Volltext Seite (XML)
Mörser s Grenzbote f Der Adorfer Grenzbote gelangt jeden Wocheut. nachm.zur Ausgabe, für den nächsten Tag vocka- Veit.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto 873K) Leipzig. — Fernruf Rr. 14. Eegr. 18» Im Falle höherer GewaS (Krieg oder sonstig Störung des Betriebes) Hai der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises. Mannschaft Oelsnitz i. Dog«., des Amtsgerichts, der Amtsamoaltschaft und des Stadtrates zu Adorf im Vogtland Tageblatt ».Anzeiger KMrf (BM.), Ba-Äfttt, Ba-Brambach, ArMrim, Breitenfeld. Bemen, Zrekberg, Sber- n. tlatersettengriia, Semsgrün. Sugelsburg. Leubetha. MWausen.RebersreMb. RemtenMi, Schönberg. Stebenbrmm, SM, Woblbach n. das übr. obere Bgtl. SonntavS eine Muftrtertr AnterhattungSbettasr Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleiter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Ne. ISS MitNvorb, den 2V. August 19SO SS. Jahrg. OeffeMe MWenmg zm Agade einer Erklärung ntcr die AWMsMieM. Auf Grund des Z 8 Abs. 2 der Verordnung vom 26. Juli 1930 (Reichsgefetzbl. I S. 311) sind Mitglieder des Aussichtsrats (VeWaltungsrats) von Aktiengesellschaften, Kom manditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Genossenschaften und von sonstigen Kapitalgesellschaften und Personenvereiniqungen des privaten und öffentlichen Rechts verpflichtet, die Aufsichtsratstantiemen, die sie im Kalenderjahr 1929 oder in einem Wirtschaftsjahr 1928/29 erhalten haben, dem Finanzamt anzumelden; anzugeben sind alle Vergütungen (Tantiemen) oder unter sonstiger Benennung gewährte Bezüge, geldwerte Vor teile und Entschädigungen, und zwar die Bruttobezüge; Werbungskosten oder andere Aus gaben dürfen also nicht abgezogen werden. Die Anmeldungen sind in der Zeit vom 25. August bis 5. September 1930 bei dem für die Veranlagung der Einkommensteuer zuständigen Finanzamt ohne besonderes Formular abzugeben. Wer die Frist zur Abgabe der Erklärung versäumt, kann mit Geldstrafe zur Abgabe der Erklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zuschlag bis zu 10 v. H. der Reichs hilfe auferlegt werden. Leipzig, den 20. August 1930. Der Präsident des Landesftnanzamtes. Ucber das Vermögen des Kaufmanns Pauk Mlax Ludwig in Schönberg bei Bad Brambach, der daselbst unter der Firma Paul M. Ludwig den Holzhandel betreib«, wird heute, am 16. August 1930, vormittags Vs 12 Uhr das Konkursverfahren er öffnet. Der Rechtsanwalt Dr. Dennhardt in Adorf wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 10. September 1930 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die im tz 132 der Konkursordnunq bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemel deten Forderungen auf den 20. September 1930 vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 31. August 1930 an zeigen. L 8/30 Das Amtsgericht Adorf i. D. Die Gtimmkavtei der Stadt Adorf i. V. für die am 14. September 1930 stattfindenden Hauptwahlen zum Reichstag liegt UN Einwohnermeldeamt während der üblichen Geschäftsstunden, an den Sonn- und Festtagen vormittags 11 bis 12 Uhr, vom 24. dis eiafchl. 31. An- guft 4930 zu Jedermanns Einsicht aus. Einsprüche gegen die Stimmkartei sind bis zum Ablauf der Auslegungsfrist bei uns mündlich oder schriftlich anzubringen. Adorf i. V., den 19. August 1930. Dev Stadteat. Am Donnerstag, den 21. August 1930, nachmittags 3 Uhr sollen im geeicht- liehen Derfteigerungsvaume 10 GlälmWoe, 1 UM, 1 Postell Weill, 2 Wer BriililliMill, 1 MiWMle, 1 MM, 1 Kübel Schmierseife, Z MmWie, 1 Liegesosa, 1 Pächerregal, 1 Meilschmk, 1 Leberfosa, Z Waer, 14 Kasten Bier, 1 Humpen >>. 1W meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden, (st 2662, 1886, 2176, 2850, 2314/29. Adorf i. V., den 19. Aug. 1930. 340, 16, 543, 494,719, 677, 793,825, Dev Gerichtsvollzieher de« 909, 884, 706, 312, 902, 985,986, Amtsgerichts. 1107/30. Was gibt es Aeues? — e/.E amtlichen Erklärung wird nochmals fest gestellt, daß st4> der Reichspräsident in keiner Weise in di« Wahlbewegung ernnnsch-, — Im Relchunrbeitsministerium finden am heutigen Dienstag neue Verhandlungen in der Frage des Ange-- stelltenabbaues in der Berliner Metallindustrie statt. m Spi"delmül)le im Riesengebirge stürzte ein Autobus rn die Elbe, wobei acht Personen den Tod fanden. - Im Süderheeverkoog find auf dem Neudeich 170 Sckafe des Hofbesitzers Reiner aus Wesselburen in den Fluten des Nordseehochwassers umgekommsn — Der neuseeländische Danipfer „Tahiti" ist gesunken, nachdem sämtliche Passagiere gerettet werden konnten. Frankreichs Lato. Am Mittwoch feiert Raimund Poincarö seinen 70. Geburtstag. Die französische Presse wird nicht ver fehlen, aus diesem Anlaß den Patrioten Poincare als Retter des Vaterlandes gebührend zu Preisen. Vom französischen Standpunkt ist dagegen auch kaum etwas einzuwendcn; denn zweifellos ist Poincare nicht nur ein glühender Patriot, sondern auch ein Staatsmann, Poincare. der weiß, was er will und unbeirrt seinen Weg geht. Vor allem aber: der Erfolg hat ihm recht gegeben, und so ist man in Frankreich'heute geneigt, all das un geheure Elend zu vergessen, das Poincarö durch die Entfesselung des Weltkrieges auch über weite Gebiete Frankreichs gebracht hat. WS -n MWewemm. Eine Rede Nr. MM Reichsinnenminister Dr. Wirth, der für die bevor stehenden Reichstagswahlen nicht in seinem alten Wahl kreis Baden, sondern in Liegnitz kandidiert, hielt am Sonntag in Görlitz in einer Wahlversammlung eine Rede, in der er u. a. ausführte, die Sozialdemokratie habe es ihm zum Vorwurf gemacht, daß die heutige Regierung mit den Konservativen zusammen arbeite. Es könne aber sein, daß Breitscheid in der kommenden Regierung nach den Wahlen neben Treviranus in der Regierung sitze. Da das Zentrum kulturpolitisch kon servativ sei, habe es die Konservativen freudig begrüßt, die sich nach zwölfjährigem Ringen endlich zum Staat bekannt hätten. Er selbst habe die Sozialdemokratie vorher gewarnt. Die Sozialdemokraten hätten ja auch mit Dr. Stresemann regiert und seien nachher seine besten Verfechter gewesen, nachdem sie ihn vorher be kämpft hätten. Zur Frage der Wahlreform erklärte Dr. Wirth, es sei ganz falsch, daß verschiedentlich behaup tet werde, es bestehe die Absicht, das Wahlalter in Deutschland heraufsetzen zu wollen. Kein Mensch denke im Ernst daran, wenn es auch ein Unsinn sei, wenn von Zwanzigjährigen die Politik bestimmt würde. Seecks Kandidatur. Der Vertretertag der Deutschen Volkspartei des Wahlkreises 10 Magdeburg—Anhalt hat zum Spitzen- tandrdaten den Generaloberst v. Seeckt ohne Debatte ausgestellt. Gegen die Kandidatur wurde keine Stimme abgegeben, nur zwei Vertreter enthielten sich der Stamme. Bei seinem Erscheinen wurde Generaloberst v. Seeckt äußerst lebhaft begrüßt. Er erklärte sich bereit, die Kandidatur zu übernehmen und dankte für das ihm geschenkte Vertrauen. In einer kurzen Rede führte er dann aus, daß es jetzt gelte, die großen Linien einer aufbauenden Politik zu betonen und mit allen, die guten Willens sind, zusammen zu arbeiten, um Deutsch- Für uns Deutsche ist Poincare allerdings kein Gegenstand der Verehrung. Er ist und bleibt für uns einer der Hauptanstifter des Weltkrieges, der zu diesem Verbrechen an der Menschheit noch das zweite hinzu fügte, uns Deutsche vor der Welt als die Schuldigen hinzustellen und uns für die Dauer von drei Genera tionen für das von ihm begangene Verbrechen büßen zu lassen. land aus der großen Not zu retten, in der es sich befindet. Hugenberg viermal Spitzenkandidat. Der Vorstand der Deutschinationalen Volksparter hat die jetzt vollständig vorliegenden Kandidatenlisten einstimmig genehmigt. Es fehlt jetzt nur noch die for melle Zustimmung einiger der ausgestellten Kandidaten. Die Reichsliste wird geführt durch den Partei vorsitzenden Dr. Hugenberg, Frau Mueller-Otfried, Lan desökonomierat Weilnbök, der Ehrenvorsitzender des Bayerischen Landbundes ist, Dr. Quaatz, Professor Spahn und Hauptmann a. D. Schmidt-Hannover. Auf den Wahlkreislisten steht Dr. Hugenberg vier mal als Spitzenkandidat, nämlich außer in seinem bis herigen Wahlkreis Westfalen-Nord in Westfalen-Süd. in Weser-Ems und in der Pfalz. Als „neue Männer" sind unter den Spitzenkandidaten hervorzuheben: Schiele-Naumburg, ein Vetter des Reichsernährungs- ministers (Wahlkreis Merseburg) und Hofpredigcr v. Doehring (Chemnitz). Die der Partei treu gebliebe nen Abgeordneten sind überall wieder ausgestellt wor den, außerdem eine Reihe bisheriger Landtagsab geordneter. Von den übrigen Parteien liegen abschließende Listen noch nicht vor. Nur die Christlich-soziale Partei hat ihre Reichsliste bekanntgegeben. 33 Nationalsozialisten zwangsgestellt. Z" schweren Schlägerei kam es in Groß- Heydekrug (Kreis Fischhausen) zwischen Nationalsozia listen aus Königsberg und Ortsbewohnern, wobei acht bis zehn Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Bei ihrem Eintreffen in Königsberg wurden 120 National sozialisten von der Schutzpolizei festgehalten und nach Waffen durchsucht. 33 Personen mußten, ba sie sich nicht ausweisen konnten, zwecks Feststellung ihrer Per sonalien zur Polizeiwache gebracht werden. Die politische Laufbahn Poincarss begann schon früh. Am 20. August 1860 in Bar-le-Duc im alten Herzogtum Lothringen geboren, wurde er zunächst Ad vokat. 1887 wurde er zum Deputierten des Maas-De- partemcntes gewählt, 1893 wurde er zum erstenmal Minister, und zwar zunächst Unterrichtsminister. In der Folge war er dann mehrmals Finanzminister. Sein entscheidender Ausstieg erfolgte aber erst 1912, als er