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Netteste Ietluug -e» Bezirk» Verantwortlicher Redaktem: VmU Jebue. — Druck und Verlag: Lari 8ed«« in Divpol-iewal-e. Dienstag den 9. August 1921 Nr. 184 MWMÄS^ MeEidrllÄ^^M^olmcZw. trage». — Einzelne Nummern SO Pf. — Fernsprech«: Amt Dippoldiswalde Nr. L Semeindeverbands-Sirokonto Nr. 3. — Postscheck* Kontor Dresden 1L54S. WW»MIMWWWWW^ 87. Jahrgang Diese» Blatt euthSU -te amtlichen Bekauntmachlm-e« der Anrtshauvtmaunfchast, de» Amtsgericht» und des Stadtrats zu Dlppotdtswalde WLcheritzJeilung Tageszeiümg mW Mzeiger für Dippolüiswawe, Schmie-eber-MK hauptmanntcheft 78 Pta-, im amlüchete NN «onBe-ik-deiddieZeveN PeklamM 2üd Pts lorkio o« dtsslz-ll Lmtszerladts folgende Gegenstände als: ISarm SS Vur Lkamodade, U ?»»r 8o8»ltavüp>o1oUoIo, S ?»»r raSlulÜeUeml, 4 k»»r Dippoldiswalde, den 8. August 1921. Q 183 /21r Var Sa»tvdt>voUrt»d«r 4m kwtesertekle. die mit mancherlei hübschen Geschenken ausgestattet war, wirkte Herr Heerklotz voll unermüdlichen Humors und sam melte gegen Ende noch die Kinder um sich zu allerhand Späßen. Ein Kasperle-Theater machte den Kleinen außer ordentlich viel Spaß und war während der Spielzeit immer dicht umlagert. Auch ein Bärenführer trat auf, und sein Meister Petz konnte recht schön tanzen. Dazu war noch ein Schetbenschleßstand aufgebaut und über allem ragte ein Bogel hervor, dem aber von Festbeglnn an mit Armbrust und Bolzen gleich tüchtig zu Leibe gegangen wurde. Die Königswürde errang sich hier Herr Brandmeier. Daneben konzertierte die Hauskapelle, unter Herrn Lehrer Rudolf Eidners Leitung wurden verschiedene Kinderchöre sicher und ansprechend vorgetragen und Fräulein Charlotte Heymann trug einen Willkommensgruß in gebundener Form mit guter Betonung vor. 3m Turnverein darf aber das Turnerische nicht fehlen. Es kam auch diesmal wieder zur besten Geltung. Die Frei- und Hüpfübungen der Turnerinnen fanden viel Beifall. Sie waren nicht leicht, wurden aber sehr exakt ge turnt und machten der Leiterin der Riege, Frau Scherz, alle Ehre. Vielleicht haben sie manches junge Mädchen begeistert, auch so tüchtig und gewandt mitzulumen, dem Verein bet- zutreken. Ein Reigen, vorgeführt von 8 jungen Mädchen unter Herrn Oberlehrer Eidners Leitung wurde ebenfalls bei fällig ausgenommen. Die Vorturner traten in einem Fahnen schwingen auf und boten dann auch noch ein Barrenturnen. Ersteres, das hier lange nicht gezeigt worden war, brachte ein buntes Bild in das turnerische Leben und letzteres er weckte manches Ah und Oh. Recht schwierige Hebungen waren zusammengestellt worden, sie wurden tadellos vor- und sicher und gleich gut nachgeturnt. Am Abend fand dann im Saale ein Ball statt. In seinem Verlaufe wurde das Fahnen schwingen und der Reigen nochmals vorgeführt. Ein lustiger turnerischer Schwank erweckte allgemeine Heiterkeit. Im Garten wurde auch noch ein kleines Feuerwerk abgebrannt, kurz, auch für diese Stunden war für Unterhaltung und Ab wechslung bestens gesorgt worden. Der Turnverein und seine Vorturnerschaft, die das Fest durchgeführt, dürfen sich des guten Gelingens und vollen Erfolges wohl freuen. Es wird auch noch weitere Frucht bringen. — Der Gesamtvorstand der hiesigen privil. Schühengesell- schaft hielt am Sonnabend abend seine erste Sitzung nach dem Feste im »Hirsch ' ab. In dieser Sitzung wurden zwei neue Mitglieder ausgenommen, so daß die Erhöhung der Mtt- gliederzahl mit den während dem Feste aufgenommenen Herren 10 beträgt. Der Vorsitzende Herr Haubold brachte dann ein Schreiben von der privil. Schühengesellschaft zu Pulsnitz zu Gehör, worin zum Fest des 450 jährigen Be stehens genannter Gilde eingeladen wird. Bei genügender Anmeldung (siehe heutiges Inserat) zur Beteiligung soll dieser Einladung entsprochen werden. Weiter beschließt man die übliche Nachfeier des Schützenfestes, bestehend in einem Sommerfest mit Prämten-Vogelschießek für die Schützen frauen, Scheibenschießen für die Mitglieder und anderen Unterhaltungen, am Montag den 22. d. M. abzuhalten. Da im vorigen Jahre dieses Sommerfest und eine weitere damit zusammenhängende Veranstaltung im Gasthof Malter bezw. im Gasthof Steinbruch abgehalten worden ist, wählte man für dieses Jahr den Gasthof Seeblick zur Abhaltung dieses Vergnügens. Weitere interne Angelegenheiten der Gesell schaft wurden durch Beschlüsse noch erledigt. — Straßen-Radrennen Dippoldiswalde-Kipsdorf- Dippoldiswalde (22 Kilometer.) Am 7. August früh vor fünf Uhr stellten sich von ca. 20 gemeldeten Fahrern 13 am Start (Menden-Mühle) ein. 4 Minuten nach fünf wurde die erste Rotte, je eine Minute später die zweite und dritte Rotte ab- gelassen. Es entspann sich gleich am Anfänge ein reger Kampf, aus welchem Herr Arno Elsner, hier, als bester Fahrer hervorging, der auch die Spitze behauptete, als erster, dann in Kipsdorf eintraf, wo die Startnummer abgeworsen wurde, um darauf im schnellsten Tempo zurück zum Aus gangsziele zu gelangen, wo er als erster eintraf in 43 Minuten 34 Sekunden. 2hm folgte hart Herr Konrad Hamann—Paulsdorf mit 44 Minuten 20 Sekunden als zweiter auf Peters Union ertra prima Reifen, wofür diesem außer seinem Preis eine gestiftete Ertra-Prämie winkte. Als dritter ging durchs Ziel Herr Postsekretär H. Jacob, hier, welcher allerdings, da er Schlauchreifen ebenfalls Peters Union fuhr, welches 2 Minuten weniger Fahrzeit bedingte, mit 44 Minuten 35 Sekunden diesen Rang an Herrn Bruno Büttner, hier mit 44 Minuten 35 Sekunden und den folgenden Herrn Rüger—Glashütte mit 45 Minuten 36 >/s Sekunden abtreten mußte. Nun folgten die Herren Eiserich—Reichstädt mit 46 Minuten 163/s Sekunden, Albert Gühler mit 47 Minuten 57SÜ Sekunden, Ottmann, Schmiedeberg mit 50 Minuten, Georg Kästner, hier, mit 50 Minuten 42/5 Sekunden, Kurt Trubig mit 51 Minuten 51 Sekunden. Leider passierte einem sonst sehr guten Fahrer das Unglück, ein Pedal infolge leichten Sturze« zu verlieren, sodaß eine Möglichkeit, in fest gesetzter Zett von 55 Minuten durchs Ziel zu gehen, ausge schlossen schien, der aber trotzdem nur etwas verspätet durchs Ziel fuhr. Ein Fahrer gab gleich zu Anfang infolge Reifen defektes die Rennfahrt auf. Ohne Konkurrenz fuhr ein Herr aus Dresden-Trachau in 42 Minuten — die letzten 1000 Meter mit einem Reisendefekt — glänzend durchs Ziel. Die Preisverteilung findet Donnerstag abend im Bahnhotel statt. — 2m Verein „Glück zu!" sand gelegentlich des üblichen Vereinsabends am Sonnabend die Uebergabe der Aemter an das neugewählte Präsidium statt. Herr Stefan Kastenmüller, der dem Verein ein Jahr lang vorgestanden, legte sein Amt in die Hände des Herrn Schädlich. Sein Vater ist vielen Dippoldiswaldern als Psarrer von Reichstädt noch in bester Erinnerung. Das Amt des Fuchsmajors übernahm Herr Christ, dessen Bruder 1904 an der Spitze des Vereins ge standen. Auch dessen Vorgänger, Herr Barthel, wie auch der Schriftführer, Herr Hom, hatten dem Vorstande ein Jahr lang angehört. An letzteren Stelle trat Herr Eisner. Die Vereins-Kassiererstelle blieb weiter in den Händen des Herm Große. Mit Dank an die Korona sür die tatkräftige Unter stützung trat das alte Präsidium zurück, mit dem Versprechen, alles zu tun, was in seinen Kräften stehe, übernahm das neue seine Aemter. Die Zahl der Kommilitonen ist in letzter Zeit noch immer gewachsen, sodaß dem Vorstande ein dritter Präside in der Person des Herrn Conrad zugewählt worden war, der gleichfalls diesen neuen Posten antrat und der Jungburschen-Korona präsidieren wird. Ein herzlich „Glück zu!" dem neuen Präsidium. — Ein Unfall, der aber noch glimpflich ablief, trug sich am Sonntag Vormittag bei der Kreuzung der Eisenbahn und Straße an der Vorsperrenmauer zu. Ein Wagen des Herrn Fleischermelsters H. in S. wollte das Gleis überfahren, als der 9-llhr-Zug von oben nahte. Der Lenker riß sofort das Pferd herum, doch mag dadurch der Hintere Teil des Wagens an den Zug geschleudert worden sein, sodaß ein Rad brach. Das Pferd befreite sich aus dem Geschirr und lief nach den Taubenberg davon, konnte aber bald eingefangen werden. Es trug, gleich dem Lenker, nur einige Schürfungen davon. Ein Kalb, das im Wagen aufgeladen und ange bunden war, wurde herausgeschleudert, konnte aber gleich aus seiner Lage bestell werden und wurde nicht beschädigt. (Aus kunft, ob Vorstehendes in allen Teilen richtig ist, konnten wir nicht erhalten. D. Red.) — Heute Montag ist die hiesige Beschälstakion für dieses Jahr aufgelöst worden. Herr Mahler kehrte mit den vier Hengsten, die hier standen, nach Moritzburg zurück. — Die ersten deutschen Monopol-Trlnkbranntweine wer den demnächst auf dem Markte erscheinen, die in den staat lichen Mischanstalten hergestellt sind. Es handelt sich um ein fache für den Massenverbrauch dienende Branntweine, die erheblich billiger sind, als die jetzt im Handel gebräuchliche». Der Staat wird sich mit einem kleinen Nutzen begnügen. (Die Botschaft hör ich wohl . . . .) — Die neuen Gebäckpreise. Vom 15. August ab soll der Preis, vorbehältlich der Zustimmung des Fachaus schusses für Bäckereien und Konditoreien und des Bezirks ausschusses, betragen für ein 1900-Gramm-Brot 6,50 M>, für eine 90-Gramm-Semmel 40 Pf., für eine 450-Gramm- Semmel 1,85 M. Für Mehl sind pro Doppelzentner fol gende Preise in Aussicht genommen worden: Roggen 349 M., Gerste 367 M., Weizen ungefähr 372 M. Die endgültige Festsetzung der Preise ist, wie schon oben gesagt, noch nicht erfolgt. — Die in Kipsdorf bestehende Vereinigung ehe maliger Soldaten erhielt von der Kreishauptmannschast Dresden bis Ende September d. I. die Genehmigung zu einer Sammlung innerhalb der Gemeinde zur Errichtung eines Ehrenmals. — Dem Kriegerehrungsausschuß inHennerS- Oeffentltche Gemeinderalsfitzung zu Schmiedeberg am S. August 1S21. 1. Unter Mitteilungen war zunächst Kenntnis zu nehmen, daß Die Amtshauptmannschaft den 3. Nachttag bekr. UmgehungSge- bühren für die Hebamme genehmigt hat. Der bei der Verlegung der Schenkaaffe vom Staake ge währte Zuschuß zur produktiven Erwerbslosenfürsorge betrug 3340 Mark. Laut Mitteilung der Amtshauptmannschaft ist vom Straßen- und Wasserbauamt Dresden 2 die Zulage gegeben wor den, die Staatsstraße innerhalb des Ortes Schmiedeberg wegen Staubbelästigung durch Automobile mit Klelnpflaster zu versehen, wozu die Gemeinde eventuell bereit ist, einen Beitrag zu ge währen. Die endgültige Festsetzung des Jahresbeitrages für 1920 zur Pensionskasse des Landesverbandes sächsischer Gemeinden beträgt 6840 M. 40 Pf. Die von der Gemeinde in Aussicht genommene Errichtung eines Schuppens zur Unterbringung des. Leichenwagens erledigt sich dadurch, als Herr Stellmachermelster Lohse mit Herrn Arnold ein Abkommen getroffen hat. Eine Erhöhung der Kehr- gebühren wurde mit 1. Juli d. 3. abgeschlossen. 2. Der Vertragsabschluß mit Herrn SägewerkSbesiher P. Müller, hier, wegen Errichtung eines Volksbaoes fand nunmehr Zustimmung und Genehmigung des Gemeinderates. 3. Einer erneuten Ministerialverordnung zufolge muß vor- läufig von der Errichtung eines Sportplatzes auf der Forstwiese unterhalb der Buschmühle abgesehen werden, da infolge Pacht vertrages bis 1923 dieses Areal nicht verkäuflich Ist. Der Ge- melnderat will jedoch nach Ablauf des Pachtvertrages wieder auf das Projekt zurückkommen. 4. Einer Gebührenerhöhung für Nahrungsmitteluntersuchun- gen um 100A, also von 10 auf 20 Pf. pro Kopf, wurde statt gegeben. 5. Wegen Sammlung für Oberschlesien und Rückwanderer beihilfe wurde gegen 1 Stimme beschlossen, die Angelegenheit einem schon bestehenden Ausschüsse hier zu überweisen. 6. Die Unfallversicherung der Gemeinde soll dem Vorschläge entsprechend erhöht werden. 7. Dem Anträge auf Ueberlassung der Iugendbücherei an die Schule wurde zuaestimmt mit dem Bemerken, eine solche nur leihweise zu bewilligen. 8. Nachdem der gesamte Kassenumsah des Gemeindewesens seit Jahresfrist um das Dreifache gestiegen ist, können die be teiligten Kassenbeamlen die Arbeiten nicht mehr allein bewältigen, sodaß sich zur Erledigung der regelrechten Kassengeschäfte die Ein stellung einer Hilfskraft notwendig macht. Dem Vorschläge, die Glrokasse ganz von den übrigen Kassen zu trennen und einen Hilfsbeamten einzustellen, konnte sich der Gemeinderat nicht ver schließen und erhob somit den Antrag des Finanzausschusses zum einstimmigen Beschluß. Hierbei erklärte der Herr Vorsitzende ausdrücklich, daß der Reingewinn der Girokasse wohl ausreichend fei, um die Mehrkosten der Besoldung eines neuen Beamten -ecken zu können. S. Einer amtshauptmannschaftlichen Verfügung zum V.Sleuer- ordnungsnachtrag (Gewerbesteuer bett.) und den vom Bezirks ausschüsse geltend gemachten Bedenken gegen die Steuer kann der Gemeinderat keineswegs zustimmen, zumal auch die Be schwerde des Rabattsparverein nicht stichhaltig ist. Nach Probe- schähung würde das Ergebnis der Steuer 46 743 M. betragen, wozu von 100 Gewerbetreibenden 33 überhaupt keine Steuer zu entrichten hätten, ein großer Teil aber wiederum nur ganz mini male Sähe zahlen würde und daher von einem Ruin verschie dener Gewerbebetriebe keine Rede sein könne. Die Gemeinde kann auf diese Steuerquelle nicht verzichten, da ihr andere Mög lichkeiten genommen sind, sodaß sich der Gemeinderat gezwungen sieht, auf seinem Vorhaben bestehen zu bleiben. Die Angelegen heit wurde deshalb bis zur nächsten Sitzung vertagt. 10. Unter Erwerbung von 10 Anteilen von je 200 M. wurde der Beitritt der Gemeinde Schmiedeberg zur Baugenossenschaft Groh-Dresden beschlossen. Die auf die Gemeinde entfallenden Baukosten (190 000 M.) für die Molchgrundneubauten sollen als Darlehn nicht direkt von der hiesigen Sparkasse erhoben werden, sondern dem Landeswohnungsverbande zwecks Tilgung und Ver zinsung überwiesen werden. Eln Gesuch der Schutzleute Bretschneider und Riemer wegen Gewährung von Zuschüssen zu Bekleidungsgeldern und Amts zulagen wird später bei der Gehaltsregulierung Erledigung finden. Vorläufig soll ein Vorschuß in Höhe von 300 M. bewilligt werden. Auf sich beruhen bleiot das Gesuch eines Brandkalamitosen in Beerwalde. Das Gemeindeamt nimmt jedoch jederzeit etwa frei willig zugedachte Spenden entgegen. Ein weiteres Gesuch der Badearbeiter um Lohnerhöhung wurde dem Bau- und Rechnungs- ausschuß überwiesen. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Beratung über eine Zu- «achSsteuersache und Armenangelegenheiten. Oertlichtö mid Sächsisches Dippoldiswalde. Ein herrliches Sommerwetter ohne die «llzugroße Hitze der letzten Tage war dem Sommerfest be- schieden, das der Turnverein Dippoldiswalde (D. T.) am Sonntag in der Reichskrone abhielt, im Garten hatte man verschiedene Buden aufgebaut, so ein Panoptikum, in dem man für wenig Geld die größten Sehenswürdigkeiten be wundern konnte. Herr Neumann machte hier den gewiffen- Haften Altertumsforscher und Erklärer. In einer Radbude, Nlttvood «lm 10. LvzM ISN, vormltt»r» 10 Mir, sollen im VsiHt-lksxaott- sowie eine lokül» 4« folgende Gegenstände als: IS SS meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden.