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kl. abemuer Anzeiger t, ZeitilU ßk Ullrandt, Stlferskrf) Klein- n. GeHlsil i krsv Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. ist ililk diunnuer 63. Fernsprecher: «mt Leube« 2120 Fernsprecher: «mt Leube« 2120 25. Jahrgang. Donnerstag, den 30. Mai 1912. Ze, irste!, rien-ft! :87-8^l Oer iÄ>k en«' 6iil^ Ehrenberg ausgcforscht. — Der Kaiser wird an der Ostsee ein Erholungsheim für mittellose Arbeiterkinder Berlins errichten. — Der deutsche Grenzkommissar Dreßler ist auf Befehl des Kaisers von Rußland freigelassen worden und nach Ehdtkuhnen zurückgekehrt. Dresden. Auf dec Schloßstraße wurde ein Herr, der vor einem Schaufenster stand, um 170 Mark bestohlen. Er dürste das Opfer internationaler Taschendiebe geworden sein, die auf der Durchreise nach den Badeorten Gastrollen zu gebe» scheinen. — Seinem Transporteur entrann auf dem Schloßplatze in Dresden ein 20 Jahre alter Schweizer aus Cotta, der nach Verbüßung einer Haft- und Gefängnisstrafe der Arbcitsanstalt zugesührl werden sollte. Er wurde bald wieder festgenommen. — Den Tod in der Elbe fand der in der Mitte der zwanziger Jahre stehende Gelegenheitsarbeiter Tcuschner in Meißen, der, wahrscheinlich unter der Wirkung reichlich ge nossenen Alkohols, von der Gründung des linksseitigen Straßenbrückenpfeilcrs, nur mit der Hose bekleidet, in die Elbe sprang und, vorzüglich schwimmend, dem rechten Ufer zustcebte. In der Mitte des Flusses wurde er indessen von der Strömung erfaßt und stromabwärts mit fortgerissen. — Das Landgericht Dresden verurteilte den Kauf mann Karl Eduard Kramer aus München, der als Prokurist einer Dresdner Zigarettenfabrik über 26 000 Mark unter schlug und nach London flüchtete, wo seine Verhaftung er folgte, zu 2^ Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust. — Die 35 Jahre alte Ehefrau eines am Terrassenufer in Dresden wohnenden Gewerbetreibenden, die wegen Lähmung beider Beine in der Heil- nnd Pfleganstalt untergebracht und während der Feiertage von ihrem Ehemann wieder nach Hause geholt war, übergoß sich am I. Feiertag aus Lebensüberdruß mit Spiritus und brannte die Kleider an. Ihr Ehemann, der zufällig nach Hause kam, löschte sogleich die Flammen und holte einen Arzt herbei, auf dessen Anordnung die mit schweren Brandwunden bedeckte Frau nach Anlegung von Notverbändcn in das Friedrichstädter Krankenhaus überführt wurde. — In einem Gasthause in der Gerichtsstraße in Dresden verstarb ein dort weilender Gast namens Löber. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß er einem Herzschlag erlegen war. — Von einem Felsen der Schrammsteine stürzte ein junger Kraxler aus Dresden und zog sich erhebliche Verletzungen zu. — Von einem Felsen rutschte ein Mitglied einer Berliner Jugendabteilung ab und blieb mit doppeltem Armbruch liegen. Er wurde ins Schandauer Krankenhaus eingeliefert. — In einer Bäckerei auf der Annenstraße in Dresden wurde die Verkäuferin von einem jungen Manne im Alter von 25 Jahren überfallen. Auf die Hilferufe des Mädchens eilten Leute herbei, denen der den Laden verlassende junge Mann mitleilte, daß das Mädchen nmgefallen sei und er den Krankenwagen holen wolle. Die Leute schöpften jedoch Verdacht und verfolgten den Täter, der in dem dichten Menschengewühl auf dem Postplatze entkam. — In Dresden-Johannstadt wurde die Ehefrau eines Bankbeamten tot aufgefunden. Sie ist infolge eines sträflichen Eingriffes plötzlich verstorben. — Als der Leutnant Simon vom Kaiser-Ulanen-Regi- ment in Chemnitz früh ausrill, scheute auf der Planitz straße sein Pferd und warf ihn ab. Leutnant Simon erlitt durch den Sturz und durch Huftritte schwere Verletzungen am Kopfe und wurde bewußtlos vom Platze getragen. — Die Kabinette sind dahin verständigt worden, daß die Türkei die Dardanellen schließt, falls die Italiener eine der nördlichen Inseln im Aegäischen Meere besetzen sollten. — Beim Brand eines Kinematographen-TheaterS in Villareal (Spanien) sind 80 Personen getötet worden. — Ein gefälliger und zugleich säulniswidriger Holz, anstrich wird mit Avenarius Carbolineum erzielt. Das Mittel hat sich in dieser doppelten Eigenschaft seit über 30 Jahren ausgezeichnet bewährt und findet infolgedessen weitverbreitete Verwendung. Um Mißerfolgen aus dem Wege Inserate kosten die Spattenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Ps. Annahme von An- langem Zögern ein kleines Kerlchen und singt auf des Lehrers Aufforderung fnsch darauf los „Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit". Da der Lehrer seinen Ernst bewahren konnte, klingt es bis zum Schluß mit „eins, zwei, drei prost" durch die Schulräume. — Aus verschmähter Liebe hat sich in Radebeul der 19 Jahre alte Expedient Paul Riedel aus Mücheln bei Halle erschossen. Die Kugel traf das Herz und führte den sofortigen Tod herbei. Riedel versuchte schon seit längerer Zeit vergeblich mit einem hier wohnenden Mädchen ein Liebes verhältnis anzuknüpfen wurde aber obgewiesen. Riedel griff daher zum Revolver und lötete sich, ohne daß es verhindert werden konnte, vor den Augen des jungen Mädchens. — Der ehemalige Bürgermeister Otto Barthel von Siebenlehn wurde aus dem Zuchthause zu Waldheim entlassen. Ihm wurden 2^/, Jahre seiner Strafe geschenkt. Wie verlautet, tritt Barthel eine gute Anstellung in Plauen i. V. an. — Auch der im Jahre 1905 zu zehn Jahren Zucht haus verurteilte Franz Koch kehrte zu seiner Familie zurück. — Bei dem G u st a v - A d o l f s e st am 2. Juni in Hartha bei Tharandt wird Herr Pastor Ungnad-Zwickau einen Vortrag halten. Da dieser Herr früher in Klostergrab in Böhmen, von wo er ausgewiesen wurde, als Geistlicher tätig war, so ist er ein vorzüglicher Kenner der evangelischen Be wegung in Oesterreich. Außerdem wird Herr Pfarrer Jäckel- Deuben über die im laufenden Jahre zur Unterstützung durch den Gustav-Adolf-Verein Plauenscher Grund vorgeschlagenen Gemeinden Bericht erstatten. — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am 1. Feier tage im Garten des Schützenhauses zu Trachau. Der 15 jährige Sohn des Karuffellbesitzers K. wurde, als er an einer schwingenden Gondelschaukel vorüberging, von dieser am Kopf getroffen. Der Stoß war so heftig, daß der junge Mensch eine schwere Gehirnerschütterung und einen Schädelbruch da- vontrug. Ec erlag bald darauf den Verletzungen. Kleine Notizen. — Der in Theuma bet Plauen i. V. wohnhafte Steinbruchsarbeiter Jedlicka versuchte seine fünf Kinder durch Erhängen umzubringen. Es gelang aber die Kinder noch rechtzeitig aus den Schlingen zu befreien. Der Täter flüchtete darnach, wurde aber eingeholt und verhaftet. — Der Schriftgießer Lang aus Leipzig wurde in Plauen i. V. vom Schnellzug überfahren. Der linke Arm und das linke Bein wurden dem Unglücklichen abgetrennt. — Ein schweres Automobil u n g l tt ck ereignete sich in der Nähe von Oberpirk i. V. Zwei Automobile Plauener Fabrikanten, die von Mühltroff kamen, gerieten, als das eine das andere auf der ziemlich abfallenden Straße vor Ober- Pirk überholen wollte, aneinander und wurden in die Straßen böschung geschleudert. Während das eine Automobil weniger beschädigt wurde, überschlug sich das dem Fabrikanten Kampf gehörige Automobil vollständig. Die 5 Insassen wurden heraus geschleudert und schwer verletzt. Der Sohn des Fabrikanten ist seinen Verletzungen bereits erlegen. Ure. ^4» Oliwinop. zu gehen, verlange man aber in jedem einzelnen Falle aus drücklich die Originalmarke „Avenarius." Das Avenarius Carbolineum wird ausschließlich in den Handel gebracht durch die Firma N. Avenarius u. Co in Berlin, Stuttgart, Ham burg und Köln, die jeden Interessenten gern mit näherem r, en reire^ »er ormek S"! -°S lt'pro^ iKvK. aäs A .. ), 60»^ Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Emmbend. Abonnementspreis ein- chlichlich zwei illustrierter achtseitigen Anlagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. l i ° zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hamsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. üus Nav unä fern Rabenau, den 29. Mai 1912. — Wenn man das Wort Pfingsten hört, dann stellt sich im Geiste eine lachende Frühling slandschaft vor, von der Sonne wie mit flüssigem Golde übersponnen. In Mm Jahre aber gab's wohl das erstere, die im schmucken ,Prangende Natur, es fehlten jedoch die belebenden Strah- der Sonne. Und wenn die Sonne fehlt, wenn die Luft und kalt ist, dann hat auch die Natur etwas an ihren verloren. So auch diesmal. Die eigentlichen Pfiiigst- W brachten eine unfreundliche Witterung, sodaß an eine Mrgenpartie kaum zu denken war. Mancher Gusthofsbesitzer °"rste nicht auf seine Rechnung gekommen sein. Sie müssen "4 eben auf bessere Tage vertrösten, die bei der jetzigen und Mnmden Jahreszeit nicht ausbleiben werden. - Immer mehr lichten sich die Reihen der Mitkämpfer Al 1870/71. Am Dienstag vormittag wurde der frühere MSbesitzer, Herr Veteran Robert Ludewig in Lübau von "Mn Schlaganfall betroffen, dem er in den Nachmiltags- As» erlag. Herr Ludewig genoß die Wertschätzung seiner "Arger in reichem Maße. Möge ihm die Erde leicht sein! . —Eine Kontroverse Wittig-Gelbhaar gab es im /Mag. Abg. Wittig-Rabenau konstatierte mit Bedauern, daß " Pachtung von Eichämtern wiederum die kleinen Städte, Mnlsjch sgHe ,„it nichtrevidierter Städteordnung, keinerlei .'"Echügung erfahren hätten. Man fange übrigens bei ." ^Amlern schon wieder ein Wettrennen an, dem Staat ^möglichste zu bieten. Es gehe wie bei den Seminaren ""deren Errichtungen nnd wahrscheinlich mit allem, was Much eingerichtet werde. (Abg. Dr. Dietel: „Der Meist- >eade!"). Wer am meisten gebe, werde berücksichtigt, die Gemeinden blieben sitzen. — Negierungskommissar Dr. . behauptete, es seien durchaus nicht ähnliche Beweg- bei Ordnung des Eichwesens maßgebend, wie von liLi erwähnt. Das Eichwesen könne sich nicht danach ein großer oder kleiner Oct in Frage komme, es 'M nur das Eichinleresse maßgebend sein. Lu Oberförstern Kühne in Frauenstein, Leuthold in "Arf und Merz in We n di s ch c a r sd 0 r f ist der Titel ° ^">ig als Forstmeister verliehen worden. MHerr Waldwärter Richter in Obernaundorf ^" ""läßlich des Geburtstages Sr. Maj. des Königs das für langjährige treue Dienste, das ihm in feier- M Weise überreicht wurde. ^— Richard Paul Fischer — geboren am 9. Mai 1889 b' f ers d 0 rf bei Rabenau, letzter inländischer Wohn- bü/denda, gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt — wird 4mdigt, Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, sjz. ^aubnis das Bundesgebiet verlassen zu haben oder - erreichtem militärpflichtigem Alter außerhalb des ^".^gebietes aufzuhalten. Er wird auf den 19. Juli 1912, Land 0 Uhr, vor der 1. Strafkammer des Königl. Michls Friberg zur Hauplverhandlung geladen. H --AmlSgerichlsrat Prof. Dr. Müller in Tharandt Oberleutnant zum Hauptmann d. L. befördert worden. Streik in der Erzgebirgischen Holzindustrie tzH ' Brand geht unverändert weiter, nachdem die vom in Mineister Zwingenberger mit der Fabrikleitung angebahnten MAungen ergebnislos verlaufen sind. Während des diesjährigen Ka is er m a n ö ve rs ist k über die aus dem 4. und 19. Armeekorps zu Westarmee dem Generalobersten Freiherr» von Hausen "°er die aus dem 3. und 12. Korps zu bildende Ost- dem General der Infanterie von Bülow nunmehr ^->gen worden. Was Trinker kosten geht aus einer Aufstellung !r^r""nskkcelä's in Lüdenscheid hervor. Für Trinker H. von 1900—1911 5198 Mk., für Trinker P. von 1^6 Mk., für Trinker Sch. Von 1894-1911 " "umgeben. In allen 3 Fällen dauern die Unter- Ä , in bar, an Heilanstalten, sowie für Frau- und ^«rnährung fort. 3» dem Konkursverfahren über das Vermögen des Baldauf in P 0 tschappcI soll die Schluß- ^folgen. Die Teilungsmasse beträgt 198.33 Mk. Uw Lilien Forderungen betragen 5293.39 Mk. Hiervon die Kosten des Verfahrens ab. Viel wird da zur ^rf s K '"cht übrig bleibe», es kann sich nur um wenige " handeln. H°ule Mittwoch vormittag st ü r z t e in Pirna ein kl "" und begrub 8 Arbeiter unter sich. Eine Person lchwer verletzt. heiterer Zwischenfall wird aus der Schule zu ^"nnsdoif bei Radeberg gemeldet. Auf die Frage, " den Abc-Schützen singen könne, meldet sich nach — In der ersten Pftngstnacht wurde in einem Wäldchen bei Koblenz-Neuendorf ein Sergeant des 28. Infanterie-Regi ments ermordet aufgefunden. Ec hielt in der Hand ein Taschenmesser, womit er sich anscheinend, nachdem ihm das Seitengewehr entrissen worden war, verteidigt hat. Es scheint sich um eine Schlägerei zu handeln. — In Promm'tz bei Riesa brannte eine zum Nitlergute gehörige Feldscheune nieder. Alles was in der Scheune unter gebracht war ist mitverbcannt. Der Schaden beträgt 15 000 Mark. Das Feuer ist durch Kinder verursacht worden, die „ mit Streichhölzern gespielt haben. ! Ausschluß dient. Eine Niederlage befindet" sich bei Karl — Im All-Ehrenberger Revier an der sächsischen GrenzeMüns chmann, Baumat., Rabenau. gelang es letzter Tage, zwei langgesuchte Wilderer festzu- — Die innere Postbeamtenschaft Freibergs beabsichtigt nehmen. Einer konnte nach heftiger Gegenwehr, bei der er aus Anlaß der in diesem Sommer in Freiberg stattfin- sich auch des Messers bediente, überwältigt und festgenommen denden Erzgebirgsausstellung am Sonntag den 25' August werden; dem zweiten gelang es, zu entkommen. Es stellte sich eine gesellige Zusammenkunft sächsischer und benachbarter Post- heraus, daß der Verhaftete, der einen falschen Bart trug, eincheamtc» abzuhalten. Hausbesitzer aus Neu-Ehrenberg ist. Der zweite Wilderer wurde ebenfalls in der Person eines Hausbesitzers in Neu-