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-- . ''' n R Eahrgeng. X <S> «Mwvch»». September ISA , »»»« , soon. KM^o. 8c«vl<oi^vc «/UM DKMMS fliin» gsgi». 1838. ^ «» «»,»«, lig»ck>m, »«Nwg»»h, »«,»«. «mW, w» «wich »««ich«--v, «mW »Mch>» U-ot« 10«» «»mdw. D-Mg-g-bühr ! Anz-Ig-npre«-. ri-chdn«» n« mV wuNlch« c>u»a«umaad« <.»w«d«m Aachr.-H MiMa. — Unv^iongi« SchrMNÜ»» «Md«, nicht autbroxchU. S>»s»rvß«r», kV- wsm m -»Ich«- >N»M»VI »» dwl^wo v-m»» io» chmm--»«»» — u»»t» chu»»Utt«n riorl»n eroekorlr A«ekt. 'ÄLLTL? M*»«»«»»-»», ro^km-»-». »/I», r»t. ISLVI. 7iwkßlllir klmULkl. ' p>a»ß0L i<un»t»plslpi»no» ««ft 1SS4 dsstbswAtiista« (JusIItLt«k»brfs<»t I. L»., ^»rttnrtrva« 12 ff. iiekmsnn Seeg». s. llrestlsit-ä. llnrivkiosskl Sacis-, Wasek- unri ^losstt-/Xnlagsn Iftftsikckilg« Die Antworten zur deutschen Verbalnote. Zurückweisung -er deutschen Vorstellungen in Paris und Lon-on. — Troh-em Locarno. Wüste Ausschreitungen polnischer Insurgenten. — Das Urteil im Coste-Prozeh. — Ausrus zu einer Min-erhelkeu-Konserenz. Der Weg nach Locarno frei? Der undurchdringliche Schleier, der um die mündlichen Erklärungen der deutschen Stotschafter tu Paris und London bet der Ueberaabe der deutschen Antwort auf di« Einladung mach Lacorno gebreitet war. ist gelüftet worden. DaS Hin und Her der Noten. Memoranden und Antworten ist der Oeffentltchkeit übergeben, aber man kann nicht kaaen. daß die tu den mündlichen Vvrstellunaen der deutschen Vertreter den Enteuteregierungen unterbreiteten Fraaen in einer Weise ae- klärt wunden, die man erwarten muhte, Fest Üebt nur da» «ine. das, LaS Außenministerium in gleicher Weife wie Briand, der am streit«« oder Sonnabend abreist dt« Reise nach Locarno anzutreten beabsichtigt, da man offenbar, t« dem Wortlaut der französischen und der enalischen Antworten auf de» deutschen Schritt einen MoüuS aefundcn zu baden glaubt, der beide Teile befriedige» könne. Die späte Veröffentlichung d« Notenwechsels verbietet eS. ausführlich »« keinem sehr »eaatioe» Ergebnis Stellung »u nehmen. Man kann sich vor- lilufia nur fragen, warnm denn die deutsche Rcaterung in ihren Erklärungen die beiden stragen der Kriegsschuld und der Räumung SölnS angeschnitten bat. wenn sie sich mit diesen abweisenden Antworten Genüge tun läßt. Nach der Erklärung -es deutschen Memorandums ist die Ablehnung der Krtegsschuldlüge von dem Wunsche diktiert worden, durch diese Zurückweisung der unerträgliche» mora- ltschen Belastung deS deutschen Volke- „den Zu st and gegen seitiger Achtung und innerer Gleichberech- ttgung herzustellen, der die Voraussetzung für einen Erfolg der jetzt in Aussicht genommenen vertrauensvollen Aussprache bilde?'. Niemand hat natürlich erwartet, daß nun etwa Frankreich und England auf Grund der deutschen Vor stellungen die Sftrechtigung des deutschen Standpunktes an- erkennen und damit die Hand bieten würden zur Erschütte rung d«S grandiosen Lügengebäudes von Versailles. Wohl aber hätte man in Parts und London di« deutsche Erklärung ohne besondere Stellungnahme zur Kenntnis nehmen können, da sich auch im Ententelager niemand mehr über die Be rechtigung der deutschen Ansicht tm unklaren ist. Statt dessen veriveist die französische Regierung einfach auf die end gültige Regelung der Kriegsschuldfrage durch dt« schmähliche Lüge von Versailles, während die tm Tone im allgemeinen etwas konzilianter klingend« englisch« Antwort ausdrücklich hrrvorhebt, daß die Verhandlung daS Urteil der englisch?« Regierung nicht zu äuderu ver- mag. LS läßtvfich also nicht verkennen, daß mit dieser ab lehnenden Antwort daS deutsche Atel der Herstellung de» Zustandes gegenseitiger Achtung un- innerer Gleichberech tigung" nicht erreicht ist, und darum erscheint daS deutsche Zu- sriedcngeben mit derartigen Erklärungen um so unverstLnd- lieber, als auch in der Kölner Frage nicht da» geringste Zu geständnis erreicht ist. Dt« politische Laa« ist mit diesem Ergebnis deS Noten wechsels auf jeden stall bedenklich kompliziert worden. Offen bar stehen hiermit auch Gerüchte rm Zusammenhang«, die. wie uns berichtet wird, in den Berliner politischen Kreisen kursieren und die von einer ernsten Erschwerung und sogar Erschütterung der Stellung deS Reichskanzlers Lutber zu de- richten willen. Eine Nachprüfung dieser Gerückte awf ihre innere Bearünduna war allerütnaS in der Nackt nicht mehr möglich. Koeschs Besprechungen mit Briand. Paris, 29. Dept. Der deutsch« Botschafter v. Hoesch hatte heute vor- und nachmittag Unterredungen mit dem französischen Außenminister Briand, di« sich auf di« de- vorstehende Ministerzusammenkunft bezogen. Der Minister überreichte dem deutschen Botschafter ein Memorandum, daS eine Antwort aus die Erklärungen enthält, die vom deutsche» Botschafter im Name« der Reichsregierung abgegeben worden waren. lW. T. B> Der Worklauk -er deutschen Anlworlnote. Berlin, 29. Sept. sAmrlich.j Die Antwortder Reichs- regicrung aus die von der französischen, der englischen und der belgischen Regierung ausgcgangene Einladung zu der Ministerzusammcnkuiist ist am Sonnabend. 2«. Septe-mber. in Paris, London und Brüssel überreicht worben un- Hai folgen den Wortlaut: „Die deutsche Negierung beehrt sich, auf die von (folgen die Namen der alliierten Missionschefs! überreichte Note zu erwidern, daß sic den Wunsch der Alliierten, die Verhandlun gen über den Abschluß eines TicherhcitspaktcS nicht iv die Länge zu zlclwn. durchaus teilt. Sie erhosst auch ihrerseits von einem Zusammculrcssen der Ncgieruugömilglieder der beteiligte« Länder eine Beschleunigung der end» g « lttaen L »s» « g der ,«r Erörterung stehende« Problem« »ud st»««« daher -oaäß ihrer Note »»« 27. »u«u» »«» «vrschlage p,. dies« Zusammenkunft alsbald statifinde» zu lassen. Als Zeitpnnft sür die in de« Schweiz geplant« Zu sammenkunft schlägt sie den S. Oktober vor." Mit der vorstehenden Antwort haben die deutschen Missionschefs mündlich und durch Ueberreichung eines gleich lautenden Memorandums folgende Erklärung abgegeben: Au dem AugenbUcke. wo die Minister der beteiligte« Mächte tm Begriff sind, zu wichtigen Besprechungen über die Befestigung deS Friedens »wischen ihren Ländern zusammeu- zutreffen. hält die deutsche Negierung eS für notwendig, der p. p. Regierung i« aller Ofsenheit ihren Stand punkt i» zwei Kragen bekanntzngeben, die mit dem Zwecke jener Besprechungen aufs engste verbunden find; Di. alliierten Negierungen habe» tu dem voranSgegange- neu Notenwechsel den Abschluß eines DicherheitSpaktes »o» dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund abhängig gemacht. Di« deutsche Negierung hat der Verbindung der beiden Probleme nicht widersprochen, sieht sich dadnrch aber vor di« Notwendigkeit gestellt, ans eine» Punkt zurückzu» kommen, de« sie rm Zusammenhang« mit der BSlkerbuuoS» frage gegenüber den im Völkerbnudsrate vertretene» Regie rungen bereits in ihrem Memorandum vom September ISR znr Sprache gebracht hat. Sie wiederholt a«S diese» Memorandum die Er klärung. daß der etwaige Eintritt Deutschlands in den Völkerbund nicht so verstanden wer den dars, als ob damit die zur Begründung der inter nationale» Verpflichtungen Deutschlands ansgestellte« Behauptungen anerkannt würde», die eine mora, lisch« Belastung des deutschen Volkes in sich schließen. Sie glanbt, daß di« i« diesem Sinne am SS. August 1SSS von der damalige» denischen Negierung erlassene öfsentliche »nudgebnng dem Ziele der Verständigung und einer aufrichtige» Versöhnung der Völker dient, und macht sich ihrerseits dies« Kundgebung ausdrücklich in dem Wunsche ,» eigen, dadurch den Zustand gegenseitiger Achtung und innerer Gleichberechtigung herzu stellen, der di« BoranS, setzuug für einen Erfolg der jetzt in Aussicht genommene» vertrauensvolle» Aussprache bildet. DaS angestrebte Ziel der Verständigung und Versöhnung würde ferner beeinträchtigt werden, wenn eS nicht gelänge, vor dem Eintritt Deutschlands tu de» Völkerbund und vor dem Abschluß deS DicherheitSpaktes einen Streit a«S der Welt zu schaffen, der jetzt noch trennend zwischen Deutschland und den alliierten Ländern steht: daS ist di« RL»«n», der nördlichen Rheinland,»»« eines -roßen deutschen Gebietes fortdauert, kan» das Ver traue« ans friedliche Entwicklung, vou de» die Wirksamkeit der in Aussicht genommene» internationale» Vereinbarungen ab hängt, »ich« wiederhergestellt werde«. Dt« Reichs regierung gibt sich der Hoffnung hin. baß die o. p. Regierung diese Mitteilungen in dem gleichen Geiste der Loyalität aufntmmt, aus dem st« entsprungen sind, und daß sie in ihnen den aufrichtige« Willen erkennt, für das Zustandekommen d«S jetzt in Angriff z» nehmenden großen FrtedenSwerke» -eu Weg za ebnen. Die italienische Regierung hat am gleichen Tag« Nb- schristen der deutschen Antwortnote sowie Le» vorstehenden Memorandum- erhalte«. Frankreichs Ankworl ans das Memorandum. Bon der französischen und der englische» Regto rung sind hierauf den deutschen Botschaftern in Pari» und London heute nachstehende Antworten zu gegangen: Parts. 29. September. Dir Regierung der Republik hat mit Befriedigung die Antwort erhalten, womit ihr die deutsch« Regierung ihre Zu- stimmung »um Zusammentritt der Konferenz von Locarno mitgetetlt hat Sie nimm« Vermerk davon, daß diese Zustim mung keinen Vorbehalt enthält. Die gleichzeitig vom dentsche» Botschafter überreichte mündliche Erklärung bezieht sich auf zwei Frage», die i n ke i n e r Wc i se mit den Verhandlungen von Locarno vermischt werde« können, da sie in keiner Veziehnng zu der Erörterung des SicherhcitspakteS stehen, Was die erste dieser Bemerkungen anlangt, so ist die fran zösische Regierung der Ansicht, daß die Frage durch den Vertrag von Versailles geregelt »vrde« äst. an de«, wie die srgnzöfische Regierung i» ihre» Rate» klar M» «nsdenck Ebrach« ha«, dt, ««rha»»»»». gen llter »«« Sicherheit»»akt kein« Ae«»««»», ovruehme» könne». WaS die Ränwnng der Klli » «er Zone und die damit im Zusammenhang stehende Krage der Abrüstung Deutschlands detrisft. so erinnert die französische Regier«»« daran, daß eS «nr von Dentschlaud selbst ab hängt, ihre Bereinigung bnrch die Erfüllung fetuer Verpflichtungen z« beschleunigen. Die französisch« Regier««« kann sich i« dieser Hinsicht nur «ns di« alliierte Rote »»» Sü. Mai 1SLS beziehen. Di« französische Regier»«« nimmt Vermerk davon, da» die deutsche Regierung mit ihr darüber einoerstanden ist. baß die in de« dentsche» Memorandum «tedergelegteu mündliche» Bemerkungen nicht so anznsehe» sind, als »d sie znBediugnugenoderBordehaltenfürdieK»»« seren, führte». Dte englische Antwort. storeia» Office. 29. Seot. 1VSK. Sr. Majestät Regierung bat mit Befriedtauug dt» Erklärung entgegen««nommen. wonach dte RetckSregterumg den Vorschlag zu einer am 5. Oktober beginnenden Sonfereuz in Locarno angenommen bat. Sr. Mas. Regierung stellt mit Genugtuung fest, daß die Auuahme ohne Borbehalt erfolgt. An Beantwortung der gleichzeitig vou Ew. Exc. abgo- aebeneu Erklär«»« beehre ich mich, von der Versicherung Ean Exc. Vermerk zu nehmen, daß die darin ansaeworfene» Fragen keine Borbediuaunaen für eine Zusammenkunft der Außenminister bilde». An der Tai stehen diese Frage« i» keine» Zusammenbau«, mit de« Berhandluuae» über eine» Sicherheitspakt und haben keinen Teil de- vorbereitende« Meinungsaustausche» gebildet. Hinsichtlich des Teile» der Erklärung, -er Deutschlands Eintritt in de« BSlkerb«»d bo> trifft, stellt Sr. Mat. Regierung mit Befriedigung fest, daß di« deutsche Regierung keine Einwendung «egen die wesent liche Bedingung jedes GegenseiftakeitSvakteS erbebt. Die Frage der Verantwortlichkeit Deutschlands für de» Kriea wird dnrch den aevlanten Pakt nickt «nlaeworse» und Sr. Mai. Reaiernua vermaa nickt z« erkenne», war«« die deatsche Regier»«« es für «maebracht gehalten hat. sie t» diese» Suaendlick «nkznwerie». Sr. Mai. Regier»»« muß bemerke«, daß die verhau», l»»g über eine» Sicberbeitsvakt den Vertrag »»« Versailles »»d ihr Urteil über die ver» gauge»heit nickt »n S»der« vermag Htusichtltck der Räumnna der Kölner Zone beehre ich mtch zu wiederholen, daß der Zeitpunkt der Rä»nr««a ausschließ» lich von der Erfüll««« der dentscheu AbrüstnnaSverPflicht«u» ge« abhängt, und daß Sr. Mai. Regierung die Erfüllung dieser Verpflichtungen begrüße» wird, weil Ne den Alliierte» die alSdaldig« Räumung -er nördlichen Zone ermögliche» wird. Mit dem AuSVrnck der auSaezetchnetc« Hochachtung «ftw Dank an die Botschafter. Berlin. Sv. Sept. Nachdem dt« Vorbereitung -er Kousiereng t» Locarno mit der Veröffentlichung der deutsche« Lutwort not«, -er deutsche» Erklärunge» zur KrtrgSschuldfrag« and »ur Frage der Kölner Zone und -eu darauf erfolgte« Ant worte» der englischen und der französische» Regierung at» abgeschlossen gilt, hat der ReichSmtuister de» Aentzere», Dr. Strrsema»», de» deutschen Botschafter« tu Paris and Londo« sür ihr« Tätigkeit den Dank des Auswärtige« Amtes auS» gesprochen. Wie die T-U. von zuständiger Stelle erfährt, wird nun mehr di« Konferenz über den Sicherheitspakt endgültig in Locaru» am ö. Oktober ftattfiudcu. Der französische Außen minister Briand hat mitteile» lasten, daß er bereits am Sonn abend nach Locarno abfährt. Mussolini wird an ücr Konferenz zunächst nicht teilnehmen, eS ist aber nicht ausgeschloffen, daß er tm Lauft der Beratungen persönlich erscheinen wird. Dt« Zusammensetzung der deutschen Delegation wird in den näch- sten Tage» bekanutg«gebeu werden. Dte Reichsregierung, so wie auch dt« alliierten Regterungcn kaben ihre Delegationen auf daS äußerste beschränk. Dte Dauer der Konferenz läßt sich heute noch nicht übersehen: eS ist aber kaum anzuiiehmen, daß sich di« Füll« der zu lösenden Probleme in kurzer Zeit bewältigen läßt. <T.-U.« Umfangreiche Vorbereitungen in Locarno. Gens, 29. Sept. Dte schweizerische Telephon- und Tele- graphenvcrwaltung ist, ebenso wie die Verwaltung der schwei zerischen Bundesbahnen, bereits mit der Vorbereitung der Konferenz in Locarno beschäftigt. ES werden von Locarno aus zwölf direkte Telephouleitungen bis Berlin, rankfurt, Paris usw. neu eingerichtet. ES sind bereits ,prrchv«rsuch« unternommen wvrde», di« befriedigend auö- gesalle» sei» solle». Für dte hauptsächlich tu Betracht "