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Dresdner Journal : 18.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-18
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 18.03.1896
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irten c Rcchtsverhäü. betreffend; Se- Zchlußerllärung a Theuma ua» ottengrün auch > Gen, Petition die Volksjchul- , an die Petition ie Jmmobiliar- sfend; Kirchen- >ererrichtung der luptmannjchast; und ZIchiedge >cißig, Petition - und Wegban- trefsend; Loui» Elterlein, Peti- s-ine- Grund- Orlsverein sür lition des Ber- rweiterung und pandelskammer S Elster-Saalc- s Elstcr-Saalc- tadtverordncteir >eS allgemeinen obiliar-Braild- t Ferd, Möhler, istenbrandcr rc. ffend; Komitee Eingabe, die m betreffend; in Erbauung mbach i, B; zur Petition n von Nixdorf bnitz und Alt- Gemeindevor- i in Hormers- Gemeinderate» in Thalheim; ing der E iltig- instellung der sijchen Staats- Sden, Petition ithale; Haus- n, die Sicher nd, die hilfs- otwendige ren, und n. estgestellt, handels- ete Prüs- 'rlich jein id Lehrer ;i, dessen rde, und igen wer- llung des 'g abgc- i vv» M, mmissare ermäßigt Spezial- tellung >n etwa kleineren öglichen. heS mit »tragt, tebcein- lligen. > dafür ie land- olle die nst nur » was <r, daß ebenden -ilse z- « land- damit ommen Fach- «r ge- »chüler sei er- , svdaß Halten, »ie er st au«, » diese irovfen » doch Vervs-pretai Für Dresden oirrteftährkich » Mark dvPs, bei den Kais«, lutz deutschen Postanfialte» diertrliährlich «Mart; anher- halb de« Deutschen «eiche» Pop- und Etempeltnschla». Einzelne Rammern: 10 Ps Erstherne«: Tt^ich mit «usuatzme d« Kann. »ad Feiertage ab«,»» Feraspr.»,schl,h.«r.1«^ Dresdner Journal. O64 Mittwoch, den 18. März, abends. >nküa»t«u«g»,ebürrear Für den Kaum einer aesval- tenen Zeile kleiner »christ SV Pf. Unter „Eingesandt- die Zeile SV Pi Bei Tabellen- und Zisfernsatz entsprechender Ausschlag, Her, «»»eher: Königliche Expedition de« Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr. «0. Gernspr.-Anschluß: «r1!»»L. 18S6. Amtlicher Teil. Tre<Ae«, 18. Mürz. Ihre Kaiserl. und König! Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August, Herzogin zu Sachsen, ist gestern nachmittag 6 Uhr 5." Miu. auö Briinn hierher zurückgekehrt. SrneuKvugen, versetzimßeu rc. im öffentlichen Tieufte. Tepartemeat »er Finanzen Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern. Befördert der Obcrgrenz- lontroleur Voigt unter Belassung des Titels Obcrkontrolenr zum Vorstande des Nntersteueramtes Glauchau, der Zollein- nchmcr l. Kl Thierig unter Belassung des Titels Oberkontro- leur zum Vorstände der Zollabfertigungsstelle am Bahnhose in Ehenmisi, der Hauptamlsassistrnt Friedrich unter Beilegung deS Titels Oberkonlroleur zum Einnehmer bei dem Nebcnzokl- amic I VoiterSreuth, derOberkontrolassistent Wougk zum Ober- grenzkontroleur in O.bernhau, der Unterstcuercinnchmer und Zolleinnchmer 2. Kl Schürer zum Afsistenten bei dem Haupt- zollamlc Leipzig, der Untcrstcucreinnehmer und Zolleinnchmer 2. Kl. Käppler zum Assistenten bei dem Hauptzollamte Leipzig, der Untersteueramtsafsistent Kliemaud zum Assistenten bei dem Hauptslcucramte Freiberg, der RcbenzollamtSajsistent Stein zum Assistenten bei dem Hauptsteueramte Dresden, der Obcr- stcueraufscher Weiße zum Oberkoiitrolassistenten in Plauen, der Stcueraufseher Pflug zum Einnehmer bei dem Unterstcuer- amtc Stolpen, der Steucrausseher Mutze zum Einnehmer bei dem Untersteueramte Werdau, der Stcueraufseher s. d. B. Balzer zum Einnehmer bei dem Untelsteueramte nnd Nebenzoll- amtc II Johanngeorgenstadt, der Grenzaufjcher f. d B. Renner zum Einnehmer bei dem Untcrsteueramte und Nebenzollamte II Oberwiesenthal, der Grenzaufjcher s d B. Bi el eck zum Assi sienicn bei dem Unterstcneramte Riesa, der Grcuzausscher Schncrr zum Assistenten bei dem Nebenzollamte I Tetschen, der Greuzaufseher f. d. B Mey zum Einnehmer bei dcmNebcn- zollamte II Brambach, der Steuerausseher Opell zum Ober- grc.izausschcr in Frauenstein. Versetzt: der juristische Hilfsarbeiter lei dem Hauptsleuer- amte Dresden, Assessor Zenker zur Zoll- und Steuer-Direktion, der juristische Hilfsarbeiter bei dem Hauptzollamtc Schandau, Assessor Böttner zum Hauptsteueramte Dresden, der juristische Hilfsarbeiter bei dem Hauptsteueramte Plauen, Assessor vr. Dictzc zum Haurtzollamtc Schandau, der HauptamtSafsistcul vr. zur. Merkel von Freiberg nach Leipzig, der Unlerstcuereiunchmer Dittrich von Stolpen nach Ncnstadt, der Oberkontrolassistent Ehrbardt von Planen nach Dresden, der Obergreuzaufsehcr Zetzsche in Frauenstein als Obeisteueraussehcr nach Lommatzscb. Pcnjivnirt: der Unlcrstcueramtövorstand Oberkonlroleur Schill in Glauchau, der HauptamtSafsistenl Obcrkontrolenr Vcrlohreu in Leipzig, der Untersteuereinnehmer Galle in Neustadt, der Untersteuereinnchmer Kutzscher in Werdau, der Steucrausseher f. d. B. Werner in Dresden, der Stcueraufseher PolUc in Zwickau, der Steucrausseher Zippel iu Frauenstein, der Stcueraussehcr Blumbergt r in Sayda, der Amtsdirncr Hansen in Dresden. Gestorben: der juristische Hilfsarbeiter bei dem Haupt - fteuer.imtc Dresden, Assessor vr. Kluge, der Hauptamtsassistent Krieger in Leipzig, der Hauptamtsassistent Meißner in Dresden, der Hauptamtsassistent Glausch iu Zwickau. Departement deS Kultus und öffentlichen Unter- 'lchts. Zu besetzen: die neuzubrgründcnde (4 ) Lehrerstelle an der oberen Schule zu Crottendorf. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1VV0 M. Jahresgchalt bis zum vollendeten 26 Lebensjahre, 1100 M. vom 27. bis 30. Lebens- jalire, 1300 M vom 31 bis 35. Lebensjahre u. s w bis zu einem Erhalte von ev. 2000 M. nach der einzusührcndcn Staffel; außerdem 180 M. Wohnungsgeld an einen ver- heiralcteu, 100 M an einen unverheirateten Lehrer. Vor schriftsmäßige Bewerbungsgcsuchc sind bis zum 31. März an den K Bezirksschulinspektor Schreyer in Annabcrg einzureichen; - die dritte ständige Lehrcrstelle in Liebfchwitz. Kollator: die oberste Schulbehöide. Einkomiuen: 106» M. Gehalt und 100 M Wohnungsgeld. Gejucht sind unter Beifügung sämt licher Prüfung-- und AmtSführnngSzcugniste bis zum 7. April bei dem König!. BczirkSfchnlinfpcktor Schulrat Lohse in Zwickau einzureichen. Im Geschäftsbereiche des evangelisch-lutherische» LanVeSeonsistorinmS wird demnächst folgende Steve er ledigt: Tas Pfarramt zu Rathewalde (Pirna) — Kl. I — Collator: Das evangelisch-lutherische Landeseonsistorinm. Hierüber ist noch zu besetzen: das Pfarramt zu Nafsan (Dippoldiswalde) — ul. lll — Collator: das evangelisch lutherische Landeseonsistorinm Dagegen wurden an gestellt bez. befördert: Friedrich Wilhelm Richard Scheer, PredigtamtScandidat, al- HilsSgeist- Limss und Wissenschaft. König!..Konservatorium. Im Gewerbehaussa-rle fand gestern als achte Prüfungsaufführung das sogenannte Schlußkonzert des Konservatoriums statt. Se. Majestät der König wohnten einem Teil desselben bei, Ihre König!. Hoheiten der Prinz Georg und die Prinzessin Mathilde waren während des ganzen Abends anwesend. Die Vor träge in diesem Konzert brachten kein besonders starkes Talent in die Erscheinung, aber es ergab sich ein sehr erfreuliches Durchschnitts naß der Leistungen, was sür die Wirksamkeit der Anstalt die allerbeste Empfehlung bedeutet. Aus der Kompositionsklasse Draeseke stellten sich zwei Schüler vor, Hr. Dönöröaz mit einem Symphoniesatz und Hr Gabler mit einem Konzertsatz für Trompete mit Orchester. Beide Stücke bekundeten hübsches melodisches Empfinden; daß das zweite schon etwas mehr gelungen war, erklärt sich durch die leichter zu behandelnde freie Form eines KonzertinoS. Die Gablersche Komposition wurde von Hrn. Meyer (Trompctenklasse Fricke) sehr lobens wert und in der Tonbehandlung geschmackvoll wiedergegeben. Hr Gumpert (Violinklasse Rappoldi) spielte Spohrtz achtes Konzert (Gcsangsscenc) mit kleinem aber beweglichem Ton technisch sicher und musikalisch mit entschiedenem Verständ nis, ja schon mit einer gewissen Freiheit in der AuSdruckS- gestaltung. Der nämliche Schüler beteiligte sich ferner in tüchtiger Weise an der Vorführung der drei letzten Sätze deS Bcethovcnschen Septetts op. 20, sür deren an sprechendes Gelingen neben ihm den Herren Lauterbach, Weber, P Richter, Henker, Stein und E. Hentschel (Zu- sammenspiclklafse Wolfermann) Anerkennung gebührt Frl. Tangel (Klaviertlasse Frau Rappoldi - Kahrer) schloß die instrumentalen Leistungen mit dem Vortrag zweier Sätze des 1-moII-KonzcrtS von ArenSky ab. Die Komposition ist äußerlich so prätentiös wie innerlich fade, arm licher in Pobershau (Marienberg); Ludwig Max Heydrich, Pfarrer in Ottendorf, als Pfarrer in Krögis (Meißen); Ernst Walter Vogel, Prediger in Berlin, als Pfarrer in Sachsen burg (Chemnitz II); Ernst Ludwig Waliher Diestel, Predigt- anltseandidat, als Archtdiaconus zu Dohna und Pfarrer zu Zuschendorf (Pirna). Nichtamtlicher Teil. Über -ie ^rüärnngku -cs Mi»iperS Rr-ini iu d.r gestrigen Sitzung der italienischen Depnticrten- kammer wird folgendes berichtet: In dcr Erklärung wnd zunächst der unglücklichen, aber tapfeien, ohne jede Borbcrcitnng zur Ccklacht geführten Armee in Afrika rin vertrauens und hofsnungcroller Gruß übermittelt. Tann heißt cs in der Eiklärnng, das vorige Kab nett habe nach der Schlecht vom 1 März «rstrns dem Gencral Bald sscra rolle Frechen gelassen ellc Maßregel» zu tieff n. welche tie Lage erheische, einschließlich ter Ausgabe von Adrigat und Kasjala, und zweitens am 8. März den General Baldissrra on- gewüjen, über d-n Frieden unt.r ken günstigsten Bedingungen zu unterhandeln. General Baltisscra vabe telegraphiert, daß er d e zweite neck) nicht abgegangcne Hälfte dcr V rnärkungen nicht mehr benötige Das jetzige Kabinett werde die Friedens- Verhandlungen nut Besvnnenhcit und Würde fortfctzcn. DaS Kabinett glaube, daß es wcitauS vorzuziehen fei, anstatt einen Vertrag abzuschließcn, thatsächlich cine dcu italienischen Inter essen entsprechende Sachlage zu schassen Inzwischen würde» die Feindseligkeiten fortgesetzt werden. Tas Kabinett werde niemals Ausdchnungspolitik treiben und wolle die Eroberung von Tigre nickt „Wenn die Ereignisse uns dahin führe» follten, eine» Friedcnsvcrtrag sestznjetzen, so würden wir keineswegs in dcusclben die Bedingung ausnchmcn wollen, daß wir d>s Proteltorot über Abcssynicii beanspruchen" - Ter Ministerpeäsid nt v.rlangl seiner cine» K edit vo» 140 Millionen Lire durch Aufnahme einer Anleihe im Jnlande, deern Ver zinsung nur zu einem lehr geringen Teile daS Budget der lausende;! Finanzjahres belaße» würde, und ruft die Einigkeit dec Kammer an. „Wir neiden", schloß dcr MiuistcrprSsidtnt, „in dcr auswärtigen Politik wie bisher das weise Ve,haldn be folgen, welches uns diejenigen freundschaftlichen Beziehungen und Bündnisse verschafft har, die wir uncrschüttcrt nnv Iren bewahren werden Wir bitten nicht um Ihr Berti aucn, wir werde» uns bestreben, uns dasselbe zu verdienen." Daß inan sich allzuviel aus diesen Erklärungen entnehmen könnte, wird sich kaum behaupten lassen. Sehr erfreulich ist die offene Erklärung über die Beziehungen zu dem Dreibund. Über das Programm des Ministeriums hinsichtlich seiner Afrikapolitikt aber erfährt man recht wenig Offenbar sind auch noch bei der Übermittelung des Telegramms Unklarheiten untergelanfen. Man fuhrt doch keine Friedcnsunter- bandluugen und setzt „inzwischen" die Feindselig kciten fort! Die Hauptsache ist aber, das; das Parlament offenbar durch die Erklärungen des Ministers, vor der Hand wenigstens, zufriedengestellt worden ist und daß die Kammer die verschiedenen Anliegen des Ministerpräsidenten so gut wie einstimmig ge nehmigt hat. Über den weiteren Verlauf der Kammersitzung wird noch berichtet: Tie Sitzung verlief ziemlich ruhig. Jmbriani begrüßte sehr wohlwollend das neue Kabinett, welches volle Amnestie für die Sozialisten erlassen habe und das afrikanische Verbrechen beendigen werde. Jmbriani erweckt allgemeinen Lärm, indem er Mcnclik lobt, und erklärt weiter, die Drei bundsfrage trenne ihn vom Kabinett. Eavallotti begrüßte im Namen der ganzen äußersten Linken das Kabinett, dessen Programm seine Partei warm unterstützen werde. Sonniuo wollte un zeitgemäß die finanzielle Frage erörtern; seine Rede wurde mit Lärm auf der äußersten Linken und mit Beifall im Zentrum ausgenommen. Mocenni sprach klug unter allgemeiner Aufmerksamkeit. Fortis kritisierte die Kabincttserklärungen betreffs Afrikas, insbesondere den Verzicht auf Tigre und den Vertrag von Utschalli; er meinte, das heiße soviel, wie Eritrea verlassen. Rudini verneinte mit einer Hanvbewegung. und erborgt, aber sie giebt dem Solisten Gelegenheit, sich in mancherlei Spielmanieren zu zeigen. Die genannte Schülerin machte von dieser Gelegenheit einen sür die Hörer angenehmen Gebrauch, sie bekundete flüssiges Passagcn- spiel, gut entwickelten Anschlag und prägnante Melodic- behandlung. In die vokalen Aufgaben teilten sich Frl. Dietel (Klasse Frl. v. Kotzebue) und Frl. Grub (Klasse Frl Orgeni) Frl. Dietel sang die Arie „Auf starken Fittiche" (aus Haydns „Schöpfung") mit wohlklingender Stimme, ruhig beherrschten! Vortrag, Sicherheit in den Verzierungen und musterhafter Aussprache; cS war eine tüchtige, im Stil überraschend getroffene Leistung einer Schülerin, deren keines wegS großer natürlicher Besitz durch eine vortreffliche Er ziehung zu dem irgend möglichen Ertrag vorbereitet worden ist. Frl. Grub trug Leonores große Arie mit Reeitativ aus dem ersten Akte von „Fidelio" mit vieler Wärme vor, namentlich in der Arie selbst die kräftige Höhr ihres Soprans wirksam verwendend. Diese Sängerin ist sür den dramatischen Gesang zweifellos beanlagt. Auch zwei Schüler auS der Dirigierübungsklasse des Hrn v. Schreiner waren im Schlußkonzert thütig, die Herren Kämmer und Gündel, die beide ihre Probe vor trefflich bestanden Mit besonderem Lobe sei auSgestnochen, daß daS Orchester, welches im übrigen von Hrn. Bach mann (Lehrer der Orchesterklaffe) geleitet wurde, gestern jeden erlaubten Anspruch erfüllte, sich insgesamt aus einer Höhe zeigte, die nicht in jedem früheren Jahre von dieser Seite erreicht worden ist P. -- Von neuen Versuchen mit Röntgen-Strahlen wird der „Nat-Ztg" berichtet: Die chemische Fabrik von E A F. Kahlbaum in Adler-Hof hat ein so lichtempfind liches Bariumplatincyanur hergestcllt, daß mit Hilfe des selben die Wirkung der Röntgen-Strahlen auch ohne Zuhilfenahme der Photographie gezeigt weroen kann Eine Zum Schluß erfolgte, wie gesagt, die fast einstimmige Annahme der Forderungen Rudinis. Uber das Verhältnis zu England hat sich weder der Minister noch einer der Abgeordneten ausgesprochen. Die Worte der Freundschaft, die im englischen Parla mente gefallen sind, scheint man also in Italien doch «och nicht ganz ihrem vollen Wert nach ersaßt zu haben! Die Beurteilung dieser englischen Versicherungen durch die Nichtenglünder ist übrigens überall eine fast übereinstimmende. Wenn die „Berl. Pol. Nichr." heute schreiben: „ ... Unsere Anschaung, daß der Vor Koß anglo-ägyptischer Truppen in der Richtung auf Dongola wesentlich als Diversion zur Entlastung der von den Derwischen in der Flanke Gedrohten Italiener gedacht sei, hat durch die am Montag im englischen Unterhause abgegebenen Erklärungen der Regiernngsvertretcr Curzon und Balfour ihre volle Bestätigung erfahren. Beive Kabinettsmitglieder sanden Worte höchster Wertschätzung für das angloitalienische Zu sam mengehen in Afrika und ergingen sich in be redten Lobeserhebungen der von den italienischen Truppen bewiesenen Tapferkeit". — so stehen sie mit einer solchen Auffassung so ziemlich allein da. Ter NeichZtllff und Or. PcterS. Wort für Wort unterschreiben wir den nach stehenden Aufsatz, in welchem heute die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" sich über das be klagenswertc Schauspiel äußert, welches der Reichstag im Gefolbe der Herren Bebel und Richter in den letzten Tagen wieder einmal da: bot. Von dem Verdachte, Thaten wie die dem I^r. Peters vorgeworfenen beschönigen zu wollen, sind wir wohl frei. Aber wenn man diesen Mann der Strafe zusühren wollte, die er verdient, falls das wahr ist, was gegen ihn vorgebracht wurde, so gab cs andere Wege für den Reichstag, als der Ent rüstung eines Mannes zur Folie zu dienen, der die freie Liebe als eines der erstrebenswertesten Ziele be trachtet, dessen Parteiorgane von politischen nnd Fürsten- mördcrn mit kaum verhülltem Entzücken reden. Tas abstoßendste Bild aber gewähren unseres Er achtens jetzt die freisinnigen Blätter, die mit gerungenen Händen darüber jammern, daß dcr Reichs tag Herrn Bebel Gelegenheit zu einem großen Triumphe gcaebcn habe, während cs doch sür die Freisinnigen chHfächlich kann! noch einen schöneren Berus zu geben scheint, als in jeder Weise, nur um ihrem Haße gegen die Regierung zu fröhncn, den Umstürzlern die Stange zu halten nnd ihre vaterlandsfeindlichen Bestrebungen zn unterstützen. Ter Aufsatz der „Nvrdd. Allg. Ztg." hat folgenden Wortlaut: Wenn i»! Reichstag bei der Beratung des Äolonialctats Gelegenheit genommen wird, die Zustände in den Kolonien, das Verhalte» der dortigen Beamten und die Grundjätze, »ach denen diese Beamten von der heimijchen Behörde verantwortlich gemacht werden, dcr eingehendsten Kritik zu unterwerfe», jo ist unseres Wissens noch von keiner Seite, weder innerhalb noch außerhalb des Hauses, dagegen jemals eine Einwendung ge macht worden. Mit Bezug aus die dreitägige Debatte über den „Fall Peters" bemerkte ausdrücklich von konservativer Seite Gras zu Limburg-Stirum, daß es sehr nützlich sei, die Kolonial sachen im Reichstag zu erörtern und Tinge, die in dcn Kolonien mangelhaft feie», zur Sprache zu bringen; denn diese große Öffentlichkeit dcr Dinge lehre, zu finden, wo Fehler feie» und dicje Fehler zu korrigicien. Dieser Auffassung hat sich der Hr. Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe iwplicito dadurch angeschlagen, daß iu der vorgcbrachten, vom Reichstage erörterten Sache eine neue Unter snchung augcordnct wurde. Tiefe Untersuchung wird ergeben, Ivas an den gegen vr Pctcrs vorgcbrachten Beschuldigungen etwa Wahres sein mag. Vorderhand bestehen zu Recht die Worte, mit denen der Abg Fehr, v Manteussel seine Be merkungen zur Cache beschloß: „Ich bin dcr Ansicht, man sollte die vonr Hrn. Reichskanzler in Aussicht gestellte Untersuchung abwarten; man sollte einen Mann, wie Hr». Vr. Peters, der doch unleugbare Verdienste um unsere kolonialen Bestrebungen Htttorffche Röhre von einer Lustverdünnung -- etwa nun Druck lag in einem schwarzen Pappkastcn cingeschloffen. Wurde» in dieser Röhre mit Hilfe eines sehr starken JnduktoriuinS Kathodenstrahlcn und die von thnen ver ursachte grüne Phosphoreszenz des Glases erzeugt und gleichzeitig ein mit Bariumplatincyanur auf einer Seite überstricheiier weißer Papierschirm vor die der Kathode gegenüberstchende Wand des Kastens gehalten, so erblickte man, wenn der Raum verdunkelt wurde, auf dem Schirm einen Lichtschein von beträchtlicher Helle. Brachte man nun Gegenstände, die für Röntgenstrahlen teils durchlässig, teils undurchlässig sind, zwischen die Kastenwand und den Schirm, so sah man aus letzterem deutliche Schattenbilder der undurchlässigen Teile jener Gegenstände Vor einem Portemonnaie mit zwei Münzen und einem Ringe darin unterschied man deutlich Bügel, Schloß, Münzen und Ning als Schattenbilder, während eine Metallschablone, aus welcher das Wort „Röntgen-Strahlen" auSgcschlagen war, diese Schrift klar erkenntlich, hell aus dunklem Grunde zeigte. Hielt die den Schirm regierende Person ihre Hand zwischen Kastenwand und Schirm, so erschien in bestimmten Umriffen die bekannte Silhouette der Knochen hand auf dem Schirm. Besonders scharf war der Knochen inhalt des Daumens und dcr Mittelhand zu sehen. Diese einfache Anordnung gewährt also dem Ehirurgen das Mittel, sich sofort und in der einfachsten Art, von der Stelle, an der ein Fremdkörper sitzt, Rechenschaft geben zu können. Tie Methode ist im Grunde genommen die nämliche, welche Professor Salvioni in Perugia anwendet. Da man von weiteren Erfolgen diese« Gelehrten nichts gehört hat, ist zu vermuten, daß ihm das überaus licht empfindliche Bariumplatincyanur nicht zur Verfügung stand, dessen Herstellung nunmehr in der Kahlbanmschen Fabrik gelungen ist — Eine umfangreiche Verwertung der Röntgen-Strahlen wird demnächst im städtischen Kranken hause zu Altona erfolgen Die dortigen Gemeinde behörden haben l SOO M zu Probeversuchen mit Röntgen hat und der Leistungen auszuweijen hat, die nicht geringe sind — man sollte den erst hören! Die Ehre eines deutschen Mannes, ohne ihn gehört zu haben, im dentjchen PaUamente einfach zu töten, daS ncnne ich unerhört, und das werden meine Freunde nnd ich gewiß nicht milmachen." Leider nicht mehr ganz „unerhört", aber sehr betrübend für die Freunde einer Gesellschaftsordnung, in welcher Recht nnd Gerechtigkeit geschützt nnd aufrechterhalten werden sollen, ist die Rolle, welche dcr „öffentliche Ankläger" bei dieser Ver urteilung eines Mannes, der sich nicht verteidigen konnte, hat spielen dürfen. Wer ist denn dieser Bebel, der sich anmaßen darf, zu sage», er trete gewlijermaßt» als Staatsanwalt aus nnd halte sich um so nichr verpflichtet, „alles" im Reichstag vorznbringcn, da daS sonst von keiner andere» Seite geschähe. Dieses Bebelsche „alles' ist leider erst am Schluß der drei tägigen Reden vom Grafen zu Limburg - Stirum in nach folgender Weise gekennzeichnet worden: „Tie Methode Bebel operiert nach folgendem Rezept: man nimmt »»bescheinigte und nicht erwiesene Dinge, nimmt an sich wahre Dinge dazu, reißt Teile davon heraus, läßt das übrige weg, gruppiert das alles geschickt, wirst Schlaglichter daraus, nimmt dann das so her- gestellte Bild als seststehend an und hält daraushin eine do» nernde Philippus über die Schlechtigkeit." Es läßt sich wohl annchmen, daß Graf z» Limburg- Stirum auch außerhalb feiner Partei noch zahlreiche Genossen zählte, welche gleich ihm das Wesen der seit so vielen Jahren geübte» »nd stets sich gleichbleibendcn Bebelschen Methode kannte». War es also angezeigt, diesen! professionellen Ver dächtiger unserer Armee, unseres Beamtentums, un serer ganzen bürgerlichen Gesellschaft cine» solche» Ein fluß aus die ganze Behandlung der zur Debatte ge stellten Angelegenheit zu gestatte»/ Sollte sich in dcr Bersamm l»ng ein einziger befunden haben, der dem Hrn Bebel, wenn er mit seinem aus allen Ecken und Winkeln zujaminengetlaubten Anklagemalcrial anrllckte, die Absicht zutraute, Mißstände in dcr ttolonialverwaltung deswcgcn vor die Öffentlichkeit zu bringen, damit sür künftig Abhilse geschaffen werde und Besserung ein trete? Und wie herrlich kleidete doch dcu sozialen Umstürzler Bebel, dcr jetzt ein Menschenalter hindurch die bürgerliche Sitte nnd Sittlichkeit als Brauch einer verkommenen nnd verrotteten Bourgeoisie brandmarkt, wie herrlich steht diesem Mann die Rolle eines Vorkämpfers, Befchützers und Rächers dieser bürger lichen Moral! Ja, er erdreistet sich zu der Behauptung, daß er allein cs wage, als Anwalt und Verteidiger von Recht und Sitte auszutreten, da andere aus blasser Mcnjchenfurcht es nicht zu thun gewagt haben würden. Tie Frage, was vr. Peters etwa gesündigt haben mag, kommt hier gar nicht in Betracht Es genügie, daß der Be schuldigte nicht gegenwärtig jein konnte in der Verjammluug, die sich als Tribunal konstituierte, uud daß der Ankläger der selbe Bebcl war, der, das Kapitel der angeblichen Soldaten- mißhandlungcn als Spezialist behandelnd, zehnfach wider legte Unwahrheiten unverdrossen uud dreist weiter behauptet, um jedem Empfänglichen ein vernehmliches „Trau, schau, wem ?" nahcznbringen. Als einen heiteren Punkt in der sonst wenig erfreulichen Debatte darf man vielleicht die Ironie des Schickjals bezeichnen, wodurch Bebel wider Willen gezwungen wnrde, sür die sonst aus jede Weise von ihm geschmähte Armee ein dcr Wahrheit entsprechendcs Zeugnis zu provozieren. „Diejenigen Herren", äußerle der Abg Frhr. v Man t eufse l, „deren Ramen Sie in den letzten Sitzungen unausgesetzt rühmend nnd lobend erwähnt haben — ich nenne nur Hrn v Wißmann, Hrn. v. Bronsait Hrn v. Bülow, Hrn. v. Franzois —, das alles sind Berufs soldaten, die haben Ihre Zufriedenheit und Ihr Lob geerntet, und ich meine, daß zukünftig die Herren die Kolonialverwaltung wohl unterstützen werden, wenn mehr bisherige aktive Militärs dort Verwendung finden werden " Tcm stimmte Hr. vr. Lieber bei: „Dem Satz, daß wir mehr disziplinierte Offiziere nach Afrika schicken sollen, will ich nicht widersprechen. Ich für mein Teil habe gar keinen Gr iid, einen Offizier an diesem Platze zu perhorrcszieren, habe im Gegenteil die Anschauung, daß dcr Offizier vermöge seiurr Bildung und Erziehung sich wohl in Zucht zu halten weiß Wir Haden jederzeit die Ritterlichkeit dcr Militärverwaltung und aller ihrer Organe anerkannt." Lagesgeschichk. Trcs-cn, März Sc. Majestät der König geruhten heute vormittag von I! Uhr an dem Bild hauer Scffner-Leipzig behufs Modellierung einer Büste eine Schlußsitzung im Königl. Rcsidcnzschlosie zu ge währen. — Ihre Majestät die Königin zeichneten heute vormittag H12 Uhr die Feier der Eröffnung des Jahrmarktsbazars des Lehrerinnenheims in Meinholds Sälen mit Allerhöchstihrer Gegenwart aus. — Zur heimgen Königl. Tafel ist dcr Fürstlich Hohcnzollernsche Hosmarschall a. D. v. Arnim mit Einladung ausgezeichnet worden. Strahlen bewilligt. Man will die im Krankenhause vor handcncn Apparate vermehren, um die Röntgen-Strahlen im Dienst der Ehirurgie zu verwerten. — AuS London wird dcr „Voss. Ztg." berichtet: Dem l)r. Hall-Edwards in Birmingham ist cs gelungen, die Röntgen-Strahlen ganz durch den Körper eines Er wachsenen dringen zu lassen und das Rückgrat und Rücken mark von vorn abzuphotographiercn I)r. Hall-Edwards ist auch so weit gelangt, mittels der Röntgenschen Strahlen in Zeitungen versteckte, mit Siegelwachs umgebene Münzen zu entdecken, wie man sie häufig verbirgt, um Porto zu sparen. Mit seinem Apparat kann er Gegenstände er kennen, auch wenn sie hundertfach mit Papier umschlungen sind. — Auf dem Gute Eams Hall in Hampshire hat man in einem alten Schrank ein Packet wertvoller Büchcr aufgefunden. Unter ihnen befinden sich einige Eartons, die von 1474 bis 1494 datieren. Sie sind sämtlich trotz ihres Alters wohlrrhallen Tie Einband decken sind allerdings etwas von Würmern zernagt, die Blätter selbst sind aber so weiß und rein, als ob sie eben auS der Druckerprcffe kämen Eine der ältesten Earton- schen Ausgaben ist „Justinians Law" Dieses Buch scheint kaum geöffnet worden zu sein. Vor wenigen Jahren er zielte die zweite Auflage dieses Werkes in London einen Preis von 1000 Pfd Sterl. * Die französische Wochenschrift „EoSmoS" bringt eine Nachricht, die, wenn sie sich bestätigt, von großer Bedeut ung sür die Tropcnhygienc zu werden verspricht. Vr. Maurange in Paris soll nämlich ein specifischeS Heilmittel gegen Malaria gefunden haben. Das selbe besteh« in dem Extrakt einer mimosenartigen Pflanze (Jnnvslea tdbrituxa), auch unter dem Namen Ealaya be kannt Maurange habe 9 Fälle von Malaria an Personen, die au« Tonkin und au« Madagaskar zurückkehrten, mit diesem Mittel behandelt Er habe da«srlbe in Sinip in Tosen von 15 8 in je 8 Stunden oder alle 2 Stunden
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