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W O M W Feierabend ^ W Unterhaltungs-Beilage der Sächsischen Volkszeitung Nr. 8 Sonntag den 25. Februar M2 An die Schwarzen! ein dankt, der euch die „Schwarzen" nennt: Er sagt, daß Farbe ihr bekennt I Zudem ist „Schwarz" gar sehr beliebt, lDo's Freude und wo's Trauer gibt. Das Kleid ist schwarz, der Geist ist hell Trotz allem feindlichen Gebell I Gar mancher trägt ein lichtes Kleid, Und 's tat' ihm not, er war gescheit! Drum, hält' euch schwärzer als die Nacht Der Schneider einen Rock gemacht: — Zieht ihn aus Leid darüber an, Daß mancher dies nicht leiden kann! I, Bergmann. Erster Fastensonntag. Evangelium: Die Versuchung Christi. Matthäus 4, 1—11. Unser Herr und Heiland ist uns in allem gleich ge worden. die Sünde ausgenommen. Aber versucht werden zur Sünde wollte auch Er: kämpfen mit der Sünde wollte auch Er. Er wollte versucht werden, um unsern Feind zu überwinden und um uns zu lehren, wie wir ihn bekämpfen sollen. Siehe, wie der Herr Jesus sich nicht in ein langes Gespräch einläßt, wie er Gottes ausgesprochenen Willen jedem anderen Willen entgegenstellt und wie er den Feind nicht anfsncht, sondern ihn zurückweist. Jesus wollte sich ferner versuchen lassen, um uns durch sein Beispiel zum Kampfe aufzumuntern und die Kraft zu verdienen, den Feind zu überwinden. Wahrlich, wer nicht mutig und ent schlossen zu kämpfen bereit ist, der kennt Gott und die hohen Güter feiner Seele nicht. Kein Krieg, der mit irdischen Waffen geführt wird, und sei es auch der gerechteste, hat vor Gott solchen Wert wie der Seelenkampf' und kein Streiter Gottes wird von Gott verlassen, wehrlos und schutz los gelassen Unser Heiland und Herr wollte aber auch ver sucht werden, um den Satan, der über den ersten Menschen obgesiegt hatte, zu verdemütigen, um den Fehler unserer Stammelten wieder gut zu machen, und sie von ihrem Falle zu erheben, indem er ibre Kinder zu Obsiegern über, den Satan machte. So bat auch die Versuchung Jesu einen wichtigen Platz in seinem beiligen Erlösnngswerke. Warum wirst nun du versucht, mein Christ? Tu wirst versucht, weil du hoäw.iütig bist, weil du von dir gar zu hohe Vorstellungen hast und vielleicht dich den vollendeten Heiligen schon an die Seite stellst. Tn wirst versucht weil du fahrlässig bist, weil du nicht wachest über deine Sinne, besonders über deine Augen und deine Ohren. Tu wirst vielleicht versucht, weil dein Herz unordentlich an einem Geschöpfe hängt. Tn sollst die Ordnung Gottes lieben lernen und ihn über alles. Tu wirst versucht, weil du nicht genug beschäftigt bist Tie Versuchung soll dich antreiben zu frommem Eifer, zur Liebe, die erfinderisch ist, du wirst versucht, weil du ein Sünder bist. Tu sollst des Sü'.c-en- jcches überdrüssig werden, sollst in ehrlichem Zweikampfe der Sünde Herr werden und nur nach Gottes Willen fragen. Tn wirst versucht weil dn ein Christ bist. Ein Christ ist seinem Stande nach auch ein Soldat Jesu Christi ein Kämpfer für das heilige Gottesreich, ein Widersacher des Bösen. Warum versucht dich der Satan? Er versucht dich, weil er dich, als Ebenbild Gottes, haßt: weil er den Menschen, der seinen Platz einnehmen will, beneidet: weil er dich zu seinem Sklaven und. zum Mitgenossen seiner Pein machen will: weil er in dein Herz, welches der Thron Gottes ist, einziehen will, um angebetct zu werden: weil er GotteS Tempel und Heiligtum entheiligen will: weil er Jesuni Christum aus seinem Reiche, das in dir ist, vertreiben will: weil er ihn in deinem Herzen kreuzigen und die Schmach seines Leidens erneuern will.' Wirst du seine Anschläge be günstigen? Wirst du seinen Ehrgeiz befriedigen? Dies tust du, so oft du in die Bersuchung einwilligst. Warum läßt dich Gott versuchen? Er läßt dich ver suchen seiner Ehre und deines Besten wegen. Er will sehen, ob d» ihn liebst. Die wahre Liebe läßt sich vom Scheine nicht täuschen; sie erträgt Beschwerden, sie überwindet alle Hindernisse. Er will dich zur Selbsterkenntnis führen. Ohne Kampf und Gefahren kann sich jeder für einen Helden halten. Mut und Bewährung in Kampf und Gefahr, sie zeigen, daß wir Gottes würdig sind. Er will dich deine Schwachheit fühlen lassen und dich nötigen, daß du zu ihm deine Zuflucht nehmest. Tie Not lehrt ja beten und hin flüchten zu dem Herrn der Stärke. Er will deine Tugend prüfen. Tie erprobte und bewährte Tugend ist erst recht der Anerkennung wert. Er will dich in der Unterwürfigkeit erhalten: denn die Ruhe und Sicherheit könnte dich stolz machen? Er will dich zum Kampfe anleiten und deine Träg heit anspornen Tie brachliegenden Kräfte der Seele können -iirückgehen, und ein ringeübter Kämpfer kann leicht unter liegen. Gott der Herr will dich den Geschöpfen entreißen und dir Gelegenheit geben, den Himmel zu verdienen. Er kenne es nun, mein Christ, und beherzige es: Ter Kamps, den du in deiner Seele führst, ist ein wirklicher Erobernnqs- kiieg' es gilt, dir den Himmel zu erkämpfen. Jesus, Heiland meiner Seele, ich verwundere mich nicht, wenn ich versucht werde, da du versucht worden bist. Es ist gut, daß ich dich und mich erkenne. Die Ver suchung ist mir nützlich und notwendig, weil sie mich demütig macht und mich vor dem Hochmute bewahrt. Herr; vernickle mich also: prüfe mich; siehe, ob Unge rechtigkeit in mir sei! oder soll ich sagen: Nein, mein Gott! versuche mich nicht, ich kenne nur zu sehr meine SckMickibeit. Befreie mich von der Versuchung: wenigstens stärke mich wider ihre Anfälle und gib mir Kraft, sie zu überwinden! Die Nennen. ch bin der ärgste Feind der Nennen!" — — „„Der Nennen, die jahraus, jahrein Sich still der Nächstenliebe weih'n? INcin Lieber, find Sie dech besannen!"" „Die sind es nicht, die mich entrüsten! Daß die ich haßte, keine Spur! Ich meine ja die Falter nur. Die un* den Fichtenwald verwüsten w Bklgmaim