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ibenstocker Tageblatt (vir LI. Kuguft 1920 „ttmtr- und klnzeigeblatt".) s Anzeiger für den Amtsgerichtrbezirk Eibenstock und besten Umgebung umfassen- die Ortschaften: Eibenstock», vlauenthal, Larlsfetd, kinnbs^nbel, Neuheide, Gberstützen-rün Schönheide, Schönheider. Hammer» Sofa, Unter» ftutzengrün» WNdenthal, wilzschhaus, wolfsgrün usw Ler Bezugspreis beträgt monatlich 1,80 NM. bei freier Zustellung, bei Abholung in unserer Ge- chüflsstell« 1,60 RM. Erscheint tägl. nachm. mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Störungen des Betriebs der Zeitung hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der" Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Der Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Millimeterzeile im Anzeigenteil 5 Pfennig, für die SO mm breite Millimeterzeile im Teiltest 15 Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte stens vormittags 9»/, Uhr, für größere einen Tag vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben Fee^precher Nr. 510. Vieser Blatt enthüll dl« amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock Postscheckkonto Leipzig Nr. 366 67. LS38 »LS 88. Jahrgang. Mittwoch, dm 12. Oktober Llm Arbeit nie verlegen Die „Vorgeschichte" des WHW. — Alle Achtung vor der Kleinarbeit! Von Gauamtsleiter Artur Bergfeld, Gaubeaustragter für das Winterhilfswerk des deutschen Volke- Die großen geschichtlichen Ereignisse, deren Zeugen wir sein dürfen, fordern gebieterisch von jedem deutschen Menschen, die Zeit des Heranreifens dieser Geschehnisse zu überblicken. Wissen wir doch, daß die Großtaten des Füh rers dem deutschen Volke nicht als reife Frucht in den Schoß fallen, sondern daß eine ungeheure Arbeitsleistung, an der jeder deutsche Volksgenosse sehr oft unbewußt An teil hat, erforderlich ist. Das Winterhilfswerk deS deutschen Volkes, dessen Ablauf fast schon zur Selbstverständlichkeit gewor den und dessen ständige Durchführung der NS.-Volks- wohlfahrr übertragen ist, dient, wie alle Organisationen und Gliederungen der Partei, dem Führer für die Er ziehung zu Einsatz und Opfer für die deutsche Volksgemeinschaft. Ist die Durchführung deS Winterhilfswerks nunmehr nach fünfjähriger Erfahrung in feste Form gebracht, so erfordert die praktische Arbeit eines jeden Jahres doch eine Unzahl von Kleinarbeit, insbesondere dann, wenn die Struktur des Gaugebtetes nicht einheitlich ist. Gilt es doch, die Erfahrungen aller Kreisbeaustragten — ob Stadt-, Land- oder Jndustriekreis — für die Vorbereitung des nächsten Winterhtlfswerkes zu berücksichtigen. Ebenso ist die besondere Wertung der Erfahrungsberichte von Grenz kreisen nach volkspolitischen Gesichtspunkten unbedingt notwendig. Schon die Abschlußarbetten nach Beendigung der praktischen Durchführung der WHW.-Arbeiten sind grundsätzliche Vorbereitungen für die Planung und Ge- staltung des kommenden Jahres. Statistische Erhebungen und Ueberblicke zeigen die Fehler auf, denen sofort nach- gegangen werden muß, um einen größeren Erfolg für die Zukunft zu sichern. Um der gestellten Aufgabe ideenmäßia in immer grö ßerem Umfange nachzukommen, ist die Schulung der Walter und Helfer in den Sommermonaten vordringliche Aufgabe und wird planmäßig durchgeführt. Besprechungen mit Gliederungen und Organisationen der Partei, die sich in den Dienst des WHW. gestellt haben, erfolgen, um den Einsatz der Helfer noch gefchlossener zu gestalten. Der Arbeitseinsatz der vom WHW. Betreuten muß auch während der Sommermonate in enger Zusammen arbeit mit den Arbeitsämtern überwacht werden; verliert doch jeder Volksgenosse das Recht auf Hilfe, wenn er sich nicht gerade in dieser Zeit des Arbeitskräftemangels für jede Arbeit zur Verfügung stellt. Besonderes Augenmerk kommt dieser Frage zur E r n t e z e i t zu. Ist es doch auch hier unsere Aufgabe, auch den letzten Volksgenossen zum Einsatz seiner Kraft, soweit er dazu in der Lage ist, zu bewegen. Obst- und Gemüsesammlungen in der betreffenden Jahreszeit sind schon rechtzeitig zu organisieren, die auf kommenden Mengen vorzuschäben, um den Bedarf und auch die Art der zur Verwendung kommenden Büchsen stcherzustellen und den betreffenden Einkochstellen zu zuleiten. Die in Landgauen zur Zeit der Ernte stattfindenden Aehrenlesen haben von Jahr zu Jahr ein größeres Ergeb nis gezeitigt. Sie werden durch rechtzeitige Vereinbarun gen, die mit der Hitler-Jugend und dem Erzie hungsministerium getroffen werden, organisiert, und setzen schlagartig ein. Die vorbereitenden Maßnahmen erfordern eine eingehende Ueberprüfung der KreiSberichte, um eine sachliche Betreuung durchzusühren, die fick der ländlichen und industriellen Eigenart der Bewohner deS betreffenden Kreises anpaßt. Die vorzuschätzenden Aufkommen an Kartoffeln, Lebensmitteln und PfundspenLen müssen schon vor Be- gtnck der praktischen Durchführung dieser Sammlungen der Planung einaefügt sein, um die Len kung dieser Spendenarien innerhalb des Gaugebietes auf - oie einzelnen Kreise oder auch auf andere Gaue, entspre- chend dem Bedarf, festzusetzen. Wenn, wie in einem ganz bestimmten Fall, in einem Gau mit einer beträchtlichen Spende der Tuchindustrie zu rechnen ist, müssen auch hier die vorbereitenden Aufgaben und der Zeitpunkt der Verarbeitung mit den Leitern der verarbeitenden Industrien schon in den Sommermonaten durchgeführt werden, da nur hierdurch die Fertigstellung der Kleidungsstücke und somit die Ausgabe derselben noch vor Einsatz der Kälte erfolgen kann. Die Käufe, die das WHW. tätigt, müssen so rechtzeitig erfolgen, damit Schwierigkeiten auf dem freien Markt ver- j mieden werden. Ein wesentlicher Faktor in dieser Planung ist eine Organisierung des Verbrauchs, hat doch das WHW. in den vergangenen fünf Jahren als größter Ab- nehmer unter Beweis stellen müssen, in welchem Maße es marktregelnd wirken kann. Wenn alle umfangreichen Frane? gegen jede Vermittlung Sofortige Anerkennung der Kriegführendenrechte gefordert General Franco hat einem Vertreter der englischen Nachrichtenagentur Reuter eine Unterredung gewährt, in der er im Hinblick auf die Zurückziehung von 10 000 ita lienischen Freiwilligen die sofortige Anerkennung der Kriegführendenrechte für Nationalspanien fordert. Er er klärte u. a., daß der Nichteinmischungsausschub in seinen, letzten Vorschlag die Zahl derjenigen Freiwilligen, die für die Zugestehung der Kriegführendenrechte zurückgezo gen werden sollten, auf 10 000 festgesetzt habe. Der Nicht- einmischungsausschuß habe jedoch eine völlig undurch führbare Prozedur vorgeschlagen: Dagegen öffne Natio- nalspanien mit der tatsächlichen Zurückziehung von 10 000 Freiwilligen einen wirklichen Weg. Was den Gedanken einer Vermittlung anbelangc, so gebe es und könne es auch kein anderes Ende für den Krieg in Spanien geben als bedingungslose Uebergabe der Vestegten. Auf die Frage der Kriegführendenrechte zurückkom mend, erklärte General Franco weiter, es sei eine unge heure Ungerechtigkeit, daß die Rechte National spaniens nicht anerkannt worden seien, obwohl die Re gierung von Burgos von elf Nationen, darunter von zwei Großmächten, de jure . und von zehn anderen de facto anerkannt worden sei. Zur Frage der Freiwilligen a«f sowietspanischer Seite erklärte Franco, daß dort noch 60 000 vorhanden seien. Die Ankündigung ihrer Zurückziehung sei aber weiter nichts als eine neue Farce; denn inzwischen werde die Rekrutierung in Europa und Amerika verstärkt und neue Freiwillige würden in verschiedenen Häfen eingeschifft. Ueber die Zukunft des künftigen Spaniens erklärte Franco, daß er sich nur ein Nationalspanien vorstellen könne, das, gerecht und menschlich, seine Größe und seine Freiheiten verteidige. Die einzige Lösung für Spa niens Zukunft sei der völlige und endgültige Sieg der nationalspanischen Armee. M Die italienischen Freiwilligen haben Spanien verlallen Sakamamoa, 12. Oktober. (Funkspruch.) Ter nationalspanische Sender Salamanca teilte seinen Hörern mit, daß die aus dem nationalen Heer zurückgezogenen italienischen Freiwilligen am Montag Spanien verlassen hät ten. Ter Rundfunksprecher unterstrich, daß die Freiwilligen als Kämpfer für das Ideal der Befriedung Europas und zum Kampf gegen den Bolschewismus nach Spanien ge kommen seien, während aus der Seite der Bolschewisten Söld ner für einen Judaslohn stritten. Tie Italiener nehmen die Liebe des spanischen Volkes mit sich in die Heimat. Vorbereitungen gediehen sind, dann kann die eigentliche Arbeit des WHW. einsetzen. Daß sie Aufgaben in Hülle? und Fülle bringt, ist bekannt. In diesem Jahr fiel in die Zeit der Vorbereitungen nun noch die große Verantwortung für die Unterbringung und Betreuung der sudetendeutschen Volks genossen. Hierfür haben sich die Mitarbeiter der Gau- und Kreisleitungen oft und nächtelang eingesetzt. Es sind aus der Begeisterung dieser Tage heraus alle An forderungen erledigt worden, so daß das WHW. reibungs los in Lauf kam. Gerade das Winterhilfswerk des deutschen Polkes ist ein Beispiel dafür, daß eine große Leistung wächst aus einer Unsumme kleiner und kleinster Handlungen. Großreichenberg Eingemeindungen ick die neue Gau Hauptstadt. Die Verkündung des Reichskommissars Konrad Hen lein in der Feierstunde des letzten Sonnabend, daß Rei chenberg zur Hauptstadt des Sudetengaues ausersehen wurde, hat große Freude für die weitere Entwicklung der Stadt ausgelöst. Schon vor Jahren war geplant, die Vororte Reichenbergs, Ruppersdorf, Neupaulsdorf, Alt- Harzdorf, Dörfel, Röchlitz, Hänichen, Oberroscnthal, Ro senthal I, gegebenenfalls auch Mafsersdorf, einzu ge meinden und dadurch ein Großreichenberg zu schaffen. Die Frage der Eingemeindung der Reichenberger Vororte wird bereits in nächster Zeit positiv gelöst werden. Durch die Einbeziehung dieser Gemeinden erhöht sich die Einwohnerzahl der Stadt von 40 000 auf mehr als 80 000. Mit dem Reichskommissar übersiedelt auch ein großer TeU der Abgeordneten der Sudetendeutschen Partei und der Parteistab nach Reichenberg. Vermutlich wird auch ein großer Teil der kulturellen Zentral st ellen des Sudetendeutschtums nach Reichenberg verlegt werden. Es ist in diesem Zusammenhang ziemlich sicher, daß die Deutsche Musikakademie ihren neuen Sitz in Rei chenberg erhalten wird. Die industrielle Entwicklung der Stadt wird von zuständiger Stelle durchaus sehr günstig beurteilt. -Sollte die eine oder die andere nordböhmische Textil industrie Exportplätze verlieren, so wird dieser Ausfall nach dem Ermessen Reichenberger Industrieller weitaus durch den starken Vorteil aufgehoben, den derAnschluß an das Wirtschaftsgebiet Grobdeutschlands mit sich bringt. Die Reichsmarkwährung im Sudetenland Wie gestern bereits vom „E. T." gemeldet, ist der Um rechnungskurs der Tschechenkrone abweichend vom Devisenkurs, der rund 8,7 Pfg. für die Krone beträgt, auf 12 Pfg. festgesetzt worden. Die Festsetzung ist nach eingehender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse in der Absicht erfolgt, die sudetendeutsche Wirtschaft auf einer gesunden Grundlage in das Reich einzugliedern. Durch das gewählte Umtauschverhältnis sollen Preis steigerungen in den sudetendeutschen Gebieten ver mieden werden. Die Kaufkraft der Lohn- und Gehalts empfänger soll damit gewahrt und der Sparer vor einer Entwertung seines Sparkapitals geschützt werden. Die rasche und reibungslose Durchführung des Anschlusses der sudetendeutschen Wirtschaft an die Wirtschaft Großdcutsch- lands wird dadurch erleichtert. Sofortiger Aufbau -er NSV. Su-etengau Der Reichskommissar für die sudetendeutschen Gebiete, Konrad Henlein, hat als Führer der Sudetendeutschen Partei angeordnet, daß die Nationalsozialistische Volks wohlfahrt Sudetengau im Einvernehmen mit dem Haupt amt der NS.-Volkswohlfahrt sofort aufgebaut wird. Sei nem Stab wurde vom Hauptamt der NS.-Volkswohlfahrt als Stellvertreter des Hauptamtsleiters Hilgenfeldt der Reichsoberrevisor Karl Janovsky zugeteilt. Mit der Durchführung der Aufbauarbeit beauftragte Konrad Hen lein Dr. Albm Friedrich, Prager RegiermMverordamgen Entlassung der Sudetendeutschen aus Militär und Polizei Das Tschecho-Slowakische Preßbüro meldet: Der Ministerrat genehmigte den Entwurf einer Regierungs verordnung über die zeitweise Beschränkung der Veräuße- rung und der Verpachtung bestimmter Arten von Jmmo- bilien. Weiter wurde eine Regierungsverordnung geneh migt, durch welche zeitweise Beschränkungen im Gewerbe und anderen Erwerbsunternehmungen eingeführt werden. Durch die Maßnahme soll dem übereilten Zustrom von Gewerbetreibenden wie auch von Personen aus freien Be rufen vorgebeugt werden, damit nicht eine Bedrohung der Existenz ganzer Stände eintritt. Die Beschränkung gilt für die Dauer eines Jahres. Weiter wurde der Entwurf einer Regierungsverord nung genehmigt, welche die Entlassung der tschecho-slowa- tischen Staatsbürger deutscher Nationalität aus dem Mili tärdienst vorsieht. Der Entwurf ermöglicht die im Artikel VIII des Münchener Abkommens innerhalb von vier Wochen geforderte Entlassung jener Sudetendeutschen aus den Militär- und Polizeiverbänden, die darum ersuchen. Der Entwurf bestimmt, daß aus der Wehrmacht alle Per sonen entlassen werden, die fremde Staatsbürger wurden. Neue Minister von der tschecho-siowaNschen Regierung ernannt Prag. 11- Oktober. (TNB.) Tas tschechoslowakische Preßbüro meldet: „Die Regierung der tschechoslowakischen Republik hat den Abgeordneten Andres Brody zum Minister für die Verwaltung Karpato-Rußlands, Senator Tr. Edmund Bachinsky und Abgeordneten Julian Revayzu Ministern ernannt. Minister Tr. Bachinsky wurde zur Teilnahme an den Verhandlungen in Komorn bevoll mächtigt. Tie Regierung betraute den Abgeordneten Dr. Fencik mit den Verhandlungen über die Regelung der Grenzen zwischen Slowakei und Karpato-Rußland unter Ver leihung des Titels eines Bevollmächtigten Ministers." Großangriff auf die Arbeitslosigkeit Zwangsarbeftsdienst in der Tschechoslowakei. Prag, 12. Oktober. (TNB.) Tas amtliche tschechoslowakische Preßbüro veröffentlicht am Dienstag eine Meldung, die für die Wirtschaftslage im