Volltext Seite (XML)
MivergerAnzeig^ und Tageblatt sst räeu ^er- 6 sr- !K8- dlliz sanät kvr ; i. 8. 'tt l- gesunde hle rc. Allein I», en und 'aven- i Ma- Fabrik- blöcke, erätye on. Äes ndct sich . 15. lg ausender »lieder- twäche, merzen I- in den rg. änke st.Kon- : Private, nrateure, Tpeise- Sarten- Freiberg, am 15. Mai 1891. NmlmchW für FmierBsrs, Hundesperre betreffe»». Hierdurch weiden alle Hundrbesitzer hiesigen Ortes auf die in Nr. 112 diese- " von der Königlichen Amtshauplmannschast erlassene Bekanntmachung, die auch >e y Gemeinde umfassende Hundesvcrre betreffend, aufmerksam gemacht, mit dem Bemer n, vom Kaviller Umgänge gehalten und frei umherlaufend« Hunde cingefaugcn wer en. FreidergSdorf, den 19. Mai 1891. «- H-ft-»«' Bekanntmachung. Im hiestge« Krankenhaus ist die Stelle eines Heizers und AufwtrterS, mit welcher neben vollständig freier Station ein Anfangslohn von monatlich 20 Mark, welcher sich Hei zufriedenstellenden Leistungen nach 6 Monaten auf 25 Mark erhöht, verbunden ist, am 1. Juni dieses Jahre« ne« zu besetzen. Geeignete Bewerber werden aufgefordert, sich unter Beibringung eines ärztlichen Gesund- heiisattestcs und der ihnen sonst zu Gebote stehenden Zeugnisse bis spätestens den S«. dieses Monats unterzeichneter Stelle schriftlich oder mündlich zu melden. Bekanntmachung, Hundesperre betreffend. Die Hundesperre wird hiermit auch über Gemeinde und Rittergut HalSdach verhängt. WaS bezüglich der Hundesperre unter dem 15. dieses Monats angeordnet worden ist, Lat daher auch für Gemeinde- und Gntsbezirk Halsbach zu gelten. Freiberg, am,19. Mai 1891. Königliche ««tShauptmannschast. I. B.: »«»nie. überreichte Prinzessin Albrecht den gewonnenen Preis, einen schönen, goldfunkelnden Humpen. Dies war der erste Abschnitt. Als zweiter folgte ein Herrensahren „im Buggy- und als dritter ein zweispänniges Herrenfahren, in welche« Lieutenant von Waldow vom Leib-Gardc-Husaren-Regiment mit seinem prachtvollen, gleichmäßig und ruhig gehenden Gespann Sieger blieb. Aber wie sehr auch die Vorgänge auf der Bahn fesselten, die Blicke Tausender hasteten, je weiter die Zeit vorrückte, immer erwartungsvoller aus dem Kaiserpavillon. Das Kaiser liche Paar, welches sein Erscheinen zugesagt, erschien noch immer nicht. Das intcressane Vorfahren von Trabern begann, und in fliegender Eile sausten die Wägelchen, auf welchen die Jockeys wie Akrobaten saßen, über die Bahn dahin. Inzwischen aber tauchten auf dem>Balkon ves Kaiserpavillons blühende Kinder- aesichter unter großen Slrohhüten auf. Der Kronprinz und seine beiden ihm im Alter folgenden Brüder waren erschienen. Schmuck, flott und jugendfrisch sahen des Kaisers Söhne in ihren Matrosenanzügen aus. Mit gespanntem Interesse schaute die kleine Schaar auf die vorbeisausenden Gespanne hin, eifrig sprechend, wobei in der Hitze der Unterhaltung der Kronprinz seine höhere Autorität gegenüber seinem Bruder Adalbert in energischer Weise geltend zu machen schien. Endlich, die vierte Stunde war längst vorüber, verkündete das Hissen der Kaiser standarte, daß das Kaiserliche Paar angelangt sei, und nun verbreitete sich mit Windesschnelle durch all die Tausende die Nachricht, daß der Kaiser mit seiner Troika in Potsdam einen Unfall, über den schon berichtet wurde, erlitten, und daß dieser den Grund der Verspätung gebildet habe. Nachdem der Kaiser, der die Jnterimsuniform der Gardes du Corps trug, mit seiner Gemahlin denPavillon betreten, schien er, wie aus seinen lebhaften Bewegungen ersichtlich, sein Erlebniß den übrigen hohen Herr schaften zu schildern. Und nun, nachdem inzwischen das Herrcn- sahren mit Viererzügen, in welchem Herzog Ernst Günther den Sieg davongetragen, beendet war, begann der schönste Theil des Festes, der Blumen-Korso. Unter der Gruppe von Lakaien und den kaiserlichen Wagen, welche in der Nähe des Pavillons aufgefahren waren, entstand Bewegung und nicht lange dauerte cs, so zog unter dem Schmettern der Trompeten von jener Stelle her ein langer, glänzender, blumengeschmückter Wagen zug dahin, an seiner Spitze ein Zweispänner mit dem Leiter des Zuges, dann zwei Vorreiter und der Stallmeister Niestlcr in rother Gala-Uniform, ihnen folgend der mit sechs schwarzen, prächtigen Rappen bespannte und reich mit Marschall Niel- Rosen und Maiglöckchen geschmückte Wagen, in welchem die Kaiserin mit ihren drei Söhnen und einer Begleiterin Platz genommen, Weiler der mit dem schönen Grauschimmel-Viererzug bespannte und mit dunklen Rosen geschmückte Wagen des Kaisers, zu dessen Seite Generaladjutant von Wittich saß, und, sich anschließend, ein mit La Franccrosen geschmückter Sechserzug des Prinzen Albrecht und seiner Gemahlin. In nicht minder festlich mit Blumen ausgepichten Wogen folgten Prinz Alexander und die Mitglieder des Hoscs. Ihnen schlossen sich die Hunderte von Equipagen der Geburts- und Finanzaristokratie und der sonstigen Korso-Theilnehmer an, in unabsehbarer Linie über die Bah» dahinziehend, ein berückend schönes Bild, in welchem sich der Aufputz der Pferde, der Blüthenschmuck der Wagen, die Helle Pracht der Toiletten, der Blumenschmuck der Sonnen schirme und die leuchtenden Farben der Uniformen zu einer Gesammtwirkung von feinster Harmonie verschmolzen. Bald löste sich dieser Zug auf und das eigentliche Korsofahren mit seinem ivechfelvollen Leben und Treiben, seinem Blumenbom bardement, seinem Grüßen und Winken bot sich dem Auge dar. Die dritten Ulanen mit ihrem gewaltigen, ganz mit Sonnen blumen gezierten Wagen und Viergespann, das prächtige Vier gespann des Grafen Hohenau, das Siebengespann — zwei Pferde vorn, drei in der Mitte und zwei hinten — des Her zogs Ernst Günther, die Gespanne des Marquis de Penafiel, des Grafen Dönhoff, des Herzogs von Sagan, des Generals von Werder, des Grafen Dohna, deS Zeremonienmeisters von Kotze, der Gräfin Asseburg, des Fürsten Anton Radziwill, des Grafen Lehndorff mögen aus der «agenfluth h-rvorgehobe» werden. Einzelne Wagen glickcn geradezu Bluthenhalnen, denn statt des Verdecks waren blühende Obstbaumzwelge °lS schirmen des Aach ausgebreitet. Sogar die Speichen der Rüder hatte» blühenden Schmuck erhalten. Peitschen, Bock, Laternen, All« war in Blumen gehüllt. In den Wagen selbst lagen zu Hauf« die großen und kleinen Sträuße, mit welchen unaushörUch dp» Bombardement betrieben wurde. Der Kaiser und ^e Kalserm wurden geradezu mit duftenden Liebesgaben überschüttet, aber Beide vergalten mit geschicktem Wurfe in reichlicher Mentzt. Unausgesetzt griff der Erstere lachend in seinen Vorrath hinein, um rechts und links seine Geschosse zu versenden. Ruhl minder eifrig waren die Kaiserlichen Prinzen bei der Arbeit, und selbst verständlich herrschten bei ihnen ganz besonders strahlende Ge sichter und lautes Lachen. So wogte es länger als eine halb« Stunde auf und ab und regnete es von Blumen, bis endlich die Equipagen des Hofes zum Kaiserpavillon einlenkten ynd das Kaiserpaar den Festplatz verließ. Das Zeichen zum Auf bruch war gegeben, und in Kurzem fluthete die Wagenburg und eine Völkerwanderung über Westend und Charlottenburg gen Berlin zurück. Unter den Anwesenden befand sich auch der österreichische Botschafter Graf Szechenyi mit seiner Familie und, allgemeines Aufsehen erregend, zwei Damen auS der ja panischen Botschaft in ihrer Nationaltracht, deren wze von Künstlerhand bemalte Gesichter mit den kohlschwarzen sestan- liegenden Haaren in der eigenartigen Frisur sie erscheinen ließen, als ob sie direkt von einem NippeStisch auf die Tribüne gesetzt worden seien. Durch mehrere Zeitungen lief dieser Tage die Notiz, daß bei dem Reichskanzler v. Caprivi sich .jüngst in Folge der aufreibenden Amtslhätigkeit" das „alte Leiden, die Zuckerkrankheit, verschärft- habe; die Aerzte hätten daher dem Reichskanzler „eine längere Karlsbader Kur" empfohlen. Dje „Kreuzztg." ist in der erfreulichen Lage, zu versichern, daß die Gesundheit des Reichskanzlers, der niemals an Zuckerkrankheit gelitten hat, vortrefflich ist, und daß die Gerüchte von einer Reise des Herrn von Caprivi nach Karlsbad ebenfalls völlig aus der Luft gegriffen sind. Zwischen der deutschen, italienischen und österreichischen Regierung sind in Rom behufs Abschlusses eines gegenseitigen Handelsvertrages auf Grundlage der Wiener Abmachungen vertrauliche Vorverhandlungen eröffnet worden. Poli tische Fragen sind vorläufig ausgeschlossen. Die preußische „Schulreform" hat bisher wenigstens eine ziffernmäßig nachweisbare Folge gehabt und zwar eine für die betroffenen Anstalten, die preußischen Realgymnasien, recht unangenehme. Ueber die beunruhigende Wirkung nämlich, welche schon jetzt die Beschlüsse der Zchulkonferenz auf die jenigen Kreise geübt, die bisher die Söhne den Realgymnasien zuführten, wird folgende Mittheilung gemacht: Am Real gymnasium Dortmunds, einer Stadt, die neben dem Real gymnasium ein stark besuchtes Gymnasium und eine ebenfalls stark besuchte lateinlose höhere Bürgerschule besitzt, sind aus genommen worden: Ostern 1886: 70, 1888: 82, 1890 : lH und 1891: 44 Schüler. Abgegangen sind: Ostern 1886: 40, 1888: 42, 1890: 40 und 1891: 67 Schüler Die Schülerzatzl der Sexta betrug zu Beginn des Schuljahres: 1886: 58, 1888: 60, 1890: 83 und 1891: 36. Auf andere Lehranstalten gingen über: 1886: 11, 1888: 12, 1890: 13 und 189l?W. Am Realgymnasium in Kassel wurden ausgenommen : Oster» 1890: 117, 1891: 71, in die Sexta traten ein Ostern 1830- 94, 1891: 70. Dos Realgymnasium in Charlottenburg nahm 1890 ungefähr 100 Schüler aus, 1891 ungesühr 50. Ebenso ist das Verhältniß bei dem Realgymnasium in Frankfurt a. M -SLSLSL LS. raty vr. von Hertlein kürzlich m einem rühmenden Nachruf Tagcsfcha«. Freiberg, den 19. Mai. Ueber den Unfall, den der deutsche Kaiser am Freitag Mchmittag in Potsdam mit der russischen Troika erlitten, werden noch folgende Einzelheiten mitgetheilt: Von den drei zu der Troika gehörenden Pferden ist seit einiger Zeit das eine «rkrankt und durch ein Pferd aus dem Potsdamer Marstall ersetzt, das man in den letzten Tagen eingesahren hat. Dasselbe scheint aber noch nicht recht als Paßvserd gehen zu wollen, denn Thatsache ist, daß die drei Pferde vor der Troika höchst unruhig liefen. Als der Kaiser mit seinem Adjutanten vom Neuen Palais abfuhr, gingen die Pferde zwar noch ruhig, rasten aber bald im Parke von Sanssouci in wildem Galopp den Hauptweg entlang. Augenzeugen versichern, daß es schon dort ausgesehcn habe, als ob die Insassen der Troika, welche außer dem Kaiser und seinem Adjutanten, aus dem Kutscher in russischer Tracht und einem Leibläger bestanden, jeden Augenblick herausgeschleudert werden konnten. Nament lich befürchtete man dies bei der großen Fontaine und bei dem -Giiterthor am Obelisk. Indessen diese Punkte wurden glatt passirt, so daß das kaiserliche Fuhrwerk bald in die Mauer straße einbog und bis in die Nähe des Jägcrthsrs gekommen war. Nach der einen Version war es ein rother Sprengwagen, vor dem die Pferde scheuten, nach einer andern Angabe soll dies aber dadurch herbeigeführt sein, daß an den Ställen des Regiments der Garde du Corps gerade eine Abtheilung Soldaten antrat und ein Unteroffizier mit lauter Stimme: „Augen links!" kommandirte. Der Kutscher konnte dadurch die ohnehin schon muthigen Pferde nicht mehr im Zaume halten, sie bogen von der Chaussee nach links aus den Reitweg ein und gerade auf eine Linde los. Das linke Pferd kam bei dem Anprall zu Falle, so daß die übrigen sofort standen. Der Anprall der Troika war aber, wie die Spuren an dem Baume, dessen Rinde auf der einen Seite etwa 3 Fuß lang abgeschält ist, beweisen, ein sehr heftiger. Die Troika hat kein bewegliches Ortscheit, sondern einen festen Baum, an den die Pferde ge spannt sind. An dem Gespann selber ist wenig zerstört worden, auch den Pferden hat der Anprall nichts geschadet. Man hatte übrigens Sorge dafür getragen, daß der Troika in angemessener Entfernung noch eine königl. Equipage folgte, und diese traf gerade in dem Moment ein, als der Barretter sie holen wollte. Der Kaiser fuhr in der Equipage zum Korso, wohin die Kaiserin mit den ältesten Prinzen im offenen Viererzug bereits voraus gefahren war. Vom Korso kehrte der Kaiser im Viererzuz nach dem Neuen Palais zurück. Seine frohe Laune hatte er durch den Unfall nicht eingebüßt, denn als er an der Glienicker Brücke anlangte und dort die kleinen Knaben einer Vorschul klasse der Potsdamer Ober-Realschule antraf, welche mit ihrem Lehrer einen Spaziergang gemacht hatten, warf er zur höchsten Freude der kleinen Knaben Hände voll Blumen unter dieselben. DasamFreitag abgehsltene Berliner Korsofest trübte kein Staub. Es herrschte ein wahrhaft herrliches Wetter für Rennen "und Korso Es war schon längst halb 2 Uhr vorbei und auf dem Balkon des Kaiserpcvillons waren bereits Prinz Albrecht nnd seine Gemahlin, Prinz Alexander und die Erbprinzessin bon Hohenzollern erschienen, als das Fest mit der Parforcejagd begann. Die Meute mit dem Fuchshunde an der Spitze und dem roihrockigen Piqueur eilte über das Feld, und kurze Zeit später folgten ihnen in sausender Eile die Rothröckc. Mit Blitzesschnelligkeit ging es der Hürde zu, leicht und flott wurde sie von den Pferden genommen, Rosse und Reiter verschwanden fern in dem Wäldchen, um hin und wieder in den Lichtungen aufzutauchen. WaS Operngläser Und Krimstecher besaß, schaute hin mit einem Eifer, als ob die Welt in Frage stände. „Kramsta gewinnt!" so rief man mit Prophctenton. Und in der That, Herr von Kramsta gewann. Die Husarentrompeter schmetterten jubelnd ihre Reiterwelsen in die Luft und bliesen Tusch, als der Sieger nahte. Dem von Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein geleiteten glückstrahlenden Kürassieroffizier Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Braud Mittwoch, den 2t). Mai. oder deren Raum iv ysg. I NmtimchW für FMgM Die diesjährigen öffentlichen kostenfreie» Impfungen im hiesigen Orte soll« am SL. und LS. Mai, sowie am 5. Juni a.c., jedesmal von Nachmittag« - Uv an im Saale deS »asthofes „Stadt Wien- hier stattfinden. Eltern und Erzieher, welch« ihre Pflegbesohlencn ohne gesetzlichen Grund der Impfung entziehen, werden nach Z 14 Absatz 2 des Gesetzes bestraft. FretdergSdorf, den 19. Mai 1891.« Hofmann- Gem.-Vorst. De* Stadtrath, Abtheilung für Krvnkenhaussachen. lieber. V ns 18.