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Eibenstocker Tageblatt Anzeiger sür ben Aaürgertthtrbezirk Eibenstock mb dessen Umgebung L« vyugrprek bekägt monatlich 1^0 NM be, st«tei Zust«llung, bei Abholung in unserer G«- lchastrsiell« 1,60 NM. Erscheint tägl. nachm. mit Mr»«ahme bei Sonn- und Feiertage. Im Fall« hbherer Gewalt od«r sonstiger Störungen d« vetrtrbs der Zeitung hat der Berther keinen UMpruch auf Lieferung oder Nachlieferung der ZeNung oder aus NSchahlung de» vqugopreises. xerafperchee Nr. 516. »«fassend die Ortschaften: Schönheide» Schönheides LibenstoO,Manenthal. esMeWLg Hammer,Sosa,Unter- Larlrfetd, ksnadshüdel, stützengrün, WUdenthal» Neuheide, Oberstützengrün wilzschhaus, wolfsgrün us«. vief« Blatt enthMt die amtlichen Velanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock Der Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Millimeterzeile im Anzeigenteil 5 Pfennig, für die 90 mm breite Millimeterzeile im Tertteil 15 Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte- stens vormittags SV, Uhr, für gröbere einen Tag vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Postscheckkonto Leipzlg Nr. ZK667. 1SL8 85. Jahrgang. » Sonnabend, den 27. August Von Woche zu Woche Randbemerkungen zur Zeitgeschichte. Eine Woche von geschichtlicher Bedeutung hat Deutsch land mit dem Staatsbesuch des ungarischen Reichsvcr- wesers Admiral von Horthy und seiner Gemahlin durch lebt. Während der Reichsverweser die stolze deutsche Wehrmacht zu Wasser, zu Lande und in der Luft bewun dern konnte, erlebte er die Genugtuung, daß nun auch die Kleine' Entente auf ihrer Konferenz in Veldes in einem wichtigen Punkt die Nichtigkeit des Friedens vertrages von Trianon anerkennen und ihren Protest gegen eine Gleichberechtigung Ungarns auf militärischem Gebiet aufgeben mußte. Dieser der Welt mitgeteilte Ent schluß der Nachbarstaaten Ungarns ist natürlich, wie die ungarische Presse hervorhebt, kein besonderes Entgegen kommen, sondern eine glatte Selbstverständlichkeit, nach dem die wehrpolitischen Bestimmungen der Pariser Vor- ortverträge auch in allen übrigen davon betroffenen Län dern im Laufe der geschichtlichen Entwicklung beseitigt worden sind. Es dient aber immerhin der jetzt angeb'ahn- ten Verbesserung der nachbarlichen Beziehungen im Donauraum, wenn geschichtliche Selbstverständlichkeiten vor der Weltöffentlichkeit auch amtlich anerkannt werden. In der europäischen Politik ist nach wie vor ein äußerst dunkler Punkt die Frage der Tschecho slowakei. In den Prager Regierungsstellen hat man immer noch nicht eine Antwort gefunden auf die Erklä rung, mit der Abgeordneter Kundt als Sprecher der Sudetendeutschen die einzig mögliche Grundlage für eine befriedigende Lösung des Konflikts ausgezeichnet hat. Prag wartet jetzt, ob Lord Runciman die unterbrochenen Verhandlungen über den toten Punkt hinwegbringen kann. Es wartet aber nicht untätig, sondern versucht, das Urteil des englischen Beobachters zu beeinflussen durch Scheinzugeständnisse, wie die Ernennung einiger deutscher Postmeister. Im übrigen haben die zahlreichen neuen tschechischen Uebergriffe in der letzten Zeit den schwelenden Brandherd Tschecho-Slowakei stärker entfacht. Praktisch besteht in der Tschecho-Slowakei der Ausnahme zustand gegen die wehrlosen Deutschen. Alle Rowdies und Hetzer können ungehemmt wüten. Mit allen diesen schwe ren tschechischen Uebergriffen sollte sich die Runciman- Mission eingehend befassen, und auch England und Frank reich sollten diese furchtbaren Tatsachen klar erkennen, da durch die Schuld Prags die Tschecho-Slowakei zum Pulverfaß in Europa geworden ist. Interessant ist ein amtliches englisches De menti, nach dem sich England in der tschecho-slowaki- schen Frage nicht an Frankreichs Bündnisverpflichtungen binden werde. Die englische Stellungnahme zu der tschecho-slowakischen Frage ist ja nicht nur aus der Er klärung des englischen Ministerpräsidenten Chamberlain vom März ersichtlich, sondern sie wurde auch kenntlich ge macht durch die Vorgänge, die sich am 21. Mai und in den folgenden Tagen abspielten. Englands Verhalten wurde damals in Prag dahin aufgefaßt, daß die Tschecho- Slowakei in keinem Fall für die Folgen einer Zuspitzung in der sudetendeutschen Frage einzustehen haben werde, sondern stets auf den Beistand der Westmächte rechnen könne. Diese Ueberzeugung hat den tschechischen Wider stand gegen eine angemessene Lösung der Volksgruppen frage versteift und damit Schwierigkeiten geschaffen, die schließlich die Entsendung Lord Runcimans Herbeiführten. Das jetzige englische Dementi wird hoffentlich klar in Prag verstanden werden. In Frankreich sind gegenwärtig die Agenten der Moskauer Komintern stark beschäftigt. Es geht darum, die Regierung Daladier wieder fester an die Kette des Volksfrontkurses zu binden. Die Tatsache, daß Minister präsident Daladier in einer Rundfunkrede die wirtschafts verheerenden Auswüchse der 40-Stunden-Woche geißelte, genügte schon den Marxisten, ihn mit einer Krise zu be drohen. Neue Unruhe ist in die französische Innenpolitik und Wirtschaft eingezogen. Streiks gefährden die fran zösische Wirtschaft, die in erster Linie Frau Sorge in die Arbeiterwohnungen einzichen lassen. Aber was kommt es den Moskauer Drichtziehern auf Arbeiterschicksale an, wenn es sich um die Durchsetzung bolschewistischer Ziele handelt? Und schließlich, während in Spanien die Armee des Generals Franco den bolschewistischen Söldnern blutige Schläge austeilt, berät man in London über die Franco-Note. Lord Plymouth prüft ihren Inhalt nnd verhandelt mit den Mitgliedsstaaten des Nichtein mischungsausschusses. Das Angebot Francos mit der vor geschlagenen Zurückziehung von 10 000 Freiwilligen ist, wie man auch in England anerkannt hat, sehr großzügig. Allerdings hat Franco mit Recht Bedingungen gestellt. Die bedeutsamste Bedingung ist, daß Nationalspanien die Rechte eines kriegführenden Staates erhalten müsse. Der Befreier Spaniens vom bolschewistischen Terror kann dies verlangen, denn Rationalspanien verfügt über geordnete Verhältnisse, eine souveräne Regierung und hat den über wiegenden Teil des spanischen Landes in seinem Besitz. Unverschämte tschechische Beleidigung Die Tschechen zeigen ihr wahres Gesicht Neues Produkt unerhörter völkeroerhetzung Wie die tschechischen Blätter gegen das Deutsch tum unter Duldung der Behörden Hetzen, zeigt eine im „Moravskoslczski Dcnik" unter dem Titel „Das waren nicht Soldaten, sondern Bich" erschienene Notiz, welche von Beleidigungen gegen die deutschen Soldaten trieft. Die Notiz lautet: „Als die Deutschen die französische Stadt Lille erobert hatten, begannen sie zu plündern. Als sie sich gründlich bereichert hatten, ordnete der Befehlshaber die Musterung der Frauen von 18 bis 30 Jahren an. Diese unglücklichen Frauen sandte er in die Schützengräben als Prostituierte. Diese Schandtat des 20. Jahrhunderts bleibt Eigentum der preußischen Kultur, denn bis zu dieser Zeit war sie nicht einmal durch die Menschenfresser in Afrika und Australien nachgcahmt worden. Wir werden nach und nach Proben der deutschen Kultur veröffentlichen, damit die Oeffentlichkcit sie sich ins Gedächtnis schreibe." Dieses Produkt tschechischer Völkerverhetzung spricht für sich. Unverständlich ist aber, daß die gegen die sudeten- deutschen Blätter so streng gehandhabte Zensur gegen diese unerhörten Beleidigungen des deutschen Volkes und des deutschen Soldaten nicht einschreitet, noch dazu, wenn an- gekündigt wird, daß weitere derartige Unverschämtheiten folgen werden, die nur den Zweck haben, die tschechische Psychose gegen das Deutschtum weiter aufzureizen und zu verstärken. Eine klassische Form des tschechischen Deutschenhasses Berlin, 27. August. (TNB.) Tie unverschämten Beleidigungen des deutschen Solda tentums durch tschechische Hetzblätter haben, wie nicht anders zu erwarten war, in der deutschen Presse ein lebhaftes Echo gesunden, das an Bestimmtheit nichts zu wünschen übrig läßt. So schreibt die „Berliner Börsenzeitung": Wir emp fehlen diese charakteristische Aeußerung tschechischer Verlogen heit und Verworfenheit genauester Beachtung. Tas tschechische Blatt produziert, um zu beleidigen und um zu Hetzen, ein Greuelmärchen von besonders gemeiner Art. Tie Veröfsent-, lichung des tschechischen Blattes ist ein ungewöhnlich heraus fordernder Versuch, den deutschen Soldaten des Weltkrieges und in ihm das deutsche Volk zu beleidigen. Wir empfehlen, wie gesagt, die Aeußerung des tschechischen Blattes der all gemeinen Aufmerksamkeit, besonders auch ausländischer Be obachter, die neuerdings die Auffassung propagieren, die Tsche chen seien versöhnlich, aber die deutsche Presse sei aufgeregt und wirkte störend. Was würden englische Blätter sagen, wenn etwa Tschechen versuchen würden, den Ehrenschild des britischen Frontsoldaten in so gemeiner Weise zu beschmutzen? Das tschechische Blatt kündigt weitere Unverschämtheiten an. Tie tschechische Regierung duldet ein solches Betragen und macht sich dadurch, wie schon so oft, mitschuldig an der durch die tschechischen Hetzer betriebenen Verbreiterung der Kluft ztvischen Berlin und Prag. Tschechischer Terror wird unerträglich! Notwehrrecht von der Sudetendcutschcn Partei verkündet Bisher hat die absolute Zurückhaltung der Sudeten- deutschen Partei und die große Disziplin der su detendeutschen Bevölkerung die in stündiger Zunahme begriffenen Zwischenfälle ruhig über sich er gehen lassen, im Vertrauen daraus, daß der Staat endlich Mittel und Wege finden wird, dem Treiben der marxistischen und tschechische» „unverantwortlichen Elemente" ein Ende zu bereiten. Da dies bisher nicht geschehen ist oder noch nicht zu dem notwendige» Erfolge führte, hat sich die Leitung der Sudele ndeut- schen Partei veranlaßt gesehen, den folgenden Aufruf zu erlassen, der sich zunächst einmal gegen jene» Teil der Wegelagerer wendet, die dem marxistischen Mob an gehören: „Kameraden! Die letzten Ueberfälle auf unsere Kame raden und Angehörigen der Volksgruppe durch marxi stische Terroristen beweisen, daß es sich hierbei nicht um zufällige Einzelaktionen, sondern um ein planmäßi ges Vorgehen der marxistischen Gegner handelt. Es foll dadurch bei den ausländischen Beobachtern unserer Verhältnisse zweifellos der Eindruck erweckt werden, als ob es hierzulande noch ernst zu nehmende Gegner unserer Bewegung gäbe, die bereit und fähig wären, sich durch Anwendung von Gewaltmitteln als politischer Faktor zu behaupten. Es geht somit den marxistischen Gegnern darum, ihre tatsächliche Bedeutunggslofigkeit im sudeten deutschen Gebiet zu verschleiern und durch derartige Ueberfälle und vorbereitete Zwischenfälle die Aufmerk samkeit auf sich zu lenken. Bisher hat unsere Anhängerschaft im Sinne unserer Weisungen alle diese Angriffe duldend hingenommen und selbst auf das gesetzliche Recht der Notwehr verzichtet, um jede Mißdeutung derartiger Zwischenfälle auszuschließen. Die Parteiführung steht sich mit Rücksicht auf die jüngste Entwicklung außerstande, die Verantwortung für Freiheit und Vermögen ihrer Anhänger weiter zu tragen. Sie zieht deshalb die ergangenen Weisungen, sogar aus das Recht der Notwehr zu verzichten, zurück und stellt es den Anhängern frei, in allen Fällen, in denen sie angegriffen werden, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Sie weist die Kameraden lediglich an, die gesetzlichen Voraussetzungen und Grenzen streng zu beachten. Die Rechtswahrer werden hiermit an- gewiesen, der Amtswalterschaft die erforderlichen Be- Ehrungen zu erteilen, gez. Dr. Fritz Köllner, Karl Her- mann Frank." Zechpreller in tschechischer Uniform Im GasthauS Zach in Radelstein Nr. 14 (Bezirk Staab) erschienen gegen Mittag zwei tschechische Soldaten, welche Bier verlangten, das ihnen auch von dem Gastwirt ausgeschenkt wurde. Der Gastwirt begab sich dann aus sein Feld und ließ seine Frau in der Wirtschaft zurück. Die beiden Soldaten Kochera und Jakubec bestellten lm Lause der Zeit noch weitere vier Biere und drei Schnäose und ließen sich auch Zigaretten geben. Ms eS zur Bezahlung der Zecke ae- kommen wckh mußte die Wirtin feststellen, daß einer ^>er Sol daten die Zahl der Striche aus dem Bierfilz ausgelöscht hatte und nun behauptete, nur zwei Biere bestellt und getrunken zu haben. Die Gastwirisfrau ließ sich aber durch das freche Beneh men der beiden angetrunkenen Burschen nicht einschnchlern, sondern bestand auf Bezahlung der ganzen Zeche. Als sich die Soldaten weigerten, ihre Schuld zu begleichen und statt dessen die Frau in der übelsten Weise beschimpften, ließ diese ihren Mann von dem Felde holen. Der Gastwirt verlangte nun seinerseits von den beiden Soldaten die Zeche. Als Antwort erhielt er von beiden Faustschläge ins Gesicht. Als er sich in den Hof des Gasthofes zu flüchten versuchte, liefen die Soldaten nach und schlugen weiter aus ihn ein. Diesen Vorfall bemerkten einige in der Nähe arbeitende Nachbarn des Gastwirts, die ihrem Kameraden zu Hilse kamen, worauf die Soldaten von dem Gastwirt ließen und vor das Haus gingen. Der Gastwirr fuhr daraufhin zum Kommandanten der Abteilung nach So- karschen, wo er den Vorfall meldete. Vom Kommandanten er hielt er die von den beiden Soldaten schuldig gebliebene Zeche sowie die Zusicherung, beide zu bestrafen. Außer den obigen sind neuerdings noch viele weitere schwere tschechische Uebergriffe erfolgt. Die Tscheche! als Kominternsiliale Aufschlußreiche Enthüllungen über die kommunistische Mobilisierung Die „Sudetendeutsche B a u e r n z e i t u n g", ein Zwcigblatt der „Rundschau" Konrad Henleins, vcr össcntlicht in vollem Wortlaut ein Dokument, das geeignet ist, die Arbeit der Komintern in der Tschccho Slowakei und ihre wahren Hintergründe von neuem aufzudcckcn unv zu unterstreichen. Es handelt sich bei dem Dokument uni einen „Beschluß der UVKSB., Sektion Prag, zur Her ausgabe eines Mohilisierungsplanc s", der „an alle Führer der Sturmorganisationcn und Propaganda- truppcn der Kommunistischen Partei in der Tschccho-Slv- wakci" geheim gerichtet ist. Der Beschluß ist unterzeichnet von dem Führer der Ortssektion der Komintern, Klement Gottwald. In dem Dokument, das als „Befehl Nr. 8 — l" herauS- gegeben ist wird zunächst aus die Notwendigkeit der Aenderung der kommunistischen Taktik, die zunächst unter dem Deckmantel der Demokratie ihre dunklen Ziele versolgte, hingewiesen und Anweisung zur Vorbereitung „illegaler Arbeit" gegeben. Hier zu wird in dem „Beschluß" zunächst von der Ortssektion der Komintern „proletarische Parteibereitschaft" <!) angeordnct und die Ernennung von Aktionsausschüssen vorgcnommen. Diese Aktionsausschüße zerfallen nach der Gehcimanweisung in vier Gruppen, für deren jede ein besonderer Leiter ernannt wird, die sogenannte revolutionäre Gruppe, die Pressegruppe. die Gruvvc der Vrovaaandasektion und die Gruvve der Sturm- sektion. Diese, sö heißt es in dem Dokument wörtlich wird sich aus den Kampfabteilungen und der Anslandsemigratiou zufammensetzen. Es heißt in dem Dokument, das nach dem Lesen ver nichtet werden foll, daß man aus jede Aktion ft) vorbereitet fein muffe und die Befehle für „die revolutionären Avant- gardetruppen der Emigration" diese Woche streng vertraulich geliefert würden. Mit der weiteren Bemerkung, daß „Futter mittel" ft) zugeteilt würden, wird lediglich umschrieben, daß die in der Tschccho Slowakei betriebenen Vorbereitungen der Moskauer Filiale sich auch auf den offenen Umsturz erstrecken.