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»tttlvvch, 2«. »ult I»zz Erste Muttrlestadt ohne Arbeitslose 8tmeIMMM»n »er Eimodmk RerMrns j-. Ser RelMmrler emWngl MM»t»en in N In ckieoer Kummer beginnt unser neuer Roman! «ln»k«senpr^ie: »a mm iieile «nmdzrlke »» Ps,.. ->u«wäil, «0 P,g. «rilenablchlal, u. Rabatt« nach Tarif, gamiltknan-elgrn und Stellengesuche er- EtgtePreise. Vg.-Aebah« »»Psg.—NachdruL nu« mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht -usbeivahr« «e,ug»ge»«r bei «glich »weimaUger Lu st eilung monatlich NM. g.io teinschliestllch ,a Pfg. für TrLgerlobnl, durch Popbe,ug RM. b.»a einschliestlich 5« Psg. Postgebühr (ohne Postjustellung«gebühr) »et siebenmal roSchentlichem versand, eftngelnummer lo Psg. Saarge-enktave verboten Saarbrücken, 26. Juli. Die RegterungSkommission hat einem Schreiben an die Stadtverwaltung die geplante Abhaltung einer , Gedächtnisfeier für die Schlacht bet Sptchernim August 1870 und die Schlacht von Lothringen vom August 1V14 unter Berufung auf die durch den Ver sailler Vertrag für das Saatgebtet geschaffene Lage ver- Voten« Gegründet 18S6 Druck u. Verlag i Ltepsch L Reichard», Dresden-A. 1, Marlen straße ZS/52. Fernruf 25211. Postscheckkonto lsSS Vrevden Vir« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiebsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden in einem Vorwort der NeichStagSabgeordnete GohdeS fest stellt, ist es nach der Machtübernahme notwendig, in der NSDAP, eine großzügige, bis in die untersten Einheiten dringende Schulung und Erziehungsarbeit zu leisten. Der Nationalsozialismus, der gefühlsmäßig ersaßt wurde, müsse nun im Volke auch wissenschaftlich gefesttgt werden. Ein Mittel hierzu sollen die Lehrbriefe sein, die aber nicht etwa den Zweck eines brieflichen Fernunterrichts über Natio nalsozialismus haben, sonder» grundsätzlich weltanschauliche Ausführungen und Stellungnahmen namhafter Führer zur Revolution und Evolution als Material für die Arbeit bringen werden, die die Amtswalter an de» einzelnen Volks genossen dann dnrchzusllhren haben. Kampf -er Tteraualeret St» Erlaß des ReichSjustizkommiffars Dr. Frank Berlin, 26. Juli. NcichSjustizkommissar Dr. Frank hat, wie der „Völkische Beobachter" meldet, an die Justiz behörden einen Erlab gerichtet, der sich mit dem Gesetz zur Abänderung strafrechtlicher Vorschriften vom 26. Mai d. I. befaßt, in dem das rohe Mißhandeln oder absichtliche Quälen eines Tieres mit Vcrgchcnsstrafe bedroht ist. Versuche an lebenden Tieren im allgemeinen sollen nur dann nicht strafbar sein, wenn sie im Einzelsalle mit Ge nehmigung des zuständigen Ministeriums von wistenschast- lich vorgcbildeten Personen oder unter deren Leitung zu ernsten wissenschaftlichen oder sonst gemeinnützigen Zwecken und innerhalb der hierdurch gebotenen Schranken, ins besondere unter Vermeidung feder für den Zweck entbehr- liehen Schmerzcrrcguna vorgenommen würden. Bon den Staatsanwälten und Amtsanwälten wird erwartet, daß sic unter Beachtung dieser Richtlinien dem Willen des Führers entsprechend Grausamkeiten der Menschen gegen das Tier mit allem Nachdruck entschieden verfolgen und bei feder unter die neue Strasvorschrist fallenden Tierquälerei auf die Verhängung einer empfindlichen, der rohen Gesinnung des Täters entsprechenden Strafe htnwirken. Nordhorn, 26. Juli. Der Kampf gegen die Arbeits losigkeit ist fetzt in ein entscheidendes Stadium getreten. Die Befreiung von dieser Geißel greift fetzt auch auf den Westen des Reiches über. Als erste Industriestadt kann -le Stadt Nordhorn an der deutfchholländtschen Grenze, in der Provinz Hannover gelegen, bekannt durch große Textilfabriken, nunmehr berichten, daß am 1. August durch eine ÄolkSge mein sch astSaktion der gesamten arbeitenden Bevölkerung sämtliche Arbeitslose wieder in Arbeit gebracht werden. Aus diesem Anlaß hat -er Bürgermeister der Stadt Nordhorn an den Reichs präsidenten, Reichskanzler, NetchsarbcttSminister, Ober präsidenten, Regierungspräsidenten und an die drei Ehren bürger der Stadt Telegramme gerichtet, in denen der Bürgermeister davon Kenntnis gibt, baß durch Zusammen arbeit von Stadtverwaltung, NSBO., Arbeitsamt sowie der gesamten Bevölkerung am 1. August alle arbeitsfähigen Einwohner in Arbeit sind. Schulungsbriefe -er NSDAP. Berlin, 26. Juli. Wie das VDZ.-Büro meldet, ist «m Rahmen dcS R e i ch S s ch u l u n g s a m t e 8 der NSDAP, soeben eine bedeutsame Neuerung ins Leben getreten. Es ist die erste Folge der „S ch u l u n g s b r i e f e des RetchS- schulungSamteS des NSDAP, und der Deutschen ArbettS- front" erschienen. Diese Lehrbriefe, die bis zum Zellen- und «kockwart hinunter die Amtswalter der Partei, der Dko/schen Arbeitsfront und der NSÜVV. mit Material über die Erzieh'» noSarbejt tm nationalfozialistlfchen Sinn« versehen sollen, werben regelmäßig erscheinen. Her ausgeber ist der NeichSschulungSleitcr und RetchStagSabgeorb- nete Otto Gohbes, verantwortlicher Redakteur Pg. Weh meyer. Mitarbeiter werden führende Persönlichkeiten der Bewegung und Arbeitsfront sein; aber auch im übrigen ist die Mitarbeit alle» geeigneten Per so new offen ste h a l t e n. Die Mitarbeit muß ehrenamtlich erfolgen, weil die SchulungSbricfc kostenlos abgegeben tverben. Wie München, 26. Juli. Etwa 416 funge Faschisten, geführt von 27 Offizieren» trafen Mittwoch früh mit Sonder zug aus Bozen in München ein. Zum Empfang hatten sich am Bahnhof die Münchner italienische Kolonie und der italienische Generalkonsul Minister PtttaltS, der Be auftragte des Reichskanzlers, Scholz, der Letter der Landesstelle für Volksaufklärung und Propaganda Ober- regterungSrat Ebner, Kolonnen der SA., SS. und HI., sowie eine große Menschenmenge eingesunden. Als der Zug in die Halle cinsuhr, spielte die SA.-Kapclle die italienische Nationalhymne. In der Residenz fand sodann ei« Empfang der fascht, ftische« Jugend durch de« inzwischen im Flugzeug «i«, grtrofseue« Reichskanzler statt. A« dem Empfang nahmen teil der italienische Botschafter in Berlin, Cerruti, Staats« jekretär Ricci, Rudolf Heß, Stabschef Röhm und der bayrische Ministerpräsident Siebert. Nach dem Horst-Wessel-Lied, gespielt von der Balilla, führte der ikaUenische Botschafter Cerruti In einer Ansprache an den Reichskanzler u. a. aus: ES ist mir eine große Ehre und Freude, diese Avant gardisten dem Herrn Reichskanzler in München vorstellen zu können, in dieser Hauptstadt, die die Wiege Ihrer Be wegung gewesen ist, die ganz Deutschland erobert hat und Deutschland heute mit einem neuen Geist regiert. Die Jugend Italiens, di« Blüte des Faschismus, ist da, um der nationalsozialistische« Jugend die Hand z« drücken. Keine bessere Botschaft hätte Ihnen mein Land senden können. Gestatten Sie, die Hoffnung und den Wunsch aus- »»sprechen, baß der Gruß Italiens, den Ihnen diese faschistische Jugend über die Alpen gebracht hat, dem Glück Deutschlands gelte. Reichskanzler A-olf Kitter sagte bet dein Empfang in einer Ansprache u. a.: Ich freue mich, Sie heute hier begrüßen zu können, weil in dieser Stadt eine Bewegung ihren AuSgang genommen hat, bte ähnlich wie der Faschismus in Italien Deutschland wieder zur Selbstbesinnung bringen ivill, bringen wird und zum Teil schon gebracht hat, eine Bewegung, die ein herzliches und freundschaftliches Verhältnis mit dem italienischen faschistischen Staat Herstellen wollte, und ich glaube, wohl auch berge st cllthat. Sie werden nun ein« Reise durch Deutschland antrcten und dabei sehen, daß unsere Bewegung sich bemüht, aus dem Deutschen Reich genau da» zu machen, was Ihr großer Führer aus Italien gemacht hat, baß sie sich bemüht, das deutsche Volk zum gleichen Stolz und zur gleichen Ueberzeugnng von seinem Eigen wert zu führen, wie Mussolini das italienische. Sie werden sehen, -aß fn Deatschlab durch diel« «en« Bewegung ein« Geist«», richt*ng ,ne Herrschalt g«komme» ist, die —u d«m Abgesang in London Krise der Konferenzidee Berlin, 26. Juli. Die morgige Schlußsitzung wird noch einmal die Mitglieder der Wcltwirtschaflskonsercnz zn- sammensühren, der die unter der Geißel der Arbeitslosigkeit leidende Menschheit mit so großen Hoffnungen entgegen gesehen hatte. Die gestrigen Beschlüsse des KonsercnzbüroS lassen kaum einen Zweifel daran, daß cS sich nnnmchr um einen Abgesang handeln wird. Die Tatsache, daß man einen festen Termin sttr den Wiederzusammcntritt der Konferenz nicht bestimmen will nnd anch ein Zwölfmänner kollegium, bas gewissermaßen eine kleine Weltwirtschafts konferenz in Permanenz sein sollte, nicht einsctzen.wtrd, weift deutlich daraus hin, daß die Möglichkeiten eines WiederzusammentrittS nicht allzu hoch eingeschätzt werden. Das Konferenzbüro, dem die Vertreter der größeren Staaten angehören, soll allerdings eine WIedcrcinbcrusung in Er wägung ziehen. Doch kommt in diesem Beschluß mehr das Be streben zum Ausdruck, bas Gesicht der Konferenz wenigstens nach Möglichkeit zu wahren. Hat schon die bisherige Zu sammenkunft unter dem Mangel einer sorgsältigen diplomati sche» Vorbereitung gelitten, wie der italienische Minister präsident kürzlich zu Recht feststellte, so würde eine Wieder einberufung, die spätestens am 1. September erfolgen sollte, nur wenige Wochen zu Vorverhandlungen lasten, die nach dem bisherigen Versacken doppelt erforderlich wären. Sind es also gewichtige Gründe, die cS unmöglich erscheinen lassen, der Konferenz eine günstige Prognose zu stellen, so zeigt auch eine rUckschauen-c Betrachtung, daß di« Ergebnisse diese» mit so viel Aufwand an Men, scheu und Material «inaeleiteten Experimentes selbst in den einzelnen Untersragen, mit Ausnahme des ge, wissen Erfolges in der Silbersrage, recht bescheiden sind. Man hat angesichts dieser Tatsache allen Grund, auf bi« strukturellen Fehler des gesamten KonfcrenzsystemS hin- zuweisen, die gerade in London mit besonderer Deutlichkeit zutage getreten sind. Nicht nur die mangelnde diplomatische Vorbereitung ist weitgehend verantwortlich zu machen, sondern auch der Umstand, daß es bei dieser Konferenz sich um die Zusammenkunft von etwa 2000 Vertretern aus 67 Län dern gehandelt hat. Diese Uebertragung veralteter Begriffe einer schon im innerstaatlichen Leben in Kriscnzeitcn ver sagenden Demokratie aus weltweite Verhältnisse mit den hier noch viel stärkeren Interessengegensätze» hat selbstverständlich von vornherein die Arbeiten der Konferenz gelähm t. ES hätte den polttisä-en und ökonomischen Kräfteverhältnissen mehr entsprochen, wenn man „das Dutzend der wirklich aus- schlaggcbendcn Mächte" vereinigt Hütte. Trotz allem kann man als positives Ergebnis der Weltwirtschastskonscrenz die Erkenntnis buchen, daß cS sür die einzelnen Staaten mehr denn fe daraus an, kommt, alle Möglichkeiten zum Wicderansban aus zunutzen, die sich im Rahmen ihrer nationalen Wirt schaft ergeben. Auf diese Notwendigkeit einer schöpferischen Wirtschafts. Politik hat ReichswirtschastSminister Dr. Schmtttin seinem gestrigen Interview mit der gleichen Eindringlichkeit hin- aewiefen, wie es der amerikanische Präsident in seinem Rundsunkappell vom Montagabend sür den Bereich -er nord amerikanischen Union getan hat. Dlauhem-en Aufmarsch in Srlan- London, 26. Juli. Die neue irische Faschistcnorgani- sation der Blauhemden hat in kurzer Zett großen Zuwachs erhalten. An -cm Aufmarsch der Bewegung am 18. August sollen 20 000 Manu teilnehmen. General QDuffy, der Führer der Blauhemden, hat in einer Unterredung erklärt, daß er den Bemühungen te ValcraS, die Organisation zu unterdrücken, den schärssten Miderstand leisten werde. Die Bewegung sei burcha »s kommunisten- und judenfeindltch, gegen jeden ausländischen bzw. jüdischen Einfluß in staat lichen Angelegenheiten und sttr die Aufrechterhaltung der christlichen Grundsätze auf allen Gebieten dcS öffentlichen Lebens. Die Juden, so betonte General O Dnssy, sind die Hetzer des KommuniSmns. Sterilisierung auch in Gnglan- London, 26. Juli. Ein vom englischen Gesundheit»- Minister eingesetzter Ausschuß ärztlicher Sachverständiger wirb, wie der politische Mitarbeiter der „Morning Post^ meldet, demnächst einen Bericht iiber die Stert liste- rung geistig Minderwertiger vorlcgcn, worauf wahrschein lich ein königlicher Untersuchungsansschuß znr Behandlung dieser Frage eingesetzt werben wird. Der Bericht wird sich In erster Linie aus die Methoden der Sterilisierung und die praktische BegriffSsestlegnna der geistigen Minderwertigkeit erstrecken. Val-o fliest Nor-kurS Möglichkeit eine« Besuche» in Berlin Berkin, 26. Juli. Bon Shebiac lNeubraunschweig) wird das italienische Flugzeuggeschwader unter General Balbo heute nach Shoal-Harbour sNeufundland) wettersliegen, von wo cS den Hetmslug Uber den Ozean an tritt. Da der italienische Lnftfahrtmintstcr sich entschlossen hat, über Neufundland zu fliegen, darf man annehmen, daß er sich endgültig für die nördliche Route entschieden hat. So kann man wohl auch damit rechnen, baß er sein Versprechen wahrmacht und aus dem Rttckfluae nach Italien Berlin anfltegt. Allerdings sind noch keinerlei Nach- richten von Balbo selbst bei der ReichSregterung ein- getroffen. aufrichtigen Wunsche beseelt ist, gerade mit Ihrem Volke die Beziehungen wieder anzuknttpsen, die durch viel« Jahrhunderte Italien und Deutschland ver, bunden haben. Ich glaube, ich kann unsere Freude Uber Ihren Besuch durch nichts besser zum Ausdruck bringen, als daß ich demjenigen banke, der Sie hierher geschickt hat und der auch bei uns be wundert wird. Ich bitte, «tyzustimmen in den Nus: „Ihr großer Führer Mussolini Sieg Heil" Dem Reichskanzler dankte in herzlichen Morten Staats sekretär Ricci für seine überaus freundlichen Begrüßungs worte und überbrachte di« Grüße des Duce. Er sei glücklich, sagt« er, däß «r nach Deutschland im Auftrage Mussolinis habe kommen dürfen. Er sei ganz erstaunt, zu sehen, wie dieses Dentschland so groß dnrch die neue Regierung des Nationalsozialis» mns habe «erden können. Er wünsche und hoffe, daß die Freundschaft zwischen Deutsch, land und Italien sich weiter vertiefen werde, und vor allem, daß beide Völker ihren gemeinsamen Weg weiterfinbcn wer den. Mit einem Hoch auf das Deutsche Reich beendete der Staatssekretär seine Ansprache auf den Kanzler. Der Gesandte überreichte bei den letzten Worten dem Kanzler die A b z ei ch e n der Avantgardisten und der Balilla.