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Amts- Blatt Wochenblatt für Wilsdruff und Llmgegend. Erscheint feit dem Iahre Insettlon«p»l« D«g. für die d-gespaltene Korru«ze!>« oder deren ftaun^ Loioiprei« psg., Reklamen Pfg., alle« ml! Truerungizuschlaz. Z. «roud und tabellarischer Satz mii Li// Ausschlag. Lei Wiederholung und Zahresun. 'tzen entsprechender Nachlaß. Aelanntmachungen im amtlichen Teil snur von Behär. -g die Spaltzeile SO Pfg. bez. Pfg. / Nachweisung«- und Offertengebühr 2V be». pfg. / Telephonische Zuseraten-Aufgabe schließt jede« ReNamation«recht au«. / Anzeigenannahme bi« 11 Uhr vormittag«. / Betlagengebühr da« Tausend- Ml., ür dle Postauflage Zuschlag. / Für da« Srscheinen der Anzeigen an bestimmte« Tagen und Plötzen wird leine Gewähr geleistet. / «triste platzvorschrist Aufschlag ohne Rabatt. / Ole Rabattsätze und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen ZO Tagen Süliigleit; längere« Ziel, gerichtliche Sinziehung, ge meinsame Anzeigen versch. 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Dezember 1919 Amtlicher Teil. 78. Jayrg. Anzeigepflicht betreffend Kraftfahrzeuge. (Reparatur und Aufbewahrung.) Es ist anzunehmen, daß sich in verschiedenen Betrieben, namentlich in solchen, die sich auch mit der Ausführung von Instandsetzungen befassen, noch immer Kraftfahrzeuge be finden, die alS HeereSgut der Verwertung des ReichSverwertungSamtes, LandeSstellr Sachsen unterliegen. Auf Grund der Verordnung über die Verwertung von Militärgut vom 23. Mai 1919 (RGBl. S. 8477) und der Bekanntmachung über Auskunftspflicht vom 12. Juli 1917 (RGBl. 8. 604) werden all« Unternehmer von Betrieben oder Lagerhalter hierdurch ver anlaßt, dem Reichsverwertungsamt, Landesstelle Sachsen, Sächsische Abt. für Kraftfahr wesen, Dresden 24, BiSmarckplatz 4 IV, die Bestände an Kraftfahrzeugen, die noch nicht ordnungsmäßig zum Verkehr zugelaffen worden sind, anzuzeigen. Anzeigepflichtig sind insbesondere: 1. Kraftfahrzeuge, die sich nicht auf Grund eines ordnungsmäßig ausgestellten Bestellscheines (Reparatur-Auftrag) des Autoparks Zwickau oder des Autoparks CoSwig in Betrieben zur Instandsetzung befinden; 2. Kraftfahrzeuge, deren Instandsetzung von einer militärischen Dienststelle verfügt wurde und die sich zurzeit noch in Instandsetzungswerkstätten usw. befinden. Dresden, den 23. Dezember 1919. 6448» v dt 2. Arbeitsministerium. Neichsverwertungsamt, Laudesstelle Sachsen. Wir machen die hiesigen Kartoffelerzeuger darauf aufmerksam, daß nach einer Ver ordnung des. Wirtschaftsministeriums vom 24. d. M. am 31. Dezember 1S1S bis 1 Ahr alle bis dahin belieferten Abschnitte der Landeskartoffelkarten hie, her einzureichen sind. Wilsdruff, am 29. Dez. 1919. IL7S Der Stadtrat—Kriegswirtschaftsabi. Grumbach Landeskartoffelkarten-Abschnitte betr. Alle belieferten Landeskartoffelkarten müssen seitens der Erzeuger bis 31. Dez. 1S1» bei der Amtshauptmannschaft eingereicht werden. Die bis 31. Dez. mittags 12 Uhr im Gemeindeamt abgegebenen Marken werden von hier aus der Amtshauptmannschaft übersandt. Grumbach, am 29. Dezember 1919. ns Der Gemeindevorstaud. Stromeinschrünkung betreffend. Der Elektrizitätsverband Gröba erhielt von der Lauchhammer-A.-G. am 27. d. M. vormittags 11 Uhr folgendes Telegramm: Müssen infolge fortgesetzter Schwierigkeiten in der Kohlenförderung bereits erfolgte Einschränkung dis 2. Januar einschließlich verlängern. Eisenwerk. Den Stromabnehmern wird Vorstehendes zur Kenntnis gebracht. IS« Elektrizitätsverband Gröba. Kleine Zeitung für eilige Leser. * In einer balbamtlichen deutschen Erklärung wird der Entente daS Reckt, die deutschen Guthaben in neutralen Landern »u beschlagnahmen, entschieden bestritten. * Die ReickSregierung wendet sich in einer Note gegen die «ersuche Polen«, deutliche Kriegsgefangene für die polniicke Armee anzuwerden. 'Die Ententekommilsion der Marinesachverständigen, die A den deutschen Häfen Erhebungen ü er unser Werst- und Dockmaterial anstellen soll, ist von London nach Hamburg an Bord e nes Torpedoboots abgefahren. * Nach Ermittlungen des Statistischen ReichSamteS ist die Wachsen und beträgt augenblicklich soooOO im Reiche. * Im Kamps mit Aufständischen in Indien haben die Eng länder eine betiächiliche Schlappe eilitten. Auf dem Wege zur Einigung. Man schreibt noch hin, und man schreibt noch her: man lehnt noch ab, und man dreht und wendet sich, um vor der letzten Unterschrift noch diese oder jene Er leichterung bewilligt zu erhalten — aber auch das aller letzte Hindernis wird nun bald auS dem Wege geräumt sein, und Herr v. LerSner oder Herr v. Simson wird dann den Namen deS deutschen Reiches unter die beiden Ratifikationsprotokolle setzen. Um Neujahr herum, ein paar Tage früher oder später, wird dann der FriedenS- zustand wiederhergestellt sein, und das widerwärtige Ge zänk um die Unterschrift wird dann wenigstens überstanden sein. Widerwärtig — weil doch von vornherein kein ver nünftiger Mensch daran zweifeln konnte, wie es auSgehen würde. Die letzte Antwort deS Obersten RateS unterscheidet sich von seinen früheren Kundgebungen nicht im mindesten: karg im Geben, rasch bei der Hand im Nehmen. Mit Vergnügen stellt sie fest, daß nun also auch Deutschland aus dem — vorläufigen — Fehlen der amerikanischen Unterschrift keinerlei Rechte oder Vorbehalte gegenüber dem Grsamtinhalt deS FriedensvertrageS für sich herleiten werde; daß es ferner hinsichtlich der Sicherungsmittel für die Durchführung deS Vertrages — im Zuiatzprotokoll war bekanntlich von jederzeit zulässigen militärischen Maßnahmen die Rede —bei den im Vertrage vorgesehenen „besonderen Maßnahmen* sowie bei den im Völkerrecht anerkannten verschiedenen Verfahrensarten sein Bewenden behalte — Worte, bei denen man sich so ziemlich alle- »der auch gar nichts denken kann. Die Entschädigung für Scapa Flow aber muß unverändert zugestanden werden, nur wiederholen die Alliierten ihre Bereitwillig keit zur Ermäßigung ihrer Forderung auf Herausgabe der 400000 Tonnen, falls stichhaltige Gründe es rechtfertigen sollten. Doch soll die deutsche Regierung nach dem 3. November 1918, dem Tage der Überreichung der ersten Note in dieser Sonderflage, etliches Material an Schwimmdocks usw. nach dem Ausland verkauft haben, was einmal mit der Behauptung ihrer außerordentlichen Schutzbedürftigkeit gerade auf diesem Gebiete schwer in Einklang zu bringe» wäre, und was sich überdies die Entente-Regierungen nicht gefallen kaffen würden. Bei der Auslie erung der letzten fünf leichten deutschen Kreuzer wird beharrt, dagegen ausdrücklich versprochen, daß die internierten Offiziere und M umschatten der Scapa Flow-Flotte alsbald nach der Unterzeichnung des Protokolls freigelaffen werden so ten — mit Ausnahme derjenigen, die .etwa* eines Kriegsverbrechers beschuldigt werden. WaS die Herrschaften drüben alle- als .KrieaS- verbrechen' auSzugeben belieben werden, darüber wird es uns in den nächsten Wochen und Monaten an sürchterlicher Aufklärung ja nicht fehlen. Die deutsche Regierung bestreitet den Verkauf von Schwimmdockmaterial nach dem 3. November; was vor her geschehen ist, darüber schuldet sie keine Rechenschaft. Sie bietet noch jede nur denkbare Sicherheit dafür an, daß ihr Zahlenmaterial mit der Wirklichkeit überein stimmt, wahrend der Oberste Rat uns — mit wessen Hille, kann man sich ungefähr denken — große Schwimm docks in Hamburg, in Danzig andichtet, die niemals vor handen waren. Sie möchte endlich ihre Unter schrift nur hergeben, wenn auch die Entente sich zu gleicher Zeit schwarz auf weiß verpflichtet, ihrer zunächst immer noch unverbindlichen Zusage ge mäß von der vollen Einsoiderung des Schaden ersatzes für Scgpa Flow Abstand zu nehmen. Aber selbstverständlich wird an diesen Unterfragen die Einigung nicht scheitern; auch in London und in Paris wird st« bereits als erzielt angenommen. Es hat keinen Zweck, darüber Trauer oder Freude zu empfinden oder zu äußern — genug, wir find endlich an dem Punkte angelangt, wo wir schließlich am Ende aller Dinge landen mußten, und nun heißt eS, der neuen Lage mit Fassung inS Antlitz sehen. Wir haben einen Frieden zu gewärtigen, von dem Clemenceau mit Recht sagte, daß er nur die Fortsetzung des Krieges mit.anderen Mitteln darstelle. Das dürfen wir nie, auch nur für einen Augenblick vergesfen. Sonst würde die Kette entsetzlichster Überraschungen niemals für unS abreißen. Ein Weg voller Leidensstationen liegt vor unS. Wenn wir auf ihm nicht, früher oder später, zu sammenbrechen wollen, dann müssen wir uns vor allem vor Selbsttäuschungen hüten wie vor dem leibhaftigen Gottseibeiuns. Die Absichten der deutschen Regierung. ,Nach halbamtlicher Quelle wird die Reichsregiernng die neue Note des Verbandes in dem Geiste der Loyalität beantworten, von dem sie sich bisher hat leiten lasten. Sie wird sich frei von jeder Prestigepolitik halten, die völlig sinn- und zwecklos wäre, dagegen bemüht bleiben, die Lebensintereffen Deutschlands unter allen Umständen zu wahren. Die Reichsregierung wird zu der Note der Entente in den nächsten Tagen in einer Antwortnote Stellung nehmen, deren Wortlaut in groben Zügen bereits feststeht und in der ihre Auffassung über den Inhalt der soeben überreichten Pariser Note zum Ausdruck kommt. Di« Reichsregierung werde dabet von der Ansicht au<- gehen, daß die neueste Äußerung der Entente der Hoffnung Raum gibt, daß die Gegenpartei in der Lat willens ist, den unbedingten LebenSintereffen Deutschlands Rechnung zu tragen, und daß dieser Gesichtspunkt nur unter Berück sichtigung der bisherigen und weiteren deutschen Vorschläge zu rechter Geltung kommen kann. In der bevorstehenden deutschen Antwort werde vor allem der Erwartung Ausdruck gegeben werden, daß die Unterzeichnung des Protokolls über die Ablieferung deS DockmaterialS und die deS so genannten Schlußprotokolls gleichzeitig erfolgen möchte« und daß außerdem vorher das äußerste Maß der deutschen Leistungsfähigkeit bei der Ablieferung des Dockmaterials in beiderseits bindender Form klargesteM werde. Daraus ergibt sich aber sozusagen zwangläufig, daß, schon mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung in Deutschland, und zur Wahrung der einfachsten Vertragsvoraus etzungen, im Augenblick der Unterzeichnung, noch ein drittes Schrift stück volliegen müßte, in dem der Umfang der deuhcheu Dockmateriollieferunaeu semm siriert ist; d«m oh« ein solches Abkommen würde ja rechtlich und tatsächlich nicht Lie geringste Garantie gegeben sein, daß nachträglich von den Gegnern die gemachten Zusicherungen auch erjüllt werden. Feindliche und neutrale Prefsestimmen. kinen Kommentar zu der Erklärung der Alliierten, Laß sie Verständnis für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Deutschlands besitzen und den Wunsch haben, ihnen Rechnung zu tragen, gibt das »Echo de Parish das von der Richtigstellung von Irrtümern spricht, die bei der Berechnung des Hafenmaterials begangen sein könnten. Wenn bestimmte Docks zweimal gezählt worden seien, so wären die deutschen Unterlagen daran schuld, durch die die britischen Sachverständigen ungenau unterrichtet worden seien. Man habe sich auch über die Zahl der Hamburger Docks getäuscht. Aber wie dem auch sei: 300 000 Tonnen könnten die Deutschen in jedem Fall her geben, das seien schon 100 000 Tonnen weniger, als ver langt werden, und es sei möglich, daß auch dieser Nachlaß noch nicht das letzte Wort sein werde. Jedenfalls solle nock etwas gemarktet werden, um Zeit zu gewinnen. Aus welchem Grunde dieser Zeitgewinn nötig sei, sagen die .Basler Nachrichten* in einer Erörterung der Ant wort der Alliierten. Der deutschen Regierung sei direkt nahegelegt worden, sie möge sich Zeit lassen. Das sehe in diesem Stadium der Angelegenheit und angesichts der Friedens sehnsucht der ganzen Welt sehr merkwürdig aus. Aber in der Tat und in Wahrheit sei es gar nicht so merk würdig, sondern finde seine»plausiblc Erklärung darin, daß die europäischen Alliierten die letzten Verhandlungen absichtlich hinzögern, um Amerika Zeit zum Anschluß zu lassen. Der europäischen Entente müsse um so mehr an diesem Anschluß gelegen sein, weil sonst die Chancen für die Annahme der Resolution Knox wüchsen, die einfach den KriegSabschluß erkläre und dem Versailler Vertrag Lie amerikanische Garantie vorenthalte. Marcel Hutin sagt im .Echo de Paris*, man glaube im allgemeinen, die deutsche Regierung werde den Alliierten Vorschlägen, eine Enquete darüber zu veranstalten, daß die Behauptungen der technischen deutschen Kommission richtig seien, daß also ihre Reklamationen wegen der zu liefernden 400 000 Tonnen Hafenmaterial berechtigt seien. Es sei möglich, daß alliierte Sachverständige nach Hamburg und Danzig entsendet würden und daß die Frage anläßi-ch der Be ratungen der Ministervrändenten der Alliierten in Pari- in der zweiten Januarwoche Erledigung finden werde. Die polnische Fremdenlegion. Entschiedener Einspruch Deutschlands.. Wie der Berliner schweizerischen Gesandtschaft in einer Verbalnote mitgeteilt worden ist, sind der Deutschen Regierung folgende Einzelheiten über die Meldungen für die Haller-Armee unter den deutschen Kriegsgefangenen aut den östlichen Abstimmungsgebieten in englischen und französischen Gefangenenlagern bekannt geworden: Zunächst wurde« die Werbungen in der Weise betrieben, daß denjenigen, die sich ««werben las en würde«, eine frühere Hetmbefördernna in Aussicht gestellt wurde. Als die» nicht den gewünschten Erfolg zeitigte, reisten polnische Offiziere sowie eine Zivilperson in den Lagern umher «ud gaben bekannt, die Deutschen müßten noch LS Jal re alS Kriegs gefangene in Frankreich bleiben; wer aber für Polen stimmen wolle, werd- schon jetzt über Danzig durch Pole« nach der Grenze befördert werden, «m von dort in die Heimat ent laste« z« werden, sobald Oberschlcsten von der Entente besetzt sei.