Suche löschen...
Dresdner Journal : 30.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187903307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790330
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-03
- Tag 1879-03-30
-
Monat
1879-03
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 30.03.1879
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M74 Sonntag, den 30. März. 187V. I» z«,,» -»vtiel»» ItNrUct»: . . t« Ui» jtjäprlied: « Nl» «Skt Tmrslvvkiao»»««: ivkt U»—«U»Id de» deutlet»« tte»eve« tritt kott- uud 3t«»pelru»ctil»^ kilu. I»«r»t«»prel»e r pür der» 8»um «L»r u^pEtteoeu ketitreile ro kl. Vvter „Liv^vlvät" dis Lails SO kl. Lr»eU«l»a»r Tü-llel» aüt Xo»v»dm« der 8<mr»- und keiartaue Xbead» Mr den fol^eudev 1'»^. NresdnerÄnrml. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. I»»e»»te»»»»»kM« »u,MKrt» , LetpelG: H Lra»»d«t«ttrr, OomisiiriooLr de» t)k«di»er dourarll»; Nemd»« - N«rU» Viea l^tpat, >»—I ». »: Aaaeem-t«« K ko-t«r, >«rU» V»E -U»«»«, kr»«-L«ip«t« krllttart ». ». »««da»: ZtoE- I«rU»: S. Loemict, /iraildr^da-t, Nr««: L SckUoit« ,- Lr»»1»» L. Äa--«'» Lür«»; vd«»»tt»: ?> U.: L a. d. O. Lerrm«»»- ^e lluodt»»odluo^; S»rüt»; v ZkÄirr, S«»»»v«e: L üc^,»/rr, ?»»1, NarUa -rnutdl«« ». «. »>«««» r 7)a«L« L 6'o.,- Lk«»ck-«, ^td Lt«E. »ar»,,»«bart LSvigl- Lrpaditiou da, Oreaduar FoanuU», vre«d«o, 2Mio^er»tr»»« Ho. 7V. Amtlicher Theil. Dresden, 28. März. Se. Hoheit der Prinz Hermann zu Sachsen-Weimar ist gestern Abend von Berlin hier eingetroffen und im „Bictotta-Hütel" abgetreten. Drr-den, 21. März. Se. Majestät der König hat dem Pfarrer Friedrich Julius Trübenbach in Grünftädtel da» Ritterkreuz I. Classi vom AlbrechtS- orden allergnädigst zu verlnhen geruht. Dresden, 21. März. Se. Majestät der König hat dem Lehrer Johann David Bender in Gornsdorf da» Albrrcht»kreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Bekanntmachung. Der bisher vertretungsweise mit Verwaltung der Ober-Postdirector Stelle in Dresden beauftragt gewesene Postrath Heinß aus Berlin ist zum Ober-Postdirector hier ernannt worden. Nachdem Se. Majestät der König von Sachsen auf Grund Artikel 50 der Verfassung des Deutschen Reiches zu dieser Ernennung die landesherrliche Be stätigung erthrilt hat, wird Solches hierdurch zur öffentlichen Senntniß gebracht. Dresden, am 25. März 1879. Finanz-Ministerium. Für den Minister: von Thümmel. Müller. Bekanntmachung. Nachdem eine anderweite Aufzeichnung des Medi- cinal- und veterinärärztlichen Personals im Königreiche Sachsen, wie solches am 1. Januar diese- Jahres vor handen gewesen ist, stattgefunden hat und diese» Ber zeichniß unter dem Titel: „Da» Medicinal- und veterinarärztliche Personal und die dafür bestehenden Lehr- und Bildungran stalten im Königreiche Sachsen am 1. Januar 1879" im Drucke erschienen ist, so wird solche», und daß Exemplare der beregien Druckschrift bei der Verlags buchhandlung von Rudolf Kuntze hier zu d«m Preise von 1 M. 50 Pf. zu beziehen find, andurch zur öffent lichen Krnntniß gebracht. Dresden, den 26. März 1879. Ministerium des Innern. II. Abtheilung. Körner. Pfeiffer I. Bekanntmachung. Den Inhabern von Königl. Sächs. 5H StaatS- jchulden-Eassenschrinen v. I. 1867, welche von dem in der Bekanntmachung vom 20. Februar dS. IS. enthal tenen Anerbieten der Umwandlung ihrer Scheine in 4H StaatSpapiere keinen Gebrauch gemacht haben, wird hiermit eröffnet, daß für sie vom 1. Lpril dS. IS. an gegen Rückgabe der unter dem 1. December 1872 auS- fettigten, in dem Termine 31. December 1878 abge laufenen Talon» neue ZinSbogen bei der Staatsschulden - Buchhaltern zu Dresden bereit liegen. Die alten Talons find zum Zwecke der Eintauschung der neuen ZinSboaen, nach den Serien getrennt und nach der Nummerfolge geordnet, persönlich oder durch hierortige Beauftragte abzugeben. In Rücksicht des geringen Reste« jedoch der nicht convcrttrten Scheine soll etwaigen Wünschen, die Con- vertirung noch nachttäglich zu bewirken, bis zum 15. Mai d». IS. unter den zeitherigen Bedingungen entsprochen werden. Dresden, den 28. März 1879. -rr LaußUgsMsschsß zu Vkr»iltii- der SlsUischilök» vr. jur. Minckwitz nichtamtlicher Theil. u e b e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. TaaeSgeschichte. (Dresden. Berlin. Wren. Prag. Paris. London. Mailand. Neapel. New-Dort.) Zur Orieutfrage. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Zwickau. Meißen.) Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Vermischtes. Statistik und BolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tageßkalender. Beilage. Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 28. März.) Vorträge über die ReichSjustizgesetze. VIU. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Meißen.) Vermischtes. Statistik und BolkSwirthschaft. Börsennachrichten. Telegraphische WitterungSberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend, 29. März. (Tel. V. DreSdn. Journ.) Dem Vernehmen nach hat daS ReichSgesundheitSamt sich auf eine an dasselbe ge stellte Anfrage gutachtlich dahin geäußert, daß der Verlauf und der gegenwärtig nickt contagiöse Charakter der Pestkrankheit eS gestatten dürfte», in den diesseitigen GicherbeitSmaßregrln Erleich terungen eivtrrtev zu lassen. Insbesondere er- scheine die Aufhebung deS Einfuhrverbotes der meisten Artikel, ausgenommen etwa Lumpen, ge tragene Kleider, Abfälle u. dergl. m., für zulässig. Weiter würde eine ärztliche Inspektion in den Seehäfen nur für die auS dem schwarzen und asowschen Meere kommenden Provenienzen, und bei dem Landverkehr besondere SicherheitSmaß- regeln nur für die auS dem astrachanschen Bezirk kommenden aufrecht zu erhalten sein. AuS dem Bezirk Saratow kommende Personen würden einer Inspektion nicht weiter zu unterwerfen sein. Ueber diese gutachtlichen Aeußerungen wird anderweitig Beschluß zu fassen sein. Wien, Freitag, 28. März, LbendS. (Corr.- Bur.) Die Organisation der obersten Stellen der Civilverwaltuvg von Bosnien ist bevorstehend. AlS Chef ist der Hofrath KrauS, für die Leitung der Finanzen Hofrath Merry, für die Justiz Oberstlirutenantauditor Glaser defignirt. Triest, Freitag, 28. März, Abends. (W. T. B.) Bei der heute vom ersten Wahlkörper sorge- uommrnen Wahl wurden die von der Wählerver sammlung ausgestellten 12 österreichisch-liberalen Candidatev mit großer Majorität gewählt. Paris, Freitag, 28. März, Abends. (W. T B.) In einer von den Bureaur der Linken im Senat und in der Kammer heute Vormittag abgehalteueu gemeiusameu Versammlung, an welcher mdeß daS Feuilleton. R»di-irt von Ott» Banck. Freitag, den 28. März, gab der kleine Violinvir tuose Maurice Dengremont im Saale des „Hotel d« Saxe" noch ein AbschiedScoucert. Dieses vierte hiesige öffentliche Auftreten konnte als ein gewagtes Zuviel erscheinen, bewies aber im Gegentheil durch den völlig gefüllten Saal die ungewöhnliche warme Theil- nahme, welche sich der hochbegabte Knabe durch seine Leistungen errungen hat. Diese erregten wieder enthu siastischen Beifall durch ihre fertige Virtuosität, durch natürliche unmittelbare Empfindung und Anmuth deS Bottragt und dessen musikalisch sichere und tempera mentvolle Behandlung Musterhaft ist dabei die voll kommen ruhige — durch fast unbewegliche Haltung de» Körper» ausgeprägte — Beherrschung de» kleinen Spielers, und ausfälliger als in den früheren größeren Concertlocalen trat sein bewundernSwerth feiner Ton- finn durch mannichfach charakteristische und zarte Ton- schattirunaen hervor. Er spielte ein v-woll-Concert von Spohr, kaotawis-Oavrio« von Bieuxtemps und Troubadourphantafie von Sivori. Spohr'S Eoncert er schien für die Art uud musikalische Schulung seines Spiels etwa» fremd und weniger geeignet, aber mit dein Vortrag der Stücke von Bieuxtemps und Sivori gab der liebenswürdige Knab« eine meisterhafte, ent zückende Leistung, wie man sie sonst nur von bedeu tenden Virtuosen, reif an Jahren und Bildung, erwarten darf und gar fetten empfängt. Frl. Lona Gulovfen vom Vnigl. Hoftheater m Stock ¬ holm und der Pianist Herr Hubert de Blanc unter stützten das Concett Letzterer zeigte sich im kouäo caprioeioso von Mendelssohn als musikalisch gebildeter Spieler, der den brillanten Ton deS Flügels (auS Ascherberg'S Fabrik) mit sehr hübschem Anschlag ent wickelte und durch weitere Ausbildung seines Talentes sich den guten Claviervittuosen hoffentlich anreihen kann. Frl. Gulowsen'S Sopranstimme hat weniger Fülle, al» durchdringende Helligkeit des Klanges, in den Kopftönen mit Schärfe gepaart, in der Mittellage oft mit Gaumenton gemischt. Aber diese Stimme ist für brillante Coloratur in guter Schule gebildet. Ihr Vortrag der Arie aus Verdi's „Traviata" entwickelte routinirte Technik, Verve und geistige Belebung, aber e« fehlte ihm Eleganz und feiner Schliff, künstlerischer Geschmack und Stil der Behandlung. Gern hoffen wir den uns liebgewordenen Geigen künstler in einigen Jahren wieder zu hören; mag er auch bi» dahin sein schöner Spiel von dem zu vor herrschenden nervösen Vibrato des GesangtonS befreit haben. E. B. Literatur. „Nord Amerika, seine Städte und seine Naturwunder, sein Land und seine Leute". Von Ernst v.Hesse-Wartegg. Leipzig, Verlag von Gustav Weigel. Von diesem schon empfohlenen Werke liegt jetzt neben dem ersten Bande auch der zweite vor, den großen Westen und die Felsengebirae umfassend. Der erste war den östlichen Staaten und Canada gewidmet. Die von Hesse Wartegg geführte Redactton diese» Unternehmens sucht die Einseitigkeit der Schilderung dadurch zu verhüten, daß eine Anzahl von deutschen in Amerika orienttrten oder auch amerikanischen Schrift- Bureau deS linken CentrumS deS TeuatS nicht Theil nahm, wurde beschlossen, die Thätigkeit deS CongreffeS einzig und allein auf die Frage der Rütttehr der Kammern nach Paris zu beschränken. Die Majorität der Commission deS Senats scheint gewillt, ihren Widerspruch gegen jede Modifikation der Verfassung aufrecht zu erhalten. Bern, Freitag, 28. März, AbevdS. (W. T. B.) Der Ständeratb hat sich mit 27 gegen 13 Stimmen, der Nationalrath mit 76 gegen 4S Stimmen darüber geeinigt, den Artikel 65 der Verfassung zu beseitigen und durch die folgende Bestimmung zu ersetzen: „Wegen politischer Vergehen darf kein Todes urtheil gefällt werden. Körperliche Strafen sind untersagt." Somit ist daS unbedingte Verbot der Todes strafe aufgehoben. Der Beschluß der beiden Räthe unterliegt indeß noch der Volksabstimmung. London, Freitag, 28. März, AbendS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Unterhauses er klärte der ParlamentSunterstaatSseerrtär im De partement für Indien, Stanhope, auf eine An frage Förster s, der Regierung sei keine Nachricht auS Judien zugegangen, daß die Unterhandlungen mit Jakub Khan abgebrochen seien und daß der Vormarsch nach Kabul anbefohlen sei. Die Rach- richten der Regierung stimmen mit den bezüglichen Nachrichten deS „Standard" nicht überein. Zum englischen Commiffar für die Feststel lung der türkischen Grenze in Asien ist Clarke ernannt worden. Konstantinopel, Freitag, 28. März, Mit tags. (W. T. B.) Der Sultan hat, ungeachtet der vom Großwefir Kheireddin Pascha dem fran zösischen uud österreichischen Botschafter gemachten bezüglichen Zusicherungen, den Berat für den Bischof Haffun infolge von Schritten der Antihaffuuisten zurückgezogen. Kheireddin Pascha hat darauf um seine Demission gebeten. ^Vgl. die Rubrik „Zur Orientfrage".) Die Pariser „Agenee HavaS" läßt sich auS Konstantinopel telegraphiren, die Pforte hätte, um sich bei etwaigen Conflicten von einer Ver antwortlichkeit frei zu machen, zu einer gemisch ten Okkupation OstrumelienS ihre Zustimmung ertheilt. Lagesgeschichte. Dresden, 29. März. Ein Aussatz der heutigen „ Dresdner Nachrichten" Nr. 88 beginnt mit folgenden Motten: »Bon zwei Seiten, aus Frankfurt a. M und auS Würz burg, ist an das königl. sächsische Ministerium de» Innern da« dringende Ersuchen eingegangen, einen Hilferuf für die noth- leidende Bevölkerung des Spessart und de« Odenwald»- ver öffentlichen zu dürfen. DaS Ministerum scheint bisher Beden ken zu tragen, diesem Ersuchen zu entsprechen, um die Samm lungen für Szegedin nicht zu beeinträchtigen." rc. Hierzu ist berichtigend Folgendes zu bemerken: Weder aus Frankfurt a. M., noch auS Würz burg ist zur Zeit ein Ersuchen der vorgedachten Art bei dem Ministerium des Innern eingegangen. Da gegen ist auf ein am 18. März eingegangener Gesuch der Redaction des „Leipziger Tageblattes" um Er- laubniß zu Veröffentlichung eines Aufruf» für die Hilfsbedürftigen im Spessart die erbetene Erlaubniß ertheilt und bereits am 20. März von hier ab gesendet worden Das „Leipziger Tageblatt" hat in Nr. 82 den Aufruf und in Nr. 86 und 88 auch bereits zwei Quittungen über eingegangene Beiträge veröffentlicht. Dresden, 29. März. Die KreiShauptmaunschast Zwickau hat auf Grund von 88 1 und 6 de» Reich»- gesetze» vom 21. Oktober 1878 den Linwohnerver- ein in Gersdorf, und auf Grund von 88 H 12 derselben ReichSgesetzeS die Druckschriften „Sech» Proletarierlieder, gewidmet den Arbeitern Oester reichs von Joh. Most, Lhemnib, Verlag de» Ver fasser». Druck der GkiwssinschasiSbuchdruckerei" und „Elend und Erlösung. Ein sociale» Zeitge-icht von Siegfried" verboten. * Berlin, 28. März. Ueber den Verlauf der Krankheit deS verewigten Prinzen Waldemar haben die Aerzte, von denen der Prinz behandelt wurde, fol genden Bericht erstattet: .Er. königl. Hohrit Prinz Waldemar von Preußen er krankte am Montag, den 84. d M , früh, an einer Halsent zündung, welche sich durch Röthe und Schwellung der Mandeln und der weichen Baumen, mit Auflagerung eines dlvdidelunchen Belags aus der rechten Mandel, zeigte. Das noch gering« Fieber steigerte sich in den Abendstunden mit gleichzeitiger An nahme der Schwellung im Halse. Rach -stündig aahalttnde» Sch!ase war am Morgen den üb ei» geringer Abfall de« Fie bers bemerkbar; indessen hatten die örtlichen Beschwerde» »icht abgenommen, und trotz der energisch und dauernd angewendet«» Mittel breitete sich der Belag mehr aus dem weichen Gaume» und zur linken Mandel aut. Im Laufe de« iä war bei be ginnender Schwellung de« Zellgewebe« am Unterkiefer eine Z»- nahme der Schlingbeschwerden bemerkbar, so daß sch»» jetzt n»r eine sehr geringe Menge flüssiger Nahrung geschluckt werd«« konnte. Die Steigerung de« Fiebers am Abend war nicht er« heblich. Die Anwendung der örtlichen und innern Mittel erlitt keine Unterbrechung. Nach einem Schlafe von beinah« b Stun den in der Nacht zum r«. war keine Abnahme der Schwellung am Halse und an den Mandeln zu bemerken, auch war« bi« Schlingbeschwerden dementsprechend groß. Der noch dünn« Belag der Mandeln, des Gaumensegels und de« Zäpfchen» verdickte sich im Lause de« Tage« und zeigt» nnr am »der» Rande alt Wirkung der Mittel zum Gurgeln eine beginn««« Ablösung von d«r Schleimhaut. Nahrung wurde verweigert, eine Steigerung det Fiebert am Abend war w«iger stark al« am vorhergehenden Tage Der Raum zwischen d« Mandel» gestattete hinreichenden Luftzutritt. Gegen li Uhr Nachtt fiel ,m Schlaf da» unter Schnarchen mühsam» Athmen auf, welche« sich bei Ermunterung det Kranken zeitweise wieder beseitigt», im Schlase ab»r wiederkehrt«, so daß zwischen t and i Uhr die Vorkehrungen zur Tracheotomie getroffen wurden. Nach L Uhr jedoch gewann der Athem wieder mehr Freiheit (»In spirationen in der Minute) und man hätte an all« Stell« der Brust und det Rück«« normale« Athemgrräusch. Da «ch die Stimme lauter geworden und »icht heiser »ar, f» wußte auch eine diphtheritijche Erkrankung de« Krhlkopse« «utaeschloff« werden, und die Anzeichen zu einer Operation bestanden nicht. Um r Uhr det L7. Morgen« fing der Kranke an zu delirir«; bei gutem, ruhigem Athem und ziemlich kräftigem Puls« dauerte dieses sort, bi« um Uhr ganz plopuch unter einig« Zuckungen und bei unregelmäßigem Athem d«r Lod durch Herzlähmung eintrat. Berlin, d«n 27. März 187». ». Langen de ck, Generalarzt vr. Wegner, Generalarzt und Leibarzt, vr. Schrader, Stab«- und Bataillontarzt.' Heute Abend 6 Uhr fand in der Kapelle de» krön- pttnzlichen Palai» der Trauergollesdienst für den Prinzen Waldemar Statt, welchen der Prediger der Potsdamer Hciligengeisttirche, Persius, abhiett. De« Gottesdienst wohnten der Kronprinz und die Kron prinzessin, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl und alle zum Hose, zur HauShaltSvcrwaltung und zur Hausdienerschaft des tronprinzlichen Paares gehörigen Personen bei. An den Trauergottesdienst schloß sich die Ueberführung der sterblichen Hülle des Prutte» von hier nach der Friedenskirche zu Potsdam. Se. Majestät der Kaiser hat befohlen, daß daS Leichenbe- gängnih mit den einem königlichen Prinzen gebühren den Ehrenbezeugungen geschehen soll. I-. Berlin, 28. März. Die heutige Sitznng d«S Reichstag- wurde ausgefüllt mit der dritten Lesung deS ReichShaushaltSetatS. Nach der Generaldebatte, in welcher die Abgg. Dr. Bamberger und Richter (Hagen) die zu erwartenden zollpolitischen Vorlagen vom freihändlerischen Standpunkte besprachen und Abg Stumm mehreren Ausführungen derselben entgegentrat, wurden die einzelnen Theile deS Etats nach den Be schlüssen der zweiten Lesung bewilligt. Eine erheb- stellern benutzt werden, um das ethnographische Ge sammtbild lebensvoller und auch gründlicher zu machen. Udo Brachvogel, Bret Hatte, Theodor Kirchhoff, Henry de Lamothe, Charles Nordhoff, Friedrich Ratzel, Bayard Taylor und manche Andere sind bei diesen Bänden berücksichtigt. Natürlich ist eS trotz aller Auswahl, Ausscheidung und Bearbeitung unvermeidlich, daß ab und zu in den Anschauungen der Autoren und in ihren Beurtheilungen des Landes eine gewisse Verschiedenartigkeit hervortritt, mehr oder minder zustimmend, tolerant oder opposi tionell. Es ist schwer zu sagen, wer das Recht haben soll, ein Land und dessen Zustände und Sitten zu beur- theilen. Der Eingeborne ist ein für daS Object ein genommener Pattennann — er müßte denn ein schlechter Patriot sein, und ein solcher taugt weder zum Menschen, noch zum Schriftsteller —, der Fremde aber ist Opponent. Jener übersieht viele Ding; auS Ge wöhnung an dieselben, dieser erwähnt sie nicht, weil er sie überhaupt noch nicht gesehen — mit einem Wort, daS Uttheil über Land und Leute steht keinen einzelnen Menschenstimmen, e» steht nur der Gesammt- stimme der intellektuellen Kreise der Gegenwart zu. Noch ist daS Ergebniß diese» allgemeinen Uttheil» über Amerika bei uns in Deutschland wenig zur Ver breitung gekommen, denn e» giebt kein gleich wichtige» Land und Volk, über welche gerade die größten Hin dernisse de» gesunden Uttheil-, nämlich die Voruttheile, und zwar die hartnäckigsten und schiefsten, fo verbreitet sind, wie über Amerika und die Amerikaner. E» wird bi» zu einer unbefangenen Lrkenntniß noch lange dauern, jedenfalls aber tragen lebendig ge ¬ schriebene Bücher, wie das vorstehende, zur Förderung derselben wesentlich bei. Zahlreiche Illustrationen, meisten» so gut, wie man sie in Amerika habe» kann, sind dem trefflich auSgestatttten Unternehmen einver- leibt. O. B. * DaS „Archiv für sächsische Geschichte", von vr. Karl v. Weber bei Tauctmiy in Leipzig herauS-egebeu und al« rühmliches Unternehmen anerkannt, bringt m seinem 4. Hefte deS 5. Bandes eine fast das aanse Heft ausfüllende, sehr gründliche Arbeit von Moritz Ritter über „August von Sachsen und Friedrich HI. von der Pfalz." * Karl v. Halm in München wird seiner vorge rückten Jahre halber seine Lehtthätigkeit an der Uni versität einstellen und sich darauf beschränke», seine Kraft der von ihm verwalteten Hof- und Staatsbiblio thek, die ihm Große- verdankt, fortan ausschließlich »» widmen. * DaS neue Schauspiel von G zu Putlitz „Rolf Berndt" wurde am 21. d. auch in Nürnberg mit gu tem Erfolg gegeben Der „Fränk. Cour." rühmt au demselben eine „psychologisch interessante Entwicklung, saubere, wenn auch bisweilen etwa» glatte uud schwache Zeichnung der Charaktere, Wahrheit der Situationen, motivitte Verknüpfung der Scenen." * In Bezug auf eine gewisse Gattung illustrir- ter naturwissenschaftlicher Werke spricht sich Karl Vogt be: Gelegenheit eine» Artikel» über „Neuere Fortschritte in den Naturwissenschaften" (in der „N. ft. P ") durch folgende kurze, doch sehr zeitgemäße Polemik in seiner Weise derb, aber treffend au». „Eine schreckliche Gewohnheit hat sich mrhr und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite