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Dresdner Nachrichten : 28.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790628
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-06
- Tag 1879-06-28
-
Monat
1879-06
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.06.1879
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»,rN«. »7. Bu WW Ali«. ZundeSratb nahm den Antrag Sach« Württemberg» unv vaden», tz« s und -1 de» SeirteS, brir. dcn Güter« tarit der deutschen Elsen, bahnen, beinikS Herbei« tührung rerVerstäntlaun in einen SonberauSschu zurück zu verweisen, an. Zn der Wuchersiage. so wie bezüglich der Gesetze Iber Waarenstatlsilk und Kvniular - Gerichtsbarkeit stimmte der BundeSrath >en Beschlüssen brr be- 'restenken RrichStagS- Kommlisioncn zu. K o »st a n t l n o p e l, 17. Juni. Der üibieb- mgSsratr de» KbektveS ^LvItt-relv-TAMMS. ali.gr, ".ürmlich« Szene« im rv'inisterratht voran. Mttretacteur: Vr. ikmil ISter»^. kür bat> Fen>U.: L.u«Ivt» itU«rtiu«ui». L 6o.» js « « e I» k t t 8oli>088-8tr»88o 14, ilwaanillmr ckvr 8pi,raruaüsv Hn- und Vmkmik ullvr 81sst»psplvvv, pfanädriöfs, Helion vto. Hu8/.!tlilun^ ullnr 0«rupou8. HuontMltlielr« Lontroiv «lor Vovloosung uilor ^Vartlipnpiarv. ^IIn8 uuvlr uut'lttialsiclikin VV'^i! Vomlvilotklls tür kkockbvl. Der Sturz schien imvcniicltlich. Die gleichzeitig dekretirt« Aushebung tcS Fermanl von 1873 gilt oltge mein als ein der Initiativ« dev Sultans enislamiiien« der Schritt mit der Ten denz gram kle Politik Englaiittz u FrankrclchS. Versal lies. k 27. Juni. Die »ammer ietzie deute die Vera,hum, der Ferry scheu Borlage lort. Der Minister tcS ilnter- richtS Nichte nachzuweisen, das» die Berlage nicht ^ ^ ^ ^ ^ ^ gegen den Katholizismus, Druck unv Eigentbum der Herausgeber: «erantwortl. Redacteur: sondern gegen den uler»' Lt«pu«ti «L in Dresden. lU^Iartct, I»a1>lenlt in Dresden. kaliainutz ziele Brüssel, 27. Juni. In der Kammer legte der Flnanzmiuister die Gesetzentwürfe. betrestend die Einsührung der Stenern ans dcn rabalSbau, Erhöhung dcö TadakscingangszoUr» und die Bermebrung der Hypothekar-. Erbschastö- und Berbrauchssteuer vor. Tagekkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörstnbericht, Feemdeulille. -tr.17S.S17ZWg.187S. Witterungsaussichten: Wolkig, stellenweise heiter. Gewitterneigung. bonnemen t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten' bitten wir, da« Abonnement für das dritte Quartal 1870 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung «veiler liefern können Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 3 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 3 Mark 7k> Pfg. Expe-tlton der Dresdner Nachrichten, Marienstr. »S. Politische». Im Oriente geht das Entthronen und Fürstenschaffen recht flott Binnen kurzer Zeit drei verschiedene Sultane, ein neuer Bulgarenfürst. ein abgesetzter und ein frischer Vicekönig in Egypten — das ist ein recht artiges Sümmchen fürstlicher Berlin- Linderungen; die Rangerhöhungen der Landesväter in Rumänien, Serbien und Montenegro bleiben dabei noch ganz außer Rechnung. Während der Exkhroive Ismail bereits nach Konstantinopel dampft, »«stieg sein ältester Sohn und Erbe, Tewfik, die Eitadelle von Kairo »ls neuer Vicekönig. unter dem Jubel der Eingeborenen und Euro päer, begrüßt von 101 Kanonenschüssen. Sein Blick schweift von der Citadelle über ein reiches gesegnetes Land, über die fruchtbarsten Gefilde der Erde, bewohnt aber von einer ausgesogenen, armen, hungernden Bevölkerung. Die Aequatorialsonne brütet über einem der herrlichsten Ströme der Erde, über den interessantesten Bauwerken des Alterthum», Pyramiden, Sphinxen und Obelisken, über Dattel- wäldern und Palmenhainen, ergiebigen Zucker-, Kaffee-, Baumwollc- und Reisplantagen und über einem entschlichen Bolkselend. Umsäumt ist dieses altheilige Reich der Isis und Osiris vom weißschimmernden Sandmeer der Sahara, den sich in ahnungsvoller Ferne verlierenden, majestätischen Aequatorialgebirgen, den blauen Fluthcn des Rothen und des durch dm Suezkanal mit diesem verbundenen Mittelmeeres, in da» der grüne Nklstrom seine gcbeiligten Wellen ergießt. Bon diesen Herrlichkeiten »u scheiden, mag auch einem Anderen sauer aa- kommen, al« dem Khedive. Al» er jetzt Kahira, die „Siegreiche", die „Herrliche" (so übersetzt sich Kairo) verließ, mögen ihn die Er innerungen umgaukelt haben an die Eröffnung des Suezkanals. Dieselben Feuerschlünde, die jetzt seinem Sohne salutirten, mischten vor 10 Jahrm das Echo ihrer Schüsse mit den Salutschüssen der Kriegsschiffe von ganz Europa. Damals weihte die Kaiserin Eugenia, strahlend von Glück und Schönheit, auf einer Dacht den Suezkanal ein. Jetzt liegt das arme Weib, halbwahnsinnig vor Schmerz, in Chiselhurst schluchzend und iin Weinkrampfe und ihr damaliger Wirth dampft, ein entthronter Fürst. Zom im Herzen, verfolgt vom Fluche seiner Unterthanm, mit etlichen als Pension geretteten Mllionen zu seinem Lehnsherrn, dem Sultan. In der ihm zu Ehren Jsmaila benannten Suezkanalstadt begrüßte er damals auch den ritterlichen Kronprinzen von Preußen, Friedrich Wilhelm. Damals stoffen die Millionen nur so in die Kassen des Khedive Ismail. Dieser nahm einen Anlauf, eine neue Kultur in einem der ältesten Kulturländer der Erde zu gründen. Er brachte es aber nur zu einem Kulturfirniß. In Theatern, Operetten, Ballets glaubte er die Bildung deS Abendlandes nach dem Morgen übertragen zu können. AnerkennenSwerth waren seine Bemühungen, den Ackerbau zu heben. Tausende von Hektaren unfruchtbaren Bodens hat er durch Berieselungen und ein inventiöses Canalsystcm in ergiebig, Plantagen umgewandelt; Ismail war der beste Abnehmer der eng lischen landwirthschasüichen Maschinen. Hatten ihn seine Unter- thanen Einöden in prangende Gefilde verwandelt, so vertrieb er sic dann unbarmherzig von der Scholle und konfiszirte das Land als seine Privatdomäne. Die FellahS hätten sich wohl noch lange den entsetzlichen Steuerdruck und die Schindereien ruhig gefallen lassen, die sie seit Jahrtausend an von ihren Beherrschern zu dulden gewohnt sind, wenn Ismail seine europäischen Gläubiger befriedigt hätte Zuletzt fiel sogar der vorsichtige Rothschild mit einer Niesenanleihe hinein, obwohl Andere wissen wollen, daß die Rothschilds mit dieser Anleihe nur wie so oft Andere haben hineinfallen lassen, die sich auf ihren Namen daran betheiligten. Sie sollen, wie einst die Kinder Israel» die ihnm nachfolgenden Egypter im rothen Meer« haben er saufen lasten während sie selbst trockenen Fußes davonkamcn. Kurz und gut, Ismail ging an seinen europäischen Schulden zu Grunde. Er rief zuletzt den Schutz seines Lehnsherrn an, indem er ihm vorflüstert«: daß wenn der Sultan jetzt ihn auf Betreiben Europa's absetzte, damit für die etwaige Absetzung des Sultans ein gefährliches Präjudiz geschaffen sei. Denn Schulden haben, keine Zinsen bezahlen, Bankerotteur sein und Europa prellen, das sei kein Grund zur Entthronung und sei es einer, so sei der Sultan in gleicher Lage und müsse jeden Augenblick das Schicksal des Khedive befürchten. Diese Logik leuchtete dem Sultan umsomehr ein, als Rußland, das nur mit Mißtrauen die europäischen Großmächte wieder im Oriente eine Rolle spielen sah, den Sultan in seinem Widerspruche bestärkte. Zuletzt aber ward der Druck der Westmächte auf den Sultan so stark, daß er die Absetzung Ismails und seine Ersetzung durch dessen ältesten Sohn Tewfik zugestand. Diesem rühmt man nach, daß er ein Freund der europäischen Civilisation und ein rechtlicher Mann sei, der sich nur mit einer Frau begnüge und mit ihr in musterhafter Ehe lebe. Soll derselbe bessere Zustände herbeiführen, so ist das Nothwendigste eine umsaffende Zinsenreduk tion der Wucheranlcihen, mögen darüber auch die Rothschilds, Er langers und die übrigen jüdischen, christlichen, griechischen und arme nischen Bankiers jammern; daß man wieder Gerichtshöfe einsetzt, die aus Einheimischen und Europäern bestehend, Recht sprechen, daß der von Ismail dem Staate geraubte Grundbesitz dem letzteren zurück- crstattet und ein menschliches Stcuergesctz erlassen wird. Der Verschlagenheit des Hauses Bonaparte entsprechend, spielt jetzt der von den Bonapartisten als legitimer Chef der Familie anerkannte Prinz Jsrome zunächst den Unschuldigen. War Paris Heinrich dem Nierten „eine Messe rverthwarum soll eine Kaiser krone den Ehrgeiz des rothen Prinzen nicht zum Verleugnen aller seiner früheren Grundsätze locken? Es ist wahr, das Kaiserreich ist eine monarchische Negicrungsform und der Prinz hat sich offen der Republik angeschlossen; das Kaiserreich beruhte aus der Autorität und der Prinz hat diese und die Ordnung verhöhnt; das Kaiserreich stützte sich auf Kirche und Geistlichkeit und der Prinz ist antiklerikal bis zum Atheismus; das Kaiserreich wurzelte in der Armee und der Prinz liebt weder diese, noch ist er in ihr beliebt u s.w., u. s.w. Aber kommt nicht der schlaue Ehrgeiz über diese Widersprüche hinweg, wenn er sich zunächst als Republikaner ausspielt, die Maske des Volksbeglückers vornimmt, ein Depntirtenmandat erwirbt, damit die „Unverletzlichkeit als Volksvertreter" erlangt, Vorschläge bringt, welche die Massen und KommunardS gewinnen, fürGemcindefreiheit, Decentralisation, Trennung von Staat und Kirche, Ermäßigung der Steuern ins Zeug geht, kurz, dasselbe verräterische Spiel treibt, mittelst dessen sich Napoleon I I I. in das Vertrauen der Massen stahl, um schließlich die Republik zu erdrosseln? Die Republikaner werden die Augen offen zu halten haben, um sich nicht in dem rothen Prinzen, der auf einige Zeit die Jakobinermütze aussetzt, den gefährlichsten Feind groß zu ziehen. Mit siegreicher Durchsetzung Frankenstein'schen Antrages hat das Centrum des deutschen Reichstages sich wohl um das Vaterland verdient gemacht. Diese Erkenntniß wird sich im Reiche sicherlich Bahn brechen und das Gejammere der Rationalliberalen über diesen Ausgang der Wirthschastsreform vermag diese Thatsache nicht zu beseitigen. Wenn das Reich die sämmtlichcn Mehreinnahmen aus Zöllen und Steuern erhalten hätte, worauf die Bennigsen'sche Partei hinauswollte, so würde eine Erleichterung der Steuerzahler auf anoercn Gebieten eben niemals eintretm. Anders aber, wenn das Reich nur so viel an Matrilularumlagen erhält, als es jetzt schon bekam, der Ueberschuß an Einkünften aber an die Einzelstaaten zu beliebiger Verwendung vertheilt wird. Der Frankenstein'sche Antraa verkümmert daS ietnae Rnda-w-Kt b->« RelchSkäMnichl um eweS Haares Breite. Es wäre recht schön und gut gewesen, wenn man dasselbe hätte erweitern können, wie es der zweite Frankenstein'sche Antrag wollte; da aber das unmöglich war, so gebot cs Staatsklugheit, die Hauptsache zu retten, und das ist geschehen. In den bundesstaatlichen Bürgschaften, welche das Centrum durchsetzte, sind auch die verfassungsmäßigen mit enthalten und zwar genau die, die bisher bestanden. Der Zorn der Nationalliberalen kommt blos daher, daß sie zum ersten Male seit Bestehen des Reiches bei einer Maßregel leer ausgehcn, daß sie sich als entbehrlich erkennen. Es soll ja nichts Hcrzkränkenderes geben als verschmähte Liebe. Der Reichstag stimmte dem Bau eines neuen Parlaments gebäudes zu. Hierfür sind aus der französischen Kriegsent schädigung 30 Millionen vorhanden. Diese würden jedoch nicht langen, wenn man das Nadziwill'sche Palais erwerben wollte. Mehrere Redner drangen auf die Wahl eines anderen Platzes, bei vem man 8—10 Millionen ersparen könnte. Das ist gewiß nur vernünftig. Es wird daraus ankommen, wie nahe man das Parla mentshaus an jene „Siegessäule" heranrückt, das häßlichste aller Siegcsdenkmale, dem der Berliner Volkswitz den Namen „Sicges- Schornstein" gegeben hat und von dessen unförmiger Viktoria er behauptet, sie sei das einzige Frauenzimmer in Berlin, „das kein Verhältniß habe". Was bei der Frage des Parlamentshausbaues die klerikalen Redner vorbrachtcn, war verständiger, als was sie über das Schilling'sche Nationaldcnkmal äußerten. Hier sprach nur der Haß der Römlinge über die Errichtung des deutschen Kaiserthums aus ihnen. Schorlemer nannte es sogar eine „verkrachte Denkmals gründung". Ein Wenig nach Heuchelei schmeckten die Argumente der Klerikalen, daß man jetzt sparen solle. Ein feiner Kunstkenner, wie der Abg. Nömer-Hildesheinr feierte die Schilling'sche Germania als eines der herrlichsten Werke aller Zeiten. Wahrlich das ist es auch! Mag auch, am höchsten Maßstabe gemessen (und hier sei dem Urtheil hervorragender Autoritäten ein Wort entliehen- der Gesichts ausdruck der Germania mehr das jungfräuliche, weniger das heraldische Element betonen, mag auch das Halten der Kaiserkrone auf Fingerspitzen mehr zierlich als kräftig erscheinen — so wird doch das Erdenrund kein zweites Denkmal zeigen, in welchem Phantasie, Formenschönheit, Schwung, Begeisterung und Majestät sich zu so einem so hinreißenden Gesammtcindruck vereinigen. Schade nur, daß es auf den ungünstigen Niederwald kommt. TreSr^n^LomiabenS^A würbe. Ebenso wurde tcr Antrag Stephani, innortirte» Tabak mit '->2 Mark und inläntticben Tabak mit «',» Mark zu bcslruern, abgelebtst. Die Nachvcrslcucruiig wurde mit 22 gegen 5 Stim me» adgclebnt. Die Nailonalllbcaien erklärte», taff sie sich durch dieie Abstimmungen nicht iür die Beeathung im Plcimm gcvuiibe» baden wollten. 0 ondon , 27. Juni. Die CIvllliste tcS abgelebten Vtce- könlgtz Ismail ist a»i üo.i'Ot» Pld. Sierl. lestgclc! > worden: jeder seiner Löhne cchstt I2.0n<> Pid. Mit dem enitdronie» Khedive werden auch der Prinz Hassan und Lcr Finanzministcr »ach Kon stantinopel übcrsicdctn. Kairo. 26. Juni. Der italienische Generalkonsul beglück wünschte de» Kbcdivc Tewfik Pa'cha, intcm er chm die Unter stützung der Konsuln der auswärtige» Mächte zulagte. Der Khedive dankte und kl klär e, er würde alle seine Energie dem Dienste und dem Wollte des Hanbeö widmen und hoffe aus eine wob wollcntc Unterstützung seitens deS KonjutarlorrS. WW«« Rkncste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 27. Juni. Der Reichstag genehmigte in dritter Lesung die Elsenbalmdauvorlage Tätliche»-Dickenlloicn und nahm, tle Tartsderathung lortscßcnd. blePoiition',tOroguen-, Apotbckc r- und Farb cwaacen> unter Ablehnung bezüg licher Amendements nach den Kommissionoanträgcn an. Die Pos. 10 tGlaS und Glaswaaren» nabm ter Reichstag nach dcn Kommlssionöanträgen an, lehnte bei Pos. It> (Papier- u. Pappwaaren) mit 116 gegen 114 Stimmen den Antrag des Abg. Frbrn. v. Heeremann aus Festsetzung eines AussullrzoUS aus Lumpen ab, nabm ken Antrag des Abg. Knapp: den Zoll für ungcglättctcS Packpapier von :i aus 4 M. zu erböllen, an und genehmigte tie übrigen Sätze der Position nach den Kom- mlssionöanirägen. Bel Pos. 42 u. 4.1 (gewalztes Blei. Ztn » und ZInk> beantragt die Kommission Zollfreihelt. Das Haus stellt mit U10 gegen V Stimmen den von der Regierung vor- geschlagencn Zoll von :i M. wieder hcr und gcncbmigte tm Ucbrigen die Positionen nach den KommIssionSanträgen. Berlin, 27. Juni. Die Tadakstcuerkoinmissien bat den ^ verständigen Antrag Schmidt (Würtembergs abgelcbnt, tmportirte» Tabgk dünnt heraus, während bei der vierten erst eine Abrahmung und mit IM Mark und inlä arischen Tabak mit 60 Mark zu besteuern^ dann e ne Wiedervermischung »ilt guter Milch stattgeiundrn Der Regicrimgökommissar erklärte vorder, taff durch die Ailcb- baue. Nebenbei wurden lü Mllchmaffe wegen verschiedener nung de» Schmtdt'schrn 'Antrages die Vorlage ernstlich aeläbrdet i Mängel wcagenomme» ^ LocaleS und Sächsisches. — Se. Majestät ter König wchnte heute, von Pillnitz bercingekom» c», einer MIn I si e r b c ra t h u n g bei und besich tigte später das Schilling'sche Nailonaltcnkmal. - Im Reichstage haben sich tie Abgg. Ackermann und Streit, wiewebl vergeblich, iffr eine» Aoll von 2 Ps. aus >00 Kilo Braunt ob len auogesprochc», um einen Schutz für den deutschen Kohlenbergbau berdclzusiibren und bcionterc- die mittel deutschen Branittohlenwerke, die L6,ooo Arbeiter dcichättigen, gegen die böumiiche Eoiicurrcnz zu sichern. Die Koble könne, führte Abg. Ackermann auS, dieselbe Vergünstigung beanspruchen, wie der Schieler. Doch hatte ter Reichstag einmal eine irei- llandlerlschc »Anwandlung und lehnte jeneAnträge ab. ebenso den des Adg. R ichter - Melffcn, den EIngangSzoll iür Ochsen von 20 ans 25 SN. pro Stück zu erbeben. Nur der Antiag Riä ter's fand Gnade, taff als'Altersgrenze iür Jungvieh, das pro Stück 4 Nt. Zoll zahlt. 2>/r Jahre gelten sollen. Nach Beendigung der grossen Taiel Im königl. Palais am Tage der goldenen Hochzeit desKalserpaareS erging sich, wie tie „Charlottenburger Zeitung" iiost lostum erzähir, tcr König von Sachsen in heiterem Gespräche mit dem Adjutanten Grafen L. Ich ircue mich wirklich über die Millionen von Kornblumen, die heule «nmsi als Abzeichen der guten Gesinnung tn den Knopflöchern ter Männer und an den Miedern und Hüten rer Damen prangen, sa es würde mich nicht wundern, wenn der KorndlumenkultuS so weit getrieben würde, taff die lieben LLMv «m. Len. Heutiger» Tag ihre stereotype an!" kn „So Kornblumblau!" verwandelten. „Ich bin überzeugt, Majestät," antwortete der schlagfertige Gral L. lächelnd, „daß die guten, gemütblichen Sachle» unö daun gewiff nicht ncichsiehcn werden in Ihrem Patriotismus und von heute ab nunmehr „Korndlümchen-Kaffee" trinken werten!" - Der Herr Generaldirektor der StaatSdabnen. Herr von Tschlrschkv, gebraucht jetzt eine Brunnenkur in Klssinacn. Er wird im Amte von dein Herrn Etsenbahnkirektor von Bie ber», ann vertreten. Der Umstand, taff bas RetchSgeletz über das Gütertarilweien ter Eisenbahnen vorläufig bei Seite gelegt wurde unv erst im Herbst wieder ausgenommen werten soll, rimög» lichte dem Herrn Generaldirektor bao Abkommen jetzt von seinem Posten. — Der hiesige Gewerbevcreln, welcher sich am letzten Sonntag per Exirazug nach Berlin begab, um die dortige Aus stellung und andere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, würbe von allen Selten mit großer Liebenswürdigkeit auigenounnkn. Die Auoiiellung selbst ist sehr schön und vorzüglich arrangirt, taff Jedem zu rachen ist, dieselbe anznieben. Am 13. Juit wird der Verein ebenfalls per Ertrazug zum Besuch der KunNgewcrbe- Austtellung nach Leipzig fahren. Wie es bei der Exkursion nach Berlin der Fall war. wird auch hierbei die Bechelligung wahr scheinlich eine sehr zahlreiche sein. Eine wettere Exkursion beab sichtigt derselbe nach Meisten zu unternehmen, um gemelnlchalt- lich das dortige Schloff zu besichtigen, dessen Neuherstcllung säst vollendet Ist. Dieser Bau ist in seiner Art ein so großartig schöner, daß ihm nur wenige Bauwerke Deutschsando an die Seile zu stellen sein dürften. Nebenbei sollen noch einige Etab lissements daselbst besichtigt werten, welche der Verein bei einer früheren Exkursion nicht besucht bat. boch müssen erst bicscrbalb die nötbigcn Schritte gethan werden, um die Erlaubnis; hierzu zu erhalten. — Das in Metz garnisonirente königl. säcbl. Fuß-Artllleric- Reglment Sir. 12 bat die Schießübungen aul dem Schieffplaff bei Hagenau am 30. d. M. beendet und tritt am 1. Juli den Rück marsch nach der Garnison Metz tn nachstehender Weise an: 1. Juli Marsch nacv Breumath idaö ganze Regiment zusammen), 2. Marsch nach Zabern, 3. Rasttag In Zabern, 4. Marsch nach Lipheiin, Ait-LIpheim, HilbcSheim, Brauweller, Fleisheim und Heringen. 5. Marsch nach Lautcrsingen, Mittershcim. Lauter- singcn, Losbori. 6. Marsch nach Mörchingen, Desirlch. Baron weiler. 7. Marsch nach Rcmilly. Lemud, Anscrvcilcr. 8. Marsch nach Metz. — Am Dienstag sind drei Fälle von Schlangenbissen vor- gckommcn. die bei tcr jetzt beginnenden Heldclbcerzeit. wo Kinder u»b Erwachsene i», Walde uinherschweijcn, gar sehr zur Vorsicht mahnen. Bei Kleinhennersdorf ward tie lOff'hrige Tochter dcö dortigen Steinbrechers M. von eincrOttcr gestochen und rasch schwoll der Fust an und trat heftiges Erbrechen ein; da cd gelang, schnell ärztliche Hilfe hcrbelzuschaffen, s. ist hoffent lich die Gefahr jetzt beseitigt. Trauriger ist der Fall tn Rein hard S d o r s. wo eine Natter das Im Tragkorb liegende kleine Kind einer armen Frau stach, die aus einem Karioffelseide arbeitete. Die Mutter hörte plötz ich eine» Schrei, eilte zu dem Kinde und fand die Schlange bei ihm liegen; bald darauf verschick ihr Kind. Bei Schön a dagegen — nicht weit von Rcinhardstori — ward ein Mann, der im Walde mlt Reisigbinten beschäftigt war, von einer Otter tn den rechten Damnen gestochen. — Zweimal des JalneS kan» man im Amtsblatt leien, daß Derjenige, i» dessen Besitzt!),»» aul den Obstt'äumcn Raupcn- nestcr geiunten werten, mit einer Strafe biö zu 50Mark belegt werde» kan». Wandelt man nun aus ter Chaussee vom Weißen Hirsch naä' Wciffig zu. so hängen die Obstbaume so dicht voll R a upe n i, e sie r, daß man kaum einige Blätter sehen kann. Die Obstbämne aui der Chaussee nach dem Wlld.n Mann sucht man jetzt crit von den Raupcimestcr» zu säubern, „achtem tie Räupchen bereits fingerlang sind. Wer bezahlt denn hier die Strafe? — Gestern nahm die Wol lsahrtSvolizei wieder eine Mt Ich, revlsion vor. CS wurde» 60> Einiringcr mir 7V8 Sorten aiiachaltcn. 8 Sorten erschienen verdächtig, 4 wurden der sach, Prüiung unternoricn und :« stellte» sich als ver.
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