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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860806
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-06
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1886
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Preisverzeichmß Tabellarischer u.Zisfernsatz nach höherm Tarif likltamr» unter dem Redactionsftrich die 4gespalt. ZeileöOPs., »or den Familiennachrichtea die «gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stet- an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnteruiwsrnmia oder durch Post- Nachnahme. ^ 218. Amtlicher Theil. VrkinnlMlUh»«-. Bon Michaelis ds. Js. ab ist das Riedel von Löwen- siern'sche Stipendium im Betrage von jährlich 80 ./k 94 aus 2 Jahre an einen auS Breslau oder sonst aus Schlesien gburtigen Stubirenden zu vergeben. Wir fordern diejenigen Herren Stubirenden, welche sich in vorgcbachter Eigenschaft um dieses Stipendium bewerben wolle», aus, ihre Gesuche schriftlich unter Beifügung ber er forderliche» Zeugnisse bis zum 30. September ds. IS. bei ii»S eiiizureicken, und bemerken, daß später eingehcnbe Gesuche unberücksichtigt bleiben müsse». Leipzig, an, 29. Jul, 1886. Der Natb der Stadt Leipzig. Ur. Tröndltn. Krumbiegrl. Vckanntmachung. Die Pflasterung der Fahrbahn aus dem Areale der alten Berbinkungobalin von der HoSpttal - Straße biö zu dem 28ind»nühlenwe<ze soll an einen Unlernehmer in Accorv verdungen iverden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Ticf- bau-Verwatt»»g. Rathhaiis, II. Etage, Zimmer Nr. 14, auS lind können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Ofserlen sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung eines TbcilS der alten Verbindungs bahn" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 14. August 1886 Nachmittags 5 Uhr einzureicken. Wir behalten unS die Besugniß vor, fämmtlichc Angebote abznlchnen. Leipzig, am 2. August 1886. DeS RathS ber Stadt Leipzig Id 2768. Straßenbau' Deputation. vtlranntmachung. Die Lieferung und Beilegung von Granitschweflen, sowie Bauinkesseleinsassuilgen von Granit für die Straße aus dem 'Areale der alten Verbindungsbahn sollen an einen Unternehmer in Accorv verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Diesbau-Berwaltung, RathhauS, U. Etage. Zimmer Nr. 14, auS uns können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „GranttschweUen aufder alten Verbindungsbahn" versehen ebendaselbst und zwar b»s zuin 14. August 1886 Nach mittags 5 Uhr «inzureichen. Wir behalten unS die Besugniß vor, sämmtliche Angebote obzulebnen. ' Leipzig, am 2. August l886. DeS RathS der Stadt Leipzig Ist- 2767. Straßenbau-Deputation. vermiktlMg. I» dem der Stadtgemeinbe gehörigen Hausgrundstück Markt Nr. sind vom 1. Oktober dS. IS. an b-z. sofort gegen etnhalbjahrliche Kündigung tm Vordergcbäude ein zeither an Herrn Sctsrnsadrckanl Wunderlich ver miet!,eter DerkanfSstand tu der Hausflur <ohue die dem zeitherige» Abmiether gehörige Bube), rwei nach dem Markte zu gelegene Kellerabthei- luugen und tm Hintergebäude eine in der 111. Etage gelegene Wohnung, be stehend au- Vorsaal, 2 zweifenstrigen Stuben, 1 ein- senfirigen Stube, sowie Bodenkammer undKcllerabtheilung, anderweit zu vermiethem. Miethgesuche werden aus dem Ratdbause, I. Etage, Zimmer Nr. 17, entgegengenommen, auch können daselbst das Jn- oentarium der zu vermiethenden Lokalitäten, sowie die Vcr- .uiellniiigSbedingungen eingesehen werden. Leipzig, am 3l. Juli 1886. 7» «-;?«, Der Rath der Stadt Leipzig. " vr. Trvndlin. Cerutti. Schulukubau in Thonberg. Die Maurer- und Ltcinmetzarbeitcn für den Schulneubau Zöllen vergeben werden. Formulare zn Kostenanschlägen sind aus dem Gemeindeamt« gegen Erlegung der Lopialgebühren zu entnehmen und dieselben bis mit 10. August dort wieder eivzmeichen. Die Bedingungen liegen zur Einsichtnahme im Gemeindeamie aus. Thonberg, den 4. August 1886. Der Lchulverftand. I. A.: Franke, G.-Borstand. verbot. Das nntefngte Betrete» der beide» User der Elster ln der Nalic der Schleuniger Brücke, namentlich auch das Reiten über dieselben, um Werde in der Elster zu sch«»r«men, wird klermit in Folge mehrfacher Unglücksläll« und wiederholten groben Unfugs, im Einverständnisse mit der königl. Lmtshauptmannschaft, bei Ver meidung von Geldstrafe bis zu 30 ^l. nutersggt. Den 6. August 1886. Die Ritterguts»er»altn«, Der Ge«ei«»era1h ,« Kleinzschocher. ,n Schleußig. Nichtamtlicher Theil. Der Fall Soulanger. Es müßte um die französische Republik sehr übel bestellt sein, wenn sie nicht die Kraft besäße» einen Krieg-minister von dem sittlichen Werth eines Boulanger abzulehnrn. Auch General Th'baudin war ein« Zeit lang Krieg-minister in Frankreich, obwohl von ihm bekannt war, daß er sein dem Feinde gegebene« Ehrenwort, im Kampfe gegen Deutschland nicht mehr zn den Waffen zu greifen, gebrochen bat. Aber o-m General Thibaudin stand wenigstens als Milberungs- grund sein« Vaterlandsliebe zur Seite. Thibaudin mußte rach kurzer Zeit der öffentlichen Meinung weichen. Bei Boulanger liegt die Sach« weit schlimmer. Für feinen Ge sinnungswechsel gegenüber dem Herzog von Aumale giebt e« ,ar keine Entschuldigung. Zuerst buhlte er um vic Guust )e- Herzog«, um aus der militairischea Stufenleiter empor« «steigen, und als dies«, Zweck erreicht war, opfert« er fernen LohlthLter, »» sein« Strünng als Kriegsminislmc pi befestige». AlS aber sein« Treulosigkeit öffentlich zur Sprach« gebracht wurde, hatte er nicht einmal den Muth, was er grthan auch zu vertreten, er zog es vielmehr vor, wie ein vor Ge richt gestellter Verbrecher, zu leugnen und damit indirect seine That selbst zu verurthejlen. Vom Gewährsmann des Herzogs in die Enge getrieben, gewann er dann endlich, als eS bereit« zu spät war, seine gewohnte Dreistigkeit wieder, um es al« etwas RühmenSwerthes hinzustellen, daß er bei einer Collision seine Pflichten gegen den früheren Vorgesetzten und gegen die Republik sich für die letztere entschied, während doch zwischen den Zeilen seiner Briefe an den Herzog v. Aumale deutlich zu lesen ist, daß er ihm auch dann mit Freuden dienen werde, wenn seine Dienste der Sache der Monarchie zu Gute kommen sollten. Aus der ganzen Haltung des Generals Boulanger in der Briesangelegenheit ist klar ersichtlich, daß der General ein ehrgeiziger Streber ist, dem jedes Mittel recht ist. waS ilim vorwärts hilft. Grundsätze haben Leute seiner Art nicht, Parteiinteressen, persönlliche Rücksichten, Hingabe an die LandeS- wohlfahrt von einem ihnen als richtig erscheinenden Stand punkte aus giebt es für sie nicht, wenn ihnen daraus Hinder nisse sllr die Erreichung ihrer persönlichen Zwecke erwachsen. So ist ber Mann beschaffen, aus welchen die Hauptvertreter deS republikanischen SlaalSgedankenS in Frankreich ihre Hoff nungen gesetzt hatten. ES läßt sich nicht leugnen, daß Leute wie Thibaudin und Boulanger von Persönlichkeiten, wie der Herzog von Aumale und der Herzog von EhartreS, tief in den Hintergrund ge» drängt werden. Die ganze Art des Auftreten» dieser beiden Osficicre sticht so augenscheinlich und so sehr zu ihrem Bor- löeil von der der beiden Kriegsminister ab, daß das sranzö- sische Ossiciercorps dcn Maßslab für die Beurtheilunq solda tischer Eigenschaften und ehrenhaster Gesinnung vollständig eingcbüßt haben müßte, wenn eS den Unterschied nicht Heraus fuhlen sollte. WaS helfen alle Redensarten über den Werth republikanischer Tugenden, wenn sie von Leuten ausgehen, welche vor dem Richterstuhl der Ehre nicht bestehen können. Die französische Republik betrachtet gleich de», verflossenen Kaiserthum die Armee als die eigentliche Grundlage des ganzen StaatSmcsenS, von ihr erwartet sie die Wieveraus- richtung Frankreichs, die Wiederherstellung seiner europäischen Machtstellung. Kaan sie diese Erwartung mit irgend welcher Berechtigung hegen, wenn der Arme« ber Ehrbegriff mehr und mehr abhanden kommt, wenn Leute zu hervorragenden Stellungen berufen werden, denen die Eigenschaften gänzlich schleich ans welche ein ehrliebenver Soldat Werth legen muß. ohne welche ein Osficiercorps überhaupt nicht gedacht werden kann? Bei unS in Deutschland wären Generale wie Thibaudin und Boulanger überhaupt eine Unmöglichkeit, bei uns hat man eine sehr hohe Meinung von den Pflichten eines OfsicierS, gleichviel ob er Lieutenant oder General ist, im Puncte der Ehre sind sic Alle gleich, und auf dieser mora lischen Gleichheit beruht der Werth, welchen unser Osficier corps und mit ihm die gesammte Armee in der öffentlichen Meinung hat. Osstcierc, deren Ehrbegriffe zu Zweifeln Anlaß geben, kennt man in Deutschland nicht; sobald in dieser Beziehung auch nur der leiseste Schatten bemerkbar wird, so tritt die Entlassung ein. Und daß es so ist, aus diesem Bewußtsein heraus stammt die Macht und Unüber- windlickkeit des deutschen Reiches. Wir haben nicht nur eine schlagfertige und wohlorganisirte. sonder» auch eine Armee, die auf Ehre hält, nicht blos aus Standcsehre, sonder» auch auf persönliche Ehre, aus diejenige Ehre, welche jeder anständige Mensch als solche anerkennt und hockhält, gleich viel ob er die Uniform trägt oder bürgerlich gekleidet ist Da» ist cs. waS Deutschland Frankreich gegenüber eine so unsag bare Ueberlegenheit verleiht. Es ist klar, daß Vorkommnisse wie die schwere moralische Niederlage deS Generals Boulanger der Sache der Republik nicht wieder gut zu machende» Schaden bringen. Schon die Tbalsache. daß Boulanger nach solcher Bloßstellung noch Minister bleiben konnte, genügt, um die moralische Qualität der Republik aus eine überaus niedrige Stufe herabzuvrücken. Wir wollen hier nicht untersuchen, in wie weit etwa das Kaiserreich unter Napoleon Hl. von den heutige» Verhältnisse» Frankreichs sich unterschieden hat, oder ob eine Besserung ober Verschlechterung derselben zu verzeichnen ist, aber so viel ist gewiß, daß der altsranzösische Begriff der Ritterlichkeit noch nicht ausgestorben ist, daß er in der französischen Armee noch beute fortlebt, wenn er auch al- Vorrecht gewisser exclusiver Kreise angesehen und gebötet wird, welche mit dem heutigen Frankreich kaum noch Berührungspunkte haben. Die Legitimisten deS Faubourg St. Gcrmain betrachten sich wohl nicht mit Unrecht al- die eigentlichen Vertreter der von den Voreltern überkommenen französischen Tugenden. SovielanckLudwigXIV. und XV. an der Menschheit gesündigt haben, so ist doch durch ihre Fehler das Andenken an die Tugenden eines Hcinrich'S IV. nicht auSgetilgt worden. Franz I. und Heinrich IV. gellen den Franzosen alten ScklageS auch beute als die Muster der Ritterlichkeit, und das Wort Franz' I. bei seiner Gefangen nahme: ^Tontest perdu kors l'kouneur", bezeichnet für sie noch heute die Grundempstndung. welche sie zur Richtschnur zu nehmen haben. Wenn irgend etwa» dazu angethan ist, Zweifel wach zu rufen, ob die dritte französische Republik Bestand haben wird, so ist es die Stellung, welche tie Armee in derselbe» ein nimmt. Die Republikaner sind feit einer Reihe von Jahren bemüht, das Niveau der Armee herabzudrücken. so bedeutende Summen sie auch fort und sort für ihre Vermehrung und Verbesserung bewilligen. Der Republik scheint daS Ber- ständniß für die Thatsache mehr und mehr abhanden zu kommen, daß die Bewaffnung und Zahl der Soldaten erst in zweiter Linie in Betracht kommt. Die Hauptsache ist der Geist, welcher die Armee beseelt, der Gedanke, welcher die gesammte Kraft der Nation in einem Puncte zusammenzu- saffcn vermag. ES giebt eine» solchen Gedanken auch in der französischen Armee, aber er entspringt nicht dem Bewußtsein der ihr innewohnenden Kraft und Ueberlegenheit, der Lebens- und Leistungsfähigkeit der Nation, sondern allein der Leiden schaft. Das Gefühl der Rache und der verletzten Eitelkeit ist cs, waS die französische Armee beseelt, und daS genügt nicht, um ihr den Sieg zu verbürge«. * LeiHib, 6. August 1886. * Mit großer Befriedigung hat man iu Berliner Re irluuaskrelsrn von der begeisterten Ausnahme erfahren, die ürst Bismarck »Ltzeeud seines Aufenthaltes in der aherische, seit«« ber königlichen Familie «» «0« BevöUenmagfl«»«, gesunden hnt. Wen» dies« Freitag dm 6. August 1886. Besuch auch -inenK^e^Prinz- Regenten sein sollte, so ^u^uMnbl.ch, ^ politische Erwägungen ^ ^ >uerst 'daS OberbauPt de, wird die glänzende Aufnahme. Re zuer, B^mter in deutschen Reiche» tz... Beweis liefern, M«»«,»-> . L'°'» «v daß die Brücke, die seit 1870 zwiiaic ir,siialeit Süden geschlagen worden ist, eme unerschütterliche is besitzt und jede Belastungsprobe ertragen - . bisherigen Bestimmungen wird Fürst Bismarck t»s ocnve Monats in Gastrin bleiben. * Die deutsche Arbeit in den östlichen Grenz marken deS Reiches behuss Rückeroberung derselben f veu'sche Gesinnung, deutsche ^ltur w.rv bmnen^kurzer F^ st aus der ganzen Linie beginnen. Im Lage p Agitatoren kommt bald verb.ffener Ingrimm. balv Aeng t lichk-it und Verzagtheit zum Morschem, 'mmer °b r v'r ^et mit vem Gejühl vec. wenn auch widerwillig«'. Anertelnu g der Ueberleacuheit VeS Deutschthums i» einem mit gleich Was^en ae ührten ehrliche» Wettstreit. Für d.e nattonal- An!,che Agitation stehen die Früchte einer lahrzehiitclangen Unlerininirarbeit aus dem Sp'el. ^ ' ,ass-n und nicht ohne hartnäckigste Gegenwehr sahren lasten und organisirl daher diese Gegenwehr sü°n s«l Monaten 8V. Jahrgang: daher diese Gegenwehr süio» seil Monaten ot ihrer acsammten Kräfte und Mitt -rsteh«."die Po.-nh-tz-r sich bei ihrem Thun der wobb wollenven Neutralität der , deutschen" Freisinnler. welch letztere z. B. ihre Parteipresse allen aus pol»i,ch-tendenzio,er Quelle fließenden Zeitungslügen bereitwilligst offnen, >>>ag !h»cu gleich .n noch so vielen Einzelsällc» daS wahrh-' widrige Gebühren ihrer Freunde daarschars nachgew e,en werde». In diesem Wust von unsauberen Leidenscha,len. unter welchem eine fanatische Opposition da« G-rmam at.ons- werk im Osten begraben möchte, stehen den nationalen Be strebungen der preußischen Regierung keine anderen Bunde«, aeuoffen zur Seite als daS Bewußtsein ihres eigenen guten Rechts und da- Vertrauen aus den tüchtigen Kern, der im deutschen Volke, im deutschen Arbeiter steckt und dem eS oftmals nur an vem nöthigen Spielräume gebricht, seine Tugenden sieg- hast zu bewähren. Einen solchen Spielraum nun eröffnet daS Vorgehen der StaalSregierung Tausenden von strebsamen BcvölkeruiigSelcmenten. welch- sich den Pwnnleren zur AuS- bre.tung de« DeutschthumS in den östlichen Grenzprovmzen «in eiben «olle». Die zur Wahrnehmung der dculschnalwualen Interessen in den ehemals polnischen Landeslheilen bewilligten Geldmittel, die Heranziehung eine« nationaldeulschen Beamten apparat-. die Pflege des Deutschthum» in Schule und Kircke u. s. m. — alle diese Maßnahmen sind ja von nicht hoch genug anzuschlagender Bedeutung, aber sie Hilden doch immerhin nur daS Gerüst für den eigentlichen Bau, den die deutsche Arbeit auszusiibrcii berufe» ist. Wohin wir im Auslände blicken, feiert die deutsche Arbeit ihre Triumphe, obwohl sie in der Fremde »ur auf sich selbst angewiesen ist und deS nationalen Riicküalt« ermangelt. Deutsche Arbeit hat der Uncultur und W ldniß in fernen Zonen manch blühende Heimstätte abge« rungeii, und waS sie unter den erschwerendsten Umständen leisten konnte, daS sollte ibr doch erst recht glücken, wo sie nickt nur vem Vortheil Einzelner dient, sondern eine hohe patriotische Sendung ;u erfüllen berufen wird. Die friedliche Rückeroberung des von den Hochflächen polnischer Agitation verschlungenen Gebietes innerhalb der eigenen Landesgrenzen ist ein Ziel, welches sich den Ausgaben, die der deutschen Arbeit im internationalen Wetlkampse um die Beherrschung de« Weltmarktes gestellt sind, ebenbürtig anreiht. Hoffen und wünschen wir, daß unser Volk dort wie hier seinen Mann stehe. * * » * Der holländischen Regierung nahestehende Blätter kündigen die Vorlage einer Reihe von Gesetzentwürfen an, durch welche das VersammlungS- und CoalitionSrecht, sowie die Colpertage, namentlich aber die Abhaltung von Meeting- unter freiem Himmel beschränkt wird. Ei» bcson derer Gesetzentwurf wird die Verhängung deS BelagerungS zustandeS regeln. — Der Bürgermeister von Amsterdam hat nunmehr den Straßenverkaus von Zeitungen verboten. Damit ist der sorialdemokratischen Partei eines ihrer wirk samsten Mittel, das Volk aufzuhetzen und Ruhestörungen her- vorzurusen, genommen worden; und so sehr die Maßregel im Interesse anderer friedlicher Blätter zu bedauern ist, so war sie doch mit Rücksicht auf die Art und Weise, wie das social demokratische „Recht für Alle" verbreitet wurde, dringend geboten. * Dem „Deutschen Tageblatt" zufolge würde der König von Portugal, der sich gegenwärtig aus der Reise nach England befindet, in der Zeit vom 20. bis 24. August zum Besuche de« Kaisers Wilhelm in Berlin eintreffe»; später wird der König von Portugal dem Dresdner Hof einen Be such und von dort aus einen Abstecher nach Wien machen, um den Kaiser Franz Joseph zu begrüßen. Von Wien auS gedenkt der König seinen Schwager, den Fürsten Leopold von Hohenzollern, in Sigmaringen oufzusuckien und dort einige Zeit zu verweilen. Voraussichtlich dürste der König den Manövern im Elsaß beiwohnen und alSdann entweder noch ^urze Zeit zum Besuch de» Königs von Schweden nach Stock holm gehen oder fick von Kiel oder Hamburg direct nach Ligabon wieder einschiffen. Zum 28. September, dem gleich, zeitigen Geburtstage vcS Kronprinzen von Portugal und seiner Gemahlin, wird König Ludwig in Lissabon zurück- erwartrt. - , * H"r v. Nelidow hat, wie die „Allgemeine Zeitung' - wenigen Tagen wieder seine Residenz in Buzukdere bezogen; sein Emptang durch den Sultan, welchem er ein eigenhändige» Schreiben de« Zaren überreichte, war ein überau« herzlicher. Die türkische Presse berichtet über den Inhalt de- Briefe-, daß er die Hoffnung aus eine engere Verknüpfung ber freundschaftlichen Bande Mschen der Türkei und Rußland ausspreche. Der russische Bergaster ,st übrigen- in diesem Jahre fast ganz allein «n «ujukdere. wo außerdem uur noch der griechische und rumänische Gesandte wohnen; da« diplomatische Leben concrntr'rt sich ausschließlich iu THera pia, wo stimmt- lich« übrigen Vertreter ihren Sitz haben. Während der letzten Woche bot der Bosporus ein recht bewegte«. ^ ^ kriegerische« Aussehen: einerseits die Durchfahrt für di« recht energisch betriebene Demobilisation der türkischen Armee in den europäischen Gebieten liesern, aber auch den Eindruck machen, daß VicPsorte sich beeilt, die säst ganz ent- blößten asiatische» Provinzen wieder mit Truppen zu ver sehen. An verschiedene» Stellen de» Bosporus, bei Therapia und Rumili Kawak, werden neue Slrandbatterien rasch sertiggestellt. Die von der Ottoman-Bank gelieferten Gelder werden ausschließlich für di« Bedürfnisse drrTruppcnlransporte und für die neubestellten Torpedoboote und Geschütze ver wendet. I» einem außerordentlichen Ministerialconsell wurden die Bedingungen eine» neuen AnlehenS von 4 Millionen beim Baron Hirsch beralben, welcher jedoch diesmal die definitive Ausgleichung der bestehenden Differenzen fordert. Die ossiciöse Presse behaupte», daß die ersten Gelder dieses neuen AnlehenS zu einer bedeutenden Abzahlung der russischen Forderungen bestimmt sind. Die Politik der Pforte zeigt also überall das Bestreben, allen Consticten sorgsältig vorzubeugen und für all- Fälle bereit zu sein. »In Salonichi haben unlängst unter den dortigen türkischen Militair mannschasten Unruhen siatt- qcsunden. Nach den' in Konstantinopel eingelaufenen osficiellen Berichten hatte diese Meuterei folgenden Verlauf: Eine Abtheilung von RedisS, die bereit- die W.iffen abgegeben hatte und bereit war. in ihre Heimaih abzugehen, wo die Ernte- Arbeiten ihre Anwesenheit erheischten, war sehr mißvergnügt darüber, daß ihre Verabschiedung einen so langen Aujichub er- uhr. Als nun ei» türkisches TranSporischiff im Hasen von Salonichi erschien, stürzten die Rediss, in der Meinung, daß dasselbe für ihre Beförderung bestimmt war, an Bord de- Schiffes und schrien dem Capitain zu, daß sie abreisen wollten. Da die Rediss bereit- auS d>»> activcn Miülairverbande entlassen worden waren, so hätte man ihrer Handlungsweise gegenüber vielleicht Nachsicht beobachten und sie durch sriedliche Mittel zur Ordnung zurücksuhre» können; der General. Gouverneur von Sa- loiiichi erblickte jedoch darin einen groben Verstoß gegen die DiS- ciplin und entsendete ein Tavallerie. Detachement mit der Auf forderung an die RedisS, denen eS nicht gelungen war, an Bord eS Schiffes zu gelangen. in ihr Lager zuruckzulchrcn und auch die an Bord de- TranSportdampser» Befindlichen ziinr Verlassen des- selben zu bestimmen. Beim Heranruckea der CavaUerie wurde die- selbe jedoch von den Rediss mit Sleinen und anderen Gegenständen beworfen, worauf der commaadirende Ossieier Befehl zum Feuern gab. wobei drei Rediss getüdtet und zwei verwundet wurden. Auch zwei Juden, die zufällig vorübergingei,, wurden bei dieser Gelegen- heit gelüstet. Es gelang dann zwar der bewaffneten Macht, alsbald wieder die Ordnung herzustellen, der Borsall hinterließ jedoch unter den Rediss einen sehr peinlichen Eindruck. Gegenwärtig herrscht wieder vollkommene Ruhe. * Es scheint, al« wenn man in Nordamerika endlich Schritte thun will, um die sich in einem wahrhaft jämmer lichen Zustande befindende Bereinigte Staaten-Marine auf einen anderen Standpunkt zu bringen, wozu eS auch wirklich die höchste Zeit ist. Marineminister Whitney, welcher das regste Interesse an der Reorganisation des FlotkenwesenS nimmsi hat sich die Zeichnungen und Pläne verschafft, nach welchen daS kürzlich auf der Werste von Sir William Arm strong in England vollendete Panzerschiff „Kamiva Kan" er baut worden ist, um dieselben bei dem Bau der für die amerikanische Flotte bestimmten vier neuen Kriegsschiffe, zu welchen der letzte Congreß bekanntlich Geld bewilligt, zu verwenden. Der Minister hat die betreffenden Pläne und Modelle den bedeutendsten amerikanischen Schifss- bauerfirmen, wie z. B. John Roach L Ton, Harlan L Hollingsworth und Cramp L Son zur Begutachtung vor- geleat und diese Firmen haben dieselben für gut befunden. In Kurzem wird demzufolge seitens des MarineminisleriumS zur Einreichung von Angeboten für die contractliche Uebernahme de- Baues der belresseüvcn Kriegsschiffe aufgesordert werden. Für die Vollendung der noch nicht ganz fertigen Kreuzer sind in dem soeben vem Präsidenten zur Unterschrift unter breiteten Marine-Etat ca. 96,000 Doll. auSgeworscn worden, und im Repräsentantenhause steht die Bill betreffs einer ferneren Vermehrung der Marine aus der Tagesordnung. Die Bill, welche seit ihrer Einbringung und Verweisung an den Ausschuß für Marineangelegcnheiten vielfach amendirt worden ist, be willigt in ihrer gegenwärtigen Fassung im Ganzen IO,124,000 Dollars, von melchccki Betrage 3,500,000 Doll, im lausenden Fiskaljahre verbraucht werden dürfen. In ihrer ursprüng lichen Fassung hatte die Bill dem Marincministcr die Summe von 6,425.000 Doll, zur sofortigen Verfügung gestellt, um mit dem Bau von Kriegsschiffen beginnen zu könne», und im Ganzen für den Bau von Kriegsschiffen ca. 14,000.000 Doll, bestimmt. Die Bill, wie sie gegenwärtig dem Hause vor liegt, autorisirt zur Herstellung von zwei seetüchtigen Panzer schiffen. deren jede- 2,500,000 Toll, kosten soll, sowie zum Bau eines Kreuzers zum Kostenpreise von 1,500,000 Doll, und eines Torpedobootes erster Claffe zum Kostenpreise von 100,000 Doll. Außerdem bewilligt die Bill 3,178,046 Doll, für die Fertigstellung der unvollendeten Monitors und 1,000,000 Doll, zur Armirung derselben und der übrigen Kriegsschiffe, zn deren Herstellung der Congreß Ermächtigung crtheill hat. Der Marincminister wird durch die Bill autorisirt, mit der „Pneumatic Dynamit« Gun Co." in New-?)ork eine» Contract zur Herstellung eines mit drei pneumatischen Dynamitgescbützc» arniirten KreuzcrS abzuschließcn, für welchen Zweck 350,000 Doll, bewilligt werben. Zur Lage. " Berlin, 4. August. Viel Feind', viel Ehr', sagt ein deutsches Sprüchwort, und danach könnte daS deutsche Reich besonvers stolz sein aus die Zahl seiner Feinde. Wir brauchen nicht auf die revanchelüsternen Franzosen und daS von Haß gegen uns erfüllte Rußland Hinzuwelsen, auch ander wärts ist man mehr von Neid als von Freundschaft gegen unS durchdrungen und Moltke'S Wort Uber die Notbwendig- keit eine« gut gerüsteten Deutschland» Vars nimmer ver gessen werden. Freilich, wir können eS nicht oft genug wiederholen, eine unmittelbare Gefahr liegt absolut nicht vor, ein Krieg gegen Deutschland ist nirgends in Sicht, besondere Befürchtungen irgend welcher Art sind für dcn Moment schlechthin unbegründet, eS fehlt jeder Anlaß dazu. Tenn wir erfreuen uns eben der Führung jenes genialen Staats mannes, welcher eS versteht, dem deutschen Reich daS An- ""d die Geltung zu verschaffen, daß der in der Brust der Chauvinisten lodernde Haß und Neid der Gegner eS sobald nicht wagen wird, der Gesinnung durch die Thal Ausdruck zu geben. Im Uebrigen giebt ward«» we^che lu Elbing erbaut ^ gerade die bevorfiehenve Äastciner Zusammeukuiist " tcr Sde^L'Ü d>"" D^ unrÄsterÄ^gS ^-k.hrm^ «L. !^ .Li^ Gütliche» und feierlichen Bewei« nicht w> yrenoe» «ed.s« „ach A-atolw«. w«lch« fl,«, vewe.,' Freundschaft der beide:. Monarchen, sondern auch der auch nur der innigen
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