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Mo. 2«S. Mittwoch, »«> 1«. Oktober A87S Aautzmer E Aachrichten- Verordnungsblatt der Kreishauptmannschaft Bautzen zugleich als Consistorialbehörde der Oberlausttz. Amtsblatt - der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, der Gerichtsämter Bautzen, Schirgiswalda, Herrnhut, Bernstadt, Ostritz, Reichenau, der Stadträthe zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäthe zu Ostritz, Schirgiswalda und Weißenberg. Die unter'm 20. September a. o. erlassene öffentliche Vorladung des Handarbeiters Peter Lange aus Wuischke bei Weißenberg hat sich durch dessen Aufgreifung erledigt. Bautzen, am 13. October 1876. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. - Michler. - Ehg. Bekanntmachung. Nachdem zu dem überschuldeten Vermögen des Uhrmachers OScar Wilisch in GöSa am 9. dieses Monats von dem unterzeichneten Gerichtsamte der Concursproccß eröffnet worden ist, so werden alle Diejenigen, welche an pp. Wilisch noch Zahlungen zu leisten haben, hiermit aufgefordert, dies ungesäumt ent weder an das hiesige Gerichtsamt oder den zum Güter- und Rechtsvertreter bestellten Herrn Advocat Constantin hier, keinesfalls aber und bei Vermeidung noch maliger Zahlung an pp. Wilisch zu bewirken. Bautzen, am 10. October 1876. Das Königliche G t r i ch t » a m t. Michler. HolzAuetion. Montag, den 23. October a. o., von Vormittags 10 Uhr an sollen aus dem Forstreviere des KottmarS im Gasthose zum Kottmarwald 8 R-C -M- weiche Scheite, 94 „ „ Rollen und 90^/l« Hundert weiches Reißig von No. 1533 bis 1753 unter Vorbehalt des Angebotes und den im Auctions-Locale ausgehängten Bedingungen gegen sofortige baare Bezahlung versteigert werden. Löbau, den 9. October 1876. Der Stadtrath. Telegraphische Correspondenz. 61 Wien, 16. October. Der König von Griechenland hat gestern und auch heute wieder mit dem Grafen Andra ssy conserirt. Gutem Vernehmen nach hat Graf Andrafsy dem Könige unter ein gehender Erörterung der Orientpolitik eine friedliche Haltung Griechenlands dringendst anempsohlen. Der österreichische Botschafter in Berlin, Graf Karolyi, wird heute hier erwartet und wird sich morgen auf seinen Posten nach Berlin zurückbegeben. Die „Montags revue" bespricht daS Angebot der Psorte, einen sechsmonatlichen Waffenstillstand anzunehmen. Wenn schon der WaffenstillstandStermiu ein offenbar zu weit bemessener sei, so schließe doch der größere Zeitraum den kleineren in sich. Der Vorschlag biete, nach Ansicht des Blattes, den Vortheil, Zwangsmittel gegen über der Pforte, wie Occupation, Intervention, Demonstration der Flotte, Abbruch der diplomatischen Beziehungen, auszuschließen. 61 Brüssel, 16. Octbr. DaS Journal „Le Nord" bespricht die Stellung Rußlands zu dem von der Türkei vorgeschlagenen sechsmonatlichen Waffenstillstands und erklärt hierbei, es sei begreiflich, daß die russische Negierung auf die von England gemachten Vorschläge zurückkomme, durch welche die schwebenden Fragen auf das richtige Terrain zurückgeführt würden. Europa dürfe es nicht zugeben, daß das von allen Mächten einstimmig empfohlene Programm aufgegeben würde. Vor Allem sei es nöthig, daß von der Pforte ausreichende Garantieen gegeben würden. Die Türkei wolle ersichtlich die Sache nur in die Länge ziehen, dies würde die schon bestehenden Verwickel ungen nur noch größer machen. Im allgemeinen Interesse sei eine schnelle Lösung geboten. 61 London, 16. October. (Aus vox. Nr. wiederholt.) Die „Times" publicirt den Text des türkischen Waffenstillstandsvorschlages und hält den Ton der Proposition für sehr gemäßigt. Der Waffen stillstand würde thatsächlich bedingungslos angeboten, die Pforte hoffe I nur, die Mächte würden ihren Einfluß gebrauchen, die Zuströmung ! Freiwilliger nach Serbien zu hemmen. „Times" glaubt, Rußlands Verhalten mache seine Intervention gewiß, wenn die Türkei die Vor schläge der Mächte ablehne. Rußland verweigere einen sechsmonat lichen Waffenstillstand. Die Pforte würde nicht weise handeln, einen kürzeren Waffenstillstand abzulehnen. Die Welt vor furchtbarem Kriege zu retten, hänge von des deutschen Reichscanzlers Worte ab. Er möge seine Macht gebrauchen. Deutschland möge erklären, eS er laube Rußland nicht den Besitz der Donau und der slavische Enthu siasmus werde gedämpft werden. Eine feste Haltung Deutschlands werde die beste Friedensgarantie sein, ein Bündniß zwischen demselben und England zur Vornahme nothwendiger Aenderungen in der Türkei würde Europa vor großem Unglücke bewahren. 61 Bukarest, 16. October. Der Fürst und die Fürstin sind aus Sinai hierher zurückgekehrt. 61 Malta, 15. October. Die Herzogin von Edinburg ist hier eingetroffen. 61 Washington, 16. Octbr. Nachdem die spanische Regier ung den wegen Betrugs verfolgten Tweed den amerikanischen Be hörden ausgeliesert hat, sind nunmehr Pourparlers zwischen den beiden Negierungen etngeleitet worden Behufs Verhandümgen wegen Ab schlusses eines Auslieferungsvertrages zwischen Spanien und Amerika. Deutsches Reich. Bautzen, 17. October. Heute Mittag halb 1 Uhr verkündeten die Sturmglocken den Ausbruch eines Schadenfeuers auf dem Lande. Wie wir vernehmen, ist in der Fabrik zu Hainitz ein Brand ent standen, wobei die Trocknerei und der große Haspelsaal ausgebrannt sind; einige Flachsvorräthe wurden zerstört. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt.