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ichMHolkMitUllg Be,ug»prri», I«»»,ab« X mit 2 Beilagen vierteljährlich S,I« X In 0 >«aab Dresden und in ivejterreich ic. ret HauS 8,8» ^ t ^°LÄ^^,,^'"^?^3eitung regelmübig in den ersten I NachmUlagsstunoen; die Sonnabendimmmer erscheint später. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit rnit Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit ! Annahme von Sesch-iltSan-ciaen bis I« Uhr. von AamMen- anzeiaen bis 11 Uhr. , , ' VretS für die PeNlSpallzeilc »u z, tu, »eNameieU « 4- i ,zür undeutlich geschriebenc. sowie durch i^rnsvrecher aus- ! gegebene «nzcigen können wir die Berantworilichleit M ^ " die Richtigkeit des lexteS^ücht^übernehmen.^ Nr. G > Geschäftsstelle und Redattton Dresden»A. LS, Holbelustratze 46 Sonnabend den 27. Februar 1915 > Fernsprecher 21366 Der Urieg der Unterfeeboste MlMI!A«AWlMW Westlicher Kriegsschauplatz (W. T. V. Amtlich.) Großes Hauptquartier, s!7. Februar. Au der Champagne habe» die Franzosen gestern »nd ltzrutc nacht ernent mit starke» Kräften angegriffen. Der tkampf ist an einzelnen Stellen noch im Gange. Im übri- pn ist der Angriff abgcwicscn worden. Nördlich Verdun haben wir einen Teil der französischen I Stellungen angegriffen; das Gefecht dauert noch a». Bon den übrigen Fronten ist nichts Wesentliches zu loeldcn. Östlicher Kriegsschauplatz Nordwestlich Grodno, westlich Lomza und südlich Prasznysz sind neue russische Kräfte ausgetreten, die zum Angriffe vorgingen. Au der Skrvda südlich Köln» machten wir 1100 Ge fangene. Bon links der Weichsel ist nichts besonderes zn be richten. Oberste Heeresleitung. M NM IM W Abermals ein englischer Transportdampfer untergegangen Dem „Berl. Lok.-Anz." zufolge meldet der Mailänder „Corriere della Sera" aus London: Nach einem Telegramm aus Eastbourne an Lloyds ist am 24. Februar, nachm. 4 Uhr, einige See meilen vom Damm von Eastbourne ein Dampfer mii 1800 Mann untergegangen (W. T. B.) Eastbourne ist ein Hafen an der Südküste Englands, der hauptsächlich die Verbindung mit der französischen Hafen- stadt Dieppe vermittelt, und liegt etwas östlich von dem in der letzten Zeit öfter genannten Beachy Head. Ein französisches Torpedoboot gefunken Paris, 26. Februar. (W. T. B. Amtlich.) Das französische Torpedoboot „Dague", welches einen Lebensmitteltransport nach Montenegro begleitete, ist am 24. Februar im Hafen von Antivari auf eine österreichisch-ungarische Mine gestoßen und gesunken. 38 Mann werden vermißt. Demission des japanischen Kabinetts (Nichtamtlich.) Genf, 26. Februar. Die Petersburger Telegraphen - Agentur meldet aus Peking die Einreichung der Demission des ge samten Kabinetts infolge des japanischen Ulti matums. Unser U-Vootskrleg Es wird niemandem einfallen zu behaupten, der ver- schärfte deutsche Handelskrieg gegen England bleibe in seinen Wirkungen und Erfolgen hinter den Erwartungen zurück, die wir auf ihn gesetzt haben. Denn obwohl feststeht, daß England nach Möglichkeit bestrebt ist, jeden eigenen Schiffsverlust vorderhand zu verheimlichen, um dem deut schen Vorgehen nur eine möglichst geringe moralische Ein wirkung auf das britische Volk und das Ausland zu ge- statten, erfüllen die bislang aus fremder Quelle zu uns 1»'° KvMiMiIöii-llillWiiM-Illeiilör,.»„ Wssvks Ligsns Anlskligung Svklli'Lvn « SS« V2«»eniiber «len 8änsns«^>sn,»«e 1 -^0k-eLsen-k ttlkmsnk» 8 iinä Prager Strave 3» gelangten Nachrichten uns doch schon mit freudiger Genug tuung über die wagemutige und erfolgreiche Tätigkeit unserer U-Boote au den Küsten Großbritanniens. Wir sind gewiß, daß unsere Freude noch größer werden wird, wenn unsere U-Boote nach Erschöpfung ihrer Kraft zu kurzer Nast und Sammlung neuer Kräfte zu ihren heimischen Stützpunkten znrückkehren und selbst berichten werden, was sie inzwischen getan haben. Trotz all seiner Heimlichtuerei, seiner Lügenfabrikation und seiner sogen. „Gegenmaß nahmen" hat England jedenfalls bisher nicht zu verhindern vermocht, daß ungeachtet seiner spähenden „seebeherrschen den" Flotte seit dem l8. Febrnar ihm Schiff ans Schiss an den eigenen Küsten versenkt worden ist; es kann darum auch nur schwerlich im neutralen Auslande und bei seinen Verbündeten den Eindruck abschwächen, daß es gegen die deutschen U-Boote und Minen fast machtlos ist, und es will ihm auch nicht gelingen, etwas Stichhaltiges gegen die nicht nur bei uns immer mehr besprochene Möglichkeit eines durchschlagenden Erfolges der deutschen Seekricgsführung anzuführen. Auch in den Vereinigten Staaten wird inan hierauf aufmerksam, und die england-freundlichen Kreise sind enttäuscht und führen Klage über die Unzulänglichkeit der englischen Vorbereitung auf den deutschen Unterseeboots krieg. Bei dieser Lage der Dinge darf Wohl ohne weiteres angenommen werden, daß die deutsche Negierung in ihrer Antwort auf die amerikanischen Vorschläge über die Aus dehnung und Schärfe des Unterseebootskrieges in den eng lischen Küstengewässern keinen Zoll breit abweicht von ihrem bisher eingenommenen Standpunkte, der auch in der ersten Antwortnote an die amerikanische Negierung einen erfreu lich deutlichen Ausdruck gefunden hat. Es darf heute gar nicht mehr die Frage gestellt werden, ob ausschließlich unser deutsches Interesse in unserem Kampfe gegen England maßgebend und ausschlaggebend ist, oder ob wir auf den neutralen Handel eine auch nur um ein weniges über die Vereinbarkeit mit unserem Interesse hinausgehende Rück sicht nehmen sollen. Die Antwort auf die zweite amcrika- nische Note muß nach Ansicht und gewiß einmütigem Willen des deutschen Volkes von dem gleichen Zielbewußtsein und der gleichen rücksichtslosen Entschlossenheit diktiert sein, wie die erste. Das wird im deutschen Volke so erwartet und nach dem Wortlaut der ersten Note zu schließen, von der deutschen Negierung auch wohl so geschehen. Mittlerweile bleiben unsere Unterseeboote bei der Arbeit, sie rasten nicht, sondern versuchen dem Feinde Schaden zuzufügen, wo sie nur können. Wie oben schon angedeutet, müssen wir eine Ruhe pause unserer wackeren Boote abwarten, um den ganzen Erfolg zu vernehmen. Einstweilen sind wir auf die spär lichen Nachrichten der Feinde angewiesen. Unsere Leser finden dieselben teils vorn bei den neuesten Depeschen, teils bei den Kriegsnachrichten. Erfolge der deutschen Tauchboote Aus London wird unter dem 26. Februar gemeldet: Die Admiralität gibt bekannt, daß seit dem 18. Februar sieben britische Schiffe durch deutsche Unter- see boote in den Grund gebohrt worden seien, während 708 Dampfer von über 300 Tonnen Gehalt jeder National!- tät in den britischen Häfen angekommcn seien. In der am 24. Februar zu Ende gegangenen Woche haben 673 Schiffe England verlassen. In den acht Woche» vor dem 24. Februar betrug die Gesamtziffcr der ein- laufendcn Schiffe 5772, die der auslaufenden Schiffe 5507. Die englischen Vertreter im Auslande dementieren die Stockholmer Meldung, wonach ein englischer Truppen- transport im Kanal versenkt worden sei. — Wir wissen zur Genüge, was englische Dementis wert sind. Ueber den Untergang des Dampfers „ Oak- ley" wird weiter gemeldet, daß die Besatzung die Spur (Blaseubahu) eines Torpedos sah, kurze Zeit, bevor dieser das Schiff traf. Die stählernen Balken, Eisenplatten und Luken wurden durch die Wucht der Erplosion durch die Luft geschleudert Es wurde aber niemand verletzt. Das Schiff wurde 13 Stunden lang geschleppt, bevor cs, das Vorder schiff voran unterging. Die sechs Mann, die sich nach an Bord befanden, wurden gerettet. Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." aus Rotterdam ist der nach dort bestimmte Dampfer „Cuba" an der Themsemündung gesunken. Ueber die Ursache ist bis her nichts bekannt. Er gehörte einer norwegischen Reederei. Eine Privatdepesche des „Nieuwe Notterd. Courant" meldet, daß die an der englischen Ostküste kreuzenden Tor pedoboote am Donnerstag zwischen Middclesborough und Hüll 11 mal Pcr.iskape von Untersee booten beobachteten. Jedesmal tauchte das Unterseeboot und trotz längeren Kreuzens konnten die Spuren des Bootes nicht mehr aufgefunden werden. Auch an anderen Stellen wurden deutsche Unterseeboote gesucht. So wird aus Alde- burgh an der englischen Ostküste gemeldet, daß ein eng lischer Minenräumer Signale nach der Küste sandte, die die Rettungsstation veranlaßten, das Rettungs boot nach dem naheliegenden Leuchtschiff zu senden. Dort wurde das Rettungsboot dahin verständigt, daß zwei deutsche Unterseeboote in der Nähe seien. Ver schiedene Torpedobootszerstörer fuhren aus und versuchten die deutschen Unterseeboote zu beschießen. Irgend einen Erfolg batten sie jedoch nicht. Weiter kommen noch folgende Mitteilungen: „Afton- bladet" meldet aus London: Ein englischer Kohlen dampfer ist gestern wieder von einem Torpedo getroffen worden und im englischen Kanal gesunken. (B. T.) Zur Torpedierung des englischen Dampfers „Rio Pa rana" wird noch bekannt, daß es sich wahrscheinlich um den .1182-Toiinen-Damvfer der Royal Steam Paket Company handelt. Der Dampfer „Harpalion" verdrängte 5867 Ton nen, war 1910 erbaut und gehörte der Harrison Limited in London. Ter Amsterdamer Korrespondent der „Neuen Freien Presse" berichtet, daß maßgebende holländische Reeder der Ansicht sind, England werde die drohende voll ständige Isolierung unmöglich länger als einen Monat ertragen können. Die City sei scheu jetzt aufs höchste erregt. Der Stillstand des Verkehrs treffe Millionen Angestellte und Arbeiter, deren Not schon jetzt eine soziale Gefahr bedeute. Da die Verluste an Trans portschiffen England auch militärisch lahmlegen, glaubt man in Amsterdam, England werde bald zu neuen Entschlüssen kommen müssen. Der österreichisch-ungarische Tagesbericht Wie». Amtlich wird vcrlautbart den 26. Februar: In Russisch-Polen war gestern im Gefcchtöabschnitte östlich Przodborz lebhafter Gcschüykampf im Gange. Sn der übrigen Front nördlich der Weichsel und in Westgalizien herrschte größtenteils Ruhe. In den Karpathen scheiterten feindliche Angriffe im Ondavatale, sowie aus unsere Stel lungen nördlich des Sattels von Volovcr. Bei der Erstür mung einer Höhe wurden in den Kämpfen in Südostgalizien neuerdings 1240 Russen gesangengenommcn. Der Stellvertreter des Chefs deS Generalstabö: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Ter Verkehr von Folkestonr und Tilburh nach Holland ist, wie die Morgenblätter melden ab 8. März ohne be sondere Erlaubnis des englischen Auswärtigen Amtes unter- sagt. Anscheinend beginnen dann die Truppentransporte. Der russische Bürgermeister von Czernowitz Krakau, 26. Februar. Der von den Russen er- nannte Bürgermeister von Czernowitz hatte beim Abzug der Russen aus der Stadt einen Wahnsinnsanfall und wurde nach Odessa ins Irrenhaus gebracht.