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KW für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 du.ch S'-rui °b°°miim..n Anz.ig» üd.rn. wir krinr Gsrsn.i- I.öer R°b-,.a.s-ruch rriisch^wrnn d^Lsgdurch Zulage emgezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer Tageblatt» «rscheint an allen Werktagen nachmittags S Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— AM. irrt Haus, bei Postbestellung 1.80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstalten und Post- j-derZcitBestrllungen ent^ Wochenblatt für WilsdkUfs U. UMgegLNd ?egen°^Im Falle ^höherer Gewalt,Kriegod.sonstiger — ...'s . . — Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung de- Bezugspreises. Aücksendung eingesandter Schriststücke ersolgt nur, wenn Rückporto bestiegt. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts-' gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 120 — 92. Jahrgang Wilsdruff Dresden Postscheck: Dresden 2640 Telegr.-Adr.: „Amtsblatt Mittwoch, den 24. Mai 1933 Ehrentage der deutschen Flotte. Fast symbolisch ist es zu nehmen, daß eine strahlende Maiensonne am Himmel stand, als mit dem Reichskanzler Adolf Hitler an der Spitze ein Teil der Regierungs- Mitglieder in Kiel die deutsche Flotte und die deutsche Reichsmarine begrüßte. Denn diese Sonne hat die Nebel schwaden der Erinnerung an das ganz zerstreut, was einst in tiefdunklen Novembertagen von Kiel und den anderen Marinehäfen her seinen Ausgang genommen hat. Hier loderte die Revolte empor, die sich wie em Flugfeuer über ganz Deutschland hinwegfraß, den letzten verzweifelten Widerstand der stählernen Fronten zerschmelzen ließ und mit gierigen Flammen alles ergriff, was Deutschlands Ehre ^nd Deutschlands Ruhm bedeutete. In diesem Feuer der Meuterei und des Hochverrats sank aber nicht nur das schwärz-weiß-rote Banner von den Masten der Schiffe, sondern in diesen flammen zerschmolz auch das Werk eines Tirpitz, die deutsche Flotte selbst und die alte deutsche Marini. Ihre letzte Mannestat war die Versenkung der deutschen Hochseeflotte in der Bucht von Scapa Flow; zum letzten Mal führte sie einen kaiserlichen Befehl aus, wonach Kriegsschiffe nicht in die Hand des Feindes fallen dürften. Große Teile des damaligen Deutschland aber hatten jede Empfindung für das tragisch Heroische dieser Tat verloren! Das ist anders geworden. Langsam und in müh seligem Aufbau, immer von neuem auf die übelsten Wider stände parteipolitischer und parlamentarischer Art stoßend, ist die neue deutsche Reichs marine empor gewachsen. Langsam und in heißem Bemühen aber wuchs sie auch hinein in die Herzen des deutschen Volkes. Jedem parteipolitischen und parlamentarischen Getriebe hielt sie sich ebenso fern wie ihre Schwesternwaffe, die Reichs wehr. Gerade so wie diese aber wurde sie umschlichen und umschnüffelt vom Mißtrauen derer, die einst die alte deutsche Marine nicht hatten besiegen können, die vielmehr ihr in der größten Seeschlacht aller Zeiten, am Skagerrak, den Sieg nicht streitig zu machen vermochten. Im Geiste jenes Siegestages und in dem eisernen Wollen eines mit weit unterlegeneren Mitteln geführten vierjährigen Kampfes gegen eine ganze Welt ist auch unsere junge Neichsmarine erzogen worden, ebenso wie ihre Väter auf den Panzerschiffen und den U-Booten unserer früheren Flotte: ZumDienst und zurHingabefür das Vaterland. Mit Dankbarkeit nicht nur, sondern mit Stolz und Freude hat darum jetzt in Kiel die deutsche Reichsmarine den Mann und fein Gefolge ausgenommen, der in nimmermüder Arbeit eines Jahrzehnts es erreicht hat, daß alles, was sich an den Namen „November-Revolution" geknüpft hat, aus Deutschland vertrieben werden konnte. Zum erstenmal auch ist es geschehen seit diesem Tage, daß des Deutschen Reiches Kanzler der Reichsmarine und ihren ach! so wenigen Schiffen einen Besuch abstattet, der mehr als nur ein formeller Besuch sein soll! Die Regierung der nationalen Erneuerung will dadurch den Männern, die auf einem so wichtigen Teil unserer Landesverteidi gung die Wacht halten, vor allem sagen und zeigen, wie eng sie sich mit unserer Reichsmarine verbunden fühlt. Gewaltige Massen des deutschen Volkes, die bei dieser Gelegenheit in Kiel zusammengeströmt waren, haben die Bedeutung dieses Besuches ebenso gefühlt und erkannt wie die Reichsmarine selbst, vom Chef ihrer Leitung bis herab zum letzten Heizer. Das alles ist für das nationale Deutschland eine Selbstverständlichkeit und liegt fernab von jeder „Demonstration". Zusammen mit dem natio nalen Deutschland fühlen sich die Männer der neuen Negierung zu enger Gemeinschaft verbunden ebenso mit der Reichswehr wie mit der Neichsmarine. Aber in dieser großen Gemeinschaft, fo hat der Reichskanzler auch wieder tu seiner Ansprache an die Marine erklärt, liege keine Drohung gegen die übrige Welt; denn wir wollen den Frieden vielleicht noch mehr als alle anderen, weil wir ihn brauchen. Mit Dankbarkeit und Stolz wird die Reichsmarine auch die Erklärung des Reichskanzlers entgegengenommen haben, daß ganz Deutschland jetzt mit Freude auf seine Flotte sehe; sie sei der sichtbarste Repräsentant des deutschen Ehrbegriffes und der deutschen Geltung draußen in der Wett. Wir haben uns die deutsche Ehre wieder geholt, die in den dunklen Novembertagen 1918 verloren ging. Ser österreichische GeneralpoWrektor Mülkgeireien. Dr. Eigner zum Rücktritt gezwungen. Der Generalpostdirektor Dr. Eigner ist aufgeforderk worden, sein Rücktrittsgesuch einzureichen. Er ist diesem Ersuchen nachgekommen. Seit geraumer Zeit schon wird von christlich-sozialer Seite gegen Eigner eine Kampagne geführt, um den letzten nationalen Beamten mit einem fast selbständigen Wir- knuasfreise aus der Verwaltung zu entfernen. MWen Nd Ziele der Arbeitsfront. Programmatische Rede Dr. Leys aus dem Arbeitskonvent. Der Große Arbeitskonvent der Deutschen Arbeitsfront trat in Berlin-Tempelhof zu seiner er st e »Tagung zusammen. „ Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, erklärte in seinen grundsätzlichen Ausführungen, daß man in sachlicher Arbeit und freudiger Verantwortung mit einem Werk beginne, das dem deutschen Volk und Staat für Jahrhunderte hinaus ein Fundament sein solle. Was bisher geschehen sei, könne nur als Vor- arbeit für dieses große Werk angesehen werden. Der Redner schilderte die verfehlte Zielrichtung der b^' herigen Gewerkschaften und berichtete bann über das in Arbeit befindliche Gesetz der Arbeit. Das Gesetz werde nur wenige Fundamentalsätze ent halten. Das Fundament werde die ewig gültigen Grund sätze festhalten, die Überwindung des Klassenkampses, der höchsten Schutz des arbeitenden Menschen, das Führer prinzip und das Prinzip der Verantwortung. übergehend zu den Aufgaben der Arbeits front betonte der Redner, daß die Deutsche Arbeitsfrom die Voraussetzung für den ständischen Auf bau überhaupt darstelle. Die Erziehung zur Gemeinschaft, die Schulung, sei eine der wesentlichsten Aufgaben. Du Schulung des deutschen Menschen sei, das müsse einmal mit aller Deutlichkeit sestgestellt werden, Aufgabe der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Die Schulung der Amtswalter der Partei und der Deutschen Arbeitsfront werde gemeinsam durchgeführt. Die sozialen Einrichtungen würden ebenfalls stark ausgebaut, alles ohne Eingreifen des Staates durch Selbstverwaltung der als öffentlich-rechtliche Körperschaft anerkannten Or ganisation der Arbeit. Eine großzügige Fachausbildung werde jedem tüchtigen Arbeiter die Möglichkeit geben, dic Stufe zu erreichen, auf die er seinem Könnem nach An spruch habe. Die Frage des Tarifs könne nicht in der Weise geregelt werden, wie es gewisse Kreise gern haben möchten. Der Nationalsozialismus lehne sogenannte Werkvcreine und einen Werktarif grundsätzlich ab. Ein Mindestlohn werde geschaffen, der nicht von dem Stundenlohn abhänge, sondern vom Wochenlohn. Als Grundlage zur Berechnung werde eine fünflöpfige Familii dienen. Zum Schluß ging der Redner auf das Verhältnis der NSBO. zu den Gewerkschaften ein. Die NSBO. werde als besondere Kerntruppe er halten bleiben, und noch stärker und straffer organisier- und noch besser geschult werden, als es bisher der Fall war. Die NSBO. müsse das Reservoir für di« Offiziere und Unteroffiziere der Deutscher Arbeitsfront bilden. Die gewaltigen Aufgaben würden mit dem festen Willen angepackt werden, am Neu bau des Staates mitzuwirken, dessen Glieder von dem Bewußtsein beseelt sind, daß nicht Selbstzerfleischung und Kampf aller gegen alle im Interesse der Gesamtheit liegen, sondern der fanatische Wille, Einzel- und Sonderinteresser dem Großen unterzuordnen. Meder 80000 ArbeiSIose weniger. Nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsver mittlung und Arbeitslosenversicherung für die Zett vom 1. bis 15. Mai 1933 hat sich die Arbeitsmarktlage in der Berichtszeit weiter gebessert. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen sank um rund 80 000 auf rund 5 252000. Sie ist somit vom winterlichen Höchstpunkt bis Mitte Mai um rund 8 0 0 000 zurückgcgangen gegenüber >mr rund 454000 im Vorjahr. Die Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft kommt aber durch diese Zahlen noch nicht voll zur Geltung. So zeigen beispielsweise die vorläufigen Ergebnisse der Kranken kassenmitgliederstatistik, daß die Zahl der beschäf tigten Arbeitnehmer vom Tiefpunkt der Be schäftigung im Februar 1933 bis Ende April um rund 1,2 Millionen (Vorjahr 600 000) zugenommen hat. — Den Unterstützungseinrichtungen brachte die erste Maihälfte eine weitere Entlastung. Die Zahl derHaupt- unterftützungsempfänger in der Arbeitslosen versicherung ging um rund 41000, in der Krisenfürsorge um rund 39 000 zurück. Die Zahl der N o 1 st an d s a r b e it e r bei Maß nahmen, die aus Mitteln der Reichsanstalt' gefördert werden, hat weiter zugenommen: sie betrug Ende April rund 114 000 und wird in der erste» Marhälfte noch weiter gestiegen sein. Müllreilh W° jede MemlMstW Die „Sicherheit" wird gleichzeitig mit der „Abrüstung" verhandelt. In einer zweistündigen geheimen Fünfmächte, besprechung in Gens wurde zunächst die für den Dieustag vorgesehene Sitzung des Völkerbundrates abgesagt. Das Thema der Besprechung war vor allem die amerikanische Forderung nach sofortiger Eröffnung der Verhandlungen über die Abrüstung aus dem Gebiet des s ch w e r e n A n -- griffsmaterials. Es ist Frankreich gelungen, wieder eins jener Kompromisse zu erreichen, die schon für den bisherigen Verlauf der Abrüstungsverhandlunge» kennzeichnend sind. Es sollen nämlich die materiellen Ab- rüstungsfragcn gleichzeitig mit dem ersten Teil des englischen Abrüstungsplanes, nämlich der für Frankreich obenanstehenden Sicherheitsfrage, verhandelt werden, die ja der französische Außenminister Paul-Bon- cour in seiner aufsehenerregenden Antwort aus die Er klärung des amerikanischen Sonderbotschafters als das für Frankreich maßgebende Thema dieser sonderbaren Konferenz bezeichnet hat. Außerdem soll aus französisches Verlangen die Frage des schweren Kriegsmaterials jetzt nicht etwa mit dem Ziel einer endgültigen Entscheidung, sondern nur in erster Lesung beraten werden. Da mit versucht Frankreich, sich aus der peinlichen Klemme zu befreien, daß es jetzt eine verbindliche Erklärung zur Ab- rüstung überhaupt abgeben muß, nachdem es durch die Botschaft des Präsidenten Roosevelt und besonders durch die ganz eindeutigen Erklärungen des Reichskanzlers Adolf Hitler im Reichstag nunmehr vor eine Ent scheidung g-estellt ist. Ein Blick in die Pariser Presse zeigt, wie groß die Verlegenheit in maßgeblichen Kreisen der fran zösischen Regierung und der hauptstädtischen Presse zum zweitenmal innerhalb weniger Tage gegenüber dem all gemeinen Verlangen nach endgültigen Ergebnissen ist. Die Zwangslage, die für Frankreich aus den Erklärungen des Reichskanzlers entstanden war, war noch in keiner Weise für Frankreich Möst, als^di? energische Forderung des amerikanischen Vertreters NormanDavis erneut eine tatsächliche Abrüstung forderte. Und die Pariser Presse gibt sich jetzt alle Mühe, den Zusammenstoß zwischen Norman Daivis und Paul-Boncour nicht nur als ein „Mißverständnis des Amerikaners" hinzustellen, sondern auch — und dies unter Führung des Blattes des fran zösischen Sonderbotschafters für Washington, Herriot! — die absolute Notwendigkeit zu behaupten, daß Frankreich eine Aussprache über Las Kriegsmaterial und über irgendwelche Gleichheit überhaupt ablehnen muß. Darüber hinaus,versuchen französische Blätter die amerikanische Erklärung zu der Konsultativpaktfrage so auszulegen, als sei dadurch eine amerikanische Billigung der französischen Haltung in der Frage der Sank tionen erfolgt. _ Nachdem Deutschland durch die große öffentliche Erklärung seines Reichskanzlers, Amerika durch dic Botschaft seines Präsidenten, England durch den Mac- donaldschen undItalien durch den Mussolinischen Ab- rüstungSplan ihre Initiative für eine tatsächliche Ab rüstung bekundet haben, die von italienischer Seite noch durch die Regierungserklärung des Staatssekretärs Suvich unterstrichen wurde, hat Frankreich nur noch die Wahl, auf den militärischen Terror in Europa nunmehr zu verzichten oder offen die Sabotage der Abrüstungs konferenz zuzugeben. Deutscher Allirag gegen . die schwere AngrGarMme Endlich Beginn der Genfer KriegS- material-Debatte. Im Hauptausschutz der Abrüstungskonferenz begann vie allgemeine Aussprache über den Teil ll des englischen Abrüstungsplanes (Kriegsmaterial). Botschafter Naddlyv erklärte. .döL.d.le deutsche Ab-