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für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. .N 203. Mittwoch, dm 22. Juli. 1857. Erscheint tägl. Morg. 7 Uhr. Inserate die Spaltzeile zu S Pf. werden bi« Abend« 7 Uhr (Sonntag- von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abon nement ä Vierteljahr 1 Thlr., (60 Zeilen unentarldl. Inserate); 2. Abonnement ä Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgrldl. Lieferung in « Hau«. Für auSwärt« durch die Post ä Vierteljahr IS Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee 6 u.Waisenhau-straßr 6 pt. Local- und Provinrial-Blachrichten. Dre-den, den 22. Juli. Nachdem die Uebersiedelung des K. Museums der Gypsabgüsse aus den zeitherigen Räumlichkeiten im alten Stallgebäude am Neumarkte nach den prächtigen Räumen im östlichen Erdgeschosse des neuen Museums vollendet und die neue Aufstellung der Sammlung durch deren Di rektor, Prof. 0. Hettner, erfolgt ist, geruhte Se. M. der König nebst Sr. K. H. dem Kronprinzen, in Begleitung des Ministers des K. Hauses, Staatsm. a. D. v. Zeschau Exc., und des K. Flügeladjutanten Major v. Falkenstein, vorgestern Mittag 1 Uhr das Museum, welches bereits von nächstem Donnerstag an dem Publikum eröffnet wer den soll, unter der Führung des 0. Hettner in genauen Augenschein zu nehmen und verließ dasselbe erst gegen halb 3 Uhr unter dem Ausdruck Allerhöchstihrer Befriedigung : >?— Das im großen Garten stattgefundene Fest zum Besten der Liedgestiftung wurde durch die Gegenwart II. MM. ves Königs und der Königin, sowie II KK. HH. des Prinzen Georg und der Prinzessinnen Sidonie und Sophie beehrt. — Frau verw. Oberstleutnant v. Brandenstein geb. v. Wietersheim hat ihre wohlwollende Fürsorge für den Frauenschutz auch noch nach ihrem Lode bewährt, indem sie demselben ein Legat von 100 Thlrn. vermacht hat. Die Verewigte hat sich dadurch auch in den Herzen De rer, die nach uns kommen, ein unvergängliches Denkmal errichtet. — Nachdem aus der Zahl der hiesigen Stadtverord, neten und ihrer Ersatzmänner die Herren Stadverordneten Handelsgärtner Schreiber und Hotelier Cröber in Folge ihres Ablebens, sowie Kaufmann Sieland, intzleichen die Herren Ersatzmänner Strumpfwirkrrmstr. Brückner und Nadlermeister Herrmann in Folge ihrer Ansässigmachung mit Wohnhäusern, ausgeschieden sind, sind an die Stelle der drei Erstgenannten di« zeitherigen Ersatzmänner Herr Brauherr Riepl, Herr Kupferschmiedemstr. Eckardt und Herr Kaufmann Mittasch als Stadtverordnete einberufen worden. — Das Direktorium der AlberlSbahn-Aktiengesell schaft besteht gegenwärtig aus Hm. Adv. Otto als Vor sitzendem, Hm. Kaufm. Anschütz als Stellvertretendem des Vorsitzenden, Hrn. Kaufm Schramm und Hm. Adv. I). Hesse als stellvertretendem Mitglied«. — Mit gewünschter Erinnerung an den am 23. Aug. 1857 beendigten Neubau und den damit erweiterten und verbesserten Unterricht der Schule zum heiligen Kreuz in Dresden bietet sich die geeignetste Veranlassung dar, daß auch ehemalige Crucianer sich einmal zu einem geselligen, wohlthuenden Wiedersehen vereinigen, ehe immer mehrere auS der Schule des Lebens abtreten. Zu diesem Zweck soll eine derartige Versammlung für kommenden 25. Aug, Dienstag, Mittags von 1 Uhr an, bei einem frugalen Mahle auf dem Lincke'schen Bade veranstaltet werden. — Gestern stand eine unverbesserliche Diebin vor Ge richt, die unverehelichte A. W. Opitz aus Dippoldiswalde, die einen ziemlichen Lheil ihres Lebens im Gefängniß und 7 Jahr 2 Mon. im Arbeitshaus zugebracht hat, jetzt wie derholter Diebstähle und Betrügereien angeklagt. Im März und April d. I. hatte sie ihre Lhätigkeit an drei Orten, in Tharand, Dresden und Obercarsdorf, entwickelt, indem sie am ersten Orte einer gewissen Wagner verschiedene auf über 10 Thlr. gewürderte Kleidungsstücke stahl, am zwei ten dH damals unverehel. Reichel, letzt verehel. v. Preiß, 4^ Thlr. und am dritten dem Nachtwächter Trichrrt (der sich Drigens seiner Angabe nach zur „sächsischen* Religion bekennt) 2 Thlr. und der unverehel. Weinhold 20 Ngr. unter wahrheitswidrigen Angaben abschwindelte. Herr StaatSanw. Metzler vermochte bei der notorischen Unver besserlichkeit der Jnculpatin und unter Berücksichtigung des schmählichen Mißbrauchs, den sie mit dem Vertrauen ganz unbemittelter Leute getrieben, durchaus keine EntsühnungS- momente für dieselbe vorzuführen und der Gerichtshof ver« urthrilte sie zu 1 Jahr Zuchthaus. ' — Wie vielen Anklang das Projekt einer zu veran staltenden Extrafahrt von hier nach Prag findet, davon haben wir den Beweis darin, daß in Folge unsers vor läufigen Hinweises auf ein dergleichen bevorstehendes. Un ternehmen ungemein viel Anfragen an uns ergingen. In Bezug auf letztere ist nun Folgendes vorläufig zu berich ten: Die Unternehmer beabsichtigen die Fahrt nur dann inS Werk zu richten, wenn das, was ihnen in dankenswerther Weise Seiten der sächsischen Staats-Eisenbahn-Direktion gewährt wurde, nämlich außer ermäßigten Fahrpreisen S- biS 14tägige Frist zur willkührlichen Benutzung der Züge