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Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippol-iswat-e, Schmiedeberg u. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinoe-Berbands-Glrokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 123 48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Matt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft, des Stadlrates und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite , Mtllimeterzeile k Rpfg.; tm T«rtt«ll öle 93 ff Millimeter breite Milltmeterzelle 18 Rpfg-, 1 :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: ff :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gämg. :: ff Nr. 146 Sonnabend, am 28. Juni 1938 104. Jahrgang uni VW un! material. Die Kreisschulungsleiterin behandelte das Thema „Leben und Taten der Wikinger". Eine Pgn. gab der Ta gung eine festliche Umrahmung durch Klaviervorlräge; sie spielte Stücke von Bach. Dippoldiswalde. Ar-Ni-Lichtspiele. Ein Film werk voll außerordentlicher Schönheit, tiefschürfenden An halts, besinnlichen Nachdenkens bieten die Ar-Ni-Licht- splele ihren Besuchern zum jetzigen Wochenende: „Wal purgisnacht" (Die Sünde wider das Leben), Aus dem Schwedischen ist der Film übernommen, dem Lande der Mitternachtssonne, gespielt auch von nordischen Menschen inmitten der nordischen Landschaft. Die Walpurgisnacht (30. April) feiern die Nordländer als ein großes Frühlings fest, als ein Fest der Lebensbejahung, nicht nur draußen in der Natur, sondern lebensbejahend auch für die Menschheit. Kinderglück macht das Leben erst lebenswert! Das ist der tiefere Sinn des Werkes, das Kernproblem, um welches sich die Handlungen gruppieren. Und erschütternd ist es dabei zu sehen, wie eine Ehe auseinanderbricht, hin zur Kata strophe führt, bloß weil die Frau aus Bequemlichkeit sich ihrer Mutterpflicht entzog, die der Gatte so sehnlichst wünschte. Also bringt Sonne und Liebe ins Haus durch frohes Kinderlachen! — Gleichfalls nach Schweden führt auch der Kulturfilm „Schweden unter der Sonne". Herr liche Landschaftsbilder zur Sümmer- wie Winterszeit spie len vor den Augen der Beschauer. — Ein weiterer Kurz film, Hokuspokus", regt die Lachmuskeln an, während die Wochenschau wieder recht interessante Streiflichter aus aller Welt bringt, besonders vom fernöstlichen Kriegsschauplatz. . Freiberg. Die anläßlich der 750-Aahr-Feier am vergan- s genen Sonntag und Montag durchgeführten Großveranstal- lungen „Der Bergmannsgruß" und Kinderfestspiel „Berg> Königs Hschzeit in der alten Elisabeth" von dem Dresdner: Kasperle Oswald Hempel haben bei den zahlreichen Fest-: gästen von nah und fern außerordentlichen Beifall gefunden, so daß sich eine Wiederholung der Veranstaltungen am kom menden Sonntagnachmittag notwendig macht. Die Auffüh rung „Der Bergmannsgruß" findet V»3 Uhr im Hofe deS Schlosses Freudenstein, das Kinderfestsplel V-5 Uhr am glei chen Orte statt. Volksgemeinschaft! Vergiß das nie! Präge dir ein behalte gut und für immer: E r st e P f l i chu: Vorfahrt achten und beachten! Besonders Hauptstraßen, die gekennzeichnet sind! jZwette Pflicht: Stets rechts fahren, nach lints in weitem nach rechts in engem Bogen einbicgen! sDritte Pflicht: Vor. dem Einbiegen nach lints die entgcgentom mcnden Fahrzeuge vorbcilassen! Rechtzeitig abwinken ^Vierte Pflicht: Links Überholen und nur dann, wenn dadurü der übrige, insbesondere der entgegenkommende Ver- kehr, nicht gefährdet wird! Sonderregelung bei dei Straßenbahn beachten! F ü n s t e P f l i ch t: Wenn du überholt wirst, stets rechts bleiben und di« Geschwindigkeit nicht erhöhen! ! S e ch st e P f l i ch t: Nicht halten und auch nicht parken in Kurven odei an unübersichtlichen Straßenstcllcn! Siebente Pflicht: Rechtzeitig abblenden! Achte Pflicht: Bist du angetrunken oder übernftidet, bleib weg vom Steuer! Rrunte Pflicht: > Besonders vorsichtig fahren, wcnn-die Fahrbahn durch Regen oder Schnee oder Eis glatt ist odei Nebel die Sicht behindert! Zehnte Pflicht: Dein Kraftfahrzeug immer in verkehrssicheren« Zustand, vor allen Dingen Steuerung, Bremsen, Bereifung und Beleuchtung stets in Ordnung halten! Halte dich streng an dieses Gebote! Wer sie übertritt, ver sündigt sich an der Gesundheit und am Wohlstand seines Volkes! Zehn Wichten siir Kraftfahrer! Kraftfahrer, sei am Steuer ein Vorbild an Kameradschafl und Ritterlichkeit! Verkehrsgemeinschaft ist ein Stüli Pflicht zur verlehrrSisziplin Rundsunkappell des Reichsministers Dr. Goebbels Elbogen (Böhmen). Mord und Selbstmord. Im Steinbruch von Dotterwies wurden der Schneider- lehrlina Rudolf Schürer, Sohn des Gemeindevorstehers von Dotterwies, und die 17 Jahre alte Elli Gössel, Toch ter des Gemeindevorstehers von Kührberg, erschossen auf- gesunden. Die beiden jungen Leute waren nach einem Kinobesuch in die Steinbruchshütte gegangen, wo der junge Mann das Mätzchen und dann sich selbst erschoß. Tas Motiv der Tat dürfte darin zu suchen sein, daß sich dem Verhältnis des Paares Schwierigkeiten entgegen setzten. Ua!I!!M»»»!!!!!M!«!M!«!!!!I»«VI!!!!!!»» WMMhlllWterMMM-Wu AuSgabeorl Dresden Sonntag: Um West wechselnder mäßiger Wind. Ain allgemeinen freundlich und warm. Nur zeitweise zuneh mende Bewölkung mit geringer Gewitterneigung und vor übergehender Abkühlung. Montag: Abnehmende Gewitterneigung. Meist freundlich und warm. Wetterlage: Am Freitag waren über Mitteleuropa bedeutende Veränderungen in der Verteilung der Lust massen festzustellen. Die subtropische Warmluft, deren Grenze am Freitag noch ungefähr dem Ober- und Mittel lauf der Donau folgte, verbreitete sich in den Nachmitkags- stunden weiter nordwärts aus, während die arktische Kalt luft in der gleichen Richtung zurückwich. An Mitteldeutsch land wird auch weiterhin ein häufiger Wechsel zwischen sub tropischer Warmluft und etwas kühlerer Meeresluft ein treten, wodurch die Ausbreitung von gewittrigen Störungen begünstigt wird. — Einmielebekrügerln und -diebln mit 11 jährigem Knaben. Die Staatliche Kriminalpolizei — Kriminalpolizeistelle Chemnitz — teilt mit: An letzter Zeit trat In verschiedenen Orten der Umge bung von Chemnitz eine Unbekannte auf, die sich Gärtner aeb. Scholz und auch Glaser nannte. Sie mietete sich auf kurze Zeit ein und verschwand ohne Bezahlung des Loqisgeldes und unter Mitnahme von verschiedenen Sachen. An ihrer Begleituna be findet sich «in etwa 11 Aahr« alter Knabe, der „Karl-Heinz" ge rufen wird. Beschreibung: Etwa 3V Aahre alt, 1.60 Meter groß, untersetzt, trägt schwarzen Filzhut. blaues Dirndlkleid, vorn mik roten Knöpfen, schwarzen Lederolmantel und spricht Dresdner Mundart. Beschreibung d«S Knabes Etwa 1,10 Meter groß, blondes Haar, blaue Augen, trägt braune Seppelhose, braune Strümpfe, schwarzen Lederolmantel und schwarze Schuh«. Bor Ser Betrügerin wird gewarnt. Falls sie wieder auftreten sollte, wird gebeten, sie ayzuhätivn. und die Kriminalpolizeistell« Chem nitz. Hartmannstraße; Ab. A ft. Stock, Zimmer 213, oder die nflchstii Gekdarmerte- öder Polizeidienststelle sofort zu benachrich tigen. Reichsminister Dr. Goebbels hielt am Freitag von 19 bis 19.15 Uhr über alle deutschen Sender zur Verkehrs- nnfallverhütungSakiion boin 24. bis 30. Juni folgende Rede: Meine deutschen Volksgenossen und Volksgcuossinncn! Ich wende mich heute an Sie alle zur Klärung und Lösung eines Problems, das eines der wichtigsten und folgenschwersten des modernen Zusammenlebens der Menschen überhaupt ist. Ich appelliere dabei mit allem Ernst und mit aller Eindring lichkeit an die Vernunft, an die Einsicht und vor allem an die Disziplin des ganzen deutschen Volkes. Ich will auch keinen Zweifel mehr lassen über die Entschlossenheit der deutschen Staatsführung, dieses Problem mit ganzer Energie in An griff zu nehmen und cs einer befriedigenden Lösung entgegen- znführen. Jedermann in Deutschland mutz sich also klar dar über sein, datz dieser Appell der letzte ist, der mit Klotzen Wor ten an die Oefscntlichkcit gerichtet wird. In Zukunft sollen diejenigen, die sich in dieser Frage leichtfertig oder böswillig den Pflichten eines wahren deutschen Staatsbürgers entziehen, unnachsichtig zur Rechenschaft gezogen werden und die Strenge des Gesetzes zu verspüren bekommen. Der moderne Verkehr hat gerade in den vergangenen füns Jahren auf den Straßen und Plätzen unseres Landes einen Umsang angenommen, der, wirtschaftlich gesehen, außerordent lich erfreulich ist, der aber andererseits eine Unmenge von Schwierigkeiten und Problemen mit sich gebracht hat, die cs nun energisch und mit aller Kraft zu lösen gilt. Es ist nicht zu erwarten,-daß diese Frage sich von selbst erledigt, da ja die Verkehrseniwicklung eine steigende und keinesfalls eine rück läufige ist und wir für die nächsten Jahre, vor allem, wenn einmal der Volkswagen unter die breiten Massen kommt, eine Verkehrsdichte zu erwarten haben, die unsere heu tigen Vorstellungen in jeder Beziehung bei weitem übertrifft. DeMWand im Zeichen der AullMrungsaltion Wir haben uns deshalb entschlossen, eine großzügige und intensive A u s k l ä r n n g s a k t i ö n «im ganzen deutschen Volke zu veranstalten, deren Ziel und Zweck cs ist, jeden Deutschen mit den allgemeinen Regeln des Verkehrs bekann« und vertraut, ihm dann aber auch die Innehaltung dieser. Regeln zur strengen und harten Pslicht zu machen. Al» der Mat und dm SaWlmd Dippoldiswalde. Am Rahmen der Verkehrsunfall-Ver- hükungsaktion, die in den Tagen vom 25. bis 30. Auni im ganzen Reiche durchgeführt wird, sind natürlich auch im Be zirk Dippoldiswalde Maßnahmen geplant, um alle Ver kehrsteilnehmer auf ihr« Pflichten eindringlich hinzuweisen. So wird in den Schulen während des Unterrichts Verkehrs erziehung gehalten, Lichtbilder, Filmstreifen gezeigt und ent sprechende Aufsätze geschrieben werden. Heute, am „Tage der Kraftfahrer", wird die Gendarmerie im Verein mit NSKK besonders auf die Kraftfahrer achten und bei Feh lern im Verkehr belehrend einwirken. Natürlich wird die ser Erziehungsdienst besonders auf den Hauptverkehrs straßen — Dresden—Dippoldiswalde—Zinnwald, Dresden- Glashütte—Geising, Freiberg—Frauenstein—Altenberg und Edle Krone—Ruppendorf—Dippoldiswalde --- durchgeführt. Am Sonntag ist der „Tag der Fußgänger". Lieber Fuß gänger richte dich darnach und mache es den Aufsichtsbeamlen nicht zu schwer; denn du bist im Verkehr manchmal wirklich recht leichtsinnig, schaust nicht nach links und rechts, ehe du über die Straße gehst, und gehst meist auch nicht, rechtwinke lig hinüber, sondern schön schräg, um „abzuschneiden" v Am „Tage der Radfahrer", am Montag, wird die Gendarmerie schon zeitig auf Posten sein und am Nachmittag nochmals, um sich die Sünder herauszugreifen, deren Räder nicht in Ordnung sind und die sich immer noch nicht recht an die auch in ihrem Ankeresse erlassenen Vorschriften gewöhnen können. Der Dienstag ist der „Tag der Kutscher". Auch da wird manche Belehrung notwendig sein. Und dann, dann wer den an zwei Tagen noch einmal alle Verkehrsteilnehmer scharf beobachtet, Sünder belehrt werden. Also, lieber Le ser, achte darauf, daß öu nicht auch zu letzteren gehörst, bist du aber doch dabei, dann lasse dich belehren, spiele nicht den Besser-wissen-wollenden und mache es nicht damit den Auf sichtspersonen schwer. Dippoldiswalde. Am kleinen Saale des SchützenhausLs fand eine Kreisschulungstagung der NS- Frauenschafl statt, an der auch die Frauenschaflsleike- rinnen teilnahmen. Die. Hreiskulturwartin sprach über die KvlHt der Germanen an^Hand von vorzüglichem Bild- s Ganz Deutschland wird in den kommenden acht Tagen ins Zeichen dieser Anfklärmigsaltion stehen. Sie soll eine der ver- hängnisvollstcn Gefahren unseres modernen Zeitalters cnrr- gisch zurttckdämmcn und unrrmetzlichc Schäden, die der dcu<^ schon Volkskrast und dem deutschen Volksvermögen täglich und^ stündlich zugesügt werden, auf ein Mindestmaß hcravschrnubrn.j Der moderne Verkehr mil seinen gigamischen Dimensionen-, ist nun auch in Teuischland eine feststehende Tatsache, an der« nicht mehr gerüttelt werden kann und soll Denn er ist in; Wahrheit auch ein Zeichen unserer großen und »e-- wattigen Zeit. Damit ist die Verkchrssrage eines der! wesentlichsten Probleme, die uns gestellt sind Wir haben des-« halb die Pflicht, cs cincr sofortigen und radikalen Lösung« cnlgegenzusühren. Wohl registrierte die Oessciitlichkeit bisher! die Opfer, die Toten und Verletzten der Verkehrsunsälle. Mans berechnete auch wohl den materiellen Schaden, der dadurch enr-i stand. Im großen und ganzen aber sind wir daran gewöhnt^ die Verkehrsunfälle als ein unabwendbares Uebel anzusehen^ als eine bedauerliche Erscheinung unserer Zeit,, mit der mam sich abznsinden habe. llnerletzvare und unttagvare BerlM Es gibt nun keinerlei Begründung für eine so laxe, und leichtfertige Auffassung dieses ernsten Problems. Wenn sich irgendwo in Deutschland ein Bergwerksunglück ereignet, ber dem 40 oder 50 Bergknappen ums Leben kommen, dann hält mit Recht das ganze Volk den Atem an und steht erschüttert vor der Größe und Schwere einer solchen Katastrophe. Wen:r> irgendwo ein Schiss in den Fluten des Meeres versinkt unv-l 100 oder 200 Menschen mit sich in die Tiefe reißt, dann be-I schästigt dieses Unglück mit Recht wochenlang die ganze Welt öffentlichkeit. Wird aber eine solche Katastrophe nicht durch die Gewalt der Natur verursacht, sondern tragen Leichtsinn und Verantwortungslosigkeit der Menschen die .Schuld daran, dann geht eine Welle der Empörung durch das ganze Volt, und mit Recht verlangt die öffentliche Meinung die drakonische Bestrafung, der dafür Verantwortlichen. Wie frivol aber ist demgegenüber die allgemein bei uns! cingerissene Auffassung über Verkehrsunfälle! Wer macht sick^ überhaupt dabei klar, datz im Durchschnitt jährlich zwölfmak! mehr Menschen im Stratzenvcrlchr verunglücken als im Berg-!