Suche löschen...
Dresdner Journal : 25.12.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185912259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18591225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18591225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1859
-
Monat
1859-12
- Tag 1859-12-25
-
Monat
1859-12
-
Jahr
1859
- Titel
- Dresdner Journal : 25.12.1859
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.1? Ä7. ILbrliok: 5 7>k1r. 10 »»r. U»»—»—.1 Iw », I«S« '/JiUrrl.: 1 „ 10 .. „ „ Ztrlt» u»ä 11oa»tliek in vr«s«: 1b ktssc. ( 8t«wp,I«u- Liit««Iu« ^uiuwvrn: 1 di^r. 1 ,eül»^ lüueu. Lnseratrnpreist: tlir 6<m Li»uw «u»«r es»p«It«n»n 2«il«: 1 kissr. vn»«r „Lin^«,,näk" <1is L«»t,: 2 dlxr. Lrschei«»: l'kssliek, ini» Xuinnkm« <i«r Sonn uuck Xd«n<1, kür ä«o kol^«o<i«o '1'»x. Sonntag den 25 December. NreMerIaurmL Vcramwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 18S». Snseratrnaiurahme aubwürt»: t u. liuxrioseürr»:,«, Lom>i>i»slun!i. -los Ilrexäuer ck»nruul>>; »bouäxell,»»: 11. Ilvuxiiir; Lltov»: ti.e^«^x,i»!i.x L V»tjl.xi,i LsrUv: Ou>eii.-'i»«:bv I!u«:I>I>., Lit'-i Ilur^ou; 2r«w«ll! 1i. 8cnl.»rii:; runlikirrt » ül.: .ILL»»» »«!><« UucI>Ii»iiäI»»^; Ildin: .Vt> >i r nü«; k»ri«: v. 1-Lvrxr^l., (28, >ue <Ix» bui>» ki»js' In. » U»< Herausgeber: XLaigl. ki»peüiUou Ne» Ore»ckiier ^ournnlz. l>r»»6vo, ^l»ne»»tr»»4s kir. 7 Abonnements-Einladung. Auf das mit de« I. Januar k. I. beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „Dresdner Journals" werden Bestellungen für auswärts bei allen Postanstalten, für Dresden bei der unterzeichnete« Expedition angenommen. Der Preis beträgt in ganz Sachsen vierteljährlich L Thlr. Iv Rgr.; im Auslande tritt Postzuschlag und Stern »elgebühr hinzu. Wir ersuchen «ufere geehrten Abonmnten, namentlich die im Auslande, ihre Bestellungen möglichst bald zu erneuern, damit keine Unterbrechung in der Zusendung des Blattes eintritt. - Ankündigungen aller Art finden im „Dresdner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung. Die JnsertionSgebühren werden im Jnseratentheile mit I Rgr., unter der Rubrik „Gingesandte-" mit 2 Rgr. für die gespaltene Zelle oder deren Raum berechnet. königl. Expedition des Dresdner Journals. Ämtlichrr Shell. Verordnung, dir Aufhebung des PferdcaussuhrverboteS vom 7. März d. I. betr. Das durch das Gesetz- und Verordnungsblatt von diesem Jahre 2. Stück Nr. 14 S. 42 bekannt gemachte Verbot der Ausführung von Pferden über di« Zollgrenze, vom 7. März dies. I-., wird mit dem 1. Januar 1860 -Hvßer Kraft gesetzt. Hiernach haben sich Alle, die eS angrht, gebührend zu achten. Dresden, am 24. December 1859. Finanz-Ministerium. Krhr. v. Friesen. Bekanntmachung de» Ministeriums des Innern, da» Dienstprädicat der BezirkS-Brandversicherungs- Inspektoren und deren Assistenten betr. Mit Allerhöchster Genehmigung ist von dem Mini sterium drS Innern beschlossen worden, den nach 8 2 der Verordnung vom 26. August 1842 angestellten Be- zirkS-BrandversicherungS-Jnspectoren, mit Einschluß de» für den ganzen Umfang deS Landes als Sachverständiger bei Versicherung der nach 8- 7 jcto. 8- 16 d. de» Gesetze» vom 14. November 1835 zutritt-fähigen Geräthschaftrn und Maschinen fungirenden BrandverficherungS-Jnspec- tor», von nun an das Dienstprädicat „ Brandversicherung- - Obrrinspector ", ingleichen den unter den BezirkSinspectoren arbeitenden Assistenten, insoweit sie in dieser Eigenschaft dauernde Anstellung erhalte» haben, nunmehr da» Dienstprädicat „ Brandversicherung» - Inspektor " beizulegen. Zu Jedermann- Nachachtung wird solches hierdurch bekannt gemacht. Dresden, den 8. December 1859. Ministerium de» Innern. Frhr. v. Beust Lehmann, S. Dresden, 17. December. Se. Majestät der König haben geruht, die vom Rittmeister Freihcrrn von Lütze- rode, vom Garde-Reiter-Rcgimente, erbetene Entlastung aus allerhöchsten Kriegsdiensten, mit der Erlaubniß die Armee-Uniform zu tragen, in Gnaden zu bewilligen; auch haben Allerhöchstdieselben geruht, die Leutnants Panse vom 4. Jäger-, Huschke vom 14. und Bremer vom 10. Infanterie-Bataillon zu Oberleutnants der In fanterie allergnädigst zu ernennen. Dresden, 21. December. Se. Königliche Majestät haben dem StaatSeisenbahn-Director Franz Netcke das Ritterkreuz deS Albrechtordcns allergnädigst zu verleihen geruht. — Die amtliche Nachricht vom 10. December in Nr. 295 d. Bl. wird hiermit dahin berichtigt, daß die dem Herrn Grafen zu Stolberg auf Brauna auf sein Ansuchen ertheilte allerhöchste Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen eine» ausländischen OrdenSzeichenS sich nicht auf das Ritterkreuz deS k. preußischen St. Johan- niterordenS, sondern auf den demselben verliehenen Jo- Hanniter-Malteser-Orden bezieht. Nichtamtlicher Gheil. U-bersicht. Telegraphische Nachrichten. AeitNNgtschau. (Schwäbischer Mercur. — Times. — Mornina-Post.) TageSgeschichte. Leipzig: Neue politische Zeitung. — Wien: Aufhebung von Kreisbehörden. Da- neue Gewerbegesetz sanctionirt. Truppenwerbungrn für den Papst. Schlußberathung über das Vergleich-verfahren. Ordensverleihungen. Landesverfassung für Tirol. — Prag: Das neue Gewerbegesetz. Denkmal für Jung mann. Keine Veränderungen bei der Polizeistelle. — Berlin: v. Savigny Ordenskanzler. Erhöhtes Staats budget in Aussicht. Ordensverleihung. Herr v. Bis marck. Die Schweiz und der Kongreß. Schillerdenkmal- commission. Kiel: Baron v. Heintze zurück. — Pa ris: Neue Broschüre. AuS und über Mittelitalien. Tagesbericht. — Turin: Stimmung in ToScana. — Florenz: Buoncompagni ringetroffen. — Madrid: Vom Kriegsschauplätze. — London: Palmerstoir'sche Trinksprüche. — Kopenhagen: Feuer im ChristianS- burger Schlöffe. — Stockholm: Vom Reichstage. — St. Petersburg: Keine Revision deS Zolltarifs.— Konstantinopel: Neuer Gesandter für Paris. Ernennungen, Versetzungen rc. 1« öffrntl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Vroviaztalaachrichtea. (Leipzig. Freiberg. Leisnig.) Statistik und LolkSwirthschaft. LetriebSüberficht der sächs. StaatSeisenbahnen pro November INS. Feuilleton. TageSkalevder. Inserate. BSrsev- nachrichte«. Telegraphische Nachrichten. Turin, Sonnabend, 24. December. Der König hat heute die Ernennung des Grafen Cavour zum ersten und des Ritters Desambrois zum zweiten sardinischen Bevollmächtigten auf dem bevorstehen den Congrefse unterzeichnet. St. Petersburg, Freitag, 23. December. Das „Journal de St. Petersboura" meldet die Ernennung des Fürsten Gortschaköff zum ersten russischen Bevollmächtigten auf dem bevorstehenden Conaresse. Nach den neuesten Bestimmungen wird der Fürst am 3l. December nach Paris abreisen. Der letzte auS China mit Nachrichten vom 17. Oktober eingetroffene Courier hat die Meldung mitAebracht, die russische Gesandtschaft in Peking genieße vollkommene Sicherheit und Freiheit, nnd alle desfallsigen beunruhigenden Gerüchte seien grundlos. Dresden, 24 December. Durch die Blätter der sogenannten „nationalen." Agi tation läuft seit einigen Tagen eine — zuerst vom „ S ch w ä - bischen Mercur" mitgetheilte — ziemlich lange Er klärung deS Ausschusses des deutschen National verein- in der „kurhesstschen Sache". ES wird darin mit dem gewöhnlichen und unvermeidlichen Aufwande von Phrasen über „Vergewaltigung" und „Leiden" des „un glücklichen" kurhessischen Landes die Aufforderung an da- deulsche Volk im Allgemeinen und speciell an die Mit glieder deS Vereins gerichtet, „allen gesetzlichen Einfluß in ihren Kreisen, namentlich aber in der Presse und in der Landesvertretung dahin au-zuüben, daß dem schwer gekränkten kurhessischen Volke endlich seine Verfassung vom 5. Januar 1831 unverkürzt zurückgegcben werde, und daß zugleich die Bundesverhandlungen in dieser wie in jeder andern Angelegenheit sich nicht länger der Oeffent- lichkeit entziehen". Was die Rechtsfrage betrifft, auf welche r» doch hier vorzüglich ankommt, wenn man, wie der Ausschuß de» Nationalvereins erklärt, dem kurhessi- schen Lande sei Unrecht widerfahren, so findet sich in der Erklärung des „Nationalvereins" die gründliche Un tersuchung dieser Sache mit den Worten abgethan: „eS sei längst in öffentlichen Schriften nachgewiesen", daß der Bund nicht berechtigt zur Dazwischenkunft gewesen sei. Gegen solche RcchtSdeductionen läßt sich allerdings nichts sagen. Der rechtachtendc und rechtskundige Theil de» deutschen Volkes wird sich abz,r auch schwerlich durch solche Worte fangen lassen. — Eine andere, im „Schwä bischen Mercur" veröffentlichte Erklärung geht von der in Göppingen gehaltenen „Fortschrittsmän - »«»"»Versammlung aus. Der kurze Sinn derselben ist der, daß man von allen, bis jetzt von den Regierun gen unternommenen BefferungSversuchen in Bezug auf die deutschen VrrsassungSzuständ« nicht viel halten dürfe, und daß, wenn deutsche Reformen mit Ernst in Angriff ge nommen werden sollen, die Berufung einer „frei gewähl ten" deutschen Nationalversammlung den Anfang bilden müsse. Solchen Forderungen gegenüber erscheinen Loch Geschichte und Erfahrung für jene Parteien wie ein Buch mit sieben Siegeln verschlossen. -r Die „Tim«»" vom 21. December bringt einen Leit artikel über den marokkanischen Krieg. „Die spa nische Expedition gegen Marokko", sagt sie, „ist nicht mehr, noch weniger al- das Beispiel einer Invasion, d. h. ganz dieselbe Sache, gegen welche wir jetzt außerordent liche Vorsichtsmaßregeln ergreifen. Spanien hat eipe große Streitmacht über eine schmale Meerenge transportirt und sich auf maurischem Gebiete festgesetzt. Wenn Frankreich einen Einfall in England machte, so würde eS sich ganz zu denselben Operationen genöthigt sehen. Wir können unS also das Schauspiel mit einer gewissen Nutzanwen dung auf uns selbst ansehen, und Schlüsse ziehen, die auf praktischen Erfahrungen fußen." Die „Times" ge- / langt aber zu dem Schluffe, daß eine Invasion Englands ein mißliches Ding sein würde. „Wenn", bemerkt sie, „ein von dem besten Geiste beseeltes und, vom militäri schen Standpunkte aus betrachtet, ganz tüchtige» starkes spanische» Heer cs so schwer findet, im Gebiete der Mau ren einzurückcn, nachdem es sicher über die Meerenge gesegelt und auf keinen Widerstand gestoßen ist, wie groß müssen dann die Schwierigkeiten sein, welche sich einem französischen Heere, da- in England einsallen will, ent- gegcnstellen." — Der „Morning-Post" zufolge würde die Ausführung deS Lesseps'schen Projekts die Tür kei auS den Fugen bringen und die europäischen Ver träge über den Haufen werfen. England, sagt das er wähnte Blatt, bekämpfe den Eanalbau aus denselben Gründen, welche es veranlassen würden, sich z. B. einer russischen Occupatio» in den Donausürstenthümern zu widersetzen. Tugesgeschichte. jZ Leipzig, 23. December. Vom 1. Januar k. I. an erscheint hier im Verlage von Ad. Lehmann eine neue politische Zeitung großdeutscher Tendenz unter dem Titel: „Leipziger Journal. Organ für Politik, Kunst und Wissenschaft, Handel und Industrie." Nach dem unS vorliegenden Prospekte erscheint dieselbe täglich zwei mal. DaS Hauptblatt erscheint Abends und soll wo möglich jedcSmal einen Leitartikel, ferner Originalcorre- spondenzen und telegraphische Depeschen über die neuesten Ereignisse enthalten. In dem Feuilleton werden Novel len, Skizzen u. A. m. von namhaften Schriftstellern, so wie unter der Rubrik „Mannichfaltigkeiten" Notizen aus dem Cultur- und Geistesleben aller Völker mitgetheilt. „Telegraphische EourS - u. Marktberichte auS den bedeu tendsten Handelsplätzen Deutschlands und deS Auslan des bilden eine unerläßliche Beigabe." DaS Morgenblatt ist für die in der Zwischenzeit cinlaufcnden telegraphischen Nachrichten, für Besprechung städtischer Interessen, für Berichte über die Sitzungen der Stadtverordneten und deS Bezirksgericht-, für Theater- und Musikkritiken, für den Tageskalender und ähnliche Gegenstände bestimmt. Sonntag» erscheint nur rin Morgcnblatt, jedoch werden die Sonntag» eingelaufcncn politischen Mchrichten in da» MontagS-Morgenblatt ausgenommen. DaS Format de» „Leipziger Journals" ist groß Folio, ähnlich der Ber liner „National-Zeitung". Der AbonnementSprei» ist für Leipzig auf 1 Thlr. 7!k Ngr. vierteljährlich festgesetzt; durch die Post wird da- Journal nur Abend» zusammen versandt und kostet 1H Thlr. vierteljährlich. Wien, 23. December. Die gestrige „Wiener Ztg." bringt folgende amtliche Mittheilung, die in den Kreisen der Verwaltung Aufsehen erregen wird: „Se. k. k. apo stolische Majestät haben mit den allerhöchsten Entschlie ßungen vom 18. December d. I. tzi« Auflassung der vier KreiSbehördrn in Niedrröftrrreich und der drei Kreisbehörden in Steiermark allergnädigst anzuordnen ge ruht. Der Zeitpunkt der Einstellung der AmtSwirksam- keit dieser Behörden wird nachttäglich bekannt gegeben werden." — Die „Ostd. P." begrüßt diesen Erlaß mit Freude, da derselbe „eine wesentliche Ersparung an Zeit und an Geld in unsrer bureaukratischen Maschine ein führt". Wenn die Aushebung der Kreisbehörden vor der Hand auf die Kronländer Niederösterreich und Steier mark sich beschränke, so möge wohl die Ursache davon sein, daß in diesen beiden kleinern Provinzen die Beseitigung jener Aemter ohne Nachtheil für die laufenden Geschäfte unmittelbar.geschehen könne, während in den größer» Kronländern, wie in Böhmen, Galizien u. s. w., wo das Statthaltereigebirt ein sehr ausgedehntes ist, erst größere Vorbereitungen nothwcndig sind, bevor man diese zweck mäßige Maßregel ins Leben treten lassen könne. — Da neue Gewerbegesetz ist, wie die „Ostd. P." hört, am gestrigen Tage von Sr. Maj. dem Kaiser unterzeich net worden. Die Mitthcilung hiervon ward einer hie sigen Körperschaft bereits in halbofficicller Weise gemacht. Die Veröffentlichung wird nicht lange auf sich warten lassen. — Die Werbungen von Freiwilligen für die päpstlichen Truppen werden nun auch in Oberöster reich und Tirol fortgesetzt, und ist von Linz eine Ab- theilung solcher Freiwilliger nach Triest über Innsbruck abgegangcn. — Die Konferenz beim h. Justizministerium, welche über die von verschiedenen Seiten gestellten An- F e uillet o n. Am Weihnachtsabend.*) Markt und Straßen steh'n verlassen, Still erleuchtet jedes Haus, Sinnend geh' ich durch die Gassen, Alle- sieht so festlich au». An den Fenstern haben Frauen Buntes Spielzeug fromm geschmückt, Tausend Kindlein steh'n und schauen, Sind so wunderbar beglückt. Und ich wand're au» den Mauern Bi» hinaus in- freie Feld, . Heil'geS Glänzen, hrhreS Schauern! Wie so weit und still die Welt! Sterne hoch die Kreise schlingen; Aus des Schnees Einsamkeit Steigt'- wir wunderbares Singen: O du gnadenreiche Zeit! Jos. Freiherr v. Eichendorf. Fragst Du, Liebe, was bedeuten Soll der grüne WcihnachtSbaum? Tief im Winter den erneuten, Heitern, duft'gen Frühlingstraum. Aber noch sollst Du gewahren Eines Theurrn Sinnes Preis. Sieh', vor vielen hundert Jahren Sproß in Bethlehem ein Reis. Sproß ein Rri», verhüllt vom Schweigen Einer sternenhellen Nacht; *) Lut „Deutsch« Wethnachttlteder". Festgabe van Karl Simrock Leipzig, L.O. Weigel. Nun ein Baum mit breiten Zweigen Hält die Welt es überdacbt. Stolz im Glanz des Siegerruhmes, Schwer von Frucht und schattenmild, Steht der Baum des Christenthumc», Und der Ehristbaum ist sein Bild. Unter dem und jenem Baume, Liebe, laß uns liebend steh'n, Und von höherm Frühlingstraume . Wird ein Athem unS umweh'n. W. Wackernagel. Erst standen die Kleinen mit Harren und Bangen: Wie freute die Aeltern ihr sehnlich Verlangen, Ihr Lauschen, ob endlich das Glöckchen nicht schalle; Da schallte da- Glöckchen: wie stürzten sie Alle Aus der Nacht in da» blendend erleuchtete Zimmer! Da war es, als weiche die Sorge für immer, AlS würde die Erde, die alternde, jung Und hätte für all' ihre Kinder genung, Als würde des Frohsinns flatternde Taube Nie wieder dem Geier des Kummers zum Raube. ES ragte der schimmernde Weihnachtsbaum Wie ein Leuchtthurm hoch in deS Hinrmels Raum: Alle Schiffe liefen bei seinem Schein In der Wünsche friedlichen Hafen ein. ES war der umbänderte, festlich bekränzte, Ein Frcudengestirn, da» Allen erglänzte, Fruchtbringender al- der Himmelsbaum Deß Manna troff in der Wüste Raum; Schöner al» Morgen- und Abendröthen, Lieblicher, süßer al» Nachtigallfiöten, Willkommener al» daS ersehnte Land, Da» der Seefahrer mit Jubeln erkannt: Mit spähendem Auge hat rr'S entdeckt Und die Arme verlangend hinausgrstreckt, Er will cs ergreifen, berühren und fassen, An den Busen drücken, nie wieder verlassen, So schlugen deS Ehristbaum- thauendem Segen Hier die Herzen all' sehnsüchtig entgegen. So dachten sich alle Sinne zu laben An der Fülle der freundlich gespendeten Gaben. Es wuchs die Freude, des Beschenkten Glück Klang in die Seele des Gebers zurück. Die Freude, die Beiden die Blicke verklärte, Begabte die Gabe mit doppeltem Werthe. So ward dem Gebote des Kinde» genügt, Des heute geborenen, welches verfügt: Seid freudig im Lieben und eifrig im Geben, Das leitet hinüber zum ewigen Leben. Karl Simrock. K. Hoflheaktr. Freitag, 23. December. Musika lische Akademie zum Besten der Armen, ausgeführt von der k. musikalischen Kapelle. — Das Concert, dem es an so ungünstigem Tage leider an Hörern fehlte, wurde mit der vorzüglichen und trefflich rinstudirten Aus führung der ,, Festk länge", symphonistische Dichtung in einem Sah von Fr. Liszt, eröffnet. Die bei einer früher» Gelegenheit ausführlich besprochenen Eigenschaften der Liszt'schen Musik finden sich natürlich auch bei die sem We,ke. Derselbe Drang der musikalischen Phantasie nach poetischen unerhörten Abenteuern, contrastirrnde Motive, mehr durch äußerliche Verarbeitung und Wieder holung verbunden, als durch logische, innerliche Gedanken entwickelung und ideelle Gestaltung, zerstückende und fragmentarische Behandlung der Form; und an wunder lich kühnen und bizarren harmonischen Fort- und Aus schreitungen ist übergenug geboten, um bezopfte Musiker au» ihrem theoretischen Winterschlaf aufzuschrrcken, genug aber auch, um eine höhere Autorität — das Gefühl für Wohlklang und Schönheit — häßlich zu berühren, weil die geistige Begründung dafür fehlt. Trotzdem aber ge hören die „Festklänge" zu den klarsten, einfacher consttuir- ten und musikalisch interessanter», Compositioneu Liszt'S. Sie enthalten originelle und charakteristische Motive, poetische, wenn auch nur genial aufblihcnde Momente, und geistvolle Combinationcn, namentlich in den instru mentalen Klangfarben. Von Gesangstücken folgte der sehr gelungene Vortrag eines Duetts auS „Faust" von Spohr und die erste Arie der Königin der Nacht aus Mozart'S „Zauberflöte", von Fräulein Litä gar kühl und matt gesungen. Die Herren Hübler, Börner, Lorenz und Müller spielten in ganz vorzüglicher Ausführung, präciS, fein nuaacirt und schön im Ton rin Concertino für vier Waldhörner mit Orchester: eine dem Zwecke entsprechend wirksame, mit Geschmack und musikalischer Einsicht gefertigte Compo- sition, deren erste Abtheilung nur etwa- zu gedehnt sein möchte. Den zweiten Theil de» Concert- bildete die Wieder holung von R. Schumann'» l',-ck»r Svmphonie (Vtt. 2). Die Leistung der Kapelle, namentlich der'Violinen in den Mittclsätzen, war eine ungleich gelungnere — auch hinsichtlich der Tempi —, al» im letzten Symphonir- Concertc, und der Eindruck deS Werkes wurde bei so trefflicher Wiedergabe — besonders in den drei ersten, durch musikalischen Gehalt, spirituelle Frische und sym- phonistischen Charakter hervorragenden Sätzen — bedeu tend gehoben und fesselnder. Nur die Einleitung ver langt noch eine etwa» raschere Bewegung. Könnte auch die Bezeichnung deS Komponisten: „xnswnulo rrssru" zu dem genommenen Tempo verführen, so bleibt doch der Gedanke dabei unverständlich und der Conttast zu dem richtig genommenen „pm »uimai.»" zu unvermittelt; und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite