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Dresdner Journal : 06.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186005062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-05
- Tag 1860-05-06
-
Monat
1860-05
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 06.05.1860
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Äb«iie»nlt«prrist: Jitkrllek: 5 rklr. 10 K,r. in >—»E.H l» -«Um-» »^jitkrl.: 1 „ 10 „ „ „ stritt k»M um- ÄonitUck in vr»«1»i»: 15 K^r. s 8t«wp«I»u Llnraiv« Kummern: 1 K^r. 1 »okl»x t>in»a. ' Sustrntenpreist: VUr äe» k»nm einer xeepeltenen 2«ii«: 1 Kxr. hinter „Lioxeeenat" d>» 2«ile: 2 Kffr. «rscheinen: 1'lzlict», mit Xu»n»iuoe äer Sann- uud keiert»^«, itdeock, Nir cken kolxeuäeo l'ex. Dres-nerAomMl. Verantwortlicher Redättem: 3- G- Hartmann. r»serateiut»uchinr «nZwärt,: LMMtL. r». Su^Nvernrre», Oommieeianllr äe» vreeäner ^ouruele; edencknielket: S. Uv»»»»; Lite»»: U^t,L , >«rU»: Vnverr, ,ck« Nriekk., Snrr»n; Irem«! L. 8c»l.orr,; Rimnllvr ». w.: »ck« Luekk»u<IIui>^; Kiln: ^vorF' öaav»««»; Verl«: v. (28, rue <ie» Koo» enkoo»); »KG: k>. Lnoi-icn'« Snedkonälun». flerauo-ebrr: Xönizl. Lrpeäitioo äe» l)r«»ck»«r ^ournol«, vreiäen, KI»rien»tr»»,e Kr. 7. Amtlicher Theil. Dresden» 5. Mai. Ihre Kaiserlich Königliche Ho heiten, der Großhrrzog Leopold von To-cana und Erzherzog Carl, Prinz von To-caua, find heute früh H7 Uhr nach Gchlackenwrrth abgereist. Dresden» 5. Mat. Ihre Majestäten der König und die Königin, mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Stdonie, Sophie, Amalie und Auguste, sowie der hier anwesenden verwittweten Frau Großherzogin von Totcana und Erzher zogin Antoinette, Prinzessin von To-cana, Kaiser lich Königliche Hoheiten, haben heute Mittag da-Sommer- hoflager zu Pillnitz bezogen. Dresden, 25. April. Seine Königliche Majestät haben dem Präsidenten de» AppellationSgericht» zu Zwickau, Karl George Juliu» v. Mangoldt, zrithrrigem In haber des Comthurkreuie» ll. Klaffe de» Verdienstordens, da» Comthurkreuz l. Klaffe d«L BerdienftordrnS huld reichst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Weil. Nebersicbt. Trle-rapßtsche Nachrichten. Zkituugtschav. (Mailänder Preßzustände — Time-. — Herald.) Tanrs-eschichte. Dresden: Abreise hoher Gäste. — Wien: Die ungarischen Reich-räthe. Benedek'-TUrl. — Prag: Kein Szechenyi-Requir«. Die Richter'sche Untersuchung-angrlegrnhrit. Der Nothstand im Rie- srngebtrg«. DermischteS. — Berlin: Verhandlungen de- Abgeordnetenhauses in der schle-wigschen Angele genheit. Grundsteuerdebatte im Herrenhause been digt. — Hannover: Kammerverhandlungen. — An» Thüringen: Preußische Etappe« straßen. — Frankfurt: Herr v. Blittrr-dorff. — Pari-: Ver zicht de- Grafen von Montemolin. Lamoriciere und die päpstliche Armee. Sicilische Legion. Erbschafts steuer. Börseu-Entre«. OeffentlichkcitSpelition. Zoll- befretuung genehmigt. Thouvenrl'sche Note. — Tu rin: Tagesbericht. — Modena: Bürgerprotest. — Rom: Ministrrcombiaatton. — Kopenhagen: Oer sted s. — Konstantinopel, Smyrna: Neu«ste P°st- Mr»rn»«lae», Lersetznugen re. im sffnttl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial Nachrichten. (Leipzig. Großenhain.) Statist»! m»d Dolkswirthschafr Keutlletou. Lageskalender. Inserate. Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Wien, Sovnahend, S. Mai. Officiellrn Nach richten ans Neapel von gestern znfolge, ist die Nahe 1» Steilie« vollkommen hergestellt. Kein Flintenschuß wird «ehr ahgefevert. Es finden nur »och einzelne Lerhastnnge« statt. Berlin, Sonuahend, S. Mai, Nachmittag fiS Uhr. I« der heutige« Sitzung des Abgeordneter»- Hauses wurde« durch den Kinaurminister zwei Ge- setze»twürse einaedracht. Geldbewilligungen für militLrische Zwecke betreffend. Durch dieselben wird die Fortdauer des provisorischen Armeezustandes »ach der vorjährige« Mohilifiruug festgehalten. Die Negiernna verlangt einen Credtt von S Millionen Lhaler« für de» .«rieasminister vo« 1. Mai 1866 dis M. Juni 1861 Zur Deckung dienen die Fort setzung des bisherigen Steuerzuschlages von 25 Proc. vis 1. Juli 1861 und Verwendung der Versal- ttmgsüderschüffe von 18SS. Vas Ministerium ver langt einstweilen obige S Millionen als vertrauens- Votum ohne specielle« Nachweis. Die Necheuschafts- ablegung erfolgt bei« nächsten Landtage. Der Staatsschatz von 12 Millionen bleibt demnach un- augerührt. Die Frage, ob zwei- oder dreijährige Dienstzeit, sowie die wegen der Nesrrvepfttcht «ud der Landwehr bleiben bei der jetzigen Vorlage un berührt. Genua, Freitag, 4. Mai. Ein englisches Kriegsschiff hat Nachrichten aus Palermo vom 26. »nd ans Messina vo« 27. April «ritgebracht. Hiernach soll der Aufstand auf Sicilien fortdaueru. Ei» Regiment habe sich geweigert, Palermo z» verlassen. Di« Aufständische« griffe« die Sol daten an, sobald diese aus der Stadt herauskämeu. I« Messina dauerten die Verhaftungen fort. (Wir brauchen kaum daran zu erinnern, wie wenig bei der Unsicherheit der Quelle fast aller Nachrichten au- St ritten, di« untereinander meist im grellsten Widerspruche stehen, au- obigen Meldungen bestimmte Folgerungen ge zogen werden können. D. Red.) Bern, Freitag, 4. Mai, Abends. Der Bun- desrath hat auf baldigen Zusammentritt einer Eonfereuz wegen der savoyischen Frage gedrungen, weil das sardiuische Parlament vor Verndiaung der savoyischen Grenzreguliruug, welche de« I.Ma» begönne« habe, die Frage nicht behandel»» »erde, somit die Abhaltung der Eonfereuz, weun diese erst nach der Abstimmung des Parlaments statt finden sollte, noch lange hinauSgeschobe« werde. Loudon, Freitaa, 4. Mai, Nachts. In der heutige« Sitzung des Unterhauses erklärte Lord John Russell, es sei nicht wahr, daß die Expe dition gegen China bis zur Ankunft Lord Glgin's verschohen worden. Er hoffe im Eegentheil, die militärischen Operationen würde« «och vor An knust des Bevollmächtigten beendet sein. Weiter erklärt der Staatssekretär des Aus wärtigen: Neapel habe England» verwend««» bei Piemoat gewünscht zur Verhinderung einer Expe dition Saridaldi's «ach Sicilien, u«d England habe darauf in Turin gegen ein solches Unterneh me« remoustrirt, wie es vorher , in Neapel Wege» des RegierungSsystemS Vorstellungen gemacht have. London, Sonnabend, 5. Mai. Die heutige „Times" schreibt: Preußen habe, weit entfernt eine« Krieg gegen Frankreich vorzubereiten, es auf eine Intervention m Dänemark abgesehen. Frank reich wünsche eine« Krieg Preußens gegen Däne mark, »veil dieser Schwemm, Norwegen nud Däne mark zu eiuer einzigen Masse vereinige« würde, die ganz zu Frankreich» Verfügung stände. Eng land »erd« seinen Einfluß aufbietrn, um Preußen zu bestimmen, seinen Streit mit Dänemark zu ver schieben. Wir geben vorstehende Meldung nur, damit unsre Leser, welche dieselbe möglicherweise auch in andern Zei tungen finden dürften, nicht meinen, jene Nachricht sei un- entgangen. Wa» die Sache selbst anbetrifft, so ha ben wir bereits gester« erklärt, daß wir von der angeb lichen dänisch-französischen Allianz nicht- halten. Noch viel weniger können wir den äußerst künstlichen Combi nationen drS City-Blatte- irgend welche Wahrscheinlich keit beilegen. D. Red. Dresden, 5. Mai. Ueber Mailänder Preßzustände enthält die „Allg. Zeitung" ein interessantes Schreiben von dort, dem wir Folgende- entnehmen: „Am 1. Mai erscheint hier rin neues politisches Journal in französischer Sprache unter dem Titel: „l.e ölulionLl, Journal dt! I'lnde- pendunee iUdienne et de I'/Vllikmee lranpruüe". ES kün digt sich mit äußerst pompösen Worten an: II v » >»"8- lemp« que I» l.omd»rdie gersil lidre, »i eile eüt eu » 1'urin un Journal sransai» qm rapporlät une L une, nsns exeepliun, toules le» «anglunte» et terridle» angoi^e» du Feuilleton. Et» Projekt für die malerische Ausschmückuug der Loggia des k. Museums zu Dresden. Im Locale di» sächsischen Kunstverein» auf der Brühl'- sche« Terrasse ist gegenwärtig eine Reihe trefflicher, sehr beachten-werther Zeichnungen von Rud. v. Deutsch aus gestellt. Dieselbe» find nach einer Jdeenskizze componirt, welche Professor Ernst Hähuel für die malerische Aus schmückung der Loggia de» neuen k. Museum- erfunden und rntworfe» hat. Zum bessern Derständniß der Zeich nungen de- Herr« v. Deutsch, wie überhaupt zur Wür diguag drS gedankenvoll finnigen Plane- des Ganzen theilen wir, bevor wir über die au-gestellten Zeichnungen berichte», die Jdeenskizze de- Herr» Prof. Hähnel mit: Den Grundgedanke» der ganzen Komposition bildet der Uebergaag au» der klassischer» zur romantischen Welt anschauung. Da die räumlichen Bedingungen einer Loggia nicht füglich «ine große historische Behandlung-- weise zulaffrn, so mußte diese Composition naturgemäß mehr in heiter«, leichtem, fast arabr-kenhaftem Style sich halten. Nach Maßgabe alter italienischer Meister ist dir mythologische Symbolisirung herbrtgezogrn und der Ver such gewagt worden, im Gewände der heitern, griechischen Mythe di« tiefsten Gedanken der Menscheageschichtr ««zu schlagen. Vornehmlich ist e» der Gegensatz de- GrirchenthumS und de» Ehristenthum-, welcher in der Geschichte der Menschheit überhaupt, und besonder- in der Kunst geschichte, bedeutsam hervortritt. Die Darstellung diesr- GegensatzeS erscheint daher zur Ausschmückung eine- der Kunst geweihten Hause- ganz von selbst geboten, »ud so würde dasselbe Thema, welche» den Skulpturen der Außen seite de- Museum» zu Grunde liegt, im Innern in variirender Weise fortklingen. Soll aber in mythologisch-symbolischer Weise kargeste llt werden, wie die Herrlichkeit de- GrirchenthumS besieg t wird durch die tiefere Innerlichkeit und Seelenhaftigkeit der christlichen Bildung, so erscheint e» zweckmäßig, den^ Mythus de- Prometheus und den Mythu» der Psych zu wählen; denn eia gleichberechtigtes Nebeneinander griechischer Götter und der heiligen Gestalten der Bibel widerstrebt dem Ernste der christlichen Gläubigkeit. Pro metheus ist ein glückliche- Motiv, weil der Höhepunkt der griechischen Götterwrlt in der siegreichen Bekämpfung der himmelstürmenden Titanen und in der Beugung und Bekehrung de- trotzigsten der Titanen, de» Prometheus, sich am anschaulichsten und schlagendsten ausspricht, und Psyche al- die Seelenhaste und Innerliche darf wohl al- die dämmernde Ah»ung gelten, welche da- Gemüth der Grieche» von der heraussteigende« Morgenröthe einer gemüthvollern und tiefer» Zeit faßte. Stellen wir diese Mythen in räumlicher Nacheinander- solge dar — bei den ersten Bildern, wie Prometheu» in seinem Trotz überwunden und in den Olymp zurück geführt wird; in den später», worin Amor, sich mit Psyche vermählend, die Götter besiegt und ihnen die Zeichen ihrer Macht abnimmt —, so ergtebt sich natur gemäß der Schlußgedanke: daß die Götter Griechenland» zu mächtig und herrlich waren, al- daß sie von den Titanen, d. h. den Repräsentanten und Nachklängen der alten Naturrrligion, hätten überwunden werden können, daß aber die Macht und Bedeutung derselben aufhört in dem Augenblicke, wo Psyche durch Amor zu ihrer Geltung kommt. Di« Mythe de- Prometheu- ist zu bekannt, al- daß sich ihr Zusammenhang nicht von selbst au- den einzelnen mattere du l.omd»rd-Vönitien!! Also blo- an einem frau- z-flschen Blatt fehlte c-, damit Lombardo-Venetien.schon längst befreit worden wäre. E- sagt ferner in seinem Programm, daß jede Nummer eine eigene Rubrik für di« Verfolgungen, denen Venedig täglich au-gesetzt sei, enthalten werd«. Die italienische Sprache werde „zu »enig cultivirt" und sei daher zur Verbreitung der Neuig keiten wenig geeignet. Diesem Mangel wolle nun der „Rational" «bhelfen, und „alle dir Mysterien de- läng sten und schrecklichsten MarMrimnS" aufkläre» ; den« dtese» Blatt, sagt er, wird in alle» Städten de- „etvilisirten" Europa- Eingang finden. — Der hiesige „Pungolo" hat den vom Kaiser Franz Joseph den Ungarn verliehenen Coneessionen die hohe Ehre erwiesen, sie zu einem Leit artikel zu benutzen, worin er, nachdem er auf seine Art beweisen wollte, daß dieselben zu spät kommen, und daß Ungar« sie nicht will, sagt: „Wa- sind auch diese öster reichischen Zugeständnisse, wenn «in Benedek an die Spitze de» «eueit organische« Reich- gestellt ist, ein Benedek, der Urheber de» Blutbade- in Galizien — der Held der Riederlagen in Italien?" Wie man sieht, sind auL Siegen Niederlagen geworden. Und man muß wissen, daß derselbe „Pungolo" in einer setner früher» Nummern, al- die Ernennung Benedek'- nur gespräch-weise verlau tete, sagte: „Man spricht davon, daß Benedek an die Epitze der Verwaltung Ungarn- gesetzt werden soll; aber wir zweifeln daran, denn Benedek ist ein Ungar, und al- solcher wird er sicher für sein Vaterland Zugeständ nisse verlangen". Der „Pungolo" sagt weiter: „Die sen Morgen bekamen wir die Nachricht au» Wien, daß der österreichische Minister Frhr. v. Bruck, infolge einer heftigen DiScussion im kaiserlichen Cabinet, durch einen Pistolenschuß vom Kaiser ermordet worden ist, welcher Letzte rer unglücklicherweise sehr aufgeregt war". Man hätte glauben sollen, daß nach der Tatarennachricht von den 800 mit Sack und Pack, hoch zu Roß und geführt von ihren Offizieren, zu den Piemontesen desertirten Husa ren, welche Nachricht der .Pungolo" diesen Winter sei ne» Lesern au frischte, diese» Blatt in einer Lügenpolitik nicht mehr weiter gehen könne; aber ich irrte mich; dies mal hat «»sich wirklich selbst übertroffen. Und doch schenkt man diesem Märchen hier Glauben! — Um Sir in Krnntniß zu setze«, wie die hiesige Regierung da- allgemeine Völ kerrecht handhabt, muß ich Ihnen sagen, daß hier in Mailand (Turin und Genua nicht zu gedenken) unter den Augen derselben, ja sogar unter ihrer Aegide, Wer bungen und Geldsammlungrn gemacht werden, um den Fortschritt der Revolution in Sicilien zu begünstigen. Ho enthält da- hiesige humoristische Blatt „l'Uomo di Pietra" in seiner letzten Nummer einen Brief des «ri- lirten Eicilianers Amari, worin er diese« Blatt eialadet, Geldsammlungen für da- empörte Sicilien zu veranstal ten, wozu sich dasselbe auch brreitwilligst erklärte. — Der „Pungolo" enthält eine» Aufruf an alle Volontär-, dir nach Sicilien gehen wollen, sich betreff» der bezüg lichen Instructionen im Bürrau de- Journal» „La Van guardia" zu melden. Und heute kündigt derselbe „Pun golo" eine nationale Subscriptton für Sicilien an, u. die Bildung eine- Comite» zu diesem Zweck. Die» ist der so von den Jtalianissiwi gepriesene „Mustrrstaat". Die Mahnungen des greisen Lord Lyndhurst im Oberhause und die von General Sir Charles Napier in der UnterhauSsitzung am 1. Mai werfen aus die Stim mung, die in England angesichts de- „treuen Alliirten" herrscht, das richtige Licht. „Jugend und Kraft, Reich tum und Muth — so schreibt die „Times" — sind sprichwörtlich al» schlimme Rathgeber »erschrien. Wenn aber Männer, wie Wellington, Lyndhurst, Sir' CH. Na pier und Sir George Corkburn am Rande deS Grabe- ihre Warnungstimme erheben, wäre rS Wahnsinn, ih ren Rath zu mißachten, und zwar blo» au» dem einen Grunde, weil er uns von hochbetagten Greisen ertheilt wird. Es handelt sich im vorliegenden Falle um die ein fache Frage: können wir einer Flotte, die Frankreich bin nen einem Monat oder zweien etwa gegen un- auS- schicken dürfte', eine ebenbürtige entgegrnstrllrn? Haben Bildern erklären sollte. Der Mythe der Psyche Hingtgen, wie sie hier als Trägerin de» Keime- eine» neuen Welt- principS genommen ist, hat der Künstler eine durchaus neue Gestaltung in Handlung «nd Situationen gegeben, und so ist sie ganz abweichend von der Erzählung de- Apulrjus ausgefallen. Durch die christliche Anschauungs weise hat die Psyche eine Bedeutung bekommen, wie sie den Alten wohl nicht klar sein konnte; daher war die alte Erzählung hier nicht anwendbar. Der Gedanken gang drS vorliegenden CykluS ist ungefähr folgender: Amor vermählte sich mit der bis dahin im Olymp nicht gekannten Psyche und lebte mit ihr, fern von den Göttern, in seliger Harmonie. Er wird von den Göttern wegen dieser Verbindung verhöhnt und gereizt, die Vor züge der Psyche in einer für die Göttinnen beleidigenden Weise anzupreisen, welche nun beschließen, die Psyche durch den jugendlichen Bacchu» in Versuchung führen zu lassen. Dieser schleicht sich zu diesem Zwecke als Haus freund bei dem junge« Ehepaare ein. Ein quälender Trau«, worin Amor den Bacchu- die Psyche entführen sieht, macht ihn eifersüchtig und er beschließt, Bride zu belauschen. Amor erkennt dabei die Unschuld der Psyche und erfährt, wie ihn die Götter zu beschimpfen und die Psyche zu verderben gedachte«. Erzürnt beschließt er, sich an den Göttern zu rächen, wozu ihm seine Waffen die besten Dienste leisten. Er bethört alle Götter durch leidenschaftliche Liebe und verführt sie zu allerlei Er niedrigungen unter sich und mit Sterblichen, ihnen so die Zeichen ihrer Macht abnehmend. Unter Andern» er obert er auch da- Zeichen der höchste» Macht, den Blitz de» Zeu». Umgeben von Amoriaen, welche mit den eroberte« Emblemen der nun besiegten Götter spielen, zieht er selbst, mit dem Blitze in der Hand den ge- drmüthigten Göttern drohend, mit seiner Psyche im Triumph« über den Olymp. Die Grazien erheben sich wir Matrosen genug, eine solch« Flotte rasch zu beman nen? Gs handelt sich hier nicht um große »der kleine Fahrzeuge, sondern lediglich um «ine tüchtige Reserve. Haben wir diese oder nicht?" Die „Time-" kommt zu demselben Schluffe wie Lord Lyndhurst und Sir Charle» Rapirr, daß England eine solche Reserve dermalen nicht besitze, und schließt ihren Leitartikel folgendermaßen: „Denn die 5000 Reservisten, die wir heute haben, rasch zu Zehntausend«» auschwrllen, dann wird e» für unsre Greise au der Zeit sein, sich'- in ihren Armstühleu be quem zu machen. Etwa- muß zu unsrer Sicherstellung geschehen, und wir müsse» eben so lang« darüber debat- ttre», bi» wir da» Richtige gefunden haben." — Noch ernster und eindringlicher läßt sich der „Herald" »er nrhmen, der mit Recht darauf aufmerksam macht, daß - einem Manne von Lord Lyndhurst'- hohem Alter nicht darum zu thun sein könne, die Vertheidiguag de- Lan de» zu eiuer blosen Partetftage zu mache». Tagesgeschichtr. / Dresden „ 5. Mat. S«. k. k. Hoheit der Groß- 'Herzog Leopold vo« To-cana hat sich heute früh in Begleitung Sr. k. k. Hoheit de» Erzherzog» Karl über Chemnitz und Schwarzenberg «ach Schlackenwerth zurück begeben. Se. Majestät der König gaben den scheidende« hohen Gästen bi- Riesa da- Geleite. Wie», 4. Mai. Di« „Ost-Deutsche Post" meldet: „Mehrere der neuernannten ungarischen ReichSräthe sollen eine Brrathung gepflogen haben, ob sie die Er. nennung annehmen oder ablehnen sollen. Ein Entschluß ist «och nicht gefaßt worden, nur sollen die Herren ein ander zugesagt haben, gemeinsam zu handeln und ihre Entschlüsse nicht von einander zu trennen." — Gemäß allerhöchsten Befehl- ist sich in allen dienst lichen Corrrspoadenzen an den Herrn Feldzeugmetstrr Ritter v. Benedek drS folgenden Titel- zu bedienen: „Generalquarttermeister Sr. Majestät de- Kaiser- und Chef de- Generalquartiermeisterstabe- der Armee, beauf tragt mit der Leitung der politischen Verwaltung und de» Lande-generalcommando- in Ungarn." Lk. Prag, 4. Mai. Wir müssen noch einmal auf die von den hier in Prag anwesenden Magyaren pro jektiere Todtrnfeirr für Szrchenyi zurückkommrn. Da- feierliche Requiem für den Verstorbenen sollte gestern und zwar in der Teinkirche in der Altstadt abgehalten werden, und die Behörde hatte keine Einwendungen er hoben. Aber unmittelbar »or dem Tage, an welchem die Feier stattfinde« sollte, scheinen sich Bedenke« ergeb«« zu haben, »nd da- Requiem unterblieb. — Ja der Angelegenheit de- in Wien verhaftete» Direktor» der Kreditanstalt sind hier ,n letzterer Zeit weitere Er hebungen gemacht worden, die sich auf dir »on ihm für da» k. k. Aerar abgeschlossenen Lieferungen beziehe». — Schon mehrmals wurde de» drückenden Nothstande- unter den Bewohnern de» Riesengebirge- Erwähnung gethan. Morgen wird der Centralcomit« zur Beför derung der Gewerb-thätigkrit der Erz- und RiesengebirgS- bewohner eine Sitzung halten. Da» Streben de» Verein» ist allerdings sehr loben-wrrth, aber er gebietet über zu geringe Mittel, al- daß er der in den genannten Ge- birg-districten von Zeit zu Zeit immer wiederkehrenden Kalamität der Arbeitslosigkeit und deS Hunger» mit blei bendem Erfolg begegnen könnte. Um den Bezirken auf- zuhelfen, bedarf es der Anstrengung und der Sorge der ganzen Provinz, nicht einer wenig zahlreichen Association von Privaten. E» muß für» Erste der Thätigkeit der Bewohner jener Distrikte eine andere Richtung gegeben werden, die weniger von HandelSconjuncturen und Fabrik krisen abhängt und für den Einzelnen mehr Lohn ab wirft. ES ist anzunehmen, daß die von der Staatsregie rung in Aussicht gestellte LandeSvertretung e» zu einer ihrer angelegentlichsten Aufgaben machen werde, erstlich den Zustand jener Bezirke, die Ursachen der so oft wieder kehrenden Noth der gründlichsten Untersuchung zu unter ziehen und Mittel vorzuschlagen, wodurch der von Jahr zu Jahr mehr verkümmernden Bevölkerung ein besserer I-1II . ! II au» dem Kreise der Götter und folgen dem zur Welt, Herrschaft gelangten Liebespaare. Der Raum, für welchen dieser Gemälde - CykluS ent worfen ist, die Loggia deS k. Museum-, wird von einer Reihe von Flachkuppeln bedeckt und besitzt auf der Lang seite, den Fenstern gegenüber, neun geräumige, durch Pilaster getrennte Bogenfelder. Auf diesen Bogenfeldern gliedert sich in neun Theile al- Lünettenbilder die Mythe deS Prometheus. 1) Prometheus unterstützt den ZeuS bei der Geburt der Palla-, welche gerüstet aus seiner Stirn hervorgeht. 2) Prometheu» raubt den göttlichen Funken vom Blitz de» schlafenden ZeuS. 3) ZeuS straft den Prometheus und läßt ihn an einen Felsen Ichmieden. 4) Prometheus von OceanoS und den Oceaniden be trauert. 5) Prometheus wird durch Herkules entfesselt. 6) Prometheu» bildet Menschen, welch« durch Palla- Athene beseelt werden. 7) Epimethrus und Pandora. 8) ZeuS nimmt Prometheu» in den Olymp auf. 0) Die Titanen stürmen den Olym; Prometheu- steht den Göttern bei. Die Mythe de» Amor und der Psyche bewegt sich, in acht Hauptbildern, in den Kuppeln der Loggia, und jeder dieser Haupttheile gliedert sich wieder, den vier Bogen- zwickel» jeder Kuppel entsprechend, in je vier Zwickel bilder. Darüber, wie über dir au-gestelltrn Zeichnungen, welche diese Gliederung näher yeranschauliche», in der nächsten Nummer diese- Blatte». Dresden. Herr Guglielmo Nacciarone Rocca- neina, Pianist au» Neapel, beabsichtigt, der dieSjähri gen Concrrtsaison am nächsten Dirn-kag noch eine
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