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war kam Tageszeitung und Anzeiger Pir Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.ll A»ÜUUU -tS ÄtAlk-S UNS uem re» Mittwoch den 22. Juni 1921 vsr Lowwnvslvardsoä VIppoläisveLäa, an, 20. 6. >921 ;n- rm >önig ge behörden. Nr. 2I2c kjr. Veranlworllicker Redakleur: Paul Iehne. - Druck und Verlag: Carl Jehne in Dtvvol-iswalde. (vr icftv erteil» 11 g. An die nährmittelbezugsberechtigten ksrioaoo üdor 4 ^»Kr werden demnächst auf den Kopf 1L8 r 8rtsü auf Abschnitt l_7 der orangefarbenen Nährmittelkarte ausgegeben. Kleinverkaufspreis l M. 90 Pfg. für das Pfund. Verkaufstage bestimmen die Orts- hauptmannschaft 7S Pfg^ tm amtlichen LE Hu» °»n Behörden) die Zeile 200Pfg.— Eingetaabt unA Reklamen 200 Pfg. Dresden. Auf der Tagesordnung der 64. Sitzung des Landtages vom Montag stand zunächst die Beratung über ! eine Regierungsvorlage wegen Bewilligung eines Kredits : von 1 Million Mark zur Förderung von sozialen Baube- trieben (Bauhütten) an die Landes - Stedelungsgesellschafk «Sächsisches Heim ". Die Borlage wurde nach längerer Aus sprache dem Haushaltausschub überwiesen. Das Gesetz, betreffend die Wahl der Gemeindeoertreter, wird in Schluß- beratung angenommen. Darnach haben für alle Gemeinden, die in den Jahren 1920 und 1921 keine Gemeindewahl ge habt haben, Neuwahlen bis Ende dieses Jahres stattzuflnden. Die dringlichen Anforderungen der Regierung von je zwei Beamten für die Marmor- und Kalkwerke, Braunkohlen werke und Landeslotterie, sowie einem Kapitalbedarf der Porzellanmanufaktur Meißen finden ebenfalls Annahme. Weiter werden die umfangreichen Ausschußanträge zum Ab- änderungsgeseh, die Besoldung der Staatsbeamten und Lehrer betreffend, angenommen. Zum Schluß wird eine Vorlage der Regierung über die Neuregelung der Kinderzu lagen der Staatsbeamten besprochen, die den durch eine bürgerliche Mehrheit erzielten Landtagsbeschluß umstößt, auf Grund dessen die Kinderzulagen bis zum 21. Lebensjahr zu zahlen waren. Der Haushaltausschub beantragt, die ur sprüngliche Fassung der Vorlage wieder herzustellen, nach der die Kinderzulagen nur bis zum 18. Lebensjahr, rück wirkend ab 1. Zanuar 1921, gezahlt werden. Die Ab stimmung wird auf Dienstag vertagt. — Sachsen ist zwar nicht das Land der Schaumwein fabrikation, es wird aber doch eine nicht unbedeutende Menge dieses schäumenden und prickelnden Fabrikats hierzulande her gestellt. Die Zahl der Schaumweinfabriken betrug vor dem Kriege 2l, jetzt ist sie auf 10 herabgesunken, die Menge der Fabrikate hat aber dessenungeachtet trotz den vielfach höheren Preise nicht unerheblich zugenommen. Während im Jahre 1914/15 die 21 in Sachsen bestehenden Schaumweinfabriken insgesamt 4 i 303 Flaschen^Schaumwein als Fruchtwein ohne Zusatz von Traubenwein sowie 31811 Flaschen anderer Schaumweine hergestellt haben, stellt sich die Höhe der Fabrikation im Jahre 1918/19 auf insgesamt 48871 Flaschen Schaumwein aus Fruchtwein ohne Zusatz von Traubenwein und 434 780 Flaschen anderer Schaumwein. Es sind dem nach im Jahre 1918/19 nicht weniger als 410537 Flaschen Schaumwein mehr fabriziertZworden als im Jahre 1914/15. — Die Regierung legt dem Landtag jetzt den Entwurf eines Gesetzes über die Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Hebammen vor. Der Gesetzentwurf bietet den Hebammen die Sicherung eines Mindesteinkommens von Mark 7000 — jährlich. 3n einem weiteren Paragraphen werden Ruhestands- unterstützungen geregelt. Die Regierung hat sich damit in Gegensatz zu dem Landtagsbeschluß der sozialistischen Mehrheit auf Verstaatlichung des Hebammenwesens gestellt und in der Hauptsache den Minderheitsanträgen der bürgerlichen Fraktion stattgegeben. Sie begründet das damit, daß eine Sozialisierung des gesamten Hebammenwesens nur durch das Reich geregelt werden könne. Bei dem Reich sei ein dahingehender Antrag bereits gestellt. — In den Staatshaushaltplan für 1921 werden für die Universität Leipzig an einmaligen dringlichen Ausgaben 7 505 000 M. gefordert, und zwar Neubauten. Für die veterinär-medizinischen Institute 6 350 000 M. (vierter Teil betrag), Um- und Erweiterungsbauten bei der Psychiatrischen und Nervenklinik 600 000 M. (zweiter Teilbetrag), Um- und Erweiterungsbauten beim Pharmakologischen Institut 205 000 M., Beitrag zu den Kosten eines von der Stadt Leipzig zu erbauenden Röntgen-Instituts 350 000 M. (erster Teilbetrag). Ferner als Betriebskapital zur Bewirtschaf tung des für Zwecke der Universität Leipzig erpachteten Ritterguts Cunnersdorf bei Gerlchshain 1400 000 M. ge fordert. Rossen. Zu dem am 9. und 10. Zuli hier stattfindenden Sängerfest des Saxoniabundes sind bereits über 60» Teilnehmer gemeldet. Brand-Erbisdorf. Die städtischen Kollegien beschlossen, wegen der herrschenden Wohnungsnot künftig nur Personen, die das 24. Lebensjahr volendet haben, frei werdend« Woh nungen zuzuwetsen. re» en- ivertliches und Sächsisches i Dippoldiswalde. Der Stadtverordneten - Sitzungsbericht in der Sonntags-Nummer enthält insofern einen Fehler, als di« zur Tilgung und Verzinsung der neuesten Baukosten- vE Hausbesitzer aufzubringende Summe nicht 45 Pf. von der Brandkaffeneinheit beträgt, sondern 45 Pf. von je 100 M. der Brandversicherungssumme von 1914. vas ist erfreulicherweise bedeutend weniger, aber immer noch ein« recht fühlbare neue Belastung des Hausbesitzers, zu der » die Erhöhung der Brandkaffenbetträge auf 6 Pf. An Stelle des Gemelndevorstandes i. R. Herrn Thiele, der sein Amt als stellvertretender Vorsitzender und Mitglied des Kirchenvorstands ntederaelegt hat, wurde Herr Max " „ wählt, und zwar auf die noch übrige Amtsdauer des Ausge schteüenen. Tagung des sächsischen Aorftvereius. Zu ernsten Beratungen haben sich die Mitglieder des Sächs. Forstvereins, Herren aus allen Teilen unseres Sachsen landes bei uns eingestellt. Nachmittags- und Abendzüge brachten eine große Zahl der Herren. 2m Wohnungsamt, das im Bahnholel ausgeschlagen war, fanden sie schon alles für ihr Unterkommen wohl vorbereitet, erhielten Wohnungs karte usw. und suchten dann unter jugendlicher Führung ihre Quartiere auf. Für 5 Uhr war eine Besichtigung der Nicolai- kirche und ein Nundgang durch die Stadt vorgesehen. In ersterer erläuterte Herr Superintendent Michael in liebens würdigster Weise alles Beachtenswerte und geschichtlich und kunstgeschichtlich Wertvolle, während auf dem Gange durch die Stadt Herr Privatus Rich. Lincke deu Teilnehmern die vielen, leider manchem Dippoldiswaldcr unbekannten, Sehens würdigkeiten und gab dabei die nöligen Erklärungen. Am Abend vereinigten sich die Herren im Bahnhotel zu einem gemütlichen Beisammensein und tauschten hierbei ihre Er fahrungen und Erlebnisse ans. — Das Welter des heutigen Dienstag hat nun freilich der Feslesstimmung wesentlichen Einhalt geboten. Wenn auch Wind und Wetter dem Forst mann auf seinen Gängen ins Revier nichts anhaben, zu seiner Tagung will er doch Sonnenschein haben, statt dessen der Himmel grau in grau, unaufhörlich rieselt der Regen und eine Temperatur, daß man Heizen möchte. Um 8 Uhr begann in der Reichskrone die Tagung, über die wir, wie über den weiteren Verlauf des Festes, morgen berichten werden. wieder der Kehrlöhne. Was die Gemeindegrundsteuer uns bescheren wird, steht noch dahin. — Weiter ist in demselben Absatz richtig zu stellen, daß diejenigen Grundstücke in Frage kommen, die 1918 fertiggestellt waren, nicht 1914. — Die Gesellschaft «Erholung" wird mit Damen am Sonntag den 10. Zuli ein Omnibusfahrt nach Zinnwald unter nehmen, zu Fuß nach Eichwald wandern, Teplttz besuchen und von Moldau aus die Heimfahrt antreten. - - Wie wir hören, ist das Gesuch des Gebirgsvereins, ihm im Schlosse einen Raum zur Unterbringung des Alter tumsmuseums zur Verfügung zu stellen, vom Zustizministe- rium abschlägig beschieden worden. Der Verein, der schon hoffte, die mancherlei Erinnerungs- und Wertstücke in ge eignetem Raum wieder aufstellen und der Allgemeinheit zu gänglich machen zu können, ist nun genötigt, nach einem neuen Unterkommen zu suchen. Es wäre wünschenswert, wenn ihm hierbei die Stadtgemeinde etwa mit einem Raum in der Wache entgegen käme, der sich vielleicht bei deren Umbau schaffen ließ. Der Stenographenverein .Babelsberger" konnte am Montag abend Herrn Regierungsrat Prof. Ahnert, Mitglied des Stenographischen Landesamtes und langjähriges Vor standsmitglied des Landesverbandes, der anläßlich der Tagung des ForslvereinS hier weilt, in seinen Reihen be grüßen und mit ihm ein paar anregende Stunden verbringen. Auch Kunstgenoffen des Schmiedeberger Brudervereins waren zugegen. In dem Beisammensein wurde manch wert volle Anregung von dem Gaste gegeben, manche bisher un bekannte oder wenig bekannte Frage angeschnitten und be sprochen. — Am morgenden Mittwoch haben die Stern-Lichtspiele das 7aktige Detektiv-Drama «Wie er starb" und das 5aktige Lustspiel «So ein Mädel" auf ihr Programm gestellt. - Das gesellige Beisammensein aus Anlaß der Forst vereinstagung am heutigen Dienstag beginnt nicht abends 8 Uhr, sondern bereits 7 Uhr. Um pünktliches Erscheinen wird gebeten. Tanz findet nicht statt. Die Sommerausgabe des beliebten gelben Blitz-Fahr planes des sächsischen Netzes der Reichseisenbahnen, mit Thüringen, Harz und der nördlichen Tschecho-Slowakei, so wie sämtlichen wichtigen Anschlüssen, wurde in den Berkehr gebracht und ist bei allen Buchhandlungen, Bahnhofsbuch handlungen und Kolporteuren käuflich. — Kaust keine Auslandswaren! Die Selbstachtung und der Selbsterhaltungstrieb des deutschen Bölkes fordern schärfste Abwehrmaßnahmen gegen die unter Bruch desBer- sailler Friedensvertrages erfolgten Sanktionen. Aber nicht nur scharf, sondern vor allem einheitlich müssen die Abwehr maßnahmen sein, damit der Feindbund bald erkennt, daß seine, einem wehrlosen Bolke widerrechtlich aufcrlegten Zwangsmaßnahmen ihm selbst den größten Schaden bringen. Solche Abwehrmaßnahmen sind der völlige Berzicht auf alle Erzeugnisse aus den Ländern, die sich an diesem Rechtsbruch beteiligten, insbesondere auf Waren aus Frankreich, Eng land und Belgien. Kein Deutscher darf irgendwelche Erzeug nisse dieser Länder, soweit der deutsche Markt sie liefern kann, kaufen. Zeder deutsche Mann, jede deutsche Frau muß sich dieser vaterländischen Pflicht selbstlos unterwerfen. Damit wird der Schlag, den der Feindbund gegen Deutsch land zu führen beabsichtigt, ein Schlag ins Wasser. Gleich zeitig werden unser Handel und unsere Industrie in die Lage verseht, die ihnen durch Ausfall und Erschwerung der Aus fuhr entstehenden Schwierigkeiten durch einen vermehrten Absatz deutscher Waren auszugleichen. So wird unseren deutschen Arbeitern Brot statt Arbeitslosigkeit gebracht. — Selten der Ortsgruppe Glashütte des deutschen Be- amtenbundes ist beini Landtage eine Eingabe, das Ortsklaffen verzeichnis betr., abgegeben worden. — Der Gemeinderat zu Rippien hat an gleiche Stelle ein Gesuch um Erbauung einer Staatsstraße Rippien-Leubnitz-Neuostra-Dresden gerichtet.VWI Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Freitag den 24. Zuni 1921 abends 7 llhr. Mitteilungen. — 2. Lesung des 9. Nachtrages zur Gemeinde steuerordnung. - Borschlag über Ortslöhne. — Haftpflicht- und Einbruch-Bersicherung betr. — Bebauungsplan betr. — Leichenwagen-Ankauf betr. — Etwa noch Eingehendes. Nr. 143 Kirchen ftmsttrndssiknilst zu Tchmiedcbkrq am 16. Juni 1921. Rach Begrüßung der anwesenden Mitglieder des Kirchen- »orstandeS und Erledigung einiger Eingänge tritt der Vorsitzende in di« Besprechung einer Denkschrift ein, die der Landesverein ter kirchenmusikalischen Beamten Sachsens der Ev.-luth. LandeS- synode im August 1920 einretchte und darin die Hebung und För- »erung der Kirchenmusik und die Erreichung würdiger Amts- und Besoldungsverhältnisse des kirchenmusikalischen Standes erstrebt. Rach Einsichtnahme dieser Denkschrift durch sämtliche Kirchen vorstandsmitglieder sollen späterhin diesbezügliche Beschlüsse ge faßt werden. Herr Kantor Große erklärt sich bereit, die musikalischen An dachten, die künftighin durch klrchenmusikalische Darbietungen noch mehr ausgestaltet werden sollen, Mittwochs in Zwischen räumen von 14 Tagen stattfinden zu lassen. Die Einrichtung eines ständigen Kirchenchores, der uns vor allem an den Fest- und Feiertagen, eventuell auch in den Vespern Kirchenmusiken bieten soll, wird einmütig begrüßt. Da vorläufig der Stand der Kirchenkass« eine feste Besoldung des Chores und Kantors nicht ermöglicht, sollen die Vergütungen einer Disposi- tionSkasse entnommen werden, zu der die Besucher der musika lischen Vespern in wohlwollender Meise beitragen können. Damit der Schuluntericht der bei Trauungen und Beerdi gungen beteiligten Chorkinder nicht unterbrochen werden braucht, wie auch wegen anderer dienstlicher Gründe, müssen an Wochen tagen alle Trauungen und Beerdigungen nachmittags zwischen 2 and 3 Uhr und Sonnabends zwischen 11 Uhr vormittags und 2 Uhr nachmittags stattfinden. Von Stellmacher Lohse hier ward dem Kirchenvorstand, der das Vorkaufsrecht hat, der hiesige Leichenwagen zum Kauf ange boten. Leider mußte infolge finanziellen Unvermögens auf dieses Recht verzichtet werden. Vieles Bla» enlhSN die amtlichen Bekannlmachuuge» -er Amlshauplmannschafl, -es Amlsgertchls u«- -es Stavlraks zu Dippol-lswal-e Zom Schluß regt Herr Gärtner eine Haussammlung zur Beschattung der neuen Glocken an. Es ist vorgesehen, die noch vorhandene Glocke einschmelzen zu lassen und die Kirche mit einem neuen Geläut zu versehen. An die Bezugsberechtigten des Bezirks wird demnach,! aus oen "vpi »4 Nanä 3MorlksM8vbs8 ««i-sowsdl -am ?rolss von Sw 85 ». ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt auf Abschnitt T7 der rosaen und grünen und M 7 der orangefarbenen Nährmittelkarte bez. Bescheinigung der Ortsbehorden. Verkaufstage bestimmen die Ortsbehörden. Nr. 318a ö . vor Somwllllslvsrdüllck am 20. 6. 1921. MninaLnraiL» - Vierteljährlich -"?.MK. obnsZu- BkMssiMiD* tragen. — Einzelne Nummern 20 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. L Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. Postscheck konto: Dresden 12548.