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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Drese Zeüung veröffentlicht die MU Echristleivung, Druck und Derlüg Hermann Mühle, Ouxndorf-Okrlllü. Gemeinde - Giro. Kv«t» K». IM. NUuwo^ den H Februar 30. Jahrgang 0-0. In den späten Abendstunden des Tonnabend tonnte die Person der Ermordeten kestgestellt werden. Ls handelt sich um dle am 12. September 19ÜZ in Frankenberg geborene Ida Hofmann, dis in Auerbach als Kellnerin in Stet» luny war. Die in Frankenberg wohnende Mutter kannte an Hand der Photographie die Ermordete als ihre Tochter Di« »Ottendorfer Zeitung- erscheint Dir»»» » m-, Donner?!«« und Eonnndend. ker n-trd mit D«vkw jeden 'U.onnie bekannt a««röe«. Im Kulte döherer iSewaii !^ri«x sd. srn^. Ü irqendweicher Störungen d» Beiriede» d« Tgmde. Dresden II. — Jahn I. 4:4 (0:2) Am Sonntag wäre den Jahnleuten bald ein Sieg geglückt, denn bis zur Halbzeit hatten sie sich einen zweifachen Torvvrsprung gesichert. Leider wurde die Mannschaft durch Herausstellen eines Spielers unnötig geschwächt und konnten >omit auch das vvrgelegte Tempo nicht halten. Beide Mann schaften teilten sich am Schluß in die Punkte, Handball. C. V. I. M. Zgd. — Jahn Jgd. 4:5 (3:0)s Eine seine Leistung vollbrachte am Sonntag die Jahn- Amtlicher Teil. Zchulentlalsungrbeibilfen. Langfristigen Arbeitslosen, die nicht in der Lage sind, zur Entlassung kommende Binder aus eigenen Mitteln einzu ll,ide», können bescheidene Beihilfen gewährt werden In besonders dringlichen Fällen können derarrige Beihilfen auch für Schulanfänger in Frage kommen. Gesuche sind bis 10. Februar dsS. IS. anzubringen. Vordrucke sind im Nalhause erhältlich. Es wird ausdrücklich darauf hingemiesen, daß nur die Fälle dringenster Hil'sbedürftigleit berücksichtigt werden können. Htteudorf-Hkrilla, am 3. Februar 193l. Der Wemeiuderat. amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. und Heim' unv »Der Kobold". hall Turnen - Hpiel - Sport im Turnverein Dahn e.t) (Deutsche Turnerschaft.) sSonntag, den l. Februar 1931. Fußba IZl. Gaschwitz. Lebendig verbrannt. Die 55jährige Schuhmacherswitwe Thielemann wurde von ihrer heim- kehrenden Tochter halbverkohlt aufgefunden. Anscheinend hatte die Verunglückte versucht, im Wohnzimmer Feuer anzu machen, wobei ihre Kleider in Brand gerieten und sie so dm Verbrennungstod fand. Die größte Kaninchenschau des Kontinents Leipzig. Der Allgemeine Kaninchenzüchter-Verein für Leipzig und Umgebung veranstaltete am Sonnabend und Sonntag seine 36. Weltschau, verbunden mit der 2. Reichs bundesschau des Reichsbundes Deutscher Kaninchenzüchter. Die Schau ist mit 3400 Tieren die größte Ausstellung, die jemals auf dem Kontinent stattfand. Das Reich, die Länder sowie die Stadt Leipzig, die Landwirtschaftskammern und die Züchterverbände haben zahlreiche Ehrenpreise und Urkunden zur Verfügung gestellt. Bei der Eröffnung bezeichnete der Vorsitzende des Leipziger Vereins, Krumbiegel, die Ka ninchenzucht als einen, wenn auch kleinen Baustein zum Wie deraufbau des Vaterlandes. An einigen Zahlen zeigte er die große volkswirtschaftliche Bedeutung des Kaninchens als Fleisch- wie als Pelzlieferant. Der Geschäftsführer des Remzs- bundes, Oberlehrer Wischer, erinnerte an den Internatio nalen Kaninchenzüchterkongreß in Leipzig im August 1930 aus Anlaß der Ipa, der die internationale Bedeutung der Kaninchenzucht weiten Volkskreisen vor Augen geführt habe. Für die Stadt Leipzig, die Stadt der Schrebergärten und der Kleintierzucht, sprach Stadtamtsrat Dr. Lübstorfs, der auch, nachdem Landwirtschaftsrat Dr. Heinichen die Wünsche der Landwirtschaftskammer zum Ausdruck gebracht hatte, die Schau im Namen des Schutzherrn, Oberbürgermeisters Dr. Goerdeler, für eröffnet erklärte. Familientragödie - Drei Todesopfer Leipzig. In der Tauchaer Straße wurden am Monkag- oormitlag der 53 Jahre alle Kaufmann Alb. Meichsner seine Ehefrau und der neunjährige Sohn "gasvergiftet aufge sunden. Von der Feuerwehr angestellte Wiederbelebungs versuche waren erfolglos. Die Totenstarre war bereits ein getreten. Der Grund zur Tat dürfte In wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu suchen sein. Meichsner hatte in einem an die Polizei gerichteten Brief, der am Montagvormittag dort eintraf, mitaeteilt, daß er mit seiner Frau und seinem Sohn gemeinschaftlich aus dem Leben scheiden werde; er, bitte um Aufhebung der Leichen. Sofort nach dem Einlaufen des Schreibens begaben sich Be amte in die Wohnung Meichsners und brachen die Tür auf; sie kamen zu spät, denn nach dem ärztlichen Befund muß die Tat schon am Sonntagabend geschehen sein. Zwickau. Fabrikbrand. In B är en w ald e brach in der Vürstenfabrik von Ernst Tittel im Lager- uno Fabrikationsraum ein Feuer aus, das von der Ortsfeuerwehr und den Nachbarwehren nach etwa dreistündiger Arbeit ein- gedämmt werden konnte. Der größte Teil der Vorräte und Fertigwaren ist vernichtet. Es wird als Entstehungsursache Brandstiftung angenommen. Zum Frauenmord in Chemnitz Lhemnih. Zu dem grauenvollen Leichenfund in der Schankwirtschaft Riebeck-Bräu in der Gartenstraße wird wei ter mitgeteilt, oüß am Sonnabendvormittag ein Sack an der Georgbrücke aus der Chemnitz gefischt wurde, den man schon zwei Tags gesehen hatte und in dem man Papierabfälle ver mutete. ' Beim Oeffnen entdeckte man einen weiblichen Rumpf ohne Arme und Beine, der wahrscheinlich zu dem aufgefundenen Frauenkopf gehört. Die Arme und Beine waren, ebenso wie der Kopf, mit einem scharfen Messer abge trennt und wahrscheinlich an einer anderen Stelle in die Chemnitz geworfen worden. Die Chemnitzer Mordkommission, verstärkt durch Kriminalbeamte, hat sofort die Nachforschun gen nach den übrigen Leichenteilen ausgenommen, die man ebenfalls in der Chemnitz vermutet. Das Suchen gestaltet sich schwierig, da der Fluß augenblicklich Hochwasser führt. Nach den Feststellungen des Polizeiarztes mutz der Rumpf vor vier bis fünf Tagen in den Fluß geworfen worden sein, lieber die Ursache des Verbrechens hat man noch keine Anhaltspunkte, ebenso nicht über den Täter. Man neigt der Annahme zu, daß es sich um einen Lustmord handeln könnte. Varna. AusdemHinterhalt. Stach Schluß einer nationalsozialistischen Versammlung kam es zu schweren Aus schreitungen. Eine Anzahl Kommunisten, die bereits vor Ver sammlungschluß den Saal verlassen und sich im Straßen graben der Luckaer Straße versteckt hatte, überfiel ohne jede Veranlassung sieben nach Görnitz gehende Nationalsozialisten. Durch Schläge mit Zaunlatten erlitten die UeVerfalleNeN mehr Die Sektion der Leiche hat noch keine festen An- haltsvunkte über die Todesursache ergeben. Ausgeschlossen ist Verblutungstod, dagegen besteht die Möglichkeit eines Todes durch Ersticken. Die Sektion hat den wichtigen Nach- weis erbracht, daß die Tote vor ihrem gewaltsamen Ende stark s Alkohol zu sich genommen hatte. Die Zerlegung der Leiche ist wahrscheinlich mit einer feinzahnigen Säge, wie sie im Fleischergewcrbe verwandt wird, erfolgt." Vor dem Hotel „Deutsche Eiche" wurden in einem Papierkorb eine blutbe fleckte Hemdhose und einige Leinenspitzen gefunden, die nach den Aussagen der Mutter der Hofmann gehörten. Gescheiterte Verhandlungen in der Textilindustrie Chemnitz. Die L o h n v e r h a n d l u n g e n, die auf Grund der Kündigung der Lohntarife durch den Verband der Arbeitgeber der sächsischen Textilindustrie. Sitz Chem nitz am Montag stattsanden. sind nach fünfstündiger Dauer gescheiter^ da eine Annäherung der gegenteiligen Stand punkte aussichtslos erschien. Die Gewerkschaften hatten ihrer seits für den überwiegenden Teil der Tarife eine Erhöhung der Löhne um 5 bis 20 Prozent beantragt. — Im Anschluß an die Verhandlungen über die Löbne fanden auch diejeni gen für die vom Textilarbeiterverband gekündigten A r« beitszeitabkommen statt. Der Deutsche Textilarbei terverband batte die Einführung der 44-Stunden-Woche ver langt. Die Arbeitgeber hielten ihrerseits an dem bisherigen Abkommen mit geringfügigen Aenderungen fest. Auch hier war es nicht möglich, eine Einigung zu erzielen, so daß auch diese Verhandlungen scheiterten. Plauen. Beim Schneejchuhlauf schwer ver unglückt. Der hier amtierende Lehrer Lötlch fuhr beim Schneeschuhlaufen auf dem Aschberg im Gelände des Forstre viers Sachsengrund mit voller Wucht in der Nähe der Schanze an einen Baum- Lötsch, der einen Schädelbruch und eine Gehirnerschütterung davongetragen hatte, wurde nach einer Plauener Privatklmik gebracht und sofort operiert; sein Befinden ist ernst. Aus den Nachdargebieteu 4v Fahre unschuldig im Zuchthaus Dessau. Rach mehr als vierzigjähriger Zuchthausstrafe ist jetzt der Einwchner ThermannausDrosa entlassen worden, nachdem sich herausgeslellt hat. daß er seinerzeit ua- fchuldig zu leben.'länglichem Zuchthaus verurteilt worden war. In Drcsa war vor vierzig Jahren eine Frau ermordet worden; der Vr^achl richtete sich gegen den damals jugend lichen Pflcgcsehn des Gastwirts Thermann. weil er der Erbe der Getöteten war. a'so ein Interesse an ihrem Ableben hätte haben können. Der junge Thermann bestritt energisch feine Schuld und bezichtigte seinen Stiefvater der Tat, der auch verhaftet wurde. Aus Grund beeideter Zeugenaussagen kam Thermann sen. frei. Daraus wurde die Anklage gegen den jungen Thermann wieder ausgenommen, der dann auf Grund der Indizien zu lebenslänglichem Zuchthaus verur teilt wurde. Jetzt nach über 40 Jahren hat nun ein Ein wohner aus Schönebeck gestanden, den Mord begangen zu haben, woraus Thermann entlassen wurde; er ist heute ein körperlich und geistig völlig gebrochener Mann, der sich in der heutigen Zeit nicht mehr zurechtfindek. — Von der Dessauer Staatsanwaltschaft erfahren wir, daß der rich tige Täter in Schönebeck tatsächlich ein Geständnis abgelegt des Gemeindcrates Belingen .Neu« Illustriert«', »Mode keslstellen. - Ida Hofmann war nach ihrer Entlassung in t fügend in Dresden. Mit 3:0 lag der Gegner zur Paus- Auerbach von einer Chemnitzer Stellenvermittlung sine neue ^in Führung, doch der energische Spurt in der 2. Zeit brachte Stelle in einem Erzgebirgsort für den 22. Januar nachgewie- s )je fast unmögliche Tatsache, daß die Jahnleute beim Spiel- ien worden. Diele Stelluna bat die Hofmann nicht anaetre- rabpfiff als Sieger den Platz verließen. Oertliches und LächfischeS. Gttendorf-Dkrilla, am 3. Februar MU — Am Mittwoch, den 4. Februar ist eS Herrn Maurer polier Gustav Zscheischler und Gemahlin vergönnt, daö schöne Fest der Silber-Hochzeit zu begehen. Wir entbieten auch an dieser Stelle dem Jubelpaar herzliche Glückwünsche. Dresden. Zum Krawall in der Freiberger Straße wird vom Polizeipräsidium u. a. mitgeteilt: Ein Zigarrengeschäft in der Freiberger Straße war von seinem Inhaber zu einer nationalsozialistischen Werbestelle ausgestal tet worden. Die Ausstattung des Schaufensters mit national- ozialistischen Plakaten usw. hatte schon mehrfach zu An- ammlungen vor diesem Geschäft und auch zu Zusammen- tößen zwischen Nationalsozialisten und Andersdenkenden, n der Hauptsache Kommunisten, geführt. Nach den bishe rigen polizeilichen Feststellungen ist der gemeldete Zusammen stoß dadurch entstanden, daß zwei Personen beim Verlassen des Geschäftes angerempelt und bedrängt wurden. Auf einen Zuruf der Verkäuferin, daß die beiden draußen überfallen würden, eilten mehrere der sich im Geschäfte befindlichen Na tionalsozialisten auf die Straße, um den Ueberfallenen zu Hilfe zu kommen. Einer der auf die Straße Eilenden hatte ein Stück Holz in der Hand, mit dem er drohend herumsuch- teste. Gegen diese beiden Leute wurden aus der Menge Steine geworfen, durch die u. a. auch die Schaufensterscheibe des Geschäftes zertrümmert wurde. In der Nähe befindlichen Polizeibeamten gelang es, die Streitenden, die zum großen Teil der nächsten Schutzpolizeiwache zur Klärung des Sach verhalts zuaesührt wurden, zu trennen. Ein Beamter war am Kopf leicht verletzt worden. Eine im Kristallpalast abgehaltene sozialdemokratische Versammlung muhte wegen kommunistischer Störungen vor zeitig unterbrochen werden. Da sich die Ruhestörer mit Stuhl beinen zu bewaffnen begannen, sah sich der überwachende Polizeioffizier veranlaßt, den Saal unter Anwendung des Gummiknüppels räumen zu lassen. Die Ansammlungen der Kommunisten, die sich hauptsächlich gegen das Vorgehen der Polizei richteten, setzten sich vor dem Lokal aus der Schäfer straße fort. Auch die Straßenansammlungen mußten unter Anwendung des Gummiknüppels zerstreut werden- Insge samt mußten sechs Personen festgenommen werden. Dresden. ZweiKraftomnibusseoerunglückt. Nebel und große Glätte führten zu zwei Unfällen von Kraft omnibussen der KVG. Der Frühwagen nach Glashütte stieß kurz vor Wendischkarsdors mit einem mit Brettern beladenen Pferdegeschirr zusammen Der Führer des Pferdewagens wurde leicht verletzt, die Fahrgäste erlitten keinen Schaden. Der Omnibus mußte abgeschleppt werden. — Ein in Richtunc Dresden fahrender Omnibus stieß dicht hinter dem Gastho Oberkarsdorf mit einem bergwärts fahrenden Güterzus der Kleinbahn zusammen. Der Omnibusführer, besten Sicht behindert war, vermochte den fahrenden Wagen nicht zum Stillstand zu bringen und rutsche gegen den anfah renden Güterzug. Personen wurden nicht verletzt. Der Gü- ttrzug setzte seine Fahrt fort, am Omnibus war nicht unbedeu- 'ender Sachschaden entstanden. „, ? Zwei Tote eines Motorradunfalls" Löbau. Zwischen Wendisch-Paulsdori und Wendlsch- Tunnersdorf stießen nachts auf einer Brücke infolge dichten Nebels der beim Amtsgericht Löbau tätige Gerichtsvollzieher Ulbrich und der Schriftsetzer Pfitzerer mit ihren Mo torrädern in voller Fahrt zusammen.- Ulbrich und der auf seinem Soziussitz mitfahrende Arbeiter Schnitter waren auf der Stelle tot, während Pfitzerer mit schweren Verletzun gen dem Löbauer Stadtkrankenhaus zugeführt werden mußte. GM weniger schwere Verletzungen. An einer anderen Stells f Di? Ermittlungen der Kriminalpolizei erstrecken sich lep. der Stadt kam es zu einem ähnlichen Zwischenfgll, bei dem darauf, festzustellen, wo sie sich nach dem 20. Januar ausge- ein kommunistischer Stadtrat von Nationalsozialisten ange- Balten bat griffen wurde. Die Polizei machte schließlich dieser „Aus einandersetzung" ein Ende. Z Kcchunn, d. Lieserun!«« od. d. Beförderung»- A 8 ErnM-tungens hsi der Bezieher leinen An» » fUrnch aus Victinniy oder SiachlieierUnj! der I ßritduz »d. dlücktuhiiin-i d. « ««»sc «er»-»« Postscheckr-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer !5