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Er muß nur verstehen, einen ihm möglicherweise unangenehmen Widerhall sofort zu üdertöntn durch eine wohlberechnete Akustik, die er seinerseits der sofort folgenden Antwort verleiht. Hierin ist der französische Minister- Präsident PoinearL zweifellos sehr geschickt. In der Welt mag vorgehen, was da will — es mag reden, wer da will: sofort erwidert der Führer der französischen Politik und weiß seiner Rede die Akustik zu geben, die in den Ton seiner ganzen Politik hineinpaßt, und die er — anders als es ost genug in Deutschland geschah — ganz genau in ihrer Wirkung aufs Ausland beobach tet hat. Am Sonntag hat Herr PoincarL wieder »in. .mal eine der üblichen Kriegerdenkmalsreden gehalten. Es ist nun einmal das Wesen des Militarismus, daß es ihm nicht genügt, Menschen zu opfern; die Getöteten müssen noch einmal herhalten, damit man hinter ihnen seine Ziele verfolgen kann. Diesmal hat sich der französische Ministerpräsident mit seinem eng lischen Kollegen auseinandergesetzt. So wenig die englische Kundgebung die Welt durch neue Momente erschüttert hat, will doch die franzö sische Politik auch ihr nicht die geringste Aus- Wirkung gestatten. Die Welt muß mit Pariser Ohren hören, fo will es die französische Politik, und sie ist für dieses Ziel unermüdlich tätig. Zu seinem letzten Sonntags-Sermon hat Herr Poin- ravt-noch weniger etwas Neue» gebrecht al» London; aber — er hat wieder einmal an seiner PvNtik gearbeitet. Alle di« Brüche von den deutschen« »Bgrharen" und den .Interessen der Menschheit hat die Welt schon tausendmal gehört. Gewiß sind die meisten Zeitungsleser davon längst gelangweilt. Aber es ist eine Begleiterscheinung dieses Zustandes, daß der gelangweilte Mensch nicht widerstandsfähiger gegenüber- d§r einigen Litanei wird. Doller Ueberdruß hört er ihr zu, aus Ueberdruß wehrt er sie nicht ab, der Ueberdruß wird Teil von ihm, der Ueberdruß und die ewige Litanei. Was er vernimmt, könnte er wohl tadeln — aber er hat gar keine Lust, immer wieder zu tadeln, und so gewinnt ihn dieses Lied zuletzt. PoinearL hat . immer wieder das Ohr der Welt, und selbst wenn ihm das nicht gelingt — der ander« ist gewiß auch nicht durchgedrungen mit seiner Akustik. PoinearL macht mit der Ermüdung-- taktik die Nerven der Zuhörer schlapp und widerstandslos. . * Diese sehr zweckdienliche Methode, einen un- bequemen Widerhall zu übertönen, könnte nun ja auch dem französischen Ministerpräsidenten gegenüber angewandt werden. In der Tat hat zwar der deutsche Außenminister nach seiner ersten und einzigen Rede vom 16. April an- dauernd geschwiegen, doch der Reichskanz- ler immerhin in den letzten Monaten öfter gesprochen, und mit den Reden Poincare- können sich di« seinen wirklich messen. Dis auf einen Punkt: Deutschland ist ein Gebilde, voll dem sich da» Ausland eine ganz bestimmte Bor- stelluuH macht, und die entspricht nicht immer den Anforderungen, fortschrittlicher Politik. Don Friedrich Wilhelm HI., der sein unerfülltes Versprechen einer Verfassung mit in» Grad nahm, über den Kanzler Hertling, der in da» verhaßte allgemeine Wahlrecht „Sicherungen" über „Sicherungen" hineinbauen wollte, haben die weitesten führenden Kreise in Deutschland d!« auf de» hevttgen Tag eine grenzenlos« Scheu vor dem wirklich volkstümlichen Element im Staat gezeigt. Daß Deutschland Finsternis und Reaktion bedeute, haben während de» Kriege» unsere Gegner weidlich au «posaunt, bis e« zur Fanfare wurde, unter der man gegen uns kämpfte. Dös «ar ein so erfolgreiche» Zeichen, Laß maü Nur ungern darauf verzichtete. Auch als di« deutschen Fürsten verschwunden waren und da» deutsche Boll sich sein« Verfassung - selber gegeben hatte, wiesen die Kreise, die vom Deutschenhaß leben, immer wieder darauf hi», daß in Wirklichkeit Deutschland -ar nicht ver- ändert und alle» noch genau so wie früher sei. - Dtt sprachen, waren abys di« gleichen Leute, dl» nicht müde wurden, den bösen Willen der Deutschen zu schildern, die keine Reparationen zahlen wollten, dagegen Unmengen versteckter Waffenlager hielten und darauf brannten, bei der nächsten Gelegenheit sofort wieder die Welt in Flammen zu stecken. Wo aber war im neuen Deutschland die Stelle, die bewußt und tätig daran gearbeitet hätte, diese schädliche Akustik zu: übertönen? Zum größten Teil konnte di« Welt ja gar kein Urteil darüber haben, was an jenen Behaup- tungen wahr sei. Die Welt in der Richtung zu bearbeiten, daß alle» Verleumdung sei, das wäre die verhältnismäßig leichteste Aufgabe deutscher Politik gewesen. Man brauchte nur auf ein« Akustik zu zielen, aus der der Welt entgegengeNungen wäre: Fortschritt und Demokratie. Statt dessen vernahm das Ausland: den Kapp-Putsch, die ewigen Putsch- gefahren, Prinzen - Reden, Luendorffs Hetze ge- gen die Republik, Bayerns Obstruktion gegen das Reich, und zu guter Letzt die Flucht Ehr hardt».. Line böse Akustik! Wenn die Welt das mit eigenen Ohren hörte, mußte sie dann nicht mich das, was sich ihrer unmittelbaren Be urteilung entzog, ihr'aber von Poinearö immer wieder erzählt wurde, als möglich,- als wahr scheinlich, als wahr hinnehmen? Was sie selbst kontrollieren konnte, stimmte ja mit Poinearös Behauptungen überein? Darum nicht auch das andere? * Dieser für uns so schädliche Argwohn hätte ohne viel Muhe zerstört werden können. Wie unsere Regierung darauf Hinweisen kann, daß die Machthaber der Welt in Lausanne, wo sie doch ganz unter sich sind und gewiß keine deutsche Eitrige ihr Werk stört, infolge ihrer eigenen diplomatischen Verwirrung zu keinem Ziele, komme», so hätte sie vor dem Dunkel inter nationaler Politik wenigsten« ihr» innere Stör?» und AVlen»kraft zeigen können. Statt dessen ließ sie die inneroptttische Atmosphäre entstehen, in der die Reaktion bei ihr beantragen konnte, den Verfaffungstag zu ignorieren und gegen die Reichsregierung die frech« Derdüch- tigung ausgesprochen werden konnte, daß sie Deutsche cm Belgien zur Aburteilung aus- geliefert habe. So klingt der Regierung für ihre Nachsicht gegenüber den Feinden der Ver fassung der Dank wider. — v poincarös Rede ver Widerhall in London . Load—, IS. Juli. (Eig. Tel.) Die Rede Poiuearös hat in allen politischen Kreisen, die die Hoffnung hegten, daß Baldwins klare Auseinander setzung de» englischen amtlichen Mitbestimmung«- rechtes in der Reparationsfrage genügen werde, um Frankreich »u einer entgegenkommenden Haltung zu bewegen, eine ernst« Enttäuschung bereitet. Trotzdem Poincarö keinen Zweifel darüber gelassen hat- daß er die beiden englischen Grundsätze dblehne, wonach mit Deutschland zu verhandeln sei, bevor es den passiven Widerstand aufgegeben habe und die Denksthrist vom 7. Juni al« eine brauchbare Di«, kussionsgrundloge anzusehen sei,- klammern sich diese Kreise jetzt «tader an eine neue Hoffnung. In Pariser amtlichen Kreisen soll der Gedanke erwogen werden, ob bald nach Eintreffen de» englischen Ent- würfe» einer Antwort an Deutschland, eine Kon- ferenz zwischen Tbruni» und Poinearä berbeizufükren sei. Belgien, so wird weiter gefolgert, habe Baldwins Erklärungen besser ausgenommen al» Frankreich e» werd« daher eine Sinnesänderung de» französischen Premierminister« herbeizustihren in der Lage sein. Inzwischen geht in Lond-n in offener und ver- steckt« Form der Kampf um die politische Orientierung in Europa weiter. Die Lloyd- George-Ltberalen und di, Arbeiterpartei, die be- strebt find, England auf der Bahn einer selbständigen Politik weiter zu treiben, interpretieren heute Poincar4» Red« al» eine verletzende Absage an Eng land und — wenigsten» der Gesinnung nach — «I« einen Bruch der Entente. Die Morntng Post nimmt Poineorös Red« zu« Anlaß, noch einmal di« Frag« aufzuwerfen und zu verneinen, ob England aut daran täte, daß e» ohne Bundeogenoffen und ohne «in starke» Landheer Politik treib« Kim Schluß erklärt da» Blatt: E» sei hier mit Nachdruck -esagt, daß die Regierung sich sofort jene Clique Halbamt. kicher und amtlich« deutschfreandlicher, angeblicher Sachverständiger non, Hals« schaffen soll, von denen es io, Interesse Deutschland» und der deutschen Hoch, ftnanz berat« wird. Uns«« ehrlichen Minister hab« keine Vorstellung von der Unehrlichkeit mancher dieser Leut«, di« behaupten, einen »neigen- nlltziaen Rat zu «teilen, obwohl sie Beziehungen zu Deutschland »md deutschen Interessen haben. Berkin, 16. Juki. Gagen di« drei Todesurteile de» belgischen Kriege richte, in Aach« wird di« Ro-ioruenr zur Verhinderung der Vollstreckung alle »MwitzEtr» SchrBt« tu». . . > , i Oie Verlängerung -er Verkehrssperre Köln, 16. Juli. (Eig. Tel.) Die Verlängerung der Derkrhrssperre auf 14 Tage kam gestern abend dem ganzen Rhein- und Ruhrgebiet völlig dber- raschend, da allgemein nach den bestimmten Zufiche- rungen, auch von französischer Seite, angenommen wurde, daß die Sperre in der vergangenen Nacht um 12 Uhr zu Ende gehen würde. Am Kölner Hauptbahnhof mußten große Scharen von Reisenden, die die ersten Züge nach dem unbe- setzten Gebiet benutzen wollten, unverrichteterdinge wieder umkehren. Die zahlreichen von auswärts Her beigeeilten, die die Kölner Fernzüge erreichen woll- ten, gerieten über das plötzliche verbot, da» am Kölner Bahnhof erst nm 11 Uhr abend» bekannt- gegeben wurde, naturgemäß in größte Erregung. Wie von der Eisenbahutzirektton mitgeerilt wird, wird die Sperre auf» schärfste durchgeführt. Sogar die Eisenbahnbeamten werden von den Franzosen nicht über Hengstei hinauszelasien. Bei den Kölner englischen Stellen ist über die Gründe der Derkänge- rung der Sperre nichts dLannt; man war dort über die neueste Maßnahme ebenso erstaunt wie auf deut- scher Seite. Don der anderen Seite dagegen vrr- lautet, daß die Sperre wegen verschiedener Zwischen, fälle, di« sich bei der vorübergehenden Besetzung Dar- mens am/Freitag ereignet haben sollen, verlängert worden s^. Zweifellos handelt e» sich aber hierbei lediglich um einen Borwand. Der wahre Sinn der neuen Maßnahme dürfte sein, daß die scharfe Wen- düng gegen England, die die gestrige Rede Poin- carös erkennen ließ, durch eine Erschwerung des De- setzungsregime« unterstrichen werden soll. Ausgesuchte Schikanen Essen, 16. Juli. (Eig. Tel.) Tausende von Leuten, die seinerzeit durch die Personenverkehrs- sperre im besetzten Gebiet zurückbleiben mußten und sich Sonntag nacht auf -en Weg gemacht hotten, um das besetzte Gebiet bei nächster Gelegenheit zu ver- lassen, mußten an den verschiedenen Grenzsiellen erfahren, daß die Sperre wiederum verlängert und eine Ausreise unmöglich sei. Eine ungeheure Menschenmenge sah man heut« mit Koffern und Kisten belastet in aller Frühe wieder nach Essen und Gelsenkirchen zurückkommen. Im Essener Handelshaus, in dem die Stempelung der Pässe von heute ab wieder vorgenommen werden sollte und vor dem Hunderte von Leuten heute früh in aller Früh« anstanden, war ein Plakat angebracht, das folgendes ankündigte: „Als Sanktton für die wiederholten Ilebeltaten in Barmen bleibt das Baß, bureau bi» zum 26. d. M. geschloffen.' Ein Streich -er Separatisten? M-iuz, 16. Juli. (Eig. Tel.) Rach der Räu- mung des Mainzer Gefängnisse» hoben die Fran, zosen inzwischen auch in einer Reihe anderer Städte di« Gefangener, aus den Anstalten abtransportiert. Man bringt diese Maßnahmen, ebenso wie die Der- längeruny der Sperre hier mit den Plänen der Seperattsten in Zusammenhang. D'' ^-"älkerung hat Vorbereitungen getroffen, um «ne Aktion der ! Separatisten sofort mit dem Generalstreik zir>be- i antworten. vor der Antwort an Deutschland Pari», 16. Juni. (E ig. Te l.) Pertinax, der gegenwärtig in London weilt, schreibt in einem Artikel an das Echo de Pari«, entgegen den Aeutze- rungen der maßgebenden englischen Kreise bezögen sich die Meinungsverschiedenheiten zwischen London und Pari» nicht nur auf di« Methode, sondern tat sächlich auch auf den Kernpunkt der in der ^Schwebe befindlichen Frage, deshalb hätten die englischen Minister auch darauf verzichtet, ihre am 3. Juli mit dem französischen Botschafter begonnenen Be- sprechungen weiter fortzuführen. Al» den Kernpunkt der augenblicklichen Situation bezeichnet Pertinax die Bedingungen und die Stellungnahme Belgiens und behauptet, London unternehme augenblicklich ein« lebhafte diplomatische Aktion in Brüssel, um durch Gewinnung der belgischen Zustimmung Fra,:'- , reich in eine vollkommene moralische Isolierung zu bringen und zum Nachgeben zu veranlassen. Pertinax geht so weit, zu behaupten, Lord Lurzon nütze seine persönlichen Beziehungen zum belgischen König zu gunsten der englischen Politik au». Belgien, schreibt Pertinax, sei ohne irgendeine Umschreibung der Mittelpunkt der diplomatischen Schlacht. Ueber den Entwurf der englischen Ant wort an Deutschland berichtet Pertinax, es sei nicht zweifelhaft, daß in dem Entwurf die derrtsche For derung nach einer internattonalen Untersuchung der Zahlungsfähigkeit Deutschland- irgendwie enthalten sei. Man versichert jedoch, daß die englische Re gierung dar Wort .international' nicht anwenden werde. Die von Berlin angebotenen Garantien wurden im Prinzip allerdings mit einigen Dorbe halten angenommen. Der passive Wider stand werde verurteilt, aber die Einstellung nur verlangt gegen mehr oder weniger offene Abände rung der. französischen und belgischen Politik vom 11. Januar. Der Gedanke einer großen Kon ferenz zwischen Siegern und Besieg ten, den Deutschland geäußert Hobe, «erd« kaum in Betracht gezogen werden. Ueber diesen Punkt machte Pertinax folgend« Mitteilungen. Dor einigen Wochen habe Baldwin den englischen Botschafter ln Pari» beauftragt, Poincarö über diesen Mmkt zu befragen. Di, Antwort Poin«ar4» sei gewesen, daß er sich mit Deutschland nur treffen woll« unter den Formen, die bei der Konferenz von Spaa angewendet worden sind. Mit anderen Worten, Deutschland solle nicht ans dem Fuß« der . Gleichberechtigung mit England, Frankreich und Italien an einer derartigen Konferenz teilnehmen, sondern lediglich in konsultativ« Weise. venesch in pari» Pari», 16. Juli. (Eig. Tel.) Der tschecho- slowakisch« Minister de» Aeußern Benesch dottt gestern unmittelbar nach sein« Rückkehr an« Son- don nttt Millerand eine Unßerrednng. Die Be ¬ deutung Lieser Unterredung wivd nicht gemindert, sondern eher noch gesteigert durch de» Umstand, daß als Vorwand für den Besuch Benesch» in, Elysee die Ueberreichung de» höchsten Ordens der Tschechoslowakei an den Präsiden ten der französischen Republik am- gegeben wird. Niemand zweifelt daran, daß Benesch dem Prä sidenten der Republik über seine Londoner Gttr- drücke berichtete und die Lage eingehend mit ihm besprochen hat. Ueber den Verlauf der Unterhalbung ist bi« jetzt noch nicht« bekannt geworden. Es ver lautet jedoch^ Benesch sei davon überzeugt, daß e've rasch« Regelung ausgeschlossen sei. weil eine Verständigung zwischen England nach Frankreich, falls sie überhaupt zustande kommen sollt?, sicher lange Zeit erfordern würde. Vie Wertbeständigen LA>ne Berlin, 16. Juli. (Eig. Tel.) Zn den letzten Tagen fanden im Reichsfinanz m'i miste r.vu m Besprechungen über die wertbeständigen Löhn7 statc. Es ist «ne Kommission von 8 Mitgliedern gebildet worden, die aus Regierung-Vertretern, Arbeitueh- mern und Arbeitgebern zusammengesetzt ist. Die Aentrallohnkommisfion soll zunächst die neuen, Be- amtengehälter und Stoatsarbeiterlöhne festsetzeu. Die Verhandlungen, die am Sonnabend ergpbnis- los abgebrochen worden waren, find heute wieder ausgenommen worden, nachdem da» Reichspnanz- ministerium sich prinzipiell bereit erklärt hat, über di« Balorisierungsfrage zu verhandeln. Man hofft zu ein« Einigung zu gelangen. Der Reich»arbeit«minister wird morgen jene Richtlinien verlesen, die in den Besprechungen zwischen ihm und den Gewerkschaften ausgestellt .worden sind. Außerdem sollen diejenigen Zu- geständnisse bekanntgegeben werden, zu denen sich die Arbeitnehmer in ihren Perhandlungen mit" dem Reichsarbeitsminister ernstlich entschboss«, haben. Bor alle« handelt es sich dabei um-den ßogenann- ten Verbesserten Index, der vo« Statisti schen Reichsamt unter Mitwirkung eine» an» Ar- beitervertretern bestehenden Indexbeirate» ausg«er bettel wurde. Jedenfalls darf gesagt werden, daß diese Watz« für di« Frage der wertbeständigen Löhne von groß« Bedeutung sein wird, da allgemein gegku^n wird, daß die Verhandlungen im'Laufe d« nächWv Lag« zu eine« entscheidenden Ergebnis werde« sichren können. . soa«1«^>dEl Äe« I» 1.