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Allgemeiner Ammer. Amtsblatt für die Ortsbehöröe und den Gemeinderat xu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abor vementrprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblott«»" viert, ijäbrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Han« I M?rk 2<» Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. — I ' _ > - -- '> > «>— Juserate, die 4gespaltene Korpuszetle 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den «ll gemeinen Anzeiger nehme« außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungeboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Neberetnkunft. Inserate bitten wir für dir Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag i/,n Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag >/, 11 Uhr etazusendea Kchristleitung, Vruck und Vertag oan K. öchuvig, Lrelmg. Ar. 68. Sonnabend, den 28. August 1908. ^ertliche- und Sächsische». Bretnig. (Dresdner Tonbild-Theattr.) Sonntag, Montag und Dienstag, den 29., 30. und 31. Lug., finden im Saale des hies. Schützenhause» Gastspiele de» Dresdner Ton bild-Theaters statt. Diese» Unternehmen, da« sich infolge seiner Darbietungen allgemeiner Beliebtheit erfreut, gastiert zum ersten Male in unserem Orte, beabsichtigt jedoch, von nun an öfter« an jeweilig näher bekanntzugebenden Tagen einen Eyklus von Vorstellungen zu ab solvieren. Al» ganz besondere Neuheit bringen uns diese Gastspiele die Vorführung von Ton bildern, eine Kombination von Kinematograph und Grammophon, mittel« welcher die auf die Projektionsfläche geworfenen Bilder sprechend und singend gemacht werden. Aber auch da« sonstige Programm weist derartig gute, dezente Nummern auf, daß ein Besuch dieser Vor stellungen nur bestens empfohlen werden kann. — Di« Lose der 156. Künigl. Sächsischen Landeslotterie, deren 4. Klaffe am 8. und 9. September gezogen wird, sind noch vor dem 30. August beim Kollekteur zu erneuern. Pulsnitz. Ein Akt unglaublicher Roheit wurde hier an einer Kuh verübt. Infolge merkwürdigen Gebarens dieser Kuh, welche in einem unverschlossenen Stalle gestanden hatte, war der Herr Tierarzt Rudert zu Rate gezogen worden und hatte konstatiert, daß an derselben grober Unfug verübt oder dieselbe aufs roheste gemißhanvelt worden sei. Nachdem die Kuh durch Schlachtung von ihren Qualen erlöst worden war, konnte festgestellt werden, daß derselben ein zirka ^4 Meter langer und zirka 4 Zentimeter im Durchmesser starker Mist gabelstiel von unbekannter Hand durch die Scheide in oen Leib gestoßen worden war. Hierbei hatte der rohe Patron die Bauchwand durchstoßen und verschiedene innere Teile stark verletzt, so daß da» arme Tier an der mut willigerweise beigebrachten Verletzung hätte eingehen müssen. Der Polizei ist e» gelungen, den Täter in der Person de« Metallarbeiter- Kl. ,u ermitteln. Derselbe ist geständig und sieht einer angemessenen Bestrafung entgegen. Kamenz. Am vergangenen Dienstag ist in Obersteina der 35 Jahre alte Arbeiter O. wegen Verdachte» der Brandstiftung an dem am Sonnabend abend niederqebrannten Gehöfte de» Gutsbesitzer» Körner verhaftet und an die Königliche Staatsanwaltschaft Bautzen eingeliefert worden. O. ist bereit« 3 mal wegen Brandstiftung vorbestraft. Kamenz. Von der Landesversammlung der sächsischen Sozialdemokratie, die vom 22. bi» 24. d. M. in Zittau tagte, wurden U. a. folgende sozialdemokratische Landtagskandida- turen bestätigt: 2 städt. Wahlkreis (Bautzen, Kamenz, Königsbrück rc., jetziger Vertreter Kaufmann Hartmann-Bautzen, natl.) Arbeiter sekretär Buck-Dresden; 7. ländl. Wahlkreis (Bautzen-Kamenz Land, jetziger Vertreter Geo meter Rentsch-Kamenz, kons.) Schuhmacher meister Günthei-PulSnitz; 8. ländl. Wahlkreis (Bauben-Kamenz Land, jetziger Vertreter Guts besitzer Kockel-Crostwitz, kons.) Lagerhalter Wehner-Kamenz. Radeberg. (Kommunales.) In der Stadtoerorvneten-Sitzung wurde ein Betrag von 56 000 Mk. zur Anschaffung eines neuen teleskopierbaren Gasbehälters verwilligt. Langebrück. (Blutvergiftung.) An den Folgen einer Blutvergiftung ist oer Kgl. Oberiörster Herr Buchheim hier im Älter von 44 Jahren gestorben. Herr Buchheim war beim Radfahren-Lernen gefallen und halte sich eine an sich unbedeutende Verletzung am Bein zugezogen. Der Farbstoff der Strümpfe war hierbei in die Wunde eingevcungen, wo durch eine Vergiftung einlrat, dle unter noch hinzukommender Lunzen-Entzündung den Tod zur Folge hatte. Stolpen. (Brandunglück.) In der Grunzelschen Tischler-Werkstatt brach Mittwoch vormittag Feuer aus, welche« infolge der reichlich vorhandenen Nahrung große Dimen sionen anzunehmen drohte. Dank de» schnellen Eingreifens der Freiwilligen Feuerwehr wurde das Feuer noch gelöscht, ehe e» die obere Etage ergriff und so weitere Gefahr beseitigt. Leider büßte ein braver verheirateter Feuer wehrmann, Schneidermeister Petzold, in Aus übung der Nächstenliebe sein Leben rin, indem er wahrscheinlich durch zu schnelles Laufen zur Brandstelle und durch Einatmen von Rauch mitten in seiner Tätigkeit al« Feuerwehrmann vom Herzschlag getroffen wurde, so daß alle sofort erfolgten Wiederbelebungsversuche ver geblich blieben. P 0 mmritz, 24. August. (Lon der Transmission getötet.) Der 1858 geborene, im Ritergute Drehsa in Arbeit befindliche Arbeiter Lischke wurde gestern mittags gegen 1 Uhr mit dem linken Arme tot in der Trans mission des Schrotbooen« im RtttergutSgehösle hängend gefunden. Lischke hatte Auftrag, Häcksel zu schneiden. Wie der schreckliche Un fall geschehen ist, weiß niemand genau. Lischke hatte einen Bruch beider Unterschenkel, beider Arme erlitten, ebenso war ihm der Brustkorb eingedrückt. — Der Dittersbacher Jahrmarkt findet Sonntag und Montag, den 29. und 30. Aug., statt. Dresden. (Für die Abgebrannten der Vogelwiese.) Einen hochherzigen Beschluß hat der Ausschuß für da» in Hamburg abgehaltene diesjährige Bundesschießen gefaßt. Er be willigte au« den Ueberschüffen der Festlichkeit weitere 5000 Mark zum Besten der durch den Brand der Dresdner Vogelwiese Geschädigten und überwie« diese Summe der Stadt Dresden. Dresden. (Die ersten LeichenverbrennungS- versuche.) Auch in Sachsen mehren sich jetzt die Krematorien. In Chemnitz und Zittau sind bereit» Verbrennungsanstalten im Betriebe und das Dresdner Krematorium wird auch in nächster Zeit in Angriff genommen werden. Die ersten LeichenvervrennungSversuche fanden Anfang Ium 1874, somit vor 35 Jahren in Dresden in der Glasfabrik von Friedrich Siemens in dessen konstruiertem Ofen durch erhitzte Lust m Gegenwart von Professoren und Lerzten statt. Am 2. und 3. Juni wurden die ersten Versuche oer Verbrennung von Tierkadaoern unternommen, ohne üblen Geruch zu entwickeln. Am zweiten Tage war da« Resultat noch günstiger. Ein halbes Pferd von 202 Pfund Gewicht wurde durch Heißluft ohne Anwendung von Flammen binnen 2 Stunden zu einem Aschenrückstand von 16 Pfund verbrannt. Die erste Verbrennung einer menschlichen Leiche, und zwar der 23 Jahrs alten verstorbenen Gattin eines Stutt garter Arztes, fand in Dresden am 6. November 1874 in dem Siemensschen Ofen abenos nach 7 Uhr statt. Seither ist hier keine Leichen- oervrennung wieder erfolgt. Dresden, 26. Aug. In Untersuchung«- Haft genommen wurde der Feldwebel Berger von der 1. Kompagnie des Pionier-Bataillon«. Ec ist dringend verdächtig, den Mannschaften gehörige Spargelder unterschlagen zu haben. E« soll sich um hohe Beträge handeln. Ver ger ist seit 17 Jahren bei der Truppe. — Kammersänger Scheidemantel an der Künigl. Hofoper in Dresden wird sich im Jahre 1911 nach 25jähriger Bühnentäugkeit in» Privatleben zurückziehen und nach Weimar übersiedeln. — Die neue Radrennbahn hinter dem Großen Garten zu Dresden nimmt zusehends mehr Gestalt an. Schon steht die südliche Kurve in Erde gefarmt da, fertig zum Be tonieren und Putzen. Täglich werden zirka 900 Kubikmeter Erde mit zwei Zügen au« dem Jnnenraum nach den Kurven befördert. In den ersten Tagen de« September beginnt man mit der Betonierung, so daß am 3. Ok tober die Zementbahn ferliggestellt ist. Freiberg, 25. Aug. Auf schreckliche Weise hat sich der Bergarbeiter Ernst Loui- Buschmann ums Leben gebracht. Er hatte eine Dynamitpatrone in selbstmörderischer Ab sicht in den Mund genommen und zur Ex plosion gebracht. Mit völlig zerschmettertem Kopfe wurde er in einem Schuppen de« von ihm bewohnten Hause« aufgefunden. Die Be weggründe zum Selbstmord sind unbekannt. — Die Kriegecfahrt nach Metz, die eine Reihe von Opfern unter den Teilnehmern forderte, ist auch für den 60 Jahre alten Rentner Hermsdorf in Obergräfenhain ver hängnisvoll geworden. Gr holte sich dort den Keim zur tödlichen Krankheit, der er am letzten Sonntag erlag. — Herr Klempnermeister Zenner-Pirna, gleichfalls einer der Teilnehmer, die erkrankten, hat die Krankheit glücklicher- weise überstanden. Tr ist am Mittwoch au« dem Carolakrankenhause in Dresden in den Schob seiner Familie zurückgekehrt. Chemnitz. (Kein Bier mehr!) Die Biersteuer und die Haltung der Brauereien hierzu haben oen Besitzer des Gasthof« Stadt Chemnitz an der Oststrabe veranlabt, öffent lich bekannt zu machen, daß er bis auf weite res den Ausschank von Bieren voll und ganz einstelle und von jetzt an nur noch alkohol freie Getränke und Weine führt. Wernsdorf. (Verbrüht.) Eine hiesige Einwohnerin goß in eine Badewanne kochendes Wasser. In dem Augenblicke, al» sie kalte» Wasser herbeiholte, kletterte ihr zweijährige« Söhnchen in die Wanne und verbrühte sich derart schwer, daß da» arme Wesen hoffnung»- lo« darniederliegt. Zwickau, 26. August. Gestern früh halb fünf Uhr wurden, wie die „Zwickauer Zeitung" berichtet, auf dem Vertraucnsschachte in Schedewitz der 49 Jahre alte Bergarbeiter Ernst Emil Potger aus Niederplanitz uno der Bergarbeiter Emil Klatt au» Schedewitz durch Hereinbrechen de« Gesteins verschüttet. Klatt konnte nach mehrstündiger schwerer Ar beit mit leichteren Verletzungen unter den Massen hervorgezogen werden, während Potger erst am Nachmittag al» Leiche geborgen wurde. — In zwei Fabriken in Hartha kündigte eine Firma in Waldheim allen bei ihnen be schäftigten außerhalb de» Betriebe« stehenden Tabakheimarbeitern. Auch verschiedene andere Zigarrenfadriken in Waldheim haben einen großen Teil der dort beschäftigten Arbeiter aus 8 bis 14 Tage vorläufig außer Arb-il gestellt. — Der Deutsche Kriegerverein zu Neuyock, ein« mächtige Organisation deutscher Patrioten jenseits des Ozeans, unternimmt im kommenden Jahre nne Reise nach Deutschland. Die Ab fahrt von Neuyork erfolgt mit einem Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie in der Zeit zwischen 19. Jahrgang. dem 5. und 10. Mai. Sicher besucht der Verein folgende Städte und Plätze: Hamburg, Hannover, Berlin, Dresden, Karlsruhe, Stutt gart, München, Mainz, oa» Denkmal aus dem Kyffhäuser uno bas Denkmal auf dem Nieder wald. In Berlin soll eine Kaiserhuldigung erfolgen; auch sowohl auf dem Kyffhäuser wie auch auf dem Niederwald find vesonvere Feiern geplant. Daß es sich die deutschen Militär vereine nicht werden nehmen lassen, die Kame raden besonders gut aufzunehmen und ihnen die Reise nach der alten Heimat unvergeßlich zu machen, ist selbstverständlich. — Guten Appetit I Ein wohlfeile» Ge schäft wollte ein Einwohner in Großenhain machen. Er verkaufte in der Stadt und auf Octen der Umgebung „Rindfleisch", mit dem Bemerken, daß dies Fleisch von der Freibank stamme. Bei den hohen Fleischpreisen kam dies auch manchem gelegen, denn Freidank fleisch ist doch untersucht uno daher zu ge nießen. Ader einem Käufer kam die« doch etwa» verdächtig vor, ec bracht« da» ge kaufte Fleisch zum Tierarzt, der feststellte, daß er — Huudeflnsch war. Leipzig, 25. Lug. Unter der Firma Liez u. Co. hatte sich im Februar 1909 in Leipzig e»n Verlag-unternehmen ausgetan, da» eine große Zeitschrift al» Konkurrenzunterneh men gegen die „Woche" heraurgeben wollte. In zahlreichen Städten wurden Filialleiter angestellt, die sich mit 3000 bi« 5000 Mark am Unternehmen beteiligen mußten. Jetzt hat sich herau«gestellt, daß man e« hier um einem groben Schwindelunlernehmen zu tun hatte. Heute vormittag sind sämtliche Papiere und Bücher der Firma beschlagnahmt worden. Die Firmeninhaber Liez und Barterau sowie die Prokuristen Max Roltberg und Fritz Meißner wurden verhaftet. Der Anlaß zu der Maßnahme und der Entdeckung de« Be trugs war eine Generalversammlung, der ein Notar beiwohnte, und in der die Gesellschafter Rechenschaft über die Verwendung der Selber verlangten. In den Kaffen fand »an nur 19 Pfennige bare« Gela, obgleich mehr al» 60 000 Mark eingezahlt worden waren. Kirchennachrichten von Bretnig. 12. Sonntag nach TrinitaliS: 8>/, Uhr: Predigtgoltesdienst durch Herrn Pfarrer swor. Schubert-Langebrück. kv -I«k» Mäuuer- Zö»gll»-rverel» Sonnabend adeno» ^,9 Uhr: Ver sammlung, Kreisfest in Kamenz belr. Da» Erscheinen aller Mitglieder ist erwünscht. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Margarete Gertrud, T. d. Zigarrenard. Emil Paul Schmidt Nr. 178 b. — Max Rudolf Johanne«, S. d. Expedient Bruno Max Mehnert Nr. 182 b. Eheschließungen: Stadtkassenkon trolleur Adolf Martin Mehnert in Dippoldis walde mit Lina Flora Jäckel Nr. 162 b. Sterbesälle: Bertha Clara Nitsche geb. Schöne, Mtwc, Nr. 208, 60 I. 9 M. 3 T. alt. Marktpreise zu tkameuz am 26. August 1909. höchsterjjniddrtgfier Preis. Preik. 50 Kilo tz. k. tz. tz. Korn 8 40 8 - Heu 50 Kilo 4 80 Weizen 10 50 10 — Stroh 1200 Pfü. 28 — <8 erste baser 8 1v 60 50 8 7 so Butler iniedrig. 2 2 80 SO Lewe kern 10 — 9 50 Erbsen SO KU» IS Hir.e 17 — 16 — Karlo jfcln SO Kilo 3