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WUMOWkrUM W unüAnstigrr W Bczuasvreis balbmonatllch 85 NctchSvteiiiitac elnlchlteblich Träaerlobn Sonnabend, 12. / Sonntag, 13. Juli 1941 91. Äahrg. Diese» Blatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Dekanntmachungen deS Ersten DürgermeisterS behördlicherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht cS die Bekanntmachungen der Amtsgericht« und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel« Nr 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464 — Bankkonten: Städtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal, Commerzbank Zweigstelle Hohenstein« Ernstthal. 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Jult Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgege ben, ist mit der Doppelschlacht um Bialystok und Minsk nunmehr die größte Material- und Umsas- suugsschlacht der Weltgeschichte abgeschlossen. 323 888 Gesangcnc, darunter mehrere Kommandierende Ge nerale und Divisionskommandeure fielen in unsere Hand. 3332 Panzerkampswagen, 1808 Geschütze und zahlreiche Mengen an sonstigen Waffen wurden er beutet oder vernichtet. Damit hat sich die Gesamt zahl der bisher an der Ostfront eingebrachten Ge fangenen auf über 400 008 erhöht. Die Zahl des erbeuteten oder vernichteten feindlichen Materials ist auf 7615 Panzerkampswagen und 4423 Geschütze angewachsen. Die Sowjetluftwasse verlor bisher insgesamt 6233 Flugzeuge. Im Kampf gegen die britische Versorgungsschisf- fahrt versenkten Unterseeboote im Nordatlantik vier feindliche Handelsschiffe mit 27 608 BRT. Ostwärts Petcrhead wurde durch die Luftwaffe ein Frachter von 4808 BRT versenkt. In der letzten Nacht bombardierten starke Ver bände von Kampfflugzeugen den Versorzungshafen Hnll am Humber mit durchschlagender Wirkung. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen die Hasen anlagen von Great Parmouth und Berwick sowie Flugplätze und Scheinwerserstellungen in Ost- und Südcngland. Bei Versuchen des Feindes, am gestrigen Tage die Kanalkiiste anzugreifen, schossen Jäger 21, Flak artillerie vier, Marineartillerie drei britische Flug zeuge ab. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Toten gab es auf der bolschewistischen Seite, und der Materialverlust der sowjetischen Stoßarmccn ist ebenfalls ungeheuer. Die Verluste sind insgesamt schon heute so gewaltig, bah man sie als unersetzlich bezeichnen mutz. Einen Anhaltspunkt für das Ausmaß des Kamp fes an der gesamten Ostfront geben die zusammen fassenden Zahlen der Sondermeldung aus dem Füh rerhauptquartier. Erbeutet oder vernichtet wurden 7615 Panzerkampswagen, eine für die kurze Zeit des Kampfes wahrhaftig gigantische Zahl, 4423 Geschütze und 6233 Sowjctsiugzeuge. Hier zeigt sich besonders deutlich, mit welchem Aufgebot der Bolschewismus nach Europa einbrcchen wollte und wie hart und unerbittlich vernichtend die deutsche Wehrmacht zu schlägt, der die Heimat und darüber hinaus ganz Europa die Zukunft zu danken hat. Wäre diese starke deutsche Wehrmacht nicht, hätte sie nicht die besten Waffen der Welt und würde sie nicht be fehligt werden von der genialsten Führung, so würde Europa heute schon ein einziges grauenhaftes Chaos des schrecklichsten jüdisch-bolschewistischen Blut rausches sein. Die größte Schlacht der Weltgeschichte hat uns diesen Untergang des Abendlandes erspart. Der Kampf geht weiter. Er gilt der restlosen Aus rottung der bolschewistischen Weltpest. Der letzte ungarische Wehrmachtsbericht läßt er kennen, daß die erste Periode der Operationen der Honved gegen den gemeinsamen Feind abgeschlossen ist. Das ungarische Heer hat in den Karpaten- kämpsen, die bis zum Dnjestr und bis zum Zbrucz geführt haben, eindrucksvolle Proben seiner Kricgs- tüchtigkeit abgelegt. Man muß bedenken, daß die ungarisch« Wehrmacht sich erst kürzlich von den militärpolitischen Fesseln des Diktats von Trianon befreien konnte. Ihr erster kriegsähnlicher Einsatz war die Besetzung des von der Tschecho-Slowakei zu- rllckgekehrten Oberlandes und später der Karpato- Ukraine. Sodann erfolgte der Einmarsch in den ungarisch gewordenen Teil Siebenbürgens und vor einigen Wochen der Kamps mit den Serben in der Batschka. In dem jetzigen Kriege haben die Ungarn Seite an Seite mit der deutschen Wehrmacht gegen einen erbitterten Feind siegreiche Kämpfe bestan den. Sie können aus ihrem Teilabschnitt die Zahl von 25 000 gefangenen Sowjets melden. Diese Ope rationen, die die Honved zunächst selbständig durch- gefllhrt hat, sind nunmehr abgeschlossen. Die unga rischen Divisionen säubern und sichern das eroberte Gebiet Ostgaliziens. Ihre schnellen Formationen aber kämpfen nunmehr im Rahmen der deutschen Wehrmacht weiter gegen den gemeinsamen Feind Vis zum endgültigen Siege Europas über den Bol schewismus. Bolschewistischer Luftangriff auf Lazarett Eigene Funkmcldung Bukarest, 12. Juli Das Lazarett Prinz Carol in Konstanza war am Donnerstag das Ziel eines barbarischen sowjetischen Luftangriffes. Das Lazarett, das auf seinen Dächern groß die Zeichen des Roten Kreuzes trägt, wurde von vier Sowjetflugzeugen angeslogen. Die Bolschewisten warfen sechs Bomben, die zum Glück ihr Ziel verfehlten, aber in nächster Nähe des Laza rettes einschlugen. lotter Vucchemantioe in tnglanü Bon unicrer Berliner Schritileitnna U>8 Berlin, 11. Juli H. E. Wells, einer der bekanntesten Deutschen hasser in England, hat soeben im Verlag Secker <L Warburg (!) in London ein Buch „The new world order" erscheinen lassen. Am interessantesten ist das Sittengemälde vom englischen Leben 1041, das Wells aus den Seiten 71 bis 76 seines Buche» skizziert: Großbritannien ein aufgestörter Ameisenhaufen Die herrschende Klaffe in Großbritannien und di« britischen Politiker insgesamt wurden durch einen Krieg überrascht, den zu vermeiden sie keinen Ver stand besessen haben. Und nun versuchen sie für ihren, während der letzten zwanzig Jahre gezeigten geradezu sträflichen Mangel an Phantasie durch eine Fülle geistloser Einfälle zu versöhnen. Sie haben fürchterliche Angst davor, für verantwortlich gehal ten zu werden. Sie fürchten den Tag, an welchem die so lange an der Nase herumgefllhrten unteren Klaffen mit ihnen abrechnen werden. In ihrer Panik brechen sie nun das Gefüge der sozialen Ord nung völlig auseinander. Die Wandlungen in Großbritannien in weniger als einem Jahr sind erstaunlich. In vielen Einzel heiten erinnern sie an das soziale Durcheinander Rußlands zu Ausgang des Jahres 1917. Da gibt es ein Drängen und Schieben und Vermengen von Menschen, wie man es für unmöglich gehalten hätte. Die Evakuierung der dichtest bevölkerten Gebiete Der Feind warf in der letzten Nacht mit schwa chen Kräften «ine geringe Zahl von Spreng- und Brandbomben an einigen Orten Westdeutschlands. Die Verluste der Zivilbevölkerung sind gering. * Berlin, 11. Juli Ein deutsches Unterseeboot griff am 9. Juli an der Westküste Afrikas einen britischen Eeleitzug an. Zwei der Südkurs laufenden Handelsschiffe wurden herausgeschossen. Bei den versenkten Frachtdamp fern handelt es sich um den „Designer" mit 5945 BRT und die „Jnverneß" mit 4897 BRT. * sr Die größte Schlacht der Weltgeschichte Bo» unserer Berliner Schrlftleitnna I?8 Berkin, 11. Juli In den letzten Tagen hat das Oberkommando »er Wehrmacht in seinem Bericht die Angaben über das Fortschreiten der deutschen Operationen im Osten absichtlich sehr knapp gehalten und zuletzt aus die Formulierung beschränkt, oaß sie unaufhaltsam vorwärtsschreiten. Das deutsche Volk ist an diese karge Sprache schon mehr als einmal gewöhnt wor den und weiß, daß sich dahinter große Tatsachen und Entscheidungen zu entwickeln pflegen. Wie sehr unsere ruhige, abwartende und von einem uner schütterlichen Vertrauen zeugende Haltung begrün det ist, bewies eine Sondermeldung, die am späten Donnerstagabend aus dem Führerhauptquartier be kanntgegeben wurde. Sie teilt mit, daß mit der Doppelschlacht von Bialystok und Minsk nunmehr die grüßte Material- und Umfaffungsschlacht der Weltgeschichte abgeschloffen ist. Die entscheidende Bedeutung dieser Vernichtungsschlachten stempelt heute schon Bialystok und Minsk zu geschichtlichen Begriffen. Denn in allen künftigen Geschichts büchern wird einmal die Tatsache festgehalten wer den, daß im Raume von Bialystok und Minsk die unmittelbar drohende bolschewistische Gefahr von Europa abgewendet wurde. Eingclcitet wurde diese historische Entscheidung durch die kühnen Durchbrüche der deutschen Divi sionen und die Umklammerung der bolschewistischen Aufmarscharmeen. Noch während der Ring um die bei Bialystok eingeschloffenen sowjetischen Truppen enger und enger gezogen wurde, stießen die deutschen Verbände bereits nach Minsk vor. Ungeheure Men gen von Menschen und Material waren der Trumpf der Moskauer Weltverschwörer, doch wurde diese Karte verspielt, weil die deutsche Führung über legen und der deutsche Soldat und die deutschen Wassen die besten der Welt sind. Es war ein er bitterter Kampf, der sich im einzelnen entwickelte. Er übertraf die größten Schlachten des Weltkriegs und des Polcnfeldzuges. Groß war daher die Nie derlage des Feindes, und groß ist im Verhältnis dazu der deutsche Sieg. Ein Riesenheer wurde zer schlagen und vernichtet. Eine unermeßliche Zahl von lPit-Tannenbcrs-Scherl-Rutosler) Erbeutete Sowjetfahne Auf ihrem fluchtartigen Rückzug haben die Sowjets auch diese Fahne zurückgelasscn. Die Fahne trägt die Symbole, mit denen die Bolschewisten die Welt beglücken wollten, die aber bis jetzt in allen Län dern, wo sie gezeigt wurden, nur Zerstörung, Aufruhr und Sabotage mit sich brachten. Der Vormarsch geht «eiter In dieser Stadt hatten die Sowjets ihre Widerstandsnester zwischen Häusern eingebaut. Die Bol schewisten konnten sich aber trotz dieser Kampftaktik nicht lange festsetzen und hatten nur erreicht, daß di« Zerstörungen um so größer wurden. Die Nachziehenden deutschen Truppen betrachten hier bet ihrem Vormarsch die Spuren diese» Kampfes. (PK-Hähle-Scherl-Autoslel) unter den Eindruck deutscher Luftangriffe wurde von den öffentlichen Stellen in einer Verfassung idioti scher Unbekümmertheit vorgenommen. Huuderttau- sende von Familien mußten umziehen, Kinder wur den von ihren Eltern getrennt und bei mehr oder weniger ungehaltenen Gastgebern einquartiert. Un geziefer und Hautkrankheiten, Unsittlichkeit und An steckung haben sich von den Slums solcher Groß städte wie Glasgow, London und Liverpool über das ganze Land und in jeder Richtung verbreitet. Die gesamten Verkehrsmittel sind durch das totale Durcheinander auf den Kopf gestellt. Seit einer Reihe von Monaten gleicht Großbritannien mehr einem aufgestörten Ameisenhaufen als einem geord neten Kulturlands. Die Meinen gehe» zugrunde, die Groß, verdienen Öffentliche Ämter und große wirtschaftlich. Unternehmungen sind über Nacht an ferne unerreich. bare Orte verschwunden. Es herrscht eine Epidemie von Kündigungen und Entlassungen, von Londoner Dienstboten beispielsweise, und ein noch größeres Drängen und Schieben bedenklicher Leute zu neuen, unnötigen Nebenverdiensten. Jedermann wurde er mahnt, dem Lande zu dienen, und darauf wurden Kinder von zwölf Jahren, natürlich zur Hellen Freude der konservativen Landbesitzer, aus den Schulen herausgeholt und zur Landarbeit geschickt. Und trotzdem ist die Zahl derjenigen, die arbeits los geworden sind und keine neue Arbeit finden können, um über 100 080 in die Höhe gegangen. Mit geradezu lächerlichen Maßnahmen versucht man die Lebensmittel zu rationieren und läßt sie dabei auf der einen Seite verkommen, während auf der anderen künstlich« Knappheit entsteht. Eine Art Massenmord der kleinen unabhängigen Geschäfte ge schieht jetzt, in der Hauptsache natürlich zum Vorteil der großen Lebensmittelkonzerne, die über Nacht vom reinen Geldverdienen zu „treuhänderischen" Verwaltern und Ratgebern für die Bewirtschaftung der Lebensmittel wurden Was diese „Experten" einzig und allein bisher verstanden haben, das war, wie man aus den Lebensmittelvorräten einen Ge winn herausschlagen kann. Unsere Machthaber wer den beschimpft und bespien aus dem Konflikt her vorgehen, und sie werden einer desorganisierten Be völkerung gegenüberstchen, die sich in einem Zu stand meuternden Aufbegehrens befindet. Diesmal ist wenig Aussicht auf einen Dankgottesdienst oder irgendein Waffenstillstands-Saufgelage. Die bri tische Menge ist schon eine sinnlose Menge. Seit anderthalb Jahrhunderten hat die Welt sie noch niemals in einer derartig schlechten Verfassung ge sehen. Je länger der Krieg dauert, um so schlimmer wird es! In diesem ganzen Wirbel von beängstigenden Eindrücken eines bürgerlichen Verfalls, von syste matischer Unterdrückung der Nachrichten mid eine»