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Wochenblatt für Wirsdruf, Lharan», Rossen, Skev-nlehn und die Umgegenden. 8. Svimabeild den 29. Juli 18'-8. ^0. 3Ä. Vcrantwortllcher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Don dieser Zeitschrift erscheint MittMvchö und Sonnabend 6 eine Nummer. Der Preis für den Diertel)ährgang beträgt r» Kgr., für welchen dieselbe von der Redactien in Wilsdruf, den Agnewren in Zharand, NosIVn, und Sicbcnlehn, sowie der ^nchdruck-r-i von C. E. Klilikicht-und Sohn in Meißen bezogen werden kann. Auch nehmen dieselben Bekanntmachungen aller Art zur Beförderung an. Die Rcvaction. A n f e u f. Die' Naiionalversammlung hat in ihrer 34. Sitzung für Unterrichlswcsen einen besondern Aus schuß gewählt. In diesem har sich lauc gleichzeillgem Kescliluß der Nationalversammlung eine gesonderte Eection, welcher die Unterzeichneten als Mitglieder angehoren, für das Volksschulwcscn gebildet. Die Unterzeichneten verschmähen es, die großen Mangel und Ucbelstand^ an denen der zcitherige Organismus des Volksschulwcscns gelitten hat, mit vielen Worten auscinanderzusetzen; denn sie wollen keine Krankengeschichte schreiben. Dieselben leben aber der festen Uebcrzeugung, daß die Wurzel der na mentlichsten Uebel,-von denen der Boden des socialen und politischen Lebens überwuchert ist, in der ver wahrlosten Volkserziehung zu suchen sei. Ein großes Material von betreffenden Wünschen, Klagen, Vorstellungen, Anträgen, Petitionen liegt der Nationalversammlung bereits vor und liefert den Beweis, daß man vieler Orte das Uebel in seinem ganzen Umfang erkannt hat. Ein größeres'Material möchte noch zu erwarten sein; denn hier ist ein Feld, auf dem ein Jeder, der ein Herz für die Kinder des Volks, ein Herz für Deutschland's Zukunft hat, stimnrbcrechtigt ist. ' Die Unterzeichneten erachten es nicht nur als ihre Pflicht, alle auf das Schul- und ErzichungS- wesen ciulaufGde Zuschriften bereitwillig entgegen zu nehmen, sondern sie werden auch ihre größte Ehre darein setzen, auf die Verarbeitung des ihnen zugehcndcn Stoffs ihre beste Zeit und Kraft zu verwenden; sie richten daher an das deutsche Volk den Aufruf, alle seine Wünsche, mögen sie sich nun auf die gei stige Entwicklung, oder auf die körperliche Ausbildung der Jugend beziehen, mögen sie das erste Kindcs- alter vor seinem Eintritt in die Schule, oder mögen sic Fortbildungs-Anstalten nach beendigtem Schul besuch im Auge haben, — rückhaltslos ihnen zugchen zu lassen. — Zugleich ersuchen sie alle deutschen Tagesblättcr/namentlich auch die Localblätter, durch Aufnahme dieses ihres Aufrufs ihnen zu Hülfe zu kommen. Frankfurt am Main, den t9- Juli 1848. Erwiderung. Nr. 31. des Wochenblattes brachte einen Artikel mit der Uebcrschrift: „Die landwirlhschaftlich-consti- tutionellen Vereine." Was ist landwirthschaftlich- constitutioncll? Ein vernünftige Antwort hierauf tvürdc schwer sein. Es hat sich in Sachsen ein constitutioncllcr Bertin gebildet, und zwar zunächst durch die Mit wirkung der landwirthschastlichen Vereine, aber jener Berti» steht mit diesen in keiner anderen Verbin dung, als in Ler, daß viele Mitglieder landwirth- schaftlichcr Vereine'auch Mitglieder des constitutio- nellcn Vereines sind. Eine andere Gemeinschaft haben diese Vereine nicht. Dies zunächst zur Er läuterung und Belehrung für diejenigen, welche, wenn Ereignisse cintrctcn, die den eigenen Wünschen und Absichten nicht entsprechen, nur zu oft die Dinge nicht sehen wollen, wie sie sind. Der constitutionelle Verein hat wenig Veran- lassung den Anschluß an die deutschen Vereine oder L. Reinhard aus Mecklenburg. E. A Nopmästler aus Sachsen. Franz Schmidt aus Schlesien. an die deutschen Vatcrlandsvercinc nachzusuchen, da er genug Ausdehnung erwarten darf, um selbststän dig wirksam sein zu können. Dagegen wird er ge wiß mit denjenigen Vereinen Hand in Hand gehen, mit denen er gleiche politische Ansichten theilt, wie denn anch bereits Schritte zu einer solchen Annähe rung an den deutschen Verein geschehen sind. Ein Anschluß an einen politischen Verein, dessen Bestre bungen denen fremd sind, welche der constitutionelle Verein sich vorzeichnete, ist dagegen natürlich un möglich, was begreiflich genug erscheint. Der con stitutionelle Verein braucht deshalb nichts besonderes im Schilde zu führen, wie er anch das, was er will, ganz »»verdeckt und offc» ausgesprochen hat. Aus Len Einladungen, welche in Bezug auf die Bildung constitutionellcr Vereine ergangen sind, glaubt der Verfasser jenes Artikels nachweisen zu können, daß die constitntioncllcn Vereine „ganz Be sonderes ini Schilde führen," und cs scheint dabei vorzüglich die von mir ausgcgangcne und in Nr. 3V.