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Bestellungen w»rden in unserer Seschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. n«. 118 24. Mai 1939 107. Iak-sa-S Görings Appell an den Luftschutz 15 Millionen stehen heule bereit Generalseldmarschall GSrlug weihte die Luftschuhschule Höh-.-p!:»k1 und Abschluß des ersten groszdcutschcn Amtsträgerappclls des Rcichslustschutz. bundcs bildete die Einweihung der Reich sluft- schutzschule in Berlin-Wnnnsce, die der Gründer des RcickSluflschuübundes, Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschnll Göring, in feierlicher Weise vvrnahm. Dabei wurden von ihm 200 Fahnen geweiht, die die Männer des Reichs» lnstschutzbundcs zu stets hilfsbereiten, und «neigen» nühigcm Einsatz für die Allgemeinheit mahnen sollen. General v. Schröder Präsident des RLB. Im Verlause der feierlichen Uebergabe wurde bekannt gegeben, das; Generalfcldmarschall Göring den General leutnant von Roques auf dessen Antrag vom Amt als Präsident des Neichslnftschutzbundes entbunden habe, daß seine wertvolle Erfahrung dem Neichsluftschutzbund jedoch dadurch bewahrt bleibe, daß Generalleutnant von Nogues als Ehrenpräsident enge Fühlung mit der Luftschutzarbeit behalten wird. Zum neuen Präsidenten ernannte der Fübrcr .den bisherigen Vizepräsidenten, General der Flakartillerie von Schröder. Im Waldgelände vor dem eigentlichen Lehrgebäude und dem Siabsgebände dieser „Hochschule des Luftschutzes" in Wannsee hatten die Ehrenbereitschaften aus allen Gauen des Reiches mit den umhüllten Mahnen Aufstellung genommen. Unter dem Jubel der zu Tausenden versammelten Bevölkerung längs des Weges am Wannsee traf General feldmarschall Göring ein und schritt in Begleitung des Kommandeurs der Neichslustschutzschule, Generalmajor Wecke, die Front der Ehrenformationen ab. Der Präsi dent des Neichsluftschutzbnndes, Generalleutnant von Roques, führte in seiner Ansprache u. a. aus: Die Einweihung der Neichslustschutzschule steht unter dem Zeichen sechs Jahre RLB., d. h. sechs Jahre stille und zähe Kleinarbeit, aber auch Großkampf um die Sicherheit von Volk und Reich. Im Namen von mehr als 0 00 NOO Amtsträgern in allen Ganen des Reiches und im Namen aller Mitglieder des Reichsluftschutz- bundes hieß der Präsident dann den Generalfeldmarschall an dieser Stätte, der neuen Hochschule des Luftschutzes, herzlich willkommen. Die von Generalfeldmarschall Göring aufgebante Organisation sei eine Angelegenhkjt des ganzen deutschen Volkes geworden, denn der Neichsluft- sclmkbund verkörpere in seinen fast 15 Millionen Mit- g ' ^"rn das wehr bereite Volk der Heimat. Sie Veiherede des Generalfeldmarschall Görlng Gcncralseldmarschall Göring wies in seiner Rede an dle Aanciräger des Reichsluftschutzbundcs, die von den 2ül>t> an- octrcteuen Männern begeistert ausgenommen wurde, darauf bin daß onS hervorragendste Kennzeichen des Reichsluftschutz- lwudcS die Selbsthilfe sei. „Im Luftschutz die- nen. ist Pflicht an Führer und Bol k". Dann sprach der Gcncralseldmarschall über die viele Kleinarbeit, die Lpserbcrcil'chaft und Hingabe, die zur Erfüllung der dem NcichAnstlchutzbund gestellten Aufgabe nötig ist. „Es ist ost eine schwere, entsagungsvolle Ausgabe, deren Krönung und letzter hoher Zweck hoffentlich nie gezeigc zu werden braucht." Damit aber die Schwere eines Krieges nie über unserem Volk laste, müssen wir vorbereitet sein, und hier zu diene der Luftschutz. 15 Millionen deutsche Volksgenossen seien heute im Rcichs- lustschntzbnnd vereinigt, und doch sei auch das nur ein An» sang. In diesen Bund gehöre jeder einzelne deutsche Mensch, soweit er die Ausgaben, die ihm gestellt werden, erfüllen könne. Unablässige Bereitschaft notwendig Viel ist erreicht worden, aber es solle dabei nicht bleiben. Tie Maßnahmen zur Entrümpelung der Böden sind lebens wichtig, daher ist eine ständige Ueberprüfung der Böden not wendig. Die Papptafeln oder Stoffe zur Verdunkelung der Fenster werden oft achtlos beiseitcgelegt. Deshalb mutz im mer dafür gesorgt werden, daß diese Dinge jederzeit instand und brauchbar sind. Das gilt auch von den Volksgasmasken, die von der anderen großen Selbsthilsegemeinschast des dem- schen Volkes, der NS-Voltswohlfahrt, vertrieben werden. Der Luftschutzwart muß darüber wachen, daß die Gasmasken vor handen und richtig gelagert sind, daß sie in Ordnung bleiben und nicht verloren gehen. Wenn irgendeine Veränderung im Hanse durch Umzug und Einzug neuer Mieter eintritt, ist es Aufgabe des Luftschutzwartes, sich zu überzeugen, ob auch von den neuen Mietern die Vorschriften erfüllt und die Voraus setzungen für den Luftschutz geschaffen wurden. Dann appellierte der Generalfeldmarschnll an die deutsche Fran, mit tätig zu sein im Luftschutz. Wenn die Männer ein mal an die Front gerufen werden sollten, so müßten in der Hcima« die Vorbereitungen für den Selbstschutz und die Ans- wahl der Menschen, die in den PflichtenkrciS d«S Luftschut zes cintrcten, getroffen sein. Deshalb sei es notwendig, das Amtsträgerkorps des Neichslufifchutzbundes in der Ausbildung ans das höchste zu steigern und die Selbstschuhkräfte aufs beste zu schulen. Ans diesen Gründen ist die Reichsluftschutzschule entstan den. Schutz der Heimat! Es war eine Notwendigkeit, eine Hochschule der Luftschutz arbeit für die Lustschutzausgaben zu errichten. Neben den ak tiven Schutz des Schwertes muß der passive Schutz treten. Nur dann können wir durchhalten, sollte es einmal zum äußersten kommen. Der Kämpfer draußen muß wissen, daß alles vorbereitet ist, wenn seiner Heimat unmittelbar aus der Lust Verderben droht, und daß sich genügend Kräfte finden, die in die Ab wehr der Heimat eintreten. Er muß darüber beruhigt sein, daß seine Lieben zu Hause in guter Obhut sind; er muß wissen, daß daheim alles bis zum letzten getan ist, nm ein Höchstmaß an Schutz zu gewähren. „Nehmt diese Aufgaben nie zu leicht und glaube keiner im deutschen Volk, daß Luftschutz eine Spie lerei und nicht notwendig sei!" „Wir hoffen, daß der Ernstfall für den Luftschutz nicht ciu- treten wird. Denn wir wollen und wünschen den Frieden, aber nicht als Phrase, wie heute das Wort „Frieden" so häu fig im Munde geführt wird. Um Deutschland herum ist mau am Werk, Deutschland und seinen Bundesgenossen Italic» einzukreiscn. Man versucht, Volk auf Volk, Nation aus Nation, Macht auf Macht zusammenzuschließen, um dann mit der ge samten Welt gegen das verhaßte nattonalsoziastisch-faschisti- sche Bündnis vorgehen zu können. Man gönnt uns nichts in der Welt. Man hat es zu gut gehabt, als ein ohnmächigcs Deutschland alles hinnehmen mußte und man dieses ohnmäch tige Deutschland als Vasall behandeln konnte. Jetzt steht wieder eine starke Nation inmitten Europas, und in unlösbarer enger Verbundenheit mit ihr steht eine zweite starke Nation; beide Völker jung, beide Volker gewillt, ihre Lebensrechte unter allen Umständen zu vertreten und aus- rechtzuerhalten." Unter stürmischem Beifall führ der Generalfeldmarschnll in seiner Rede fort: Das, was gestern abgeschlossen wurde, Ist nicht ein Bündnis im Stil vergangener Pakte und vergnüge- ner Allianzen, sondern eine Schicksalsgrmcinschast für alle Zci- ten! Möge dieses große Ereignis mit dazu beitragen, den Frieden zu bewahren! Zum Schluß seiner Rede sprach der Generalfcldmarschall allen versammelten Gauwaltern und Amtsträgern des Reichs- lustschutzbundes und damit allen freiwilligen Helfern und Hel ferinnen aus dem ganzen Großdeutschen Reich Dank für die Arbeit aus. Besonders begrüßte er unter dcm Beifall der An wesenden die zum erstenmal erschienenen Vertreter aus den neu zur Heimat zurückgekehrten Gauen, aus der Ostmark, dcm Sudetenland und dem Memelland. Neuer Präsident des BL». - ' Dann sprach der Eeneralseldmarschall dem auf eigene Bitte hin scheidenden Präsidenten des Reichsluftschutzbundes, Gcneralseldmarschall Göring weiht die neue« Fahne«. ^Weltbild, Zaudcr-Multiplex-K.) General v. Rocques, seinen Tank aus. Unter begeistertet« Beifall wies er besonders aus den großartigen Ausbau, den unermüdliche» Einsatz und die Hingabe des scheidenden Prä sidenten an seine Ausgabe hin. Hermann Göring brachte die sen Dank dadurch zum Ausdruck, daß er General von Rocques zum Ehreupräsidcntcn des Neichsluftschuhbundes ernannte Dann führte der Gcncralseldmarschall den vom Führer nenernnnnten Präsidenten des Neichslnftschutzbundes, General der Flak Artillerie von Schroeder, in sein neues Aint ein. In feierlicher Form weihte der Generalfeldmarschall dir 2 00 Fahnen des Neichslustschutzbundes, indem er das Tuch der Blutsahne des SÄ-Sturmes Horst Wessel mit den Fahnen des Sudetenlandes und des Memellandes vereinigte. Weihe von roo Fahnen Im Anschluß an die Rede nahm Hermann Göring die Fahnenweihe vor. Er berührte zwei neue Fahnen des Neichsluftschutzbnndes ans dem Sudetengau und dem Memelland mit dem zerschlissenen Tuch der Horst-Wessel- Fahne, die einen Ehrenplatz vor dem Rednerpult inne hatte. Mit den Worten „Möge der Geist eines Horst Wessel übergehen aus die Gefolgschaft dieser Fahnen", weihte Hermann Göring spmbolhaft alle im offenen Vier eck ausgestellten 200 Fahnen, die, nunmehr enthüllt, auf rotem Grunde den silbernen Stern mit schwarzem Haken kreuz zeigen. Heimreise Llanos Herzlicher Abschied mm Herlin Nachdem das offiziell« Programm des Staatsbesuches mit einer Abendtafel im Hause deS Reichsaußeuministers in Anwesenheit des Führers mrd Besprechungen Ribben trops mit Ciano über dl« Durchführung des Paktes ab geschlossen war, verliehen Graf Ciano und General Pariani mit ihrer Begleitung am Dienstagmittag die Reichshauptstadt. Graf Ciano wurde von dem Reichsminister des Aus wärtigen von Ribbentrop vom Hotel abgeholt und zum Bahnhof geleitet. Die Berliner Bevölkerung, die dicht- gedrängt in den Anfahrtstraßen wartete, bereitete dem Ab gesandten des Duce einen triumphalen Abschied. Vor dem Anhalter Bahnhof schritten der italienische Außenminister und der Reichsminister des Auswärtigen mit Italiens Botschafter die Front der Ehrenkompanien ab. Auf dem Bahnsteig überbrachte der Chef der Präsi dialkanzlei des Führers, Staatsmmister Dr. Meißner, die Abschiedsgrüße des Führers. Nachdem Graf Ciano sich von den deutschen Vertre tern niit Handschlag verabschiedet hatte, geleitete Reichs- außenminister von Ribbentrop den italienisclzen Gast zum Salonwagen und verabschiedete sich auf das herzlichste von Graf Ciano, Armeegeneral Pariani und den Herren ihrer Begleitung. Pünktlich um 11 Uhr verließ der Sonverzug den Anhalter Bahnhof. Aus Anlaß der Unterzeichnung des deutsch iialie- nischen Freundschafts- und Bündnispaktcs hat der König von Italien und Albanien, Kaiser von Aethiopicn dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop telegraphisch mitgeteilt, daß er ihm den An nun» ziate norden verliehen habe. Eral Ciano in der SauMM der Bewegung Auf der Rückfahrt von Berlin nach Rom iraf der italieni sche Außenminister Graf Ciano am Dienstag um 20.32 Uhr im Sonverzug auf dein Haupibahnhof in München ein. In feiner Begleitung befanden sich der Staatssekretär im ita lienischen Kriegsministerium und Oberbefehlshaber des ita lienischen Heeres, General Pariani, sowie wettere Herren seines Gelolgcs Die Haupistadt der Bewegung bereite,» den italienischen Gästen während ihres kurzen AukenthalieS in München einen herzlichen und begeisterien Empfang Reichs- staubatter General Ritter von Epp hieß den Grasen will kommen. Hierauf schritt Ciano die Front der Ehrenkompanie und des Fascio ab Im Fürstcnsalon stellte der Reichsstatthal- ier dem italienischen Außenminister die zu semem Empfang er schienenen Ehrengäste vor. Vor der Abfahrt des SonderzugeS nahm Graf Ciano in seiner liebenswürdigen Ari Abschied vom -leichsstatthalter und den Ehrengästen. »ündnispakt schwer verdaulich für die EinkreisungS- Politiker Wie stark der Eindruck des deutschen-italienischen Bünd- ntspakics aus die französische Presse ist, zeigt ein Leitartikel des „Temps", der zwar die Bedeutung des Abkommens ver kleinern möchte, sich aber außerstande sieht, zu begreifen, wie es möglich ist, daß Italien sein Schicksal so eng mit dem von Deutschland verflochten hat. Die Tatsache, daß Deutschland von nun ab verpilichtci sei, die italienische» Interessen zu ver- teidiqcn, und limgekchr« Italien die deutschen, deute ofsen- sichtlich daraus hin, daß die Forderungen der beiden totalitä ren Länder von jetzt an in einer vollkommen absoluten Form ancinanocrqckoppctt seien. Dies bringt den „Temps" in völ lige Verwirrung, «nw so erklärt er in Verdrehung der Worte von Ribbentrops, das der deutsch italienische Pakt nur soweit ein Instrument der Ordnung und des Friedens sein werde, ivie die Organisation des Widerstandes der freien Völler ihn daran hindern werde, zu einem Faktor der Verwirrung oder des Krieges auszuancn <!).