Volltext Seite (XML)
1VS8 ein» licht? : ei» eneij 8. iberg rma« ein- ! dey Igei^ tam- ZU. rite» ons- s -?Z iheit bete, vor- eres eins vil- che» eut- >azn Da« „Zschopauer Dnzeblatt und Anzeiger, erscheint werktiigltch. Monatl-BezugSpreiS 1.7o«M. Zustell««. SO Pf«. Bestellungen werde« st» uns. SeschäftSst.,von den Bote», sowievon allen Postanstalten angenommen WopMer« Tageblatt rmd Anzeiger «uzetaeupretse: Die 4« «uu breite Milltmeterzeil« 7 Psg,; di« 93 mm breite Millimeter»eile im Lextt^l «i Pfg^ Nachlabstaffet S Ziffer, und «ochweiSgebühr 95 Pf«, pqügl. Port, Z-itun« M di- Ort«: «rumhermerSdorf, Waldkirch«, BSrntch«, Hohndorf, »Mschthal. Weißbach, Mtt«r»d»rß V«m«, wttzschd»rs, «charfenstetn. «chlötzch» Porsch««d»rf A»« JOJO IVO. MW Agechetze m KM Dr. DietriG reGnet mit internationale« Brunnenvergiftern av Ig' pp« der der lal- oon Heu alle ircr tei de^ al di -ei de: ier in vc er ttc: bei »er ts- nf' >en us elt en ar- ce« as es .ter sich ine n*l -h«^ Ute Am Donnerstag nahm der Parteikongreß in Nürn berg in Anwesenheit des Führers seinen Fortgang. Meder füllten KO 000 Menschen die Welte Kongreßhalle his aus den letzten Platz, um auS berufenem Munde zu hören, was die vom Führer eingesetzten Männer auS ihren Arbeitsgebieten zu berichten haben. Ei« Sturm deS AubelS grüßte den Führer, als er die Halle betrat. Am Mittelpunkt der Kongreßtagung stand eine groß angelegte Rede des Ncichspressechefs Dr. Dietrich, die auf Grund eines umfangreichen und unansechtbaren Tat sachenmaterials einen in dieser Form einzigartigen Ein blick in die Pressehetze in gewissen demokratischen Staaten und ihre Hintergründe bot. Der Rcichspressechef hat mit seiner tiefschürfenden Rede auch diesmal wieder die Augen der Weltöffentlichkeit aus die ungeheuren Gefahren gelenkt oder doch zu lenken ver sucht, die den Büllern durch die Anwendung der Presse- lüge drohen. Vor dem Forum des nationalsozialistischen Parteikongresses gesprochen, war sie ein von größtem Ernst und tiefer Sorge um die Bewahrung deS Friedens ge- fragener Appell an die ehrliebenden und anständigen Fak- toren der internationalen Presse wie auch an die Staats führungen, vor dem verderbenbringevden «ist skrupel- loser und hetzerischer Falschmeldungen mehr Denn je auf der Hut zu sein und nun endlich der Wahrheit die Ehre zu geben. < Reichspressechef Dr. Dietrich beschäftigte sich in seiner «rotzen Rede mit dem Thema „Kampf gegen dl« Preffelüge', in der er wiederum, wie schon im Vorjahre auf dem Partei« longreß, den jüdischen Drahtziehern und den Hetzern die MaSle vom Gesicht rib und den einwandfreien Beweis lieferte, daß durch die Presselüge eine Gefahr in die Welt getragen wird, die schärfste Bekämpfung erfordert. Dr. Dietrich ging von der Bedeutung der Presse in unse rem Zeitalter aus und führte dabei ein Wort des italienischen Volksbildungsministers Alfieri an, der die Presse kürzlich als das stärkste Ideen- und Kulturvermittlungswerkzeug der Welt bezeichnete. Gleichzeitig aber wies er daraus hin, daß dieselbe Presse, die her Wahrheit dienen sollte, auch der Lüge dienen könne, wenn sie verantwortungslos mißbraucht werde und von verantwortungslosen Menschen geschrieben werde. So sei die Presselüge eine der größten neuzeitlichen Gefahren, denn das gedruckte Wort übe eine geheimnisvolle Macht aus und feiere gewaltige Siege über Herzen und Hirne der Menschen. Die Presselüge zu bekämpfen, sei eine der allerdringlich« fien und notwendigsten Ausgaben, ein Werk der Selbstver teidigung aller Völker zum Schutze der menschlichen Kultur. Die Presselüge oder die Falschmeldung sei deshalb so gefähr lich, weil sie infolge der psychologischen Aufnahmebereitschast der Massen für das gedruckte Wort suggestiv geglaubt werde, lind zweitens, weil sie lawinenartige Wirkungen im Gefolge habe, die durch keine nachfolgende Berichtigung ausgelöscht werden könnten. - Als schlagendstes Beispiel aus der jüngsten Zeit führte der Aeichspresscchef eine Prcsselüge aus Amerika an. Dort wurde schon am 7. November 1918. d. h. volle vier Tage vor Abschluß des Waffenstillstandes an der Westfront, durch die Falschmeldung des Korrespondenten einer großen amerikani schen Presseagentur der Eintritt des Waffenstillstandes nach New Port gekabelt und dort durch die Presse verbreitet. Die Wirkung war ungeheuerlich. Ganz Amerika ging auf die Siraße. mn zu feiern, und zur gleichen Zeit bluteten noch vier Tage lang amerikanische Soldaten und ließen zu Tausenden ihr Leben. Zeitungen, die einige Stunden später mit der Wahrheit hcrauskamcn, wurden ausgelacht und ihre Verläufer verprügelt. Oke Größe der Gefahr Dieses Beispiel einer Falschmeldung, so betonte Dr. Diet rich, habe keine tragischen Folgen gehabt, denn hier wurde den Menschen der Frieden falsch gemeldet Mit der gleichen Leich- tigkeü können diese Menschen aber durch eine Lügen nachricht in schwerste Krisen getrieben werden. Und das zeige, wie groß die Gefahren sind, die die Presselüge in sich birg«, nnd mit denen sie ständig das Leben der Völker be drohe. So werde jedem klar, daß hier Durchgreifendes ge schehen müsse. Dr. Dietrich wies daraus hin, daß daS nationalsoziali stische Deutschland im Verein mit dem faschistischen Italien den Finger an diese offene Wunde am Körper der zivilisierten Völker gelegt und den Kampf gegen die Hydra der Nachrichten- sälschung und der Prcssehetze ausgenommen habe. Deutschland habe auch laut und vernehmlich seine Stimme erhoben, um auf dem Gebiet deS Pressewesens international den Weg zur Vernunft nnd zur Verständigung anzubahnen. Dr. Dietrich wies in diesem Zusammenhang auf di« Rede deS Führers vor dem Reichstag am 2V Januar hin, wo der Führer den > Negierungen zugerufen habe, den Vertrieb von, solchen Zei tungen zu verhindern, die auf die Beziehungen von Staaten schlimmer wirken, als «8 Gift und Brandbomben zu tun ver- . möchten. " ' Dr. Dietrich erwähnte weiter seine vor den Mitgliedern des Diplomatischen Korps und Vertretern der ausländischen fresse «m 7. März d. I. gemachten Vorschläge zur Eindäm mung der Lügenslut, in denen er die Auffassung vertreten habe, daß die Presse Wunder wirken könne, wenn sie nicht nur uv« den Frieden schreibe, sondern in den Zeitungen selbst »riedrn hielte. Und was habe die Welt der Demokratie auf die deutschen Anklagen und Vorschläge geantwortet? Während die Presse der autoritär regierten Staaten in erfrischendem Tone ihre Zustimmung zu erkennen gab, habe sich die Lvgenprrffr in Schweigen gehüllt, nnd höchstens etwas von einem seltsamen -Preffechirurgen" oder von einem „Auswuäch der Nazi- Mentalität" gemurmelt. Aber eS habe sich keine ernsthafte Stimme erhoben, die die deutschen A "agcn hätte widerlegen können. Dafür sei in den nächsten Monaten um so schamloser gehetzt worden. Die Lügenproduklion, so meinte Dr. Dietrich, habe seit dem letzten Parteitag einen solchen Umsang angenommen, daß er mehrere Tage ununterbrochen sprechen müsse, wenn er sie auszahlcn wollte Deshalb wolle er nur einige Typen heraus- greifen und an Hand dieser Beispiele eine Diagnose der Presse lüge geben Wer Well lüg!, lügt öMelt Dr. Dietrich unterscheidet widerlegbare und unwider legbare Lügen oder Motiv lügen. Die widerlegbare Lüge, also die plumpe Fälschung werde von vielen Leuten weniger gefährlich angesehen, aber von ihr gelte der Satz, den schon die alten Lateiner kannten: sempor aliquick kseret' t„etwas bleibt immer hängen'). In die Sprache der PreffepraziS umaesetzt, heiße daS: »Die Lüge ist schneller als ihr Dementi." Die Schnelligkeit sei auch entscheidend für ihren Erfolg. Deshalb gelte in der Lügen- fabrikation unserer Gegner der Satz: Wer schnell lügt, lügt doppelt. Der unwiderlegbaren oder sogenannten Motivlüge liege ei« an sich richtiger Tatbestand zugrunde, der aber durch Fäl- schung der Motive zu einer noch gefährlicheren Unwahrheit werde, weil man ihr oft nur schwer mu Gegenbeweisen bei« kommen könne. Das beste Beispiel habe die Lügenhetze über die Angliederung Oesterreichs geliefert, die als »heimtückischer Ueberfall' und „brutale Vergewaltigung' in der Lügenpresse därgestcllt worden fei. Diese Lüge habe sich lange aufrechterhallen lassen, weil der Leser dieser Presse nicht die Gelegenheit gehabt habe, sich persönlich von ihrer Unrichtigkeit zu überzeugen. In diese Kategorie stellte Dr. Dietrich auch die Lüge, die man nicht dementieren kann, weil das Dementi nach anderer Seite hin größeren Schaden anrichlen würde als der, den die Lügenmeldung selbst hervorruft. Ein beliebtes Mittel dieser Art sei es zum Beispiel, weun die Heyer Staatsmännern nicht vorhandene Tendenzen oder Freundschasten zu anderen Län dern andichten, die ihnen der öffentliche Takt oder die diplo matische Rücksichtnahme öffentlich zu bestreiten verbietet. Solche Situationen machten sich die Hetzer zunutze, um iin trübe» zu fischen. Als typisches Beispiel der diplomatischen Prcsselüge er wähnte Dr. Dietrich den Besuch des Lords Halifax in Ber lin. Um alle Vorbereitungen über den Hausen zu werfen, l?.be damals ein Londoner Abendblatt seinen „diplomatischen Nor- respondcmen'. und zwar den Ostjuden Poliakoff, den soge nannten „Augur', vorgeschickt. der den angeblichen deutschen Durchmarfchplan durch die Schweiz erfunden und in die Welt gesetzt habe, der genau über deutsche Absichten aus Kolonien anderer Staaten Bescheid wissen wollte, und der auch die „deutschen Befestigungen in Nordafrika' erfunden habe. Außer Veröffentlichung genauer Einzelheiten berührte er mit zwei deutigen Worten das denisch-italienische Verhältnis, so daß der Eindruck entstehen mußte, England wolle die Zerstörung der Achse Berlin-Nom durch eiue denisch-englische Annähe rung erreichen. Diese Lüge sei damals in der ganzen Welt geglaubt worden. Die deutsche Presse habe sehr deutlich wer ben müssen, um die deutschen Interessen zu wahren. Dann erwähnte Dr. Dietrich noch die mnerpölitische Zer mürb u n g s l tt g e, die sich tagein. tagaus vom Ausland her' über uns ergieße und sich bemühe, den Nachweis von Zer würfnissen innerhalb der Negierung, der Partei, deza, Wehr macht oder untereinander zu erbringen, um der Welt vor Augen zu führen, daß die nationalsozialistische Macht nicht fest gefügt sei, daß man kein Vertrauen in die Stabilität des Reiches haben könne. Dr. Dietrich erinnerte dabei an die „Meldungen' über die „revolutionäre Besetzung der Wilhelm straße', über „Revolten in Stolp und Allenstein', über die „Flucht deutscher Generale Ins Ausland', üoer „Massenver haftungen' und dergleichen mehr. Phantastereien -es Wahnsinns In der letzten Zeit habe sich diese Lügenart mit angeb lichen wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten in Deutsch land beschäftigt, so habe z B. die französische Zeitung „Oeuvre' am 21. Mai berichiet. „in Deutschland erhalte man Weißbrot nur dadurch, daß man schwarzes Brot mit Chlor behandele, die Folge seien zahlreiche Fälle von Vergtftun- zen.' ,!) Die praktische Wirkung derartiger, geradezu blöd- inniger Meldungen fei darin zu ersehen, daß in der tschechi- cben Stadt Pardubitz wirklich Glaskästen angebracht worden eien, m denen Broi ausgcslelll wurde, dem bet der Herstellung Sand und Dreck beigemcng, war, und dazu war zu lesen: - „Dieses Broi stamnu aus dem Drmen Reich. Solche» Dreck müssen die Deuischen fressen.' Eine amerikanische Zciinng in Ehikago verhöhnte den deiuschen Arbeiter indem sie schrieb: „Die Korken seiner Bier flaschen sind aus Kariofsclschalen erzeugt. Balo wird eS .Wikingeier' geben, die nie ein Huhn gesehen haben, sondern aus Fisch heraestcllt sind Gewöhnlich ißt er zweimal täglich Knöbel, und die liegen ihm schwer im Magen und geben ihm die Ueberzeugung baß er satt ist.' Die tschechische Zeitung „Lidove Noviny' vom 16 Januar d A. entstellte einen Times« Ariikcl über die Kehrseite der Medaille des deutschen Vier» labrcsplancs folgendermaßen: „Den Männern Ist es erlaubt, sich nur ein Hemd im Jahre zu kaufen und sich nur viermat im Monai zu rasieren Eine Frau darf nur fünf Paar Slrümpfc im Jahr haben." Der NcichSprcsscchcf zählte dann noch einige Beispiele der sogen,rn'.-.^n m i l i i ä r i f c'> c n Presselüge auf, wo immep wieder der berühmte deutsche .Ncichswehrgeneral' auftauche« der Dokuiuenie preisgcbe oder kriegslüstern imperialistische Ziele der unersättlichen Pangcrmanistcn enthülle. Letzhtn sei es der General Reichenau gewesen, von dem das Londoner Blatt „News Ehronicle" in sensationeller Form einen angeblichen wörilichcn Berich, über eine Vorlesung vor Parteiführern über Diplomälenempfang beim Führer. Die als Gäste der NeichSregierung beim Ncichspartettag in Nürnberg weilende» diplomatischen Vertreter wurden im Hotel „Deutscher Hof" vom Führer empfangen. Ter Führer begrüßt seine Gäste, von rechts: der französische, der türkische, der polnische, der italienische und der brasilianische Botschafter; hinter dem Führer: Ltaatsminister Or. Meiß ner; ganz rechts: der Chef des Protokolls, Baron von Dürnberg. IPrrsse-Hofsmaun, Zauder,Multiplex-K.)