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Weißeritz-Zeitung : 10.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192702108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19270210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19270210
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-10
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.02.1927
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Aeltefte Zeitung -es Bezirk« Verantwortlicher Aedakl««; SeNr Je-ne. — Druck und Verlas: Carl Jebne tn DivvolviswalSe» Nr. 34 Donnerstag, am 10. Februar 1927 '! 4 t s! Auz-lg-npr-»: Dl- 42 Millimeter brelte Pelikzeile 20 RelchSpfennlge. Eingesandt und Reklamen 50 RelchSpfennlge. -lt! Bezugspreis: Für einen Monat 2 Reichsmark mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Kieses Blatt enthält -te amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft» -es Amtsgericht» m»- -es Sta-trats zu Dippot-iswal-e Tage in einer interfraktionellen Sitzung auch den Regierungs parteien vorgelegt. — Der „Dr. Anz." erfährt hierzu, daß Dr. Külz selbst die Verhandlungen mit der Aufwertungspartei, die ihn bekanntlich abgelehnt hat, führe. An die Deulschnationalen sei von demokratischer Seite noch nicht herangetretcn. Sie schienen aber ihren bisherigen Standpunkt nicht aufgeben zu wollen, son.dern hielten ihren Anspruch auf das Innenministerium aufrecht. — Sarrasani kommt für kurze Zeit nach Dresden! Wenn Direktor Stosch-Sarrasani in der letzten Spielzeit Dresden ge mieden hat, so ist das nicht seine Schuld gewesen, sondern die ge wisser ,Meuermänncr". Sarrasani mutzte den Einladungen an derer Städte folgen, die seinem Riesenunternehmen die heute mehr denn je erforderliche Steuerschonung bereitwilligst gewährten, In „SarrasaniS Völkerkongretz in der Arena" werden Angehörige von nicht weniger als 37 Nationen vertreten sein und ihre hei matlichen Künste zeigen. Auch die amerikanische Regierung hat dem Direktor Stosch-Sarrasani wiederum das Monopolrecht ge geben, echte Siouxindianer vorzuführen. Unter ihrem souveränen Häuptling sckwimmt diese rote Kriegerschar bereits über den At lantischen Ozean. Unablässig vergrößert der unermüdliche Sarra sani seinen Bestand an wertvollen Tieren und an interessanten Artistengruppen. Immer wieder sieht der Besucher daher bei Sarrasani Neues. In Dresden wird man das Glück haben, das gesamte Berliner Sarrasani-Programm in seiner ganzen Reich- s haltigkeit und Schönheit zuerst bewundern zu können. Am 16. j Februar abends findet in Dresden -le Premiere statt. Das Gast- f spiel wird leider nur von ganz kurzer Dauer sein. Bereits am : 27. Februar findet die letzte Dresdner Vorstellung statt. — Der Müglitztal-Turngau <D. T.) hielt am Sonntag in der Turnhalle zu Niedersedlitz seine erste diesjährige Gauvor- > turnerstunde mit anschließender Hauptversammlung ab. Ueber 60 Vorturner traten zur Vorturnerstunde für Männerturnen an, > eine für Frauenturnen folgte. Gegen 12 Uhr mittags konnte Gauoberlurnwart Berger, Liebenau die Hauptversammlung im Gasthof „zur Laube" eröffnen und eine stattliche Anzahl Turner, darunter der Gauoertreker Vogel und einige Tuvnbrüder aus dem Miktelelbgau, begrüßen. Die von den Fachwarten vorgetragenen Berichte zeigten ein reges turnerisches Bild aus dem vergan genen Zahr. Vier größere Veranstaltungen von Gauvereinen mit gauoffenen Wettkämpfen boten hiervon Zeugnis. Das Frauen- und Kinderturnrn hat weitere Wurzeln im Gaue geschlagen. Die Wahlen ergaben, nach guter Vorbereitung eines Wahlaus schusses, fast das bisherige Bild bis auf einige Zuwahlen. Ge wählt wurden neu bezw. wieder: Als 2. Gauturnwart E. Hering, Glashütte, 1. Gaufrauenturnwart O. Künzelmann, Kreischa, 1. Gau spielwart Spannaus, Quohren, 1. Gaukinderturnwart Anstatt, Glashütte, 2. Gaukind >rturnwart Kunze, Kreischa, 2. Gauschwimm- wart Rieken, Bergießhübel, da der bisherige, Herr Möbius, Groß cotta, freiwillig zurücktritt, 1. Gauskiwart Tiebel, Geising, 2. Gau skiwart Grießbach, Glashütte, 2. Gaujugendwort Leupert, Glas hütte, 2. Gauvort.-Schriflwart Zoh. Gläser, Glashütte. Vom Turnausschutz wird für dieses Jahr ein Gauturnsest, verbunden mit 50jährigem Gaujubiläum, vorgeschlagen, dem sich die Ver sammlung anschlietzt, mit diesem Fest soll ein Vereinswetturnen verbunden werden. 3m weiteren Verlauf der Verhandlungen spricht man sich scharf gegen eine etwaige Gauverschmelzung bezw. Großgaubildung aus, da eine solche für die kleinen Land vereine im Gebirge die schwersten Folgen haben würde. Oelsa. Am Montag hatte der Christliche Elternverein im niederen Gasthofe eine Versammlung. Nach allgemeiner Aus sprache schritt man zur Wahl. Einstimmig wurden gewählt als 1. Vorsitzender: WirtschaftSbesiher Arthur Hünich, stellv. Vor sitzender: Gutsbesitzer Kästner, 1. Schriftführer: WirtschaftSbesiher und Bildhauer Arthur Geißler, stellv. Schriftführer: Sluhlbauer Hauptmann, 1. Kassierer: Postbeamter Lohfe und stellv. Kassierer: Frau Gutsbesitzer Liebezeit. Als Monatsbeitrag werden pro Haus halt 0,30 M. einstimmig festgesetzt. Dafür wird aller 14 Tage „Die christliche Schule", christliche Eltern-, Schul- und Erziehungs- Zeitung zugestellt. Ausnahmen treten bei Kranken und Erwerbs losen ein. Mit dem Wunsche, daß alle christlich denkenden Eltern dem Verein beitreten und die Versammlungen zahlreich besuchen mögen; denn eS gilt ja dem Wohl und Wehe unserer Kinder, wurde die Versammlung geschlossen. Oelsa. Nächsten Sonntag, den 13. Februar, vorm. 11 biS '/-12 Uhr sinket die Wahl zur Bezirksversammlung im Gc- meindesihungSzimmer statt. Bürgermeister Großer ist Abstim mungsleiter. Beim Wahlkommissar sind 4 Wahlvorscyläge ein gegangen und folgende Mahlvorschläge als gültig anerkannt wor den: 1. Rittergutsbesitzer Curt von Wulffen, Kleincarsdorf, Fa brikant Georg Schneider, Possendors, Tierarzt Dr. Kurt Lotze, Kreischa, Gutsbesitzer Max Schröter, WcndischcaiSdorf und Tech niker Emil Münch, Hänichen: 2. Bürgermeister Rudolf Kubenke, Kreischa, Bürgermeister und Gutsbesitzer Louis Schenk, Wcndisch- carSdors und Lagerist Arthur Krumpoll, Lungkwitz: 3. Gcschäfls- sührer Paul Frcymark, Kreischa, Lehrer Kurt Reinboth, Oelsa, Totenbettmcister Bruno Förster, Possendorf, Lehrer Erich Menzel, Lungkwitz, Landwirt Arthur Reich, Oelsa, Schrissetzer Kurt Eich ler, Bärenklause und Arbeiter Otto Beyer, Kleincarsdorf. Die Wahlvorschläge 1 und 2 sind miteinander verbunden und gellen dem Wahlvorschlage 3 gegenüber als ein einheitlicher Waylvor- schlag. Kreischa. Am Dienstag, den 8. Februar, fand im Gasthof Hoinka der 4. Vortragsabend des Landesvcreins vom sächsischen Heimatschutz statt, der wiederum güt besucht war. Oberlehrer Paul Bernhard, Dresden, der rühmlichst bekannte Ornithologe, führte seine Zuhörer an der Hand prächtiger Filmaufnahmen nach Braila in die großen Ueberschwcmmungsgcbiete der Donau, in die gewaltigen Schilsflächen und Weidenurwälder der Dobrutscha mit ihrem Fisch- und Vogelreichlum. Dann ging die Reise nach ! dem Schwarzen Meer nach Tulcea, wo man den Hausen- und Stör-Fang und die Gewinnung des Kaviar kennen lernte, zuletzt nach Siebenbürgen, in die Heimat der ausgewanderlen Deutschen und in die Transilvanischen Alpen, wobei der Vortragende hoch interessante Bilder bot vom Leben und Treiben der dortigen Be wohner. Der tresflich plaudernde, gewandte Redner fand ein dankbares Publikum, das ihm reichen Beifall zollte. OerlllchcS und Lächfischcs Dippoldiswalde, 10. Februar. Immer und immer wieder wird in dieser nervenzerrüttenden Zeit der Hatz nach Geld, nach Ruhm und Macht, nach Vergnügen, nach ganz, aber auch ganz ungezügeltem Ausleben die Mahnung laut, einmal nur wenigstens einen Augenblick anzuhalken, Umschau zu hallen und Einkehr zu halten, sich zu besinnen auf sich selbst. Gut gemeint ist diese Mah nung und berechtigt. Und doch ist sie nur zu oft in den Wind gesprochen. Da wirkt eine Veranstaltung, wie -er gestrige Vor tragsabend des Gewerbevereins, Wunder: sie zwingt gerade zur Besinnlichkeit jeden, der nur einen Funken besitzt von Gemüt, von deutschem Gemüt. „Deutsches Land und Lied" lautete das Thema. Der geschätzte Redner Kurt M elzcr geleitete die zahlreiche Zuhörerschaft auf langer, aber nirgends ermüdender Wanderung durch weite Teile des deutschen Vaterlandes. In der Lausitz beginnend, führte der Weg durch den Sprecwald und die Mark hinunter nach Mecklenburg und weiter durch die Lüneburger Heide, durch Franken, Schwaben, Bayern bis zum Dachstein in Steiermark, von da zurück durch Böhmen nach dem Vogtland und dem Erzgebirge. Herrliche Bilder, da runter wahre Meisterwerke, vor deren einzelnen man längere Zeit wohl sinnend hätte stehen mögen, und tiefschürfende Worte ergänzten sich gegenseitig in ganz hervorragender Weife. Dazu die vielen, teils bekannten, teils unbekannten, alle GemlltS- und Seclenstimmungen durchlaufenden, eindrucksvoll vorgetragenen Lieder zur Laute des hier bereits bekannten und geschätzten Frl. M u s ch. Das gab einen harmonischen Dreiklang von edler Har monie und hohen Kunstgenuß. Das gab eine Feier- und Weihe stunde, die den Atem anhallen ließ. Das gab aber auch einen Beifall, der nicht nur gespendet, sondern dankbar emp funden war, wirklich dankbar. — Wie -er Vorsitzende des Ge- wcrbevercins zum Schluffe noch bekannt gab, bringt dieses Winter halbjahr noch zwei Vorträge und zwar der März den seinerzeit wegen Strommangel ausgefallenen und der April einen solchen von Lehrer Fischer—Paulsdorf über seine Italienreise. Dippoldiswalde. Am 5. Februar fand in der „Pforte" eine Kantore «Versammlung, Gruppe Weißerihtal, statt. Vorsitzender Kantor Große begrüßte die Anwesenden und berich tete, daß Kantor i. R. Schmidt, früher in Schellerhau, jetzt in Tharandt, zum Ehrenmitglied ernannt worden ist. Der Geehrte dankte mit großer Freude. Lehrer Kühn aus Ruppendorf wurde einstimmig in die Gruppe ausgenommen. Weiter sprach man sich über den Steuerabzug und die Synodalwahlen aus. Die musi kalische Arbeitsgemeinschaft soll sich mit der Frage: Musikunter richt im 9. und 10. Schuljahre beschästigen. — Schmiedemeister und Tierarzt in einer Person. Dos gab's in der guten alten Zeit. Wie die Weißeritz- Zeitung von 1852 meldet, starb damals im Februar — also vor 75 Zähren — der Echmiedemeister und Tierarzt Johann August Nobis, hier. Mit Hilf« des ältesten Sohnes führte die Witwe das Geschäft weiter, wie sie noch bekannt gab. (Die Schmiede- Familie RobiS blüht noch heute in unsrer Stadt.) Dippoldiswalde. Photograph Erich Meier in Weingarten (Württemberg), Sohn des Photographen Meier, hier, hak dieser Tage vor der Handelskammer ulm als einziger seines Berufes im Kammerbezirke die Meisterprüfung bestanden und zwar mit gutem Erfolge. — Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer teilt mit, daß zur Schaffung eines Erholungsheimes in Bad Elster die Landwirk- schastskammer erstmalig eine Lotterie veranstaltet, die insgesamt 200 000 Lose umfassen wird zu einem Verkaufspreis von 2 ÄM. Es handelt sich hierbei um eine Angelegenheit der gesamten säch sischen Landwirtschaft, denn die Schaffung eines Erholungsheimes für Landwirlsfrauen ist eine dringende Notwendigkeit. Die Ziehung -er Lotterie findet am 2. August 1927 stakt. Die Lose sind durch alle landwirtschaftlichen Vereine und Verbände erhältlich. — Ueber die Arbeits Marktlage berichtet das Landes amt für Arbeitsvermittlung: Die Zahl der Hauptunterstllhungs- empfänger von Erwerbslosenunterstützung hat sich in der Zeit vom 15. Januar bis zum 1. Februar um 7019 auf insgesamt 200 026 gesenkt. Zn dieser Abnahme sind allerdings nicht nur die Arbeitsuchenden einbegriffen, die in ein Arbeitsverhältnis zu- rücktreten konnten, sondern auch die, die zu Notstandsarbeiten neu herangezngen wurden und die, die als Ausgesteuerte in die Krisen- fürsorge übergehen mußten. Zahlenmäßig läßt sich der Anteil der letzteren Gruppen noch nicht angeben. Immerhin bleibt jedoch bemerkenswert, daß das Angebot an Arbeitskräften nickt mehr zugenommen hat. Aus den Berichten der öffentlichen Arbeits nachweise geht gleichzeitig hervor, daß auch die Ziinahmcbewegung der Nachfrage nach Arbeitskräften angehalten hat. Zm ganzen kann gesagt werden, daß der Arbeitsmarkl eine Bewegung der Besserung zeigt, die ihn bei Anhalten dieser Entwicklung bald günstiger erscheinen lasten wird als zur gleichen Zeit im Vorjahre. Immerhin bleibt das Gesamtangebot an Arbeitskräften nach wie vor außerordentlich viel größer als die Aufnahmefähigkeit des Produktionsapparakes trotz offensichtlich vielfach nicht ungünstiger Geschäftslage. — Während im Monat Dezember 1926 mit 75 Anzeigen über beabsichtigte Stillegung von Betrieben gegenüber dem November <72 Anzeigen) eine geringe Steigerung in der Zahl dieser An zeigen zu verzeichnen war, weist der Januar ds. Is. wieder einen nicht unbeträchtlichen Rückgang auf. Im ganzen sind in diesem Monat 62 solcher Anzeigen beim sächsischen Ardelts- und Wohl- fahrkSministerium eingegangen. Von den im Monat Oktober eln- gegangenen 84 Belriebsstillegungsanzeigen fand die StillegungS- verordnung in 24 Fällen keine Anwendung. Im übrigen wurden -le angezeigken Maßnahmen a) voll durchgeführk In 13 Fällen, b) teilweise durchgeführk in 26 Fällen, c) nicht durchgeführk in 21 Fällen. Beschäftigt waren 9452 Arbeiter und 1476 Angestellte, entlassen wurden: 1431 Arbeiter und 56 Angestellte. — Wie demokratische Blätter melden, hak die Demokrakische Landtagsfrakkion in einer Sitzung am Dienskag beschlosten, dem Ministerpräsidenten Heldt die Ernennung -eS bisherigen Reichs innenministers Dr. Külz anstelle des Innenministers Dr. Dehne vorzuschlagen. Der demokrakische Vorschlag wurde am gleichen 93. Jahrgang ' V-» Dresden. Durch das Sächsische Finanzministerium werden Darlehen vergeben an die Gemeinden, die Obstbäume anpflanzen wollen, und zwar auf die Zelt von vier Zähren zum Reichsbank- wechseldiskonk, wobei die erste Rückzahlung nach Zwei Zähren zu erfolgen hat, sodann 25 Proz. jedes weitere Jahr. Die Anträge sind an die zuständigen Amtshauplmannschasten zu leiten. Da noch viele Gemeinden in Sachsen keine oder nur wenige Obst anpflanzungen haben und zurzeit die Baumschulen noch über sehr gute Baumbestände verfügen, dürfte gerade letzt die Gelegenheit günstig sein, solche Kredite in Anspruch zu nehmen. Dresden, 9. 2. Zn der heutigen Sitzung -er Landeslynode wurde nach dem Berichte -es Synodalen Rötzscher festgestellt, daß die Arbeit des Prüfungsausschusses wesentlich erschwert wird durch Unkenntnis der Bestimmungen seitens der OrtSwahlMer. Das Ergebnis im Bezirke Meißen-GroßenAIn ist aber nicht zu b^n- standen. Ein Gesuch der Pfarrer-Konferenz >m Plauenschen Grunde um schärferes Vorgehen gegen die Konkubinate wurde dem Landeskonsistorium zur Erwägung überw esen. Eine gesetz liche Abstellung der Uebelstände, die im wesentlichen durch Woh nungsnot und die sittlichen Zustände »er Gegenwart bedingt sind anzureaen. Drei Anträge des Finanzausschusses B. betr. 1. eine Entschädigung an Geistliche für Bedienung mehrerer Gemeinden: 2. eine Vergütung an Geistliche zur Verwaltung eines besonderen Amtes und 3. die Regelung der Zahlung der Gehälter an Geist liche und Kirchenbeamte wurden dem Anträge des Ausschusses gemäß einstimmig genehmigt. Meißen. Die am Sonntag abgehaltenen Wahlen zum Be zirkstag ergaben 25 Bürgerliche und 15 Sozialdemokraten, gegen über bisher 24 Bürgerlichen, 15 Sozialdemokraten und 1 Kom munisten. — , , „ . . „ Leipzig, 9. 2. Nach einer Meldung der „Leipziger Neuesten Nachrichten" wurde der Gemeindevorsteher Paulus aus Bergen im Vogtland heute morgen in Friedersreuth bei Asch ermordet aufgefunden. Es liegt Raubmord vor, da die Geldtasche -es Er mordeten in der Nähe des Tatortes entleert aufgefunden wurde. Thekla. Am Dienstag abend entgleiste vom Güterzuge 8732 bei -er Ausfahrt aus dem Bahnhofe Thekla wahrscheinlich in folge eines vom Wagen heruntergefallenen Gegenstandes, -er sich im Herzstück einer Weiche festsetzte, ein mit Kleinschlag be ladener Wagen und kippte dabei um. Mehrere andere Wagen, wurden gleichfalls aus dem Gleise gerissen. Die Güterzugsstrecken Leipzig-Wahren und Leipzig-Schönefeld wurden gesperrt, ebenso das Gleis Eilenburg-Leipzig (Hauptbahnhos). Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Der Materialschaden ist auch nicht be deutend. Chemnitz. Auf -er Staatsstraße von Lungwitz nach Mittel bach fuhr am Mittwoch -er Kraftwagen des Oberbürgermeisters Thieme von Reichenbach an einem ungesicherten Bahnübergang in die Lokomotive eines von Lugau nach Wüstenbrand verkehren den Personenzuges. Der Kraftwagen wurde völlig zertrümmert. Oberbürgermeister Thieme, der sich mit dem Auto des Elektrizi tätswerkes der Stadt Reichenbach auf einer Dienstreise befan-, wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt nach dem Be- zirkskrankcnhausc Rabenstein Lbergeführt. Der Wagenführer ist etwas glimpflicher daoongekommen. Das Unglück soll dadurch zustande gekommen sein, daß der Wagenführer durch Sonne und Schnee geblendet wurde und infolgedessen den herannahenden Zug nicht bemerkte. Chemnitz. Am Montag abend verfehlte eine 63 jährig« Witwe in einem Hause der Bergstraße eine Treppenstufe und fiel zu Boden. Anscheinend hatte sie keine ernstlichen Ver letzungen erlitten, da sie in der Lage war, ihren Weg fortzusehen. In ihrer Wohnung ist sie aber kurz darauf infolge innerer Ver letzungen verschieden. Auerswaide. Beim Passiercren unseres Ortes stieß ein in schneller Fahrt befindlicher Kraftwagen eines GarnSdorfer Land wirtes gegen einen die Straße überquerenden Kindersportwagen, in dem sich ein 2 jähriges Kind befand. Das zarte Wesen wurde mit voller Wucht aus dem Wagen geschleudert, kam aber wie ein Wunder mit nur leichteren Verletzungen davon, während der Wagen vollständig zertrümmert wurde. Die mit der Beaufsich tigung des Wagens betraute Frau kam mit dem Schrecken davon. Neusorge. Die in der ganzen Umgebung bekannte historische Buche auf der Rittergutsslur Neusorge, die im Jahre 1763 an läßlich des Hubertusburger Friedens gepflanzt wurde und zuletzt einen Stammdurchmesser von 1,70 Meter hatte, mußte dieser Tage gefällt werden, da sie morsch geworden war und eine Ge fahr für Vorübergehende bildete. Stollberg. Der Dachdeckergehilse Müller verunglückte in Dorfchemnitz, indem er bei Ausübung seines Berufes infolge der Glätte und durch Bruch der Sitzpfosten vom Dache fiel. In hoff nungslosem Zustande wurde er ins Krankenhaus gebracht. Ebersbrunn. Einer hiesigen Bergarbeilersehcfrau bot ein« Zigeunerin Spitzen und Tee zum Kaufe an, hat auch der Frau gewahrsagt. Rach derem Weggange bemerkte die Frau, daß ihr 157 M. fehlten. Die Frau vermag nicht anzugeben, ob die Zi geunerin das Geld gestohlen oder die Geschädigte durch Hypnose zur Hergabe des Geldes veranlaßt hat. Neustädtel. In der Nacht zum Montag wurde der hier zu Besuch weilende Kaufmann W. aus Berlin auf dem Heimwege von einem Trupp heimkehrendcr Leute verfolgt und angegriffen. Nachdem er zunächst einen Schreckschuß abgegeben hatte, glaubte er in berechtigter Äotwchr zu handeln, indem er noch mehrere Schüsse auf seine Bedränger abfeuerle. Dabei wurde der Vieh händler Jähn aus Schneeberg durch einen Schuß am Kinn ver letzt. W. wurde dem Amtsgerichte Schneeberg zugeführk. Lengenfeld i. V. Bei den AblragungSarbeilen auf den Branü- ruincn der Baumgärlctschen Fabrik sind zwei Feuerwehrleute erheblich verletzt worden, der eine durch einen ihn lresfenden Reiß haken, der andere durch Sturz. Oberwiesenthal. Die Deutsche Stirdenlenschast will jetzt den Verbrlldcrungsturm ankoufen und ihn zu einer HeldengedächtniS- Kapelle umbauen. In -er Nähe soll dann auch noch ein Studenten- Helm errichtet werden. eitzeritz Zeitung Tageszeitung mH Anzeiger M DipMAswal-e, Schmiedeberg ...
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