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D»»«»kag, 8. 1939 19V. Ial«es««s ««. rso A«1«ig «np reis« r Dl« 46 mm breit« Milllmeterieil* 7 Pf.; di« -5 mm breit« N!illimet«rieil« im Lext- teil 25 Pf.: Nachlaßstaffel L: Ziffer- und Nachweirgebübr 25 Pf. lurUgnch Porto. q>„. „„x i» d«« «ur DeröSenllickuna d«r amtlichen Bekanntmachungen des Landrat« zu Flöha und des Bürgirmeisters ,u Zschopau behördlicherfeit« Lmif ÄÄ!L' b. s. sich--.". «.. -«(. Postscheckkonto: Leipzig Ar. 42SS4 - Fernsprecher: Nr. 7l2 . Geltung für di« Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Höhndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf Dos „Zschopauer Lageblatt uud Am«ig«r" «rscheint ioerktäglich. Monatlich.B«rugspr«i» l.70 AM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäft5st.,vou den Boten, sowie von allen Poftanstolten angenommen. Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Weltwandlung zu Englands Ungunslen London schlleßl dle Augen vor Tatsachen Oslo, 8. Oktober ^Funkmeldung). Der Berliner Korrespondent von „Aftenposten" meldet, in einem längeren Bericht, daß die FriedenSaktion Deutsch lands und Rußlands durch Ribbentrops Acußerungen in Moskau bereits eingclritet ist. Wenn England den Krieg jetzt noch iveiter führen will, so tut eS -aS ausschließlich um des britischen Prestiges willen. England behaupte^ den Kriea aeaen die nationalfozialiLUcke Fübrwno Deutschlands führen zu wollen, nicht gegen das deutsch« Volk, sondern zu dessen Bestem. Was würden di« Engländer wohl sagen, wenn das Ausland aus Liebe zum englischen Bolk Krieg gegen dessen Königshaus und das Parlament predigen würde. Ein jedes große Volk verschafft sich die Regierung, welch« eS selbst wünscht. Also ist «in Krieg gegen diese Regierung ein Krieg gegen das Volk und bis »um letzten Mann dieses Volkes. .»Wenn England jetzt den Krieg weiter führt. llorweglsche Zeitung enllarol dle lügenhafte Begründung der toudouer Kriegshetze Zeutsch-italienische Besprechungen beendet Abfahrt des italienischen Außenminister» nach Som Weitere deutsche Truppen in die Festung Warschau eingerückl Berlin, 3. Oktober (Funkmeldung) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Lanfe des 2. Oktober rückten weitere deutsche Truppe« tu die Festung Warschau eiu. Die Zählung der Gefangene«, sowie der in Warschau und Modlin erbeuteten umfangreiche« Bestände an Waffe« «nb sonstigem Kriegsmaterial bauert uoch a«. Im Westen nur geringe Artillerie- und Flugzeug tätigkeit. Kein polnischer Soldat mebr unter Wauen Genau einen Monat nach Ausbruch des deutsch polnische» Konfliktes hat auch der letzte Stützpunkt polnische» Widerstandes, die befestigte Halbinsel Hela, sich er geben. Die Kapitulation dieses äußersten Ausläufers der polnischen Stellung in der Danziger Bucht ist erfolgt, noch be vor der planmäßig' vorbereitete deutsche Angriff dnrchgejnhrt wurde. Der Grundsatz der deutschen Führung, auf Prestige erfolge zu verzichten, hat sich auch hier wieder als richtig er wiesen. Durch Masseneinsatz hätte der Fall Helas sehr viel früher erzwungen werden können. Das Oberkommando der Wehrmacht hat sich aber, da die Halbinsel für den Gesamiver- lauf der Operationen ohne Bedeutung war, in den vergan genen Wochen darauf beschränkt, die Halbinsel durch die Schulschiffe der Kriegsmarine „Schlesien" und „Schleswig- Holstein" zu überwachen- und niederzuhalten. Besondere An erkennung verdienen ferner die deutschen Seestreitkräfie; im Feuer feindlicher Batterien haben deutsche Räumboote die polnischen Positionen von Minen gesäubert und so die Aus gangsstellungen für den Angriff geschaffen, dessen Beainn di« bis dahin wenig belästigte Verteidigung nicht erst abgewartei hat. In derselben Stunde, in der am Ende der Danzjger Bucht die polnische Besatzung von Hela die Wassen streckte und da mit bestätigte, daß der Traum vom „polnischen Meer" in ein Nichts zerronnen ist, zogen in die polnische Hauptstadt, die bereits vorher von einer Infanteriedivision besetzt wor den war, Abordnungen aller Truppenteile ein, die bei War schau gekämpft hatten. Einen Monat, nachdem das deutsche Ost heer die polnischen Uebergrisfe mit dem Einmarsch beantwor tete. befindet sich lein volnikcher Soldat mehr unter Wassen. -Der „PoPoIo d'Italia" schreibt, auch dieses Mal dürfe man den Piloten nicht störe«. Di« Zukunft sei unbekannt, und man müsse di« Erklärungen des Führers ab- warten. Angebrachter sei eS, mit gutem Willen die Tatsache« zu Überblicken »md über dl« Phasen deS Dramas und die Zwischenspiele nachzudenken. Man stehe zwischen zwei Krie gen, demjenigen, der in Pole« abgeschlossen wurde und jenem anderen, der sich im Weste« noch nicht entfesselt habe. Die großen Armeen seien noch nicht aufeinandergeprallt. Im Osten sei das Drama, soweit eS die Operationen betreffe, be endet, und die Polen könnten sich darüber klar werden, wie richtig die Ratschläge RomS gewesen seien, sich direkt mit Berlin zu verständigen. Während der „Popolo d'Jtalia" erklärt, daß sich der größte Teil der französischen Presse vorsichtig jeder Prognose über den Besuch Cianos in Berlin enthalte, stellt der „Cor- riere della Sera" fest, daß die Reise des italienischen Außenministers nach Deutschland auch in Paris lebhaftes Interesse finde, was allein schon aus den Riesenüberschristen der französischen Zeitungen zu ersehen sei. Niemand höre fetzt auf das Getöse der Kanonen an den beiden großen Festungs linien, sondern alles sei erwartungsvoll gespannt auf di« Dinge, die sich ankündigeir. Unter den vielen Artikeln der Presse aller Länder, in denen fetzt täglich den Engländern bestätigt wird, daß ihr „Welt krieg" gegen Deutschland mißlungen sei, ihre Hungerblockade gegen unsere Frauen und Kinder ein Fiasko, der Start ihrer Kriegsführung eine Niederlage und ihr Schimpfen über Ruß land nach ihren krankhaften Bemühungen um dasselbe Ruß land eine Blamage — unter all diesen zeichnet sich ein Leit artikel der „Libre Bekgique" aus, der mit maßvoller Klarheit vom Standpunkt des neutralen Zuschauers die militärische, wirtschaftliche und politische Bilanz aus den vier ersten Krieas- wochcn zieh». Das Brüsseler Blatt kommt dabei zu einen, Er gebnis, das In ieder Beziehung für England negativ und für Deutschland positiv ist. Militärisch stellt die „Libre Belgique" einfach den „vol len Triumph der deutschen Waffen" fest, der selbst die kühnsten Voraussagen übertroffen habe. Wirtschaft lich habe sich zum Beispiel durch die Rückgewinnung Ober- schlestens und die Hinzugewinnung der reichsten Industriege- birre Polens eine Verlagerung der wirtschaftlichen Schwer punkte in Europa vollzogen, die fa durch die grundsätzlichen deutsch-russischen Wirtschastsabmachungen zu einer weltwirt schaftlichen Revolution überhaupt wird. Am entscheidendsten findet die belgische Betrachtung daS völlig neue Gesicht, das Adolf Hitler der diploma tisch-politischen Lage Europas und der Welt gegeben habe. Schon daß während deS erste« KriegSmonat« nicht «in einziger von Englands dreißig Helfershelfern aus dem Weltkrieg sich gerührt habe, empfindet daS Brüsseler Blatt al« rin« Weltwandlimg. Wo bleiben die Balkan st aalen? Sie, die die ersten und nächsten vor den englischen Kriegswagen sein sollten, ließen sich nicht einspannen. Von dem, was England und das Weltjudentum ihre „Friedensfront" nennen, sei „nicht viel üb rig geblieben". Italien verharre unerschütterlich — nicht bei England. Kein Staat habe überhaupt ein Kriegsziel, das er seinen Leuten plausibel machen könne. Allenfalls stünden im Hintergrund die italienischen Kolonialforderun gen oder die ungarischen und bulgarischen Nevistonsbegehren. Daß diese nicht für England wir ken würden, erübrige sich zu sagen. Ueber die krankhaft-komischen Versuche der englischen Pro paganda, das deutsch-russische Abkommen als eine „Niederlage für Deutschland" aufzufrisieren, macht die „Libre Belgigne" sich als über einen gar zu plumpen und verzweifelten Spielertrick lustig. Neutralen Augen sei die Wahrheit klar, daß dieses Ab kommen sür beide Beteiligte einen großartigen Erfolg bedeute. Das deutsch-russische Abkommen „zersprengt die Front der „Einkreiser" und es „vernichtet die englische Blok- kade und jeden Versuch, je wieder eine Ostfront gegen Deutschland zu bilden". Wer das nicht sehe, müsse blind kein. In Wirklichkeit muß England das heute ja sehen. Daher fa eben die große Wut und das infernalische Schimpfen. Aber es will's nicht sehen, und es ist ja allerdings im Lause der Zeit dieses englische hartnäckige Sträuben gegen die Einsicht in eine ibm widerwärtige Wahrheit zu einer fast völligen Unfähigkeit zu solcher Einsicht geworden. Ein klassisches Beispiel für diese gezüchtete Unfähigkeit, nackte Wirklichkeit anzuerkennen, bietet zum Beispiel die Art und Weise, wie der Londoner Rundfunk vom 1. Oktober sich und seine Hörer mit den Ergebnissen der Lustkämpfe in den voraufgegangenen 24 Stunden absindcn möchte, mit der „heftigsten Luftschlacht seit Be ginn des Krieges über den deutschen Linien." Es war, so behauptet der Londoner Rundfunk, ohne daß dem Sprecher die Stimme zitierte, „bisher noch möglich, die Ver luste genau festzustellen; man muß aber annehmcn, daß sie auf beiden Seiten etwa gleich groß sind". Und gar über den Luft- kampf bei Helgoland heißt es, es seien zwar zwei deutsche Flugzeuge „getroff«n worden und in Flammen gehüllt abgc- stürzt", es sei" aber „nicht möglich sestzustellen, ob überhaupt englische Verluste zu verzeichnen bzw. wie hoch sie seien; man müsse erst die Rückkehr der englischen Flieger-abwarten". Ta wird man freilich lange warten müssen. Grotesker kann man sich und seine Sache wohl nicht lächerlich machen. Wenn die englischen Flieger noch nicht zurück sind, von wem weiß dann das englische Lügenministerinm so genau, wie der Kamps sür die Deutschen verlausen ist? Und wieviel Tage nimmt man im englischen Lüaenminist-rium an, daß ein englischer Flieger sür Der Besuch -es Grafe« Ciano. Eine Woche von historischer Bedeutung. Es ist kein Zufall, daß die geschichtlich überaus bedeut same Woche, in die wir jetzt eingetreten sind, mit einem Be such des italienischen Außenmmisters Grafen Ciano in Ber lin eröffnet wurde. In diesen Tage» halten die deutscher« Truppen ihren Einzug in Warschau. Ganz Deutschland wird angesichts der Beendigung des Feldzuges in Polen nun im Flaggenschmuck prangen. In weniaeu Tagen will dcrFüh- den Hin- und Rückflug bis in die Gegend Helgolands brauche? Nun, uns war es möglich, all das genau festzustellen, was man im Londoner Rundfunk durch di« Rückkehr der abgeschossene» englischen Flieger vergebens zu erfahren „hofft. Und jeder Deutsche weiß, wie hier die Dinge liegen. Jeder hat erst eben wieder gelesen: „Im Westen zwei französische und zehn bri tische, über der Nordsee zwei britische Kampfsluzeuge zum Ab- stürz gebracht. Wir verloren zwei Flugzeuge." Zwei gegen 14. Aber in London will man das nicht wissen, in London Witt nian da nichts sehen. In London hält man sich dl« Augen zu und „wartet auf die Rückkehr der Flugzeuge". BiS dahin leugnet man alles, heißt Hase und weiß von nkchtS. Aber wen Gott verderben will, den läßt er sich selbst auf daS furchtbarste mit Blindheit schlagen. Am Montag, vormittags um 11 Uhr, fand eine weitere abschließend «Besprechung zwischen dem Reichs- Minister deS Auswärtigen,». Ribbentrop, und dem italienischen Außenminister, Graf Ciano, über die europäische Lage statt. Graf Ciano begab sich gegen Mittag «ach Rom, um dem Duce über seine Berliner Besprechun gen Bericht zu erstatten. Am Montagmittag um 12 Uhr verließ der Königlich Italienische Minister des Aeußern Graf Ciano in Beglei tung des SabinettSchefS Gesandten Anfuso und den Herren Marchese Lanza d'Ajeta und Marches« Marieni nach Beendi gung seines auf Einladung der Reichsreaierung erfolgten Besuches Berlin. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop geleitete Außenminister Graf Ciano vom Gästehaus der Neichsregierung zum Anhalter Bahnhof, wo sich zur'Verabschiedung außer dem italienischen Botschafter in Berlin Attolico Mitglieder der Reichsregierung und der Rcichsleitung der NSDAP, sowie führende Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehnnacht eingesunden hatten. Ferner waren Mitglieder der Königlich Italienischen Botschaft, Ver treter des Fascio und der italienischen Kolonie anwesend. Nachdem Außenminister Graf Ciano mit Reichsaußen minister von Ribbentrop und Botschafter Attolico die Front der vor dem Bahnhof angetretenen Ehrenkompanie der ss- Leibstandarte Adolf Hitler abgeschritten hatte, überbrachte der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, die Grütze des Führers. Dann begab sich der italie nische Minister des Aeußern zum Sonderzug, der pünktlich um 12 Uhr, nach herzlicher Verabschiedung zwischen den bald«,, Plußenmiv^stern, die Bahnhofshalle verließ. Eral Liano in München Auf der Rückfahrt nach Nom traf der italienische Außen minister Graf Ciano an, Montag um 20.48 Uhr auf dem Mün- Au^dem^Bahnsteig hatten sich zur Begrüßung der italie- Nische Generalkonsul in München, Minister Pittalis. der ita- lienifche Konsul Mcllini und der italienische Vizekonful Alvera sowie eine Abordnung des Fascio und der Sungsaschiften mit d°m Sekretär des Fascio in Bayern. Dl. d Amato einaesunden. Um 21.05 Uhr setzte der Sonderzug die Fahrt nach Rom sort. „Den pttnöM mchS Die italienische Presse im Zeichen dv» Berliner Crano BcsuchcS Der Besuch des italienischen Autzrnministers in der Reichs hauptstadt steht im Mittelpunkt der i t a l i e n i s ch e n P r e ss e, die insbesondere die Tatsache unterstreicht, daß Graf Ciano gleich am ersten Tage eine über 2tzstündige Unterredung mit dem Führer hatte. Uebereinstimmcnd wird dann die über- aus herzliche Begrüßung zwischen dem italienkfchcn und dem deutschen Außenminister hervorgehoben. Der „Mefsaggero" weist aus die Bedeutung der Tatsache hin. daß die deutsch italienische Fühlungnahme unmittelbar nach Abschluß der deutsch-russischen Abkommen vor sich geh»