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Wensteill-CrOMAllzeiM 2».— M. durch Boten frei in« Hau, geM«, »rn «<schüft,stelle» 24 - M . Wochen. «»« M. M Pofwezug vierteljährlich 7L- M «inschl. Eh^MyrHtziebühr Ein^ln« Nummer 1. SS Mk. AuSgSSe ««HSgltch KaÄ« durch höher« Gewalt, Betrieb? siörsr^. Streik, ÜDM» »« Nn^tger verspület «der «SM «sschemt. G »m,»°rdG t>Ücht zum Ersatz ««Pflichtet. — PdWch-««i» «-MWlftM,: Hoh-wftSn^^ zugleich LberluzoiKtr TiMM und Sersdilser T«ie»l»tt «»»«l»enprri» die bzespaltenc Korpuszeile 8 — M-, Ne«am», zell« 7.— M.; bet Wtoberholungen tartfmSfssyer — Äuckkunftserteilun, und Brrmttvkmg van fchrtfMchrn Angebol«, 2 — M7. — «nzetgenemsgabe durch Fernsprecher schließt je-A» Trsahanfprrtch aus. — ?<ri zwangsweiser Einziehung der M»- zeigengeblkhren durch Klage oder tm Konkiwsfakl« gelgngt b« volle Betrog unter WegftL der bei sofortiger Sezohdmg b» mi igten Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Nr. 1». — UManDMMM Mr HohenfteinGmstthal, Vberlungwitz, Gersdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, tangenclMrsdsrf, Aeichenbach, Hermsdorf, Bergdorf, Rüsdorf, Erlbach, Airchberg, Ursprung, Vüstenbrand, Mittelbach usw. Ar, ur Amla«, »kl 20. Ml MS iS. Ä-WW Von den hier ergangenen älteren Akten ist eine Anzahl zur Domichtung ausgeschieden worden. Die Verzeichnisse liefen an Gerichtsftelle zur Einsichtnahme aus. Geundakten, Awangs- versteigerungs-, Nachlatz- und Testamentakten find nicht mit ausgeschieden. Gemeinden, Korporationen und Privatpersonen, die an der Erhaltung einzelner Akten ein Interesse zu haben glauben, steht frei, bis zu« 18. August 1922 dir Verzeichnisse einzusehen und die Akten, die sie von der Ver nichtung ausgeschlossen zu sehen wünschen, zu bezeichnen oder sich deren Aushändigung zu erbitten. »«t«,»richt Hohenstein-Srnstthal. den 19. Juni 1922. K»rtoff«lv«rkauf an Minderbemittelte, kinderreiche Familien und Kleinrentner: D»»»«s? tag, do 22. Juni 192S, von 8-11 Uhr im Altstädter Stadthaus, solang» der Vorrat reicht. Preis: 1 Pfund 1,80 Mark. -ohsnststn-Sruftthal, den >0. Juni 192». Des Stadtrat. '.'»««««WMMGMMei'I W,»»!»!! « , Lie KMn bchlichruM vor -MMrlWAsWi Der Auswärtige Ausschuss des Reichstages ! ielt gemeinsam mit dem Reichstagsausschutz zur Aussübrung des Versailler Vertrages am 'Montag eine Sitzung ab, in der die Verträge über die Ausführung der Reparationssachleiftungen besprochen wurden. Staatssekretär Müller gab eine ausführliche Kebsrsicht über die Sachlei- stungsverlräge. Es bandele sich bierbei um fol- gende Abkommen: I. Wiesbadener Abkommen, 2. das Demelman - Abkommen, das zwischen Deutschland und der Reparationskom- misnon abgeschloffen sei und den freien Verkebr mit denjenigen alliierten Mächten mit Aus- nabme Frankreichs einsübre, die dem Abkom men beitreten, und 3. das Gillet- Abkommen, das die Anwendung des Bemelman-Abkommens aus Frankreich und die dadurch bedingte Abände- rung des Wiesbadener Abkommens regle. Das Wiesbadener Abkommen, das jetzt der französischen Kammer vorliegt, habe An- griffe von der französischen Industrie erfahren. Auch habe die Reparationskommission gewisse Bedenken gehabt In wirtschaftlichen Kreisen störe vor allem der mit dem Wiesbadener Ab kommen verbundene Zwang zur Errichtung von Anforderungsverbänden, die eine Abwicklung der Sachlieferungsleistungen zu schematisieren und zu bureaukratisieren drohen. Deshalb habe man den freien Verkehr zwischen alliierten Bestellern und deutschen Lieferern vorgezogen, hierauf beruhe nun das Bcmclman-Abkommen- Als die ses Abkommen paraphiert worden sei, sei in Frankreich der Wunsch nach einem gleichen Ab kommen entstanden. So sei das Gillet-Abkom men entstanden. Der Vorzug des Bemelman- Ubkommens, wie des Gillet-Abkommens gegen über dem Wiesbadener Abkommen beruhe dar in, dass die Verpflichtung des mühevollen Aus baues einer deutschen Lieferungsorganisation durch den freien Verkehr ersetzt sei- Abg. Dr. Helfferich (D -R.) wandte sich gegen die Aufrechterhaltung der deutschen Vorschntzleistnng in Sachleistungen gegenüber Frankreich. Auch das Vemelman-Abkommcn ledne er ab, weil es eine Erweiterung, statt einer Einschränkung der Rcparationsverpflich- tungen mit sich bringe. Der Betrag von 1450 Millionen Goldmark Rcparcüionsexport nehme über 40 Prozent unseres gesamten Eiports wea. Dadurch werde die Beschaffung der not- wendioen Devisen für die Einfuhr von Lebcns- m-ttcln und Rohstoffen aufs äusserste gefährdet. Staatssekretär M üller hielt die Gefabr missbräuchlicher Ausnutzung der Abkommen zum Zgveck oer Wiederausfuhr für gering- Sollten wir aber dadurch doch wirtschaftliche Schädi gungen erfahren, so könnten wir die Abkommen kündigen- Äbg. von Raumer (Dtsch. Vp) fragt, ob sich nichterfüllte Sachlieferungen in Gold leistung verwandelten- Ein Regicrungsvertre- tcr betont daraufhin, dass dies mir dann der Fall sei, wenn die Lielerung aus Obstruktion nicht erfolgte. Abg. S t a in p f e r t Soz.) hält die Be- denken des Abg. Heliferich für unbegründet- Abg. D a u ch (Dtsch- Vp ) bemängelt das Wiesbadener Abkommen und betonte, dass Frankreich dadurch eine'Option auf unbestimmte Güter und Mengen erwerbe, ohne verpflichtet zu sein, sie abzunehmen. Der jetzt durch die Abkommen vom 2. und 3. Juni geschaffene freie Verkehr sei an sich ein Vortsil, aber einig« Einzelheiten dieser Abkommen seien sehr be denklich. Abg. Dr- Reichert (D-N.) wider sprach der Auffassung, dass die Reparations- ausfubr freie Exportgeschäfte, fördere- Der Hauptfehler der Rathenauschen Reparattonspolitik sei die freiwillige Acbernahme von Mehrlei stungen- Die drei verschiedenen Verfahren des Reparationswarenverkehrs - sollten vereinheitlicht werden. Abg. Gotkein (Dem ) ist der Mei nring, dass die l450 Millionen Goldmark Sach leistungen von der Entente gar nicht abverlangt werden könnten, weil die französische Industrie entgegen den Wünschen der französischen Ge- schädigten eine solche deutsche Massenlieferung für den Wiedaraufbau keinesfalls zulassen würde. Die drei Sachlieserungsabkommen stellten das kleinere Uebel der Reparation»« nenpflichtung dar und seien arrs diesem Grunde nicht an- greifbar- Abg. Becker- Hessen (Dtsch. Vp ) warnt« davor, bei Beurteilung der Sachlieserungsab- kommen sich auf das Gebiet der Hoffnungen zu begaben, dass diese Abkommen von der Ge- gcnseite gar nicht in vollem Umfange ausge- nüht werden würden- Zum Schluss beantwortete noch der Reichs minister des Aeusseren, Dr- Rathenau, in teilweise vertraulichen Ausführungen mehrere Anfragen. U- a- betonte er, dass die SaMie- fcrungsabkommen die deutschen Verpflichtungen nicht erweitern- Sie bedeuteten eine Degrcn- zung der Bürde des deutschen Volkes- In der Abstimmung wurden die Sacklics«- rungsabkommen gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartci vom Aus- wärliaen Ausschuss angenommen- Eiie KM ««ferm? Der Londoner Berichterstatter der „Ehicago Tribune" glaubt mitteilen zu können, dass Frankreich in Kürze ein« neue Konferenz ein- berufen werde, um ihr den Plan über eine ge genseitige Annullierung der interalliierten Schul den vorzulegen. Man bösst, dass dieser Plan Frankreichs eine grosse Beteiligung Deutsch lands am Wiederaufbau der verwüsteten Ge biete in Gestalt von Sacblieferungcn und Ar beitskräften vorsiebt. In englischen und ame rikanischen .Kreisen stelle man dem Grundgedan ken nicht unsympathisch gegenüber, aber in ame rikanischen Kreisen werde nach wie vor die An sicht vertreten, dass ein solcher Vorschlag von Frankreich ausgellen müsse- Es ser nickt ein zusehen, warum die Vereinigten Staaten Frank- reich einen Schuldenerlass gewähren wollten, wenn dieses nach wie vor Deutschland zwin gen »volle, ihm jeden Pfennig zu zahlen. Cs wird die Meinung ausgesprochen, dass der jüngste Besuch der Studienkommission amerika nischer' Bankiers in Paris die französischen leitenden Kreise zri diesem Entschluss veranlasst habe. Me LMmr MmMkitk tu. London, 20. Juni. Frankreichs Teilnahme an den Bespreckrnngen mit Russland im Haag, die nunmehr endgültig zugesagt wurde, ist »in Ergebnis der Unterhandlungen zwischen Lloyd George und Poincaree. Bei der am Montag stattgefundenen Zusammenkunft der beiden Premiers wurde die Frage des französisch-englischen Paktes erörtert. Der eng- lische Standpunkt ist nach wie vor der, dass alle schwebenden Fragen, sowie die des nahen Ostens und Tangers endgültig geregelt werden müssen, bevor der Vertrag abgeschlossen werden kann- Wer NerMslei. tu. Berlin, 19. Juni. Gemäss dem Räumungsabkommen wurden die Eisenbahnen sowie die Post-, Telegraphen- und Fernsprech - betriebe gestern um 6 Ubr in Polirisch-Ober schlesien den Polen übergeben. In der letzten Rächt ist der neue Fahrplan in Kraft getreten- Die neue Zollgrenze tritt beute in Wirksamkeit. Die deutschen Zollbeamten nehmen an der neuen Grenzlinie sofort ihren Dienst auf- Heute vor- mittag 10 Uhr 40 Minuten fand in Oberglo- gau und gegen l2 Ubr in Kreuzburg der Flag- genwcchscl statt- Damit sind diese Gebiete wie der unter deutsche Regierungsgewalt getreten- Die französischen Truppen sind beute vormit tag aus Kattowih abgerückt. Morgen beginnt die Räumung der zweiten Zone- Am 20. Juni werden die Abstimmungspolizei und die Ge- meindewachen ab gelöst. Am 21. Juni erfolgt der Einmarsch der deutschen bezw- polnischen Truppen- Am 22. Juni werden diese Gebiete ; von interalliierten Truppen verlassen. Einen j Tag später ziehen deutsche Truppen in Leob- i scbütz und polnische Truppen in Königshütt« f ein. Ser ReWtig Ster die HettMMlW. Berlin, 19. Juni- Präsident Löb« eröffnet die Sitzung- Angenommen wird ohne Aussprache ein Antrag aller Parteien über die Sicherung beweglicher Sachen in Oberschlefien. Darnach ist das Reich befugt, diejenigen be weglichen Sacken, die aus Anlaß der Abstim mung oder der Besetzung Schlesiens ganz oder teilweise aus öffentlichen Mitteln für Zwecke der im Abstimmungsgebiet untergebrachten in- teralliierten Kommissionen und Truppenteile von» Reich, den Landern und schlesischen Ge meinden usw. beschasst worden sind, einstweilen in Besitz zu nehmen. Dia Regelung de» Verkehrs «it Getreide. Auf der Tagesordnung stedt dann der Ge setzentwurf über die Erhebung einer Getreide umlage im Erntejahr 1922. Es soll wie im Jahre 1921 eine Getreideumlage in Höhe von 2,5 Millionen Tonnen erhoben werden- Abg. Krätzig (Soz.) nennt den Wider stand der Landwirtschaft gegen die Getreidc- umlage einen öffentlichen Skandal. -- Die Schuld an den hoben Getreidcpreiscn trägt durchaus nicht di« Landwirrschast allein, auch der sogenannte „ehrbare Handel" trägt sein gerüttelt Mass Schuld. Wir wer den im Ausschuss im Sinne der Regierung an die Vorlage Herangehen. Der an sich sym pathisch« Gedanke, den Brotpreis nach der Bedürftigkeit des Verbrauchers zu differenzieren, lässt sich bei dem gleitenden Stand unserer Mark leider nicht durchführen. Wenn das Brot 50 Mark kostet, dann müssen Hunderttausend« in Deutschland glatt ver hungern- Daan kommt der Bürgerkrieg. Abg. Dr. Roesick « (D -R.) bedauert dis Voreingenommenheit der Sozialdemokraten gegen die Landwirtschaft- Es ist keine Rede davon, dass die Landwirte die Weltmarktpreise fordern. Wenn die Weltmarktpreise tatsächlich eintreten würden, dann wird gerade die Land wirtschaft in die schwierigsten Verhältnisse kom men. Der Krieg bat uns gezeigt, dass die Zwangswirtschaft am wenigsten geeignet ist, die 'Produktion zu steigern Wir müssen die Produktiv« fteig»rn, ferner dafür forgen, dass jedermann sein aus- reichendes Vrotquantum erhält, und vor allem müssen wir uns vom Auslände frcimachen, denn das will uns vernichten- Sobald der Awang aufhört, hebt sich die Produktion. Dieses Ge setz ist völlig abwegig. Cs bringt uns kein verbilligtes Brot, sondern ein verteuertes- Sie können machen, was Sie wollen, Sie können den einzelnen Landwirt nicht zwingen, dieselbe Menge Getreide anzubauen wie früher- (Zuruf links: Sabotage!) Hat der Vorredner nicht osten zum Bürgerkrieg aufgefordert? Man bat der Landwirtschaft an massgebender Stelle die Zusage gegeben, dass es die letzte Umlage sein solle- Die Reichsgetreidcstelle ist noch bis 31. Oktober voll eingedeckt. Daher braucht man eine Million Tonnen weniger für das neue Erntejabr- Auch mit Rücksicht auf den schlech ten Saatenstand lässt sich die Umlage in der geforderten Höbe nickt durchführen- Schuld an der Verteuerung ist die Entwertung der Mark infolge des Krieges und der Erfüllungspolitik- Der Redner begründet sodann di» Interpella- tion der Deuischnationalen, die die Regierung fragt, welckc wirksamen Mittel sie zur Siche rung der Vrotversorgung anwendcn will- Wir lohnen die Gvtretdeamlage ab. Wird sic angenommen, dann mögen ihre Be fürworter die Verantwortung für die Folgen übernehmen- Abg- Horn- Stettin (Unabh.) nennt die Zwangswirtschaft eine Notmassnabme. Er for- dert eine Erhöhung der Umlage von 2^ Mil- lionen Tonnen auf 4s^ Millionen Tonnen. Ein Vertagungsantrag des Abg. Kopsch (Dem.) wird angenommen, da die mei sten ^Fraktionen noch Sitzungen abhalten wollen. Rächst« Sitzung: 20. Juni- kiMirtschist mst SktniitWlM tu. Berlin, 20. Juni. Wie die Tele- grapben-Union erfährt, betrachtet man in füh. renden landwirtschaftlichen Kreisen die Vorlage der Getreideumlage durchaus leidenschaftslos. Man besitzt volles Verständnis für die Rot- wendigkeit der Sicherung des Brotgetreides für die großstädtische Bevölkerung, aber die Tat- sacke, dass diese Frage durch Krisengerückte und Auflösnngsnachrickten parteipolitisch ausgenutzt wird, bedauert man. Der Kernpunkt des Pro- blems ist die Festsickung des von der minder bemittelten Bevölkerung erschwinglichen Preises für das Brotgetreide Dieses Bestreben wird von der Landwirtschaft als durchaus gerecht fertigt angeseben, aber sie lehnt abenso scharf den Plan ab, die Verbilligung des Brotgetrei des durch «ine Sonderbesteuerung der Land- wirtsckafft cnrfbringen zu lassen- Die Umlag« ist ja dock eine Sonderbesteucrung der Land- wirtlckast, eines einzelnen Beruses- Rack Auf fassung der Landwirtschaft sollte anstelle d«r Umlage eine alle Berufe gleichmäßig belastende, besonders die bemittelte Bevölkerung treffend« Kostcnumlage treten- Die Sicherung der Ge- treidcmenge für die Reichsgetreidestelle liesse sich leicht erreichen, wenn inan beute zwar die Um- läge bewilligte, ihr aber einen Paragraphen mit aufschiebender Kraft binzusügt, wonach die Umlage nur dann Antritt, wenn zu einer be stimmten Frist nicht der Reicksgetreidestclle die angeforderten Mengen von der Landwirtschaft geliefert würden- ErWm der Mertiirist tu. Berlin, 20. Juni. Die Wirtschaft, liehe Entwickelung der letzten Wochen bringen der Reicksbabu neue Ausgaben persönlicher und sachlicher Natur. Wie bereits in der Oeffent- lickkeit bekannt, fielst eine Reuregelung der Be- amtengehältcr und Arbeiterlöhnc bevor. Außer dem ist in den allernächsten Tagen mit einer weiteren starken Erhöhung der Materückpreisc zu rechnen, die sich insbesondere auf Kohlen und Eisen — zwei der wichtigsten Gebrauchs gegenstände der Reichsbahnen — bezieht- Wäh rend von einer Erhöhung der Personentaris« mit Rücksicht auf den augenblicklich starken Lr- holungsreiscverkehr Abstand genommen werden soll, werden die Gütertarife, sowie Tier- und Expreßguttarife zum 1. Juli 1922 um 25 Prozent erhöht werd«,.