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und Ver Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 1863. Donnerstag, den 15. Januar II. ! - U ! der« Mui» mit « Ai berech-et. s Amtsblatt -es Könialt Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und - s'I > ! , -> ! i .Erscheint jchey Wochentag frfihj «HD » W: Kserate wev, d«N Li» Mchmtsiägö "'Ek 3 ^r sllr die nächste erscheinende Nummer ^angenommen. Freibetg, den! 13i Jänuar. ' ' Die Zahl der Lehrer im Regierlings- und Cvnsistorialbezirk Leipzig beläuft sich auf 80S ständische und 137 Hilfslehrer. In der Stadt Leipzig beträgt die Zahl der Lehrer 157. Zu dem i» Schandau am 6. Jan. stattgtsundenen Quartale der Jäger-Compagnie wurde mit großer Majorität beschlossen, die in Frankfurt a. M. vorgeschlageyx National - Uniform cinzuführen. l Wie das Frohburger „Amts-Wbl." berichtet, hat ein von da gebürliger Gürtler, Eduard Uhle, der jetzt beim Ban eines Palastes Les Vicekönigs von Aegypten beschäftigt ist, verschiedene auf feinen Reisen im Orient gesammelte Merkwürdigkeiten aus dem heiligen Labbe, Nubien u. Abyssinie», ein gesendet. Von diesen ist eind Ausstellung im Gasthofe „zum Hirsch" veranstaltet worden, die morgen Herr Oberpfarrer Fischer durch einen Vortrag erläutert. Lagestjeschlchle. Kassel, 12. Jaü. Auch der Vorstand de-KriegSministeriumS, Oberstleutnant v. Osterhausen, sowie der Vorstand des Justizde- partements, geheime Justizrath Pfeifer, haben heute Mittag ihr EbtlassungSgesiich eingcreicht. Der geheime Obcrfinanzrath Schnacken berg ist mit Mrsehung des Finanzministeriums beauftragt worden. Paris, 13. Jan. Der heutige „Moniteur" meldet, daß .König Ferdinand von Portugal trotz des vom Könige Ler Belgier an ihn gerichteten Schreibens die ihm angebotene Candidatnr für Len griechischen Thron abgclchnt habe. Paris, 12. Jan. (Teleg. d. Dr. I.) Der Kaiser hat heute Lie Kammern mit folgender Thronrede eröffnet. „Meine Herren Senatoren! Meine Herren Deputirtcn! Der gesetzgebende Körper steht im Begriff, seine letzte Session zu be ginnen. Dem durch die Verfassung bestimmten Ablauf zuvor zu kommen, wurde in Meinen Augen ein Act der Undankbarkeit gegen Lie Kammer, des Mißtrauen- gegen das Land gewesen sein. Die Zeiten sind nicht mehr, wo man es für nothwenLig hielt, die günstige Gelegenheit eines willkommenen Zwischenfalles zu ergreifen, um sich Ler Stimmen einer beschränkten Zahl von Wählern zu versichern. Heute, wo Jedermann (taut le mauste) stimmt, wohnt den Massen nicht mehr jene Beweglichkeit von ehedem ein, wechseln die Uebe» zeugungen nicht mehr bei dem leisesten Windhauch, der die politische Atmosphäre zu bewegen scheint. „Da wir uns zum letzten Male vereinigt sehen, ist es nicht ohne Nutzen, einen Rückblick zu werfen auf Das, was wir seit fünf Jahren mit einander gewirkt haben; denn nur indem man einen Zeitraum von einiger Dauer überschaut, kann man den Geist der Folgerichtigkeit würdigen, welcher die Leitung der Geschäfte beherrscht hat. Gewöhnlich gefällt man sich darin, in den Hand lungen der Souveräne versteckte Triebfedern und gehcimnißvolle Berechnungen zu finden, und gleichwohl ist Meine Politik eine sehr einfache gewesen: Das Gedeihen Frankreichs und sein moralisches Uebergewicht zu vermehren, ohne die in Meine Hande gelegte Ge walt zu mißbtüstcheii, noch schwächer »Men zu lassen. „Auswärts nach Maßgabe des Rechts und der Verträge die legitimen LestrcbNngen .der Völker nach einer bessern Zukunft zu begünstigeü;Zünfte HaNdtlSbezichüngen zü den Ländern, denen eine größere Gemeinsamkeit der Interessen uns näherte, zu entwickeln; aüS Lett Aeken der Diplomatie die alten Streitpunkte zu beseitigen und damit die Vorhände zu Mißhelligkeiten wegzünehmen; endlich für jede unsrer Fahne zvgefügte Beleidigung, für jede unsern Lands leuten widerfahrene Benachtheiligung unerschrocken und ausdauernd die Äenugthuung zu forMtz, — lassen Sie uns sehen, wie Liese Grundsätze zur Anwendung zu bringen Mir nach den obwaltenden Verhältnissen vergönnt gewesen ist. . , >V „Im Orient konnte der nationale Wunsch der DonauhroMzen (provioees Oauubienues), nur ein Volt zN bildttl, UNS picht Mo empfänglich finden, und unsre Mitwirkung hat dazu beigeträgep, ihre Vereinigung zu besiegeln. Wir haben, soweit sie begründet waren, die Beschwerde» Serbiens, Montenegro'- uyL M lyrischen Christen unterstützt, ohne die Rechte der ottömanischen Pforte zu verkennen. Unsre Waffen haben die Unabhängigkeit'Italiens vev! theidigt, ohne mit der Revolution Pact zu machen, ohne außerhälb, des Schlachtfeldes unser gutes Verhältniß zu Denen zu ändern, die aüf einen Tag unsre Gegner waren, ohne defi heiligen Vater, preiSzügeben, dem beizustehen Wir durch unsre Ebre und ünsrp. früher eingegangenen Verpflichfungen verbunden waren.' i „Wir haben die Streitfragen erstickt, die mit Spanffn, sei e-> aus der Nichtb^richtigung der Grenze, sei es apst her ast«^ Schuld von 1^83, und mit der Schweiz anS der Diffe.reziz über,daS Dappenthal hätten entstehen können. Handelsverträge sindabg» schloffen oder stehen im Begriff abgeschlossen zu werden, „Mit Eng land, Belgien, Italien, Preußen und der Schweiz. „ExpedisioufN^ endlich nach China, Cochinchina und Mexico geben den Beweis, daß kein Land so fern ist, daß ein daselbst verübter Angriff aus die, Ehre Frankreichs ungestraft bliebe. Dergleichen Ereignisse habe» nicht vor sich gehen können, ohne Verwickelungen zu erzeugender Weg der Pflicht geht immer zwischen Klippen dyrch.- Nichts-esto? weniger hat Frankreich sich um zvei Provinzen vergrößert Hix Schlagbäume, Lie uns von unsern Nachbarn trennen,, siyd niedriger geworben; ein weites Gebiet hat sich unsrer Thätigkett, sm fernsten Östen erschlossen; und, was mehr werth ist, als die Eroberungen, wir haben uns gerechte Ansprüche auf die Sympathie, dkr Pötter erworben, ohne daß wir das Vertrauen und die Achtung der Regierung verloren hätten. ,' „Während der jüngst verflossenen Jahre ist es Mw! beschieden gewesen, Mich mit der Mehrzahl der Svupcräne zu begegnen,, und diese Zusammenkünfte haben freundschaftliche Beziehungen tWugt, deren jede ein Pfand für den Frieden Europas ist, Dieser W kann durch die Ereignisse, die sich ncuer-istg- in.Griechenland be geben haben, nicht gestört werden (ne saursit öt^y trouhsöe). Diese rasche Uebersicht des Vergangenen bürgt unS für die Zukunft, und trotz des Druckes ungünstiger Ereignisse und entgegengesetzter Äüfsässüngen werden Sie hoffentlich anerkennen, daß Ich immer mit Festigkeit dieselbe Linie des Verhalten- verfolgt habt^ „Was insbesondere die innere Lage betrifft, so habe Ich auf der einen Seite durch eine vollständige Amnestie die Erinnerung unsrer innern Zwiste, so weit e- an Mir, auslöschen, auf der andern die Wichtigkeit der großen Staatskörper steigern wollest. Ich habe Sie berufen, einen directern Antheil an dem Gange der Geschäfte zu nehmen; Ich habe Ihre Berathungen mit Mir Bürg schaften versehen, welche die Freiheit der DiScusfion nur fordern kann. Ich habe aus eine bisher für unentbehrlich gehaltene Präro gative verzichtet, um den gesetzgebenden Körper in den Stand zu setzen, fdie Ausgaben auf eine absolutere Weise zu controliren und den Grundlagen, auf welchen der öffentliche Credit ruht, größere Festigkeit zu geben. Um unsre Finanzen zu erleichtern, sind unsre Streitkräfte zu Lande und zu Wasser ans beschränktere Proportionen herabgebracht worden. Die schwebende Schuld hat Vermindert.! werden können, und durch den guten Erfolg der Rentencynvtrsion ist ein großer Schritt zu der Unificirung der Schuld geschehen. Die indirecten Einnahmen wachsen unaufhörlich vermöge Ler ein fachen Thatsache, daß die allgemeine Prosperität wächst; und Ler Zustand des Reiches würde ein blühender sein, wenn der Krieg in