Volltext Seite (XML)
162 tt- Amtsblatt Les Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der MA Gerichtsämter und der Stadtrache zu Freiberg, Schda und Brand. . V Donnerst«-, den 1S. JMi .. MK Tagk6Zeschlch1e. In Nr. 27. dcr „Allg. d. Lehrerztg." theilt der Superintendent vr. Moritz Schulze in Ohrdruf mit, daß die Versammlung der orthodoxen Sonderbündler unter den Lehrern im preußischen Thü ringen wirklich stattgefunden habe, und zwar nicht aus der Wartburg sondern auf der Phantasie, einem bekannten Vergnügungsort« der Eisenacher. Nicht wie bei der Mannheimer allgemeine» deutschen Lehrerversammlüng würde hier öffentlich verbandel», nei», im Gegen» theiie, mit der größten Geheimthuerei. Eine alte Dame hielt Wache vor der verschlossenen Thure und wehrte die Unberufenen mit der Erklärung ab, daß dies die conservative Lehrerversammlüng sei, «in welcher außer den besonders EingeladeNen Niemand thellnehMtN könne. Während in Mannheim frei und offen verhandelt wurde, die Verhandlungen durch de» Druck veröffentlicht wurden, hielt man hier Alles geheim. Nur mit großer Mühe war «in Programm zu erlangen, welches mit den Stichwörtern dieser Partei reichlich ge spickt ist. So heißt eS These a.: „Unser deutsches Volk ist zur Pflege seiner besondern Individualität nach 1. Kor. 12, 8 und Eph. 4, 11 nicht nur berechtigt, sondern sogar bei Straf« de» M- koßens seines Leuchters (!) verpflichtet", Die folgenden Thesen > stellen der Schule di« Aufgabe, diese Individualität zur ErkenntNiß zu bringen und verurtheilt di« NationalitätSbestrebungen d«r Deutschefl , als Zeitschwindel, Auch stellte man die Frage auf, ob «in besonderer Anschauungsunterricht «in» wtsentliche Seite de» Elementarunterricht» sei. — Am gemeinschaftlichen Mittagsmahl« nahmen 3S Personen Theis; die Zahl dcr Auwrsenden bei den Berathungen ist nicht be kannt geworden. Berlin, 13. Juli. Wie den „B. Bl." mitgetheilt wird, find OM Sonnabend die unter Anklage des HochverratHS stehenden PoKn aus Posen hier angekommen. Ihre Ueberführung nach der HauS- vogtet erfolgte vom Bahnhofe aus unter zuverlässiger Escortr mittelst 18 Droschken. — Die „B. u. H. Ztg." schreibt: GtößS Sensationen machte in hiesigen Geschäftskreisen die Stockung dl» Danziger Hauses Tb. B. u. Comp. Die „N. Pr. Ztg." fügt hinzu: Es iß dies da» HauS des Lommerzienrath» ,TH«od. Pehrend, des mehrmaligen Vicepräsidenten des Abgeordnetenhauses. Wie man hört, belaufen sich Passiva auf zwci Million«». Berliner Häuser sollen stark betheilist sein, auch die Di-cyuto- gesellschast und die Berliner Handelsgesellschaft. — Einem Reql- schullehrer in Görlitz ist vom Provinzialschulcollegiüm «röM worden, sich nicht ferner als Redacteur, RcdactionSgehilfe oder Mitarbeitet an der liberalen „Niederschl. Ztg." zu betbeiligcn, und daß er im. Falle des Zuwiderhandelus nachdrückliche Ahiidung im disciplinarischen Wege zugeivärtigen habe. —Die ministerielle „Nordd. Allg. Ztg." enthält in Sache» des PM Minister der geistlichen Angelegenheiten verwarnten Pro fessors v. Holtzendorff die Mittheilung, daß dl« Rtmonstration de» . Senats gegen diese Verwarnung vom Minister zurückgewicsenMsr« den sei. Der Staats-Anzeiger theilt den Wortlaut de» betrDüde» Schreibens des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Me dicinalangelegenheiten mit. ES ist folgender: „Auf den Bericht vom 8. d. M. eröffne ich dem Herrn Rector und dem Senat, daß die Di-ciplin über die UniversttätSprofefforen nach tztz. 1, 18, 19 und 23 Nr. l deS Gesetzes vom 21. Juki 18S2 ausschließlich mir zusteht, und daß ich Eingriffe in diese- Gebich welche» zu betreten die akademischen Behörden keine gesetzliche oder statutenmäßige Ermächtigung haben, nicht gestatten kann. Int Uebrigen bemerke ich, mit Beziehung auf die an den Professor vr. v. Holtzendorff ergangene Verfügung vom 18. V.M., daß, nachdem die Adresse des Abgeordnetenhauses vom 22. Mai d. I. in dem allerhöchsten Bescheide vom 26. Mai d. I. Punkt für Punkt ihre Erledig»»« gefunden hat, die Betheiliauug «ine« königlWst Beamten an unberufenen Demonstrationen, welche darauf berechnet find, die in jener Adresse ausgesprochenen verfassungswidrigem Mundsätze der königlichen Autorität gegenüber auf'S Ntrie «Um!» Freiberg, den 16. Juli. - - r Wie bereits früher mstgeiheilt worden istj wird den 8. August t. I. in Freiberg unter dem Vorsitze deS commissatischen Vorstandes des königl. stenographischen Instituts'zu Dresden die.'4. General versammlung der GabtÜ-herger Steuogräphen - Vereine im König reiche Sachsen gehalten. Es werden sich zu dieser Versammlung, bei welcher auch alle Freunde der Redezeichenkunst Babelsbergers, die nicht Stenographen, willkommen sind, nicht nur die Vertreter der dem Gesammtverein Mgehörenken einzelnen Vereine, sondern auch andere Kunstgenüsse» an- allen Theilen des Vaterlandes Müden. Die Berathungen, welche Vormittags 11 Uhr beginnen, finden im großen Saale der Restauration des Herrn Kämpf statt NNd es schließt sich an dieselbe» gegen 2 Uhr ein gemeinschaftliches Mittagsmahl an. — Die Bekanntmachung des Programmes wird später erfolgen. Dresden, 13. Juli. Das Ministerium des Innern hat vor Kurzem die wichtige Frage, ob Fabrikarbeiter wegen vorzeitigen Aus tritts aus der Arbeit polizeilich vestraft werden können, in verneinen« dm Sinne entschieden. Der Stadtrath' zu CH. hatte nämlich, um tei dem häufigen Wechsel der Arbeitrr den Fabrikanten gegen die Nachtheile einer plötzlichen Unterbrechung des Betriebs zu schützen, Meicht auch um die Arbeiter gegen sofortige Entlassung zu sichern, die Einrichtung getroffen, daß beiden Theilen außer in Krankheits- Wen der Arbeiter nur eine achttägige Kündigung gestattet, Ueber« tretungen aber vorbehaltlich des etwaigen CivilanspruchS polizeilich geahndet wurden. Es sollte hierdurch auch den Fällen begegnet werden, wo einzelne Fabrikanten die Arbeiter anderer zum sofortigen Austritt aus der Arbeit verleiten oder die Arbeiter selbst den so fortigen Austritt als Mittel zur Erzwingung höherer Löhut be nutzen, ohne daß ihnen gerade eine strafbare Verabredung nach weisbar ist. Da- Ministerium hält zwar die Einführung eines- abgekürzten Verfahrens für die zwischen den Fabrikbesitzer» und ihren Arbeitern vorkommenden Irrungen ebenfalls für zweckmäßig, erklärt jedoch das Verhältniß zwischen den Fabrikbesitzern und Ar beitern für einen unzwekselhaft nur privatrechtlichen Vertrag. Dieser Ansicht ist jedenfalls bcizüpflichlen; sie ist in England schon seit 182L zur Anwendung gekommen, wo selbst die Verbindungen der Arbeiter wie der Meister untereinander zur Verfolgung ihrer Jn- teresscn erlaubt find. (D.A.Z.) In dey letzten Tagen voriger Woche hat bei Dresden der Roggenschnitt begonnen. Auch in der Gegend von Pirna und Königstein steht bereits Roggen in Puppen. M e i ß e n, 13. Juli. Diesen Morgen zersprang im Pichschuppen der Brauerei des Herzogs. Schlosses zu Schieritz der eiserne Pech kessel. Das bereits flüssige Pech strömte dadutch ins Feuer und setzte sofort alles Holzwcrk in Flammen, infolge dessen der Pich- . schuppen, gegen 100 Stück Biergefäße und ca. 20 Centner Pech verbrannten. In der Nacht vom 11. d. M. brannten in der Stadt Lößnitz drei Scheunen mit sämmtlichen darin befindlichen Vorräthen nieder. Ein noch darin stehender unabgeladener Wagen ward gleichfalls «in Raub der Flammen. Da alle drei Scheunen zugleich brannten, rermuthel man böswillige Brandstiftung. btä A» Nachmittag« NNd , gespickte»» Zett» »ßa V UHr sür die nLchfie iL Ich V V«N» Nick« M » Pf. ttschetüenbe NuMch ÜV Ib I Ich berechnet. angenommen. - chD