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Dresdner Nachrichten : 11.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189809113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-09
- Tag 1898-09-11
-
Monat
1898-09
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1898
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ve»u«S»ebüh» NkttelüllirliL M. reo. durch dl« DoN Mt. 2.75. Di» »,u «nkitn»i,u»«en Ilir di« nächste Nummer erislal in der !'l>M'Iacl<WiüsIelle. Lai rennt'3», u. tu de» Nebeimimamnestellcn v Bonn. N dis 3 Ulir Nachm. SonniaaS nur Niartenür. ss v. UkrMlltags. Anzeigentarif. Die itvaltigeGnindmIe«ca «Tilden» >b Ls..Aiikundtauuge» am der Privat- »eite Aeile roPf/iDovvclzeiie..mitcnn Strich" «lnngeiandti aoPf. Mnind- »etle tür Montaae oder nach gciilaaen ?aPta. ltijr gainNirnnachnchien »c», de». M P». — Äuswärlige Aioirüg« nur acaen Lorausbemliluna. Steteadlätlerwero m ioP». berechnet, ltur tsückaad« einaelaiibter Schllst- itücke leine Lcrbindiichtcrl. stemlvrechanlchlusi: A»nt I Nr. Ick Nr. rrosn. Lt« Trrsbiicr Viachrichte» erichcincn täalich DloracnS. ÄL D« 43. Jahrgang. N.'k1iosor»vtoa 8r. do» voll 8.rckk>oa DI» vvoI»«Ivi», D»«»«8, Idv^sert^. ! I'^r-Adresse: IAii7.aIv6iImus 2. > Nachrichten, Dresden. Ii.V 8lÜ!§,Mi8ellIi»it!l8tr. 34! MU" I.Nir«'» "Mn „ I.Nir«'» "MG i in ^Oiikottc-N vivant ftsn, Nit ton iramvntiütv. Kvkvlniiibtpcix«». Dinkäulg unck ülockostuiliou in Lorlin und l'.rri? Dretttlen, '», I. W e> II17. I. -Innnnei'n-I^ppUltlon fidr nllo ^ittincrsll. N. UUIet-Verkaui' für llio Iirosänsr '^koatar. III. ^kr^Iiteu-Kootroli« unter iillran'is. IV. liotte^tloa äer tillcUs. Is»llt1e«lotterIe. MinliliniIIung V. k. Seegei' I-'orn.pro-irvr- .ml. u, >r. 2153 < ,»»>« rne ,»- »k> ann«! 5,r. !tl N n- unck nnsliinil. EHin-, fRinnpüssnsr ^ K smgüolilt Iiootecopile^tc; in- unck rmoliinck. IVeino, Schritts 8 vlLvnna Istilirikit. ffziiritunsell un<i en^lisekn Livre. , ll «Iv,»lG«I»v illlä «I»Sll8«I»v I »I« I»>» »»I « I», Iioestttiparte ^leiilwiteii in joäoi' ?r6i8la^c>. D. H. H«88«, 20 ^l<ni6Il8sl'.488(1 20 (3 ssnstoii). tü» «id^l ^nieaes' Kaiserin Elisabelb vvn Oesterreich ermoidei. Hrnnachrichten. städtisches LSasserwerk, s'öNnthmaßl. Witterung: > TidNItlll«» I I 1 »ß».«e»Z.. SVIML. ..Museum". ...Ha„S Holbein". Gerichtsverhandlmige». Sächsischer Knnslverein. , Vewöltting. ! Ul.le LL. LONO. Kaiserin Clisabeth von Oesterreich ermordet! Eine furchtbare Tl>at. nnsaßlich in ihrer nngehenren Scheußlich keit, deren Mitthcilung kaum unter der Jeder herber will, ist gegen die Kaiserin van Oesterreich begangen werden. Ein bestialischer Merdbudc hat gegen das Herz der hehcn Iran den mörderischen Stahl gezückt und nur zu gut gctrvsfcn. Tic Kaiserin weilt nicht mehr unter den Lebenden. Die Einzelheiten des entsetzlichen Er eignisses sind nach den bis jetzt vorliegenden Nachrichten folgende: Genf, litt. Scvtdr. (Meldung der schweizerische» Telegravben-Agentur.f Die Kaiserin von Oester- reich» welche fteutc Mittag gegen " Mir LaS-Hotel „Beaurivage" verlies?» um sich zur LandungSstelle der Dampfer zu begeben» wurde in rober Weise von einem Menschen angefalle» und gestosren» so das? sic niederficl: sie erhob sich alsbald wieder und gelangte bis zum Schiffe, wo sie das Bewusrtsei» verlor. Der .Kapitän cutschlos? sich auf das Drängen der Personen des tffesolgcS, daS 'Abfahrtszeichen zu geben. .Kurz darauf aber stoppte daS Schiff und kehrte zu der Landnngsstellc zurück. Da die Kaiserin noch immer ohne Bcwusitsci» war» brachte man sie auf einer improvisirten Tragbahre in das Hotel „Bcaurivage" zurück, wo sic einige Augen blicke später verschied. Man stellte fest» das? die Kaiserin durch einen Stiletstich in der (Hegend des -Herzens e r - morde? worden war. Ter Mörder» welcher verhaftet wurde, ist ein i« Paris geborener italienischer Anarchist Namens Lnccheni. Demiwch ist die Schmidthat, nie die die menschliche Sprache überhaupt keinen bezeichnenden 'Ausdruck hat, bau einem An gehörigen jener vcrthicrten Bande begangen worden, die sich Anar chisten nennen. Nach dieser neuesten ruchlosen Bethätignng der anarchistischen Mndgicr, die sinn und ziellos ihrer blutigen Wnth folgt, der nichts beilig, nichts ehrwürdig nt, niit der ein Vergleich beleidigend wäre selbst für die fessellosen Instinkte wilder Bestien, wäre cS eine untilgbare Schmach sür Europa, wenn nicht ein unerbittliches internationales Vorgehen gegen den Anarchismus endlich angesichts des jetzigen zum Himmel um Nachc schreienden Jrcvcls zur Thatsachc würde. Tie Schweiz wird bei der Bor- ichlagung entsprechender Maßregeln bvranzugehen haben. ES ist ein dunkler Fleck auf ihrer nationalen Ehre, daß der Mord der öster reichischen Kaiserin, die als Gast ans schweizerischem Gebiet weilte, gerade dort hat stattfinden können. Schwer, sehr schwer wird cs den zuständigen schweizerischen Behörden werden, den Vorwurf mangeln der Vstichterfüllnng aus diesem Anlaß von sich abzuwehrcn. Mit tiefer ^heilnabme wendet sich jetzt die gesammte eivilisirtc Welt dem Kaiscr Iranz Joseph zu, denn seinem Jubeljahre von einem so unermeßlichen IchickialSichlagc betroffen worden ist. Zn Allein, was der hohe Herr nach höherem Rathschlusse bereits hat erdulden müssen, tritt mm auch noch diese unsagbar fürchterliche Katastrophe. Mit der Theilnahmc aber mischt sich die eine Alles bewältigende Empfind ung, daß der schändliche Mord eine erciuplarischc Sühne heischt. Tic bürgerliche Gesellschaft hat jetzt eine Ehrenschuld gegenüber der todten Kaiserin und dem an ihrer Bahre trauernden erlauchten Gemahl cinzulösen, indem sic alle Mittel in Bewegung setzt, um die Anarchistenpest ausznrottcn. Kaiserin Elisabeth von Oesterreich war die älteste Tochter des Herzogs Maximilian Josef in Bagern und der Herzogin Ludovika und wurde am 24. Dezember 4837 geboren. 'Am 21. Avril 4831 vermählte sie sich mit Kaiser Franz Joseph I. von Oesterreich, dem sie drei Kinder gebar, darunter den Kronprinz Rudolf, dessen tragischer Tod im Jahre 1889 das kaiserliche Paar mit unauslösch lichem Kummer belastete. 'Am 8. Juni 1807 wurde die Kaiserin zur Königin von Ungarn gekrönt und wußte sich als solche außer ordentlich beliebt zu machen. Ihre Persönlichkeit war ein haupt sächliches Bindeglied zwischen Budapest und Wien und irrig namentlich auch viel dazu bei, um die höheren Kreise Ungarns an Oesterreichs Seite zu fesseln. Tie Kaiserin war eine imposante Erscheinung von großer Schönheit und eine enragirte Liebhaberin deS Sports. Gleichzeitig versiigte sie über eine ausgezeichnete allgemeine Bildung und einen besonders hervorragenden Schatz liticrarischer Kenntnisse. Einen großen Theil des Jahres pflegte sie auf Seereisen und in ihrer herrlichen Villa aus Korfu zuzubringcn. Kaiserin Elisabeth war die verkörperte Anmuth auf dem Throne und kein sinnigerer Preis ihrer Schönheit konnte erdacht werden als das feiernde Dichtcrlvort: „Tie Rose aus dem Bahernland". Tie älteren Wiener gedenken noch heute mit feierlicher Rührung des 23. April 1854» als die Kaiserin als holdselige Braut des Herrschers in dein von acht herrlichen Schimmeln gezogenen Prachtwageu über die in einen blühenden Garten verwandelte Elisabethbrücke in die Wiener Hofburg ihren Einzug hielt. Run liegt die Kaiserin im Tode erblaßt aus der kalten Bahre und eine Welt steht trauernd an ihrem Sarge, erfüllt von grenzenloser Betrübniß über die Tragik ihres Schicksals, in dem sich die hohe Verewigte mit einer ganzen Anzahl von Mitgliedern des Herrscher hauses. dem Kaiserin Elisabeth entsprossen ist, vereinigt. Eine Tragik wie sic größer nicht gedacht werden kann, waltet über dem bahcrlschen KöuIgShansc! Ter gefeiertste KöniaSjnngling des lll. Jahrhunderts endet in den Flnthcn eines abgelegenen Berg- Sees, seine vergötterte Braut und Schwester der Kaiserin Elisa beth, die spätere Herzogin von Alcnnon, ging in einem Fcuermeer mitten in der üppigsten Kulturstätte Europas (bei dem großen Paristr Bazarbrandc im vorigen Jahre) zu Grunde, König Otto, ein Vetter der Kaiserin Elisabeth, irrt seit Jahrzehnten in Gcistes- nacht durch ein einsames Waldschlvß, dessen Onkel lKaiser Mari inilian) endet vor den Jlintrulänfen ineritanischer Revolutio näre und seine Gattin, Kaiserin Eharlotte, eine Tochter des Königs Leopold I. von Belgien, dämmert in Wahnsinn ihrem Tode entgegen, Kronprinz Rudolph von Oesterreich stirbt aus gchcimnißvvllc Weise in einem verschneiten GebirgSthal und Kaiserin Elisabeth endlich verfällt dem Dolchstoß eines Mordbubcn ! Nur einen Trost, wenn hier überhaupt etwas zu trösten vermag, giebt es angesichts der gräßlichen Katastrophe für den schwer heim- gesuchten Kaiser und die trauernde Mitwelt: den Trost, daß die Sühne der Größe des Verbrechens angemessen sein wird, daß man die anarchistischen Mordbubcn erbarmungslos zu Paaren treiben wird. Ivo man sie findet, bis die eivilisirtc Welt von dieser Pest beule griiudlsch befreit ist. Tie weiwrcn telegraphischen Nachrichten folgen hierunter: ' W i t n. Tie 'Nachricht des schrecklichen Genier Ereignisses verbreitete sich in Wien zwischen 5 und n llbr Nachmittags mit der Schurlligtcir eines Laustcuers. Es bermhi allgemeines Eni setzen, Höchste Bestürzung, Trauer und eine furchtbare Indignation über die -.iigcbc»erliche That. Die Straßen füllten fvsvrt un gezählte Tnnsende, sodaß ei» Tlieil der Straßen und Plätze für Wagen uuvassirbar war. Alle Zeitungen veranstalteten Ertra- ausgabeu. Eine ErtraauSgabe der halbamtlichen „Wiener Abend- yaft' bcslärigte die Schreckensbotschaft. Tie Blätter, die den edlen Geist und die HerzenSeigeiischafken der Verewnsten feiern, werden grnostenweste gelesen. Tie Vorstellungen in den 'Nistm-aiern und »r der Jubiläums Aussiellnng wurden sofort abgcnagt. Ucberalt ist unbeschreibliche Trauer. Karlsbad. Tie Nachricht vom Tode der Kaiserin ge taugte hierher gegen«, llhrAbends und bewirlke allgemeine Trauer und Bestürzung. Tie Theatervorstellung wnrde abgebrochen und die Eoneerte abgesagt. Tie »Flaggen, welche wegen der Schul bereinsversainmlnng wehten, wurden eingezvgen. Im Stadtvark sollte ein Kommers statlfinden, der Bürgermeister Srhässlcr ertlärie iiideß mit der Trauerkiindgebttug in hewcgten Worieii den Kommers für geschlossen. Weitere Festveranstaltungen wurden eveufalls av- gesagt. Au die Kaiserliche KabiuetSlauzlci wurde iolgeudes Telegramm nbgeiaudt: „Tie in Karlsbad tagende Hauvlveriamnstuug des Teutschcu Schulvereius empfängt soeben die erschütternde 'Nachricht von dem schweren Unglück, welches Oesterreich betroffen, schließt infolgedessen sofort die Tagung mit der Kundgebung licsstgciühlten Schmerzes ab und bittet, dieselbe an die Stufen des Thrones gelangen zn lassen. Ter Tenische Schnwcrein. Tr. Weitlof, Obmann." — Ter hier weilende König von Serbien tvndolirte. * Bern. Tie Nachricht über die Ermordung der Kaiserin von Oesterreich wurde im BundeSratbShanie mit großer Trauer ausgenommen. Ter BnndcSpräsident hat diejenigen Kollegen, die zur Zeit von Bern abwesend sind, sofort telegraphisch znri'ickbcrusen, ebenso den Bnndesanwalt. Tic Mitglieder des BnndesraiheS werden heute 'Abend vollzählig hier verianimcli sein, um sich vor läufig nnterreden zu können. Offiziell ist der BnndeSrath ans Sonntag st» Uhr cinbcrnfcn. Ter österreichische Gesandte begab sich sofort nach dem Eintreffen der Todesnachricht in daS Bnndes- rathshaus und reiste dann in Begleitung eines Sekretärs und des BnndeSanwalteS mittels Sondcrznges nach Genf ab. In Vertretung des BnndcsanwalteS wird ein Selretär beute Abend in Genf eine vorläufige Untersuchung vornelnnen und morgen früh nach Bern znrücklebren. um dem Vundesrathe Bericht zu erstatten. Ter Bnndcsrath Müller, der den Manöver» beiwohnte, trat 'Abends hier ein. Der BnndeSrath war wohl von der'Avsicht der Kaiserin, ans schweizerischem Boden zn verweilen, benachrichtigt, wovon auch die Regierung des KantonS Wggdt in Kenntnis; geletzt wurde, entivrechende Maßregeln zn tressen, im Polizcidepartcment wußte man dagegen nichts von der 'Absicht der Kaiserin, sich nach Genf zn begeben. Sie befand sich also im strengsten Inkognito. '"Bern. In der ganzen Schweiz nei die Ermordung der Kaiserin von Oesterreich eine schmerzliche Bewegung und Entrüst nng hervor. Tie Zeitungen drücken dieses Gefühl in Extrablättern aus. Ter Mörder Luecheni, welcher in Paris geboren, dessen Familie aber aus Parma stammt, muß narb den Strafgesetzen deS KantonS Genf abgeurthcilt werden. Tiefe sehen nicht die Todes strafe, sondern mir lebenslängliche Einkerkerung vor. Aernschreib- und Feritspreck,-Berichte vom !0. September, Berlin. Nach den bisherigen Tispvsitivnen gedenkt das Kaiserpaal vvn seiner Palästinafahrt am Weihnachtsabend wieder in Kiel cinzutresfkn. - Aus Kiel wird gemeldet: Gutem Vernehmen nach wird die Prinzessin Heinrich Anfangs November Kiel verlassen, um ihrem Galten zn Weihnachten in Kiäntichon einen Bestich avzustatten. Tie Reise soll inkognito ansgeführt werden und Mir wird die Prinzessin einen der regelmäßigen Postdainpfcr nach Oslasicn benützen. -- Generalmajor Prinz Friedrich Leopold vvn Preußen ist unter Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandeur der 22. Division und Herzog Alviecht vvn Württem berg zum Kommandeur der 4. Garoe-Kavallerie-Brigade ernannt worden, — Dem Staatssekretär a. T- Tr. v. Jacob» ist zn seinem 70. Geburtstage vvn der thevlvgische» Fakultät der Uni versität Greifswald der Ehrendvttor der Theologie verliehen wurde», hauptsächlich in Anerkennung seiner langjährigen Thätia- kcit für die äußere Mission. — Wie ans Haag gemeldet wird, wird der Gesandte der südafrikanischen Republik Tr. Lchds dem nächst nach Berlin kommen, um kein Beglaubigungsschreiben zu überreichen. — Vom Kaiserlichen ÄesundhcitSamte i»t die Sach- verständigen-Konferenz. welche zur Prüfung der kaiserlichen 'Ver ordnung über den Verkehr mit Arzneimitteln einberufen war. nach zweitägigen Berathnngen gestern geschlossen worden. — Der nrugewäblic Bischof von Lnnvnrg erhielt dieser Tage durch den Oberpräsidenten der Provinz Hessen Nassau die landesherrliche Bestätigung ausaehändigt, nachdem er den durch die Verordnung von 4M vorgeschriebenen Eid geleistet hat. — Zn den kretischen Vorgängen bemerkt die „Post": Wir können und dürfen nicht von dem Grniidsniz abgehcn, daß diese Frage durch die nächsten Interessenten selbst gelöst werde» muß. Soweit bis jetzt verlautet, wird sich auch Deutschland nicht an einer Aktiv» der übrigen Großmächte in dieser Angelegenheit bctheiligen, cs müßte denn von diesen ein festes Programm ausgestellt werden, dem Tenlsih- land ohne erhebliche visier nachträglich beitreten könnte. 'Neuer dings ist viel die Rede davon, man müsse nach dem Bcövicl Oesterreichs. Bosniens und der Herzegowina eine Großmacht damit beanitragen. die Verhältnisse auf der Insel unter 'Anwend nng von Trnvpengewalt zn ordnen. 'Auch das ist Sache der nächsten Interessenten, am wenigsten wäre Teutschland dazu ^ bernstn, solche Voricblägc zn »icichen; müßten wir doch stets ge j ivarlig »ein, in diesem Falle die Mißgunst eines der nächst- bethesiiglen Staaten oder mehrerer zn ernte». Wildpark. Ter Kaiser traf um 0 Uhr Abends ans Wild- Parkstativ» ein und begab sich nach kurzem 'Ansenthalt im 'Neuen Palais nach dem Marmorpalais. " P »ritz, Abends 0 Uhr. Soweit bis jetzt ermittelt, er hielten bei der Reichstags-Ersatzwahl Pmitz-Saatzig: v. Wangen beim «Bund der Landwirthc) :!Ä'8, Hintzc (liberal) 3293, Äppei- Stcttin Toz N32 Stimmen. KarlSrnbe. Prinz Max von Baden hat sich mit der Großfürstin Kelcna Wladimirvwska, Tochter deS Großfürsten Wladimir und seiner Geniahlin Marie geborenen Herzogin von Mecklenburg Schwerin ans Schloß KraSnvie-Tzelo bei Petersburg verlobt. Wien. Als verdächtig, den Landwirlh Paukiewicz hinter rücks >i»»ge»chos»en und den Körper, wie er noch Lebenszeichen gab, mit Pelrolenm begossen und »n Brand gesteckt zn haben, wurden »ein Schwiegerpaier, ein bekannter Wnhlagilcilvr und dessen beide Töchter verhaftet. P a r i s. Eine offiziöse Note erklärt die Nachricht sür falsch, der Tircttor für Kriminal- und Gnadensachcn im Justizministerium, Eonturicr, habe seine Ansicht in Betreff der Revision des Drepsns- Prozefsi'S dahin geäußert, eine solche wäre nach dem Gesetze un möglich. Eonturier habe keine Gelegenheit gehabt, irgend Jeman dem gegenüber seine 'Ansicht heirens der Revision zum Ausdruck zn bringen. Ter Ministerpräsident Brissvn hatte Vormittags mit dem KriegSininister Generat Zurlindeii und dem Jnstizmmister Sarrie» eine Besprechung. Em Bataillon Secinsanlerie in Mar seille erhielt aeslein Befehl, sich sofort nach Kreta eiiiznichisicn: auch soll das dortige sranzösoche Geschwader um einen Kreuzer verstärk! werden. — Ter „GauioiS" kündig! sür nächsten Dienstag anläßlich des Frühstücks der Generalität ans dem Manöverfelde eine Rede Fanre'S an, in weicher Frankreichs Beitritt znm Friedens kongreß ai»Sge»vrochen werden soll. Ter Ministenath soll am Montag de» Wortlaut dieier Kundgebung scststellc». Paris. Eine Note der ,,'Agence HavaS" besagt: Der KriegSininister übergab dem Juslizminisler die Akten über die Dreyfnsaiigelegenheil mit seiner nwlivirien definiriven Ansicht. Ter Miiiislerrntl, wird Montag definitiv über die zn treffende Entscheidung beschließen. Vareelon a. Ein Waldbrand ist ans dem Monticrrat aus- gebrochen. Das Feuer hatJich einen Kilometer weit verbreitet. London. Wie gus Omdnrman gemeldet wird, thcilte die Militärbehörde den Zeitnngskorrespondcnlen mit, sic hätten sich sofort nach Kairo zurückzubegeben. K o n sl antinope l. Ter Kommandant des englischen GeschwgdcrS vor Kaiidia benachrichtigte den Untcrgouverncnr von Kandia Edhem Paicha davon, daß »ich die Kvnsnin eiinchisstcii. machte ihn jedoch sür die Angriffe ans die Flagge derselben, sowie für die zur Ausrechterhaltung der Ordnung in Kandia getroffenen Maßregel»» verantwortlich. — Vom Piräus traf in Kandia ein riifsiicbes Kanonenboot ein. Die Russen landeten bis heute nur 7 Soldaten znm schütze der russischen Flagge. Port Said. Das französische Flaggschiff „Fancvn" ist nach Kreta abgegangen. W a s h ingI o n. Mac Kinle» beschloß die Ernennung einer Kommission, um die Veschuidigimg wegen schlechter Verwaltung während des KiiegeS, die dem rkriegsdepartement zur Last gelegt wird, zu nntersnchen. — Einem Telegramm aus San Juan z» folge benachrichtigte General Marias die ameritaniiche Räumnngs Kommission, daß oie spanischen Kommissäre bereit seien, heute init ihnen zn unterhandeln. Die heutige Berliner Börse war fest, aber wenig belebt, der jüngste RcichSbankanSweis blieb ohne Einslnß. Banken kamen wenig in den Verkehr, behauvteten aber ihre Kurse. Vvn Eisen bahnen waren Deutsche gefragt, namentlich Dortmund-Gronauer und Marienbnrgcr steigend. von sremden Bahnen Eanada und Transvaal etwas nbgeschwächt. Bergwerke fest, namentlich waren Kohlenaktien steigend. Fremde Renten meist elwas schwächer. Jndnstricpnpiere fest. Privatdiskont 3>/r Prozent. — Loco Spiritus erfreute sich heute veiserer Nachfrage. Trotz des starken Angebots zog 70er 20 Pfennige an. Am Terminmarlr waren vordere Sichten ungcboten und schwach, spätere behauptet. Im Getreide Verkehr war die Tendenz fest. Von fännntlichen wichtigeren Märkten des Auslands lagen höhere Nolirnngen vor. ans Rußland waren außerdem Berichte eingetrosscn, welche die Mißernte in verichiedenen großen Gebiete» Rußlands bestätigen. >o daß wahrscheinlich eine MehrnuSsichr russischen Getreides in diesen Tagen zu erwarten ist. Im Mittagsverkehr ließen die Preise allerdings etwas nach, doch stiegen sie immer noch sür Weizen und Roggen um l Marl höher. Hafer still aber fest. Rach Er grankfuli a. M. ^Schluß.» Credit RN,c»0. Di»co»to 202,Li». Dresdner Bsnk . Sniawdadii , . eimbardc» —enurahülte 2w,Ll». Ungar. Kold —, Portugiesen 24.10. La>n»«n »Paris, a» Uhr RaNnnittggs) Rente 103,27. Italiener 03.00. Spanier 4l,7v. Portugieien 23,20. Türken 22,R>. TürlciUoose 103,00. Ociomanban! 500,00. Ltaa»- dahn 754.00. eocniiarden - . Test. Paris. Prodnktenmarlt. Weiten per Septbr. 21.15, per Ropember Fedruar 21,05, »eft. RüdSi »er Septbr. 44,25, »er Januar April 40,50, scsi Spirit»» per Septbr. 53,00, per Mai Roxember 53,50, malt. «mstrrdam. Prabxkicn.Bericht. Welze» per November 171, per Mär» ISO. Roggen per Oktober 12«, per -März 120. OerMchrS und Sächsisches.
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