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Großenhainer MtlhMlip- mü> AizchMM. Amtsblatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigier von Herrmann Starke in Großenhain. 1861 Sonnabend, den 28. December TL. LS» Vor einigen Tagen sind in hiesiger Stadt die nachverzeichneten Gegenstände aufgefunden und anher abgegeben worden, als: 1) ein Regenschirm von braunem Ueberzug mit Kante, messingenem Griff und dergleichen Spitze; 2) ein roth- und weißkarrirter Kinderbett-Ueberzug, mit weißer Leinwand ausgebessert, und 3) ein starker Wagenvorläufer. — Zur Ermittelung der Eigenthümer wird solches hierdurch zur öffentlichen Kennt- mß gebracht. Die Polizeibehörde. Großenhain, den 21. December 1861. Schlickert. Wir beabsichtigen, im künftigen Jahre die Krankenverpflegung her hiesigen Gewerbsgehilfen und nach Befinden auch anderer, mcht bereits einer Krankenkasse angehörigen Arbeiter durch Vereinigung derselben zu einer Krankenkasse, bez. unter zwangsweiser Beitragspflicht der Gewerbsgehilfen zu ordnen und festzustellen. Da solches jedoch nicht sofort geschehen kann, vielmehr abhängig ist von Erfahrungen, welche erst nach Eintritt der Gewerbefreiheit im nächsten Jahre zu sammeln sein werden, so bringen wir hierdurch Folgendes zur Kenntniß der hiesigen Gewerbtreibenden. - Nach h 98 des Gewerbegesetzes bleiben die gegenwärtig bestehenden Gesellenverpflegungskassen so lange, als die betreffende Innung sich nicht auflöst, oder eine andere entsprechende Einrichtung hierunter zu Stande gekommen ist, in ihrer zeitherigen Verfassung und Wirksamkeit; es haben jedoch die bei einem Mitgliede der Innung arbeitenden Gehilfen, ohne Rücksicht auf das Gewerbe, dem sie selbst angehören, zu der Gesellenverpflegungskasse der Innung ihres Meisters oder Arbeitgebers, namentlich alle Fabrikarbeiter zur Fabrikkrankenkaffe zu steuern, auch wenn sie bisher zu einer Jnnungs- kasse gesteuert haben. Wir weisen daher die Obermeister oder sonstigen Rechnungsführer bei den einzelnen Gesellen krankenkassen hiesiger Stadt hierdurch an, auch im nächsten Jahre und bis auf Weiteres die üblichen oder erforderlichen Beitrage dazu vor wie nach, und zwar nach den vorstehenden Erläuterungen, und auch von den bei Arbeitsgebern desselben Gewerbes, die nicht Meister sind (Gew.-Ges. tz 88), arbei tenden Gewerbsgehilfen zu erheben. Der Stadtrach. Großenhain, am 20. December 1861. Schickert. Tagesnachrichten. Sachsen. Vom Bezirksgericht zu Oschatz wurde am 19. December Joh. Ehregott Hanns aus Hof bei Oschatz, welcher den außerehelichen einjährigen Sohn seiner Schwägerin durch Ein flößung von Vitriolöl getödtet hatte, zum Tode verunheilt. Oesterreich. Das Budget ist am 17. Decbr. dem Abgeordnetenhause und am 19. dem Herren hause des Reichsraths zur Berathung vorgelegt worden. Es wurden Finanzcommissionen gewählt und hat sich darauf das Abgeordnetenhaus bis zum 4. Februar vertagt. Das Ausgabebudget für 1862 ist auf 354^ Mill. Gulden, das Ein nahmebudget auf 296 Mill. Gulden veranschlagt; außerdem ist der außerordentliche Bedarf für Heer und Flotte auf 52^ Mill. Gulden veranschlagt, so daß sich das Deficit auf 110,186,000 Gulden belaufen wird. — Der Kaiser ist am 22. Decbr. wiederum zum Besuche der Kaiserin in Venedig eingetroffen. — In Wien hat am 22. Decbr. die Einweihung einer evangelischen Garnisonkirche stattgefunden. Belgien. In Antwerpen hat sich beim Weg räumen der Trümmer des abgebrannten Lager hauses am 21. December ein neues schreckliches Unglück ereignet. Ein Mauerstück, welches zu sammenbrach, erschlug zehn Arbeiter mit deren Aufseher. Italien. Die die Stadt Neapel beherrschen den Befestigungen werden, um den Wünschen der Bevölkerung nachzukommen, geschleift werden. Frankreich. Der in Toulon eingetroffene Befehl, alle Seeleute aus der Klasse 1854 zu verabschieden, hat große Sensation erregt. Amerika. Die Unionisten des östlichen Thei les von Tenessee haben eine starke Schaar Con- öderirter zu Morristown geschlagen. Die Con- öderirten hatten viele Todte.