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MeMeiner Tageblatt jeden Wochentag abends für den folgenden nehmen die Expedition bis Vorm. 1Y Uh, Tag und kostet durch die Austräger pro WHHA U UH DAV » N A B V 8 I DD D^ D^ s°wie für Auswärts alle Austtäger, d-Sgl. Quartal Mk. 1.40; durch die PostMk. 1.50 U WD V v V D^ alle Annoncen-Expeditionen zu Onginal« frei ins Haus. ' für Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Urfprung, Leukersdorf, Seifersdors, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zn Hohenstein. Nr. 179 Donnerstag, den 4. August 1892. 42. Jahrgang. Aufforderung. Infolge eines noch unaufgeklärten Defektes an der Wafferleitnng ist feit gestern Abend die ganze Stadt ohne Wasser. Es ergeht deshalb an alle Einwohner die Aufforderung, Wahrnehmungen, die zur Aufklärung des Sachverhaltes dienen können, insbesondere über auffälligen Wasserzulauf in Kellern, Schleusen u. s. w., schleunigst auf dem Rathhause anznzeigen. Hohenstein, den 3. August 1892. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche auf den Namen Oskar Richard Helbig eingetragene Grund stück, Wohnhaus mit Hosraum und Garten, Folium 552 des Grundbuchs für Hohenstein, Parzelle Nr. 104b des Flurbuchs, 3,5 a groß, mit 196 zg Steuereinheiten belegt und auf 16 235 M. geschätzt, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist der 5. September 1892, vormittags 11 Uhr als Anmeldetermin, ferner der 21. September 1892, vormittags 11 Uhr als Versteigerungstermin, sowie der 28. September 1892, vormittags 11 Uhr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rück stände an wicderkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Aumeldetermine anzumeldcn. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhält nisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amts gerichts eiogesehen werden. Hohenstein-Ernstthal, am 28. Juli 1892. Königliches Amtsgericht, vr. p. Feilitzsch. Sächsisches. ' Hohenstein, 3. August. Welch' seltsame Blase» die Discussion über die Frage einer Berliner Weltausstellung treibt, davon ziebt eine Zu schrift der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" auS Dresden einen deutlichen Beleg. In den maßgebenden Kreisen der säch sischen Residenz werde hiernach versichert, daß zwischen der königlich sächsischen und der Rcichsregierung Verhandlungen schweben, welche auf nichts Geringeres hinauslaufen, als die geplante Weltausstellung nicht in Berlin, sondern in Dresden abzuhalten. Die sächsische Regierung soll sich unter diesen Verhältnissen bereit erklärt haben, dem Plan, dem sie bisher sehr ungünstig gegenüberstand, durch ausgiebige Unterstützung eifrigst zu fördern. Es bedarf wohl keiner besonderen Versicher ung, daß die Sache von Anfang bis zu Ende aus der Luft gegriffen ist. Nach einer Anordnung des sächsischen Ministeriums soll gegen die Vorstände solcher Krankenkassen von den Aufsichts behörden strafend verfahren werden, die „ausschließlich oder vorwiegend" Naturheilkundige zur Behandlung der Kranken verwenden oder Zeugnisse und Gutachten von Naturheilkundigen als bindend anseyen. Das sächsische Ministerium hält es nach wie vor für zulässig, daß sich, mit Genehmigung des Kassen- vorstandcs, die Kranken auch von Nichtärzten behandeln lassen, aber eine Gleichstellung dieser Naturhcilkundigen mit den approbirten Aerzten in den Krankenkassen bezeichnet das Ministe rium als gänzlich unstatthaft. Es hat die Aufsichtsbehörden angewiesen, einem solchen Verfahren ernstlich entgcgenzutreten. Ueber das Verhältviß des Handlungsgehilfen zum Prinzi pal bringt der „Covfectionär" einige wichtige Gerichtsentscheid ungen, welche darin gipfeln, daß ein junger Mann, der sich seinem Chef gegenüber nicht in gebührender Weise benimmt oder sich gegen denselben Ehrverletzungen zu,Schulden kommen läßt, sofort entlassen werden kann. Es wurde die Berechtig ung zur sofortigen Entlassung ausgesprochen, weil ein Commis in einem an einen Dritten gerichteten Briefe, obwohl dieser als „vertraulich" bezeichnet war, mit Bezug auf seinen Ches geäußert hatte, daß derselbe etwas gethan habe, was ein „Kaufmann und ein Mensch von Bildung" nicht thun dürfe; ru einem anderen Falle hatte ein Handlungsgehilfe sich über das Geschäft mit den Worten ausgesprochen: „Das Geschäft meines Prinzipals bedeutet nichts, der macht am Tage keine drei Thaler, ja keine drei Pfennige", und auch hier erklärte das Gericht die sofortige Entlassung für gerechtfertigt; wieder in einem anderen Processe war festgestcllt worden, daß der Handlungsgehilfe in Anwesenheit des Chefs im Comptoir den Hut auf dem Kopfe behielt, den Chef auf der Straße nicht grüßte und auch seinen Gruß nicht erwiderte, worauf auch hier die sofortige Entlassung ausgesprochen wurde. Das Ge- richt wies die Entschädigungsklage des Entlassenen ab, indem es ausführte: „daß die Versagung der allergcwöhnlichstcn Höflichkeit selbstverständlich die größte Mißachtung gegen eine Person in sich schließt, welcher man nach der gegenseitigen Stellung zu der größten Hochachtung verpflichtet ist." Auch die Ehrverletzung oder Mißhandlung der Frau oder Kinder der Chefs bildet, wenn sie in erheblichem Maße vorgekommen, einen Grund zur sofortigen Entlassung. — Ferner kann ein junger Mann sofort entlassen werden, wenn er unsittlichen Lebenswandel führt. In diesem Sinne ist z. B. entschieden worden, daß die Bestrafung eines Handlungsgehilfen wegen öffentlichen Hazardsspiels sofortige Entlassung desselben recht- fertige, weil ein solches Verhalten des Gehilfen dem Ruf und den Interessen des Geschäfts Eintrag thun könne rc. Oeffentliche Versteigerungen in den König l. Amtsgerichten. Montag, den 8. August. Leipig: Handelsmann Carl Friedrich Nelb's Hausgrundstück in Leipzig-Lindenau, 39,500 M. Neusalza: Carl August Wend- ler's Grundstück (mit einem Wohnhaus und einer Scheune bebaut) in Wassergrund, 3000 M. Radeburg: Oskar Max Pappermann's Grundstück (Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Lohgerbcrei - Einrichtung nebst 3 Flurstücken) daselbst, 7360 M. Chemnitz: Julius Rudolph Eduard Engnath's Grundstücke in Kappel: 1) Eckwohnhaus mit zwei Verkaufs läden, Vorgarten und Hofraum, 37,300 M.; 2) Wohnhaus mit Holz- und Kohlenremisen, Vorgarten und Hofraum, 27,000 Mark. Glauchau: Franz Louis Geisdors's Grundstücke (Ziegelei, Feld und Hutung) in Höckendorf, 6300 M. Großenhain: Sattler Franz Moritz Krause's Feldgrundstück in Neuseußlitz, 459 M. (mit anstehenden Feldfrüchten). Burgstädt: Stell machermeister Heinrich Karl Fiöhlich's Grundstücke (Haus und Garten) in Hartmannsdorf, 10,500 M. Lauenstein: Stuhl- baucr Friedrich August Kramer's Fabrikgrundstück in Dorf Bärenstein, 34,020 M. (einschließlich der zugehörigen Maschi nen). Dresden: Rittergutsbesitzer und Bauunternehmer Ernst Eduard Friedrich'S Grundstück (Baustelle) an der Johann- Meyerstraße daselbst, 15,500 M. Dienstag, den 9. August. Leipzig: Schießhauibesitzer Richard Albert Meyer's Hausgrund stück in Leipzig - Kleinzschocher, 65.500 M. Großschönau: Gustav Alwin Reeber's Grundstück in Seifhennersdorf, 13,500 Mark. Radeburg: Bauunternehmer Paul Otto Hermann Hörisch's Feld- und Wicsengrundstück in Medingen, 3200 M. Mittwoch, den 10. August. Nossen: Amalie Auguste verehr!. Fischer's Grundstück: die sogen. Mittelmühle (Wohn- und Wirthschafesgebäude, Mahlmühlen, Bäckerei- und Schneide mühlengebäude, Papierfabrik und landwirthschastliche Grund stücke) daselbst, zusammen 166,457 M. (einschließlich Mühlen- und Papiersabrikeinrichtung). Leipzig: Maschinenfabrikant Jo hann Wilhelm Göije's zur Hälfte gehör. Hausgrundstück in Leipzig-Reudnitz, 49,000 M. Hohenstein-Ernstthal: Julius Ernst Mayer's Grundstück (Wohnhaus mit Hintergebäude, Hosraum und Garten) in Hohenstein, 22,000 M. Reichenbach: Ludwig Bernhard Papp's Grundstück (Wohnhaus, Wasch- gebäude und Hofraum) in Neumark, 9000 M. Dippoldis walde: Ernst Ferdinand Schuster's Grundstück (Wohnhaus) in Wilmsdorf, 1125 M. Dresden: Bauunternehmer Carl Fried rich Theodor Gärtner's Grundstück (Wohnhaus, Hintergebäude, Waschhaus, Hof und Garten) in Striesen (Straße 16, Nr. 29), 42,600 M. Zahlungseinstellungen. Zimmermeister Karl Friedrich Nachbar zu Leipzig-Reudnitz. Schlußtermin 30. August. Maurermeister Allwill Oskar Kleeberg, Besitzer des Central- badcs in Leipzig, Schlußtermin 30. August. Seilermeister Johann Balthasar Meisch zu Leipzig-Plagwitz, Schlußtermin 30. August. Kaufmann Paul Conrad Körner's Nachlaß zu Leipzig, Schlußtermin 30. August. Hutnckcher Theodor Seifert zu Colditz, Schlußtermin 5. September. Handelsfrau Emma Marie Seifert in Olbernhau. — Aufgehoben: Buch- druckereibesitzer Gustav Schmidt, Inhaber einer Buchdruckerei unter der Firma: Gustav Schmidt in Leipzig. Eingelegte Gurken werden ost hohl in Folge der Gährung. Dabei sich entwickelnde Gase treiben die Gurken auf, deren Fleisch nicht fest genug war. Man verhütet diese unliebsame Erscheinung dadurch, daß man die Gurken vor dem Einlegen mit einer Tischgabel ansticht. Die auf diese Weise geschaffene Oeffnuog aus dem Innern gestattet den Gasen zn entweichen. Der vergangene Sonntag war für das Simbacher Gemein wesen ein höchst bedeutungsvoller Tag insofern, als an diesem Tage die Uebergabe des mit einem Kostenaufwande von rund 300,OM Mk. vom Eisenwerk „Königin Marieohütte" zu Cains dorf erbauten Wasserwerkes au die Stadt erfolgte. Aus diesem Anlaß fand zunächst durch die städtischen Collegien im Beisein von Vertretern der Marienhütte und geladener Ehrengäste eine Besichtigung des in der Nähe der Dorfes Pleißa, nur eine Stunde von der Stadt entfernt, gelegenen Hochbehälters statt, der sich eine Prüfung einer Anzahl der auf den Straßen und Plätzen der Stadt zahlreich ausgestellte» Hydranten, sowie eine Feuerwehrübung an der neuen Bürgerschule anschloß. Die Be sichtigung und Prüfung ist durchgängig befriedigend ausgefallen, so daß die Freude über die neue Errungenschaft der jungen Stadt eine ungetheilte ist. Vor wemgen Tagen ist mit dem Umbaue des königlichen Amtsgerichts zu Limbach, zu welchem die Ständekammern 84.000 Mk. verwilligt haben, und zwar zunächst mit dem GcrichcS- gefängnisse, begonnen worden. Mit der Ausführung des Baues sind zwei dortige Baugewcrken beauftragt. In der vorgestern Abend rn der tieinen RathSkellerstube zu Waldenburg abgchaltenen Sitzung deS dorugea Gcwerbe- verems kam eine Petition an die lövigl. Amtshauprmaonschaft Glauchau um Aushebung des Bezrrkrstalms, die Sonn- und Festtagsruhe betreffend, zur Besprechung. Man war allgemein oer Ansicht, daß eine Erweiterung der gegenwärtig auf 4 Stun den beschränkten Geschäftszeit an Sonn- und Festtagen ein tretenmüsse, und zwar im Sinne einer im Gesetz nachgelassenen weitestgehenden Ausdehnung derselben und stimmte der auf Grund der Vereinbarungen, die vor 14 Tagen von Vertretern der Gcwerbevereine zu Glauchau, Meerane, Hohenstein, Ernst thal und Waldenburg getroffen worden sind, verfaßten Petition einhellig bei. Eine von Herrn Bürgermeister Kretschmer zur Mtttheilung gebrachte Zuschrift der königl. Kreishauptmann« schäft Zwickau, in welcher dieselbe etwaigen gewünschten Er weiterungen der Geschäftszeit für einzelne HandelSgewerbe die Genehmigung in Aussicht stellt, ohne daß die Bestimmungen des Bezirksstatuts ein Hinderniß bilden würden, wurde mit allseitigem Beifall ausgenommen. In der Rathsschuldliothek zu Zwickau sind bis jetzt 4000 Briefe aus der ReformatioSzeit, ore an den dortigen Rektor und Rathsherrn Stephan Roth gerichtet sind und mit der Re formatio» in Verbindung stehen, aufgesuuden worden. Von einem Stiftungsfest mit recht kritischem Ausgang wird aus Zwönitz berichtet, woselbst am Sonntag die Bäcker- inuung unter Theilnahme der benachbarten Schwester-Innungen das Fest ihres 250jährigen Bestehens feierte. Am Abend näm lich kam es zwischen einigen JnvuugSmcistern aus den Nach«