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SS. Jahrgang, ^s s. «ittwoch. 4. Januar 1922. Gegründet 1856 >»rnt»r»ch»r-SammUmnniner SSS^I «ür iür Dachlr»lprLch«: 20011. — — . In Dr»»d»n und Vororlen bei ISglch »weimaUger Julra.un, monatlich ><,- M.. v^e>1«>^dr»chdurc^ d^e Post det täglich zweimaligem Versand monatlich Ti» etnlpaltia, Z7 mm breit, ,g-ll» M. IluI gomlNenon,eigen. Anzeige« unter ÄlläölKökEDktzllö. Stellen-u. Woknungsmarki. I spaitig, An-u. DerkLule LS »i». vorzugopiät,-- laut 0 " " ' Tarit. Auswärtige Ausiräge gegen Vorausbezaiilung. Slnzeinummer 7V Ps. SchrtMeitunq und Aauolnetchrttotllll»- Ai»rie»NraI>e 3St»v. Dnu» u. vertag oon rxlchchvetcharbltn Vetltchech-Ronto 10SS Dresden. Aachdruch nur mit deuUicher Vuellenangade i.Dresdner Aachr.") zuiäiiig. — Unverlangt, Schrliillllch, werden nicht auidewadrt. Lloy- Georges Einigungsbestrebungen. Englands DerslSndnis für Briands Schwieriakeilen. L»«d»n, ». Ja«. NcutcrS Sonderberichterstatter telegraphiert aus Cannes: Die Anzahl der britischen Ver treter beutet auf den Umfang der Erörterungen hin. die Stand George im Sinne habe. Alles hänge jedoch von der Haltung Frankreichs nud der andere« Alliierten ab. Lloyd George beabsichtige, nicht nur «ine einzelne Frage zu be handeln. sondern zn versuchen, etwas zu erreichen, was bi« verschiedenen europäischen Negierungen znsam me «»ring«. Bezüglich der N.parationssrage scheine die Ansicht vorznherrschen, bah Frankreich erhalten «iiffe. «aS ihm zusteh-. Man zeige viel Verständnis Ar Briands Schwierigkeiten d:m Parlamente und dem Land« gegenüber. Allgemein sei man der Ansicht, das, die Sonserenz länger al» eine Woche dancrn werde und das; die Beratungen der Anhenminister über die Probleme des nahe» Ostens vielleicht ebenfalls an der Niviera stattsiuden »erd«». sW.T.B.» Auf dem Wege nach Cannes. I . ner Droh «bericht der „T r e s d ». Kachrlcht « >>"> Paris, 7!. Jan. Um Uhr k?a1 Briand heute abend Paris verlassen. In seiner Begleitung befinden sich Lon- cheur. sein Arzt Dr. (5hatin und der Dolmetscher Mar.'.n. Die übrigen Mitglieder der französischen Delegation werden morgen im Sonderzuge folgen. Es sind dies der F-inanzmin'irer Doumcr, In dessen Beileltung die Finai» sachvcrsläni'.gcn Tannen; und Margcrn. d r Untcrdiicktor kür politische Angclegenl-eiten im französischen Auswärtigen Amt. Larvel>c. die Sachverständigen Sendour und Froina- geot. ferner der Sekretär der Boifchasterkonserenz Massigli, der Attache im Kabmett Briand. BrunSrc. und sein Sekre tär Seyboux reisen werde. Im selben Zuge werden die" Delegierten Belgiens, Thcunts, Jaspar und Delacroix mit> ihren Sachverständigen und die jaran schcn Pkitgliedcr im Obersten Rate, der iapaniiche Botschafter in Paris, Jshii Und der lavanischc Bots«l>aftcr in London. Hayashi. Platz nehmen, und lehi'ehlich der ftaUenisckre Vertreter in der Repa rat! on Skvnnn i ssion Naggt. Paris, 8. Jan. Wie baS „Journal des DkbatS" aus Cannes erfährt, ist LSon Bourgeois, der französische Vertreter im Völkerbund, in Nizza angekoinmen. lW. T. B.j London. 8. Jan. Lord Eurzo » '.>1 heute morgen 8 Utir Ddtn. in Begleitung seiner Galt:» nach EanneS abgcreisi. Heute reist auch der englische Vertreter in der Neparations- kommission. Sir John Bradbury, ab. „Inoffizielle Anwesenheit" Ralhenaus in Cannes. Berlin. 8. Jan. Wie verkantet, wird Dr. Nathenan voraussichtlich heute von Paris nach Cannes abreiicn. An Berliner amtlichen Stellen wird betont, das; Dr. Nathena» nicht als ossizicllcr Vertreter der deutschen Negierung, son dern inoffiziell in Cannes anwesend sei» wird. Wie bei! seinem Aufenthalt ln London nnd Paris wird Nathena» voraussichtlich auch in Cannes mit der Eonscrcnz Fühlung, nehmen. I Rail, Pariser Meldungen wird Loucheur der Konferenz von Cannes eine Denkschrift oorlcgeu, in der er nach- zuweiscn versucht, das; d c Deutschland durch das Wies badener Abkommen aufcrlegtcn Sachleistungen in Höhe von 1)4 Million Goldmark im Jahre 1SLL tatsächlich anskcsührt »erden könnten. Die Frage der Durchführbarkeit des Wiesbadener Abkommens wird eine der haup,.- 'üchlichstcn Bcratnngsgcgenstände der Konferenz bilden- Dabei dürfte auch Nathena» zur Darlegung seiner Meinung anfgesordcrt werben und in diesem Zu'a.nmcniiangc den deutschen Standpunkt zum gesamten Rcpacatiousproblem begründen. Versleckke Vorwürfe qenen Llsyd (H«orae Paris, 8. Jan. Im Hinblick aus die bevorstehende Tagung des Obersten Rates in Cannes schreibt heute abend der „Intransigcant": Llord Gcrrgc müsse verstehen, das; Frankreich am Nhcin nicht abrüstcn lauu, wenn ihm nicht bestimmte Garantien gegeben werden, weil es sonst sür Deutschland sehr leicht wäre, die Verant wortung sür einen neuen Krieg wieder Frankreich zn- zuschicbcn. Cs würde abermals von Bombenwürfen ans Nürnberg sprechen. Llond George träume von weit reichenden europäischen W'.rtschasteblindnis en und sein Internationalismus beschränke sich kuiucöwcgö aus ein Bündnis zn Zweien, wie Briand dies gewünscht hatte. Das Blatt führ' weit e''» da Reden in S'nr- nnd -Kammer als Beweis dafür an, das; er ans eine wirtschaftlich- Zu sammenarbeit mit Deutschland hing-wicsen habe. Diese Zusamm-narbcit sei zu billiec.i, aber ans de Täuschung, die man jetzt verschlage, i erbe Frankreich nicht hcrciufallcn, denn Frankreich wolle bezahlt sei«. London. 8. Ja». sRcutcr.j In einer Unterredung mit d-m Pariser Berichterstatter der „Daily Mail" erklärte Briand: Die Sicherheit Frankreichs sei der Schlüssel der G-samtlagr. Ci» Bündnisvertrag zwischen England nnd Frankreich würde die beste Grund lage für den Wiederaufbau Europas sein. <W. T. B.j Vas Faustpfand Obersch'esien. Berlin, 8. Jan. Das „8-Uhr-Abendblatt" berichtet, dost unter de» Sanktionen. die Frankreich bezögt. Deutschland in Eanv»^ beantrae-n wer^e. —»ch ds-p- >»- si-c> bek'ndc. den Deutschland zugeGrochenen Teil Oberschlesiens so lange b>: setzt zu halten, bis Deutschland seinen Zablungsvervstich tiingcn nachgekomnien sei. bezm. genügende lftürgschaften in dieser Hinsicht sür die Zukunst gegeben habe. Aus der Handhabung vou O.narliersrage» in Oberschlcsien nnd Masinahmen auf polizeiergauisalorischem i^cbicte, sowie ans der Regelung der UrlaubSangelegenheiten liehe sich schlichen, das; die Interalliierte Kommission mit der baldigen Räumung O b c r s ch l e sF c n s nicht zu rechnen s ch e i n c. Das tvidavstzhilche Fiar.kra'ch. London, 8. Jan. Die „Times" berichtet anS EanneS. Frankreich habe sich bisher allen Masinahmen widersetzt, die eine Anerkennung der Sowsetregie; ung mit sich brrngen ivürden. Bevor die R c p a r a t t o n s i r a g e nicht zur Zu friedenheit Frankreichs erledigt sei. könne mit gröhercn Plänen keine Fortschritte gemacht werden. sW. T. B.j Der Aeferenlen-En!wurf des Aeichsbahn- Finanzqefehes. Berlin, g. Fg,,. Die „Voss. Ztg." veröffentlicht den Rcfercnten-Enttvurs des Ncichsbahnsinanzgesetzes, der nach eilig«landen Beratungen im Reichsverkchrsministerium und km Neichsfinanzminislerium fcrtiggcstellt worden ist. Ver mutlich geht er bald den gesetzgebenden Körperschaften zu. 8 t des Gesetzes bestimmt, dah die Eisenbahnen e i n Go n d c r v e r m ü ge n dcS Reiches bilbcn, dcsicn Rechte nnd Verbindlichkeiten von den übrigen Rechten und Ver bindlichkeiten d:S Nei<l>es getrennt zu halten sind. Dir deutsche R.'ctxsbahn erhält eigenen Haushalt. Sie bildet ein selbständiges wirtschaftliches Unternehmen. 8 besagt, das, die Berivaltung der Reichsbahnen selb ständig durch den sür das Eisenbahnwesen zuständigen Neiclbsminister unter Mitwirkung c'.ncs Berivaltungsrates bestimmt wird. Der Vdrivaltmigsrat soll sich nach 8 8 folgendennahen zusammen setzen: Sechs Mitglieder des Nc'chslagcS sechs Mitglieder des NeichSrates. sechs Mitglieder des NeichsrmrtschaftsrateS. sechs Verirrter des Personals der Reichsbahn und zimvls vom Reichspräsidenten auf besonderen Vorschlag des N.'chsveAkehrsministers ernannt« Sachverständige auf dem (»cb'ete der Bolkswirt- sckmit und des Eisenbahnwesens. Di« Täligkeit der Vcr- wallungsm'itgltcdcr ist ehrenamtlich Ter VerwaltnngSrar ernennt aus seiner Mitte einen Arbeitsausschuß, dem einzelne Ausgaben des BerwaltungSrales zur selb- ständ gen Derivaltuna überwiesen werden können. Der Hausl-alt der NciclrSbahn zerfällt nach 8 7 in einen BetriebShauslralt und in einen Anleihchaushalt. Der Bc- triebShauShait wirb vom allgemeinen Reich slxiushalt streng getrennt. Seine Ausgaben sind durch eigene Einnahmen zu decken. Die Ausgaben d«S AnleilnthauSkmlts sind, abgesehen von den Finanzen des Betriebshaushalts, durch Anleihen zu decken. Der gemäh 8 V2 der Ne'chsvcr- fassung zu bildende Rücklaginfonds wird auf 10 Milli arden festfichallen. Die Beamten der Reichs bahn bleiben Nelchsbeamle. Ta« Gesetz soll nach dem Entwurf am 1. April 1V23 in Kraft treten. Da» Herlangen nach einer felbstSndigen Vefoldungv- Ordnung. Berlin, 3. Jan. Ter OrganisattonSauSschuh der Reichs bahnen teilt mit: Ter OrganisationSauSschuh, in dem unter Vorsitz des Staatssekretärs Kumbier Vertreter der Verwal tung und Grostorganisattoncn die Neugestaltung der Organi sation der Reichsbahnen beraten, behandelte in seiner letzten Sitzung den Entwurf zu einem Netchsbahnfinanzgcseh. Er sprach sich bezüglich deS die B e a m t e n f ra g e n be treffenden Teiles des Gesetzentwurfes dahin ans, das; die Notwendigkeit einer selbständigen Betriebsverwaltung auch eine selbständige Gestaltung der N c s o l d » n g S- bezügc der NcichSbahnbcamten erfordere. Es sei nn- erlähttch. das; die deutschen Reichsbahnen a!S selbständiges wirtschaftliches Unternehmen in der Gestattung der Be- solduugsorönnng uud der BcsolduugSvvrichristen unab hängig von den für^die übrigen Verwaltungen erforder lichen Siegelungen gelassen würden. sW.T. B.j DerAnpafsungswüle derRelchsgewelkschast deutscher Eisenbahner. Berti«, 3. Jan. Zn den Verhandlungen über das Ar- > beitSzcitgesetz bei der Eisenbahn teilt die Rcichögcwcrklchail ^ deutscher Eisenbahner mit, das, über den Entwurf deö Ar- bcttszcitgcsetzes sür Eiscubaliuer augenblicklich Vcrhand- ! lungcu zwischen Vertretern der Etsenbghnerorgauisatlonen > und Vertretern des NeichSvcrkchrSministertums stattlinden, s Es könne schon heute gesagt werden, das; die Gewerkschaften bereit seien, den Erfordernissen der Zeit Rech nung z » tragen, soweit sic ml den Vedürsnish.'n deS Personals und jenen des arbeitenden Volkes in Einklang zu bringen seien. Der Entwurf enthalte zwar für das Etsenbahupcrsonnl noch manche Harte, doch sei zu hoffen, dab sich diese in den Verhandlungen mit der Regierung be seitigen liehen. Berlin, 8. Jon. Die Besprechungen im ReichsverkehrS- ministeriuW über das geplante ArbeitSgcictz sind bisher noch nicht zum Abschluß gekommen. Die beteiligten Ver treter der Organisationen haben 'eurerseits einen Entwurf für daS Arheits'eitgei'ctz ciiiSg-erbettet. Befriedigender Verlauf der Cifenbahnerverhandlungen. Berlin, 3. Jan. Tie- gestern nachmittag im Reichsper- kcbrSmtnistcrluui mit den Vertretern der Gewerkschaften be- gonnemen BcrlOndlangen über die AuSsnhrungsbcstimmun- gen- zu dem neuen Abkommen mit den Eisenbahnern haben bisher einen befriedigenden Verlauf ge nommen. Lalonders Ankunft in LcHnmih. Kattowich 8. Jan. Der für »80 Uhr abends ungesagte Svnderzug mit Ca ton der traf gegen t<> Ubr abends auf dem Hauptbahnhose ein. Ealoiider, ',n Begleitung einiger Herren, entstieg dem Lalonwagen und wurde vom Major Salerou mit kurze» Worie». die namens der Bc- satzungSbehörde an ihn gerichtet wurden, begrübt. Hier auf wurden Ealonder die zum Emrsiange erschienenen Herren der verschiedenen Delegationen, unter ihnen der deutsche Bevollmächtigte. Staatssekretär a. D. Lcivald. vor- gestellt. Im Savvn Hvbct fand eine kurze ^Besprechung statt. Mot'gen srirl, verläßt Ealonder Kattow'.tz wieder und begibt sich nach Oz»pel,u lW. T. B.) Aeichssilberwährung? DaS ganze politische Getriebe auf nationalem und inter nationalem Gebiete wird heute beherrscht von dem finan ziellen Problem, das darin gipfelt, die Valutakrankhett. dieses bösartige, durch die mittelbaren und unmittelbaren KriegSsolgen liervorgeruseuc Uebel, durch die Sanierung des Geldwesens der notleidenden Staaten zu heilen. Die Vorschläge zur Besserung werden immer häufiger und die Ansätze zur Behebung des allgemeinen Leidens aus dem Wege internationaler Mahnahmen immer zahlreicher, je klarer sich herausslellt, daß die Weltwirtschaft ein viel zu eng verschlungener Mechanismus ist, als daß die finan ziellen Katastrophen einzelner Glteber ohne kiese Ein wirkung aus die Berhältnisie auch der glücklicher gestellten Länder bleiben könnte». Vor allem ist eS Deutschland, dessen sinanzielle Zerrüttung wegen seines beherrschenden wirtschaftlichen Einflusses in empsindlichster Weise die übrigen groben Handelsmäclftc in Mitleidenschaft zieht und dessen Getdverhäftnisse daher auch in erster Linie die all gemeine Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Von der Valuta gilt nicht bas gute, ilte, plattdeutsche Sprichwort, daß, waS dem einen sin Ukl. dem anuern sin Nachtigall ist. Im Gegenteil spüren alle die Staaten, die sich allzu günsti ger valutarischcr Zustände erfreuen, daß das ebenfalls eiue Krankheit ist, eine finanzielle und wirtschaftliche lieber- ernührung, die zu nicht minder schlimmen Folgen führt, wie die Unterernährung und Blutleere der valutaschwachen Länder, Holland, die Schweiz und Spanien tonnen nicht mehr die ungehemmte Ausfuhr ihrer Jndustrieartikel be treiben, weil der Unterschied des Geldwertes zwischen den Ausfuhr- uud Einftlbrstaaten zu groß ist, in England nimmt die Arbeitslosigkeit infolge der Stauung des Handels und der Industrie in einem bisher nicht gekannten Umfange zu nnd Amerika erstickt förmlich an der Uebcriettuug seines Dollars. Während die Goldcingänge in Amerika so um fangreich sind, daß der Dollar die Welt beherrscht, und der Ernteüberichuh enorm ist. wird gleichzeitig der amerika Nische Außenhandel in bedenklicher Weise zurückaeworfen. , Das Gold, das unausgesetzt g»s der ganzen Welt nach ! Amerika strömt, erzeugt dort genau so aut eine Inflation, eine Ueberschwemwnna mit goldenem Metallgeld, wie sie ' In den europäischen Ländern mit Pgviergeld besteht, und die Uebersülle der Gntdumlaulsmittcl steigert die Preist: nnd schwächt die amerikanische Kanikraft. Es ist also nu» natürlich, daß die leitenden Stcuusmünncr zusammen mit den finanziellen Autoritäten sich den Kops darüber zer brechen. wie man die a»s den Fnaen gegangene Wcltsinanz- wirUchaft wieder einrenken nnd den Weftbandel allgemein wieder in Gang bringen könne, Ehurclnil hat jüngst er klär'. eS müsie ein Mittelding von internationaler Währung acschaiscn werden, das von allen Krieasvcrvilichtnngen un- bceinftnstt sei und wenigstens zeitweilig, als Uebcrgangs mittel kür die Dauer des Gei»»dnngsstadinms. den Ver laus von Waren zwischen den Nationen ans einer natür lichen und normalen Grundlage sicher!; würde. Die „intcr- , nationale Betrlebsaemeinschaft". deren Gründung die Pariser F-inanzkonserenz beschlossen bat. gestört ebenfalls zu 'den Masinastmea, die der Reorganisation des Finanzwesens dienen sollen durch eine vlanmäsiige Organisation des Wiederaufbaues von Ost- und Mfttelcurova, Mit den Rlänen zur internationalen Ncaclung der Nalntancrstältnille gebt die Erörtern;;» von Vorschlägen zur Befestigung des deutschen Geldwesens durch eiaene natio nale Mahnastmen Hand in Hand. Zwei grnndsti'i'Iich ent gegengesetzte Anschauungen stcsten sich stier gegenüber. Die eine hält den gegenwärtigen Mnngcl g» Edelmetgllwerten s;ir so unsteilbgr. dgsi istre Vertreter glauben, auf die Deckung des Pcivicracidumlaufes dnrcst Metallgeld über- stgnvt dauernd verzichten zu Müllen. Sie emvsestlen statt dellcn den Neberaana zn einer Sachdeckung oder Sach- n'ästruna. Wenn frübe; der deutsche Geldwert darauf bc rnbte. das; genügend Goldvorrat vorhanden war. nm eS der Rcichsstank zu ermöglichen, ihre Vanknolen ans Verfangen in Gold einzulllicn, so soll letzt an Stelle des GoldeS eine Deckung und Einlösung durch solche Waren erfolgen, an denen die deutsche Produktion einen erheblichen, vom Aus lands benötigten tteberichus; erzielt, wie insbesondere Kali, bnaieniiche Artikel, Farbstosle und chemische Präparate, Wie man früher bei der Rcichsstank sür einen Hundertmarkschein fünf Zwan'iamarkstückc erstielt, so mühte man nach diesem Proickt fortan für einen bestimmten Geldbetrag einen Gut schein aus eine bestimmte Menge Waren der zu diesem Zwecke zu bestimmenden Sorten erhalten. Dieser Gut schein wäre an die namhaft zn machenden Warenausgabe- stellen abznliefern nnd diese dürften die Waren nur gegen einen solchen Schein nbaeben. Wenn nun beispielsweise eine englische Tncbfgbrik für den Verkauf von Stoffen nach Deutschland deutsches Papiergeld bekommen hat und dafür deutsche Farbstoffe kaufen will, so gibt sie das Geld an die Neichsbnnk, erkält dafür ihren Gutschein und bekommt für dielen die gewünschte Ware. So würde erreicht werden, das; das Ausland daS deutsche Papiergeld brauchte, weil eS nur dafür den Gutschein erlangen könnte, ohne den eS keine Ware gäbe. Dadurch würde der Wert der deutschen Mark im AnSlande gehoben werden nnd auch die inländische Kaufkraft eine entsprechende Steigerung erfuhren. Wenn man'S so kört, mocht's leidlich scheinen! Abgesehen aber von den höchst verwickelten, der Beweglichkeit des freien Handels nachteiligen Beziehungen, die durch rin derartige- Verfahren zwischen der Regierung und den in Betracht kommenden Handels- nnd Jndustriekretsen geschaffen würden, ist gegen diese Regelung der gewichtige Einwand der schwankenden Warenpreise zu erheben. Der Eigen»