestalten. Eine Eingabe des Säch sischen Philoloaenvereins, in der um Vermehrung -er Zahl der ständigen Stellen gebeten wird, wurde der Regierung zur Er wägung überwiesen. Me anderen vorliegenden Eingaben mußten vorläufig zurückgestellt werden. Im übrigen wurden di« Ein stellungen mit der Abänderung genehmigt, daß die als Beitrag zu den Kosten des Anbaues an das SeminargebLude zu Löbau ein gestellte Summe um 5000 Mark erhöht wurde. — In der Lrefelder Gegend erschien kürzlich bei verschiedenen
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