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Dresdner Journal : 26.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189901267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-26
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 26.01.1899
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»«„»»»re«»: Hsr Dresden vierteljährlich r «Mark »oPf, bei den Kaiser- Ach deutschen Postanstalte» «rrteljährllch » Mark; außer» halb oes Deutschen Reiche Post» und Stempelzuschlaa Lin-elne Aummern: 10 Pf Grfchetne« r Täglich mit Uusnahme der Evan- und Feiertage abend« Fernspr -Anschluß:Rr ir»S Ares-ner A«tansi«un,s,ts»tzren: Für den Raum einer aespal- «enen Feile keiner «christ «0 Pf. Unter „Eingesandt" die Zeile SO Ps vei Tabellen, und Ziffernsatz entsprechender Aufschlag Heraasgeser. Königliche Expedition des Dresdner Journal« Dresden, Zwingerstr SO Fernspr »Anschluß:Rr 179» Donnerstag, den 26. Januar abends. M2I 1899. Amtlicher Teil. Dresden, 26. Januar. Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg und de, Prinz Johann Georg, Herzöge zu Sachsen, haben Sich heute vormittag IO Uhr 17 Min. nach Berlin begeben. Dresden, 26. Januar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Personal- Veränderungen in der Armee zu genehmigen: Offiziere, Fähnriche u.s.w. Ernennungen, Beförderungen «ud Versetzungen. Im aktiven Heere. Den 24. Januar 18S». v Wardenburg, Major und BatS.-Kommandeur vom 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", unter Aggregierung bei diesem Regt., Lehme, Major n In suite des 3. Inf.-RegiS. Nr. 102 „Prini-Regent Luitpold von Bayern" und Militär- Intendant der Armee-Korps, — zu OberstltntS. befördert. Richter, Major und BatS -Kommandeur vom 5. Jnf^- Regt „Prinz Friedrich August" Nr. 104, in Ge nehmigung seine- Abschiedsgesuche» mit Pension zur DiSp. gestellt und zum Kommandeur de» Landw.-Bez. Döbeln ernannt. Oeser, Major vom Kriegs-Ministerium, al» Bat».- Kommandeur in da» 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Baasch, Major aggr. dem 11. Jnf.-Regt Nr. 139, al» Bat».-Kommandeur in da» 5. Inf.»Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Schroeder, Hauptm. und Komp.-Chef vom 7. Jnf.- Regt. „Prinz Georg" Nr. 106, in da» Kriegs- Ministerium, — versetzt. v. Holleben, Hauptm. und Komp.-Chef vom 12. Inf.- Regt. Nr. 177, ein Patent seiner Charge ver liehen. Die Oberltnt».: Frhr. ü' Byrn, ü la »uit« de» 2. Gren -Regt». x;Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" t und Komp-Führer bei der Unteroffizier-Vorschule, v. Beust vom 2. Jäg.-Bat. Nr. 13, — zu über» zähligen Hauptleuten, Lüddecke vom 7. Juf.-Regt. „Prinz Georg" Nr. 106, zum Hauptm. und Komp.-Chef, vorläufig ohne Patent, — befördert. Grave, Oberltnt. vom 5. Jnf.-Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. 104, in Genehmigung seine» Abschieds gesuches mit Pension zur DiSp. gestellt und zum Bezirksoffizier beim Landw.-Bez. Großenhain er nannt. Die LtntS.: v. Wolfersdorfs vom 12. Jnf.-Regt. Nr. 177, v. Gruben v. 6. Jnf.-Regt Nr. 105 „König Wil helm II. von Württemberg", Frhr. v. Friesen vom 1. (Leib-) Gren.-Regt. Nr. 100, unter Stellung ü la suite diese» Regt»., und Belassung in dem Kommando beim Kadetten-Korp-, Frhr. v. dem BuSsche Haddenhausen vom 11. Jnf.- Regt. Nr. 139, Frhr. v. ZschinSky vom I. Königs Hus.-Regt. Nr. 18, Hegemeister vom 2. Feld.-Art.-Regt. Nr. 28, — zu Oberltnt» befördert. Lang, Oberltnt. vom Fuß-Art.-Regt. Nr. 12, von dem Kommando al- Assistent zur Art.-Prüfungs- Kommission in Berlin enthoben Kleinschmidt, Ltnt. von demselben Regt, als Assistent zur Art-Prüfung«-Kommission in Berlin kommandirt. Die charakteris. Fähnriche: ZimmerhLckel vom 14. Jnf.-Regt Nr. 179, Schultze vom l. König» Hus.-Regt. Nr. 18, Graf zu Münster vom Karabinier-Regt., Frhr. v. und zu Mann»bach, Unterosfiz. (Fahnen junker) vom 2. Königin Hus.-Regt. Nr. 19, — zu Fähnrichen ernannt. Ludovici, charalteris. Ober stltnt. z. D. und Kommandeur de» Landw.-Bez. I. Chemnitz, zum 2. StabSosfizier beim Landw.-Bez. Leipzig, Kratzert, charakteris. Oberstltnt. z. D. und 2. Stabs offizier beim Landw.-Bez. Leipzig, zum Kommandeur de« Landw.-Bez. I. Chemnitz, — ernannt. Im Beurlaubten stände. De« 24. Januar 189S. Rosenhagen, Ltnt. von der Res. de- 2. Gren- Regt». Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", vr Pabst, Eberhardt, LtntS. von der Inf. 1. Auf gebots vom Landw.-Bez. Dresden-Reust., — zu Oberltnt-., vr Rößler, Oberltnt von der Feld -Art. 2. Auf gebot» vom Landw.-Bez. Zwickau, zum Hauptm., — befördert. ü. AbschiedSbewillignuge«. Im aktiven Heere. Den 24. Januar 18SV. v. Arnim, Oberltnt L la suite de» Garde - Reiter- RegtS., zu den Offizieren der Res. dieses RegtS. übergesührt. v. Unrug, Rittm. z. D, zuletzt ESkadr.-Chef im Kara binier Regt., unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, der Abschied bewilligt. Im Beurlaubtenstande. Deu 24. Jauuar 18SS. Schleich, Hauptm. von der Res. des 2. Gren-Regt-. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw.-Armec- Uniform, Harter, Oberltnt. von der Inf. 1. Aufgebot« vom Landw.-Bez Schneeberg, Schiege, Oberltnt. von den Jägern 2. Aufgebots vom Landw -Bez. Leipzig, — behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, vr. Schumann, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots vom Landw.-Bez. Drerden-Neust, mit der Erlaub niß zum Tragen der Uniform der Res.-Offiziere des 8. Jnf.-Regt». „Prinz Johann Georg" Nr. 107 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Wagner, Ltnt. von der Res. de» 2. Königin Hus.- RegtS Nr. 19, — der Abschied bewilligt. O. Im TanitätS-Korps. De« 24. Jauuar 18SS. vr. Dufeldt, Assistenzarzt der Res. de» Landw.-Bez. Dresden-Ältst., zum Oberarzt, vr. Rein, Unterarzt der Res. de» Landw.-Bez. Pirna, vr. Lindner, Unterarzt der Landw. 1. Aufgebots des Landw.-Bez. Bautzen, — zu Assistenzärzten,— be fördert Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtsächsischen Insignien zu ertheilen, und zwar: des Königlich Preußischen Rothen Adler-Ordens 3. Klasse: dem Obersten Krille, Kommandeur dc» Pion.-BatS. Nr. 12, desselben Ordens 4. Klafft: dem Major Krahl beim Stabe des Pion.-BatS. Nr. 12; des Ritterkreuzes 2. Klasse des Herzoglich Sachsen Ernestische» Hauü-Ordeus: dem Leutnant der Res. Denso de» 3. Feld-Art.- RegtS. Nr 32. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem StationSassistenten II. Klasse Ehbock in Leipzig da» AlbrechtSkreuz zu verleihen. WekannLrnachung, die Eröffnung des Betriebes auf der schmal spurigen Nebeneisenbahn von Wilsdruff nach Nossen betreffend. Das Finanzministerium hat beschlossen, die schmal spurige Nebeneisenbahn von Wilsdruff nach Nossen am I. Februar 18S9 dem allgemeinen Verkehre zu übergeben. An dieser Bahn befinden sich außer den Anschluß bahnhöfen Wilsdruff und Nossen die Haltestellen für Personen- und Güterverkehr Birkenhain Limbach, Hel bigsdorf b. Wilsdruff, Herzogswalde, Mohorn, Ober dittmannsdorf, Niederdittmannsdorf, Niederreinsberg, Obergruna-Bieberstein und Siebenlehn sowie die Halte punkte für Personenverkehr OberreinSberg und Nossen. Die Leitung de- Betriebes auf der genannten neuen Bahnlinie erfolgt durch die Generaldirektion der Staat-risenbahnen, welche auch die Tarife und die Fahrpläne bekannt machen sowie die Erledigung der Bauangelegenheiten und die Regelung der Besitz verhältnisse im Bereiche der neuen Bahnstrecke be sorgen wird. Dresden, am 25. Januar 1899. Finanz-Ministerium. von Watzdorf. Wunderlich Wekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes auf der schmal spurigen Nebeneisenbahn Wilsdruff-Nossen. Mit Bezug auf die Bekanntmachung der König lichen Finanz-Ministerium» vom 25. diese» Monats, die Eröffnung de» Betriebe- für den öffentlichen Verkehr auf der Bahnlinie Wilsdruff-Nossen am 1. Februar dieses Jahre- betreffend, wird hier durch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß der Betrieb auf der gedachten Bahnlinie nach den Vorschriften der im 18. Stück deS Gesetz- und Verordnungsblattes für da- Königreich Sachsen vom Jahre 1892 bekannt gemachten „Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands" stattfinden wird. Die Beförderung erfolgt aus Grund der VerkehrS- ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands sowie der für die Linie veröffentlichten „Besonderen Bestimmungen und Tarife." Die Züge verkehren nach dem im Inseratenteile dieses Blattes enthaltenen Fahrplane, welcher im Winterfahrplane 1898/99 (unter Nr. 34 der AuShang- plane») bereits bekannt gemacht worden ist. Die Tarife für die Personen- und Gepäckbeförder ung werden auf den Verkehr-steilen auSgehängt. Die Tarife für die Beförderung von Gütern und lebenden Tieren sind in den bei allen Güterverkehrsstellen zu erlangenden „Besonderen Bestimmungen und Tarifen für die Linie Potschappcl-Wilsdruff-Nossen" enthalten. Dieselben ersetzen die für die Strecke Potschappel Wilsdruff seither gütigen Bestimmungen und Tarife vom 1. Januar 1895 nebst Nachtrag. Die in den neuen Tarif aufgenommenen zusätz» lichen Bestimmungen zur VerkehrSordnunq für die Eisenbahnen Deutschlands sind gemäß den Vorschriften unter I (2) der EingangSbestimmungen zur Verkehr- ordnung genehmigt worden. Dresden, am 25. Januar 1899. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen, von Kirchbach. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentliche« Dteafte. J« Geschäftsbereiche se« Ministeriums de-Innern. Dem Accessiften bei der Amt-Hauptmannschasl Chemnitz vr. jur. Wach ist der Titel Assessor beigelegt worden. Angestellt bez. befördert wurden die Militäranwärter: Feldwebel Friedrich Robert Hupfer, bisher Hilfiexpedient an der Landesanstalt zu Sachsenburg, als Expedient daselbst; Bize- seldwebel Karl Georg Taut und Feldwebel Gustav Hermann Goldberg, beide Hilfsausseher an der Landesanstalt zu Wald heim, al- Ausseher daselbst; Franz Albin Körner, Wächter an der Landesanstalt zu Zwickau, als Aufseher an der Landes- anstatt zu Sachsenburg. I« Geschäftaberetche »es «tniftertum« se« »nl»«s uns -ssentltchen llnterrtcht». Zu besetzen zu Ostern: die neujugründende lL. ständige Lehrerstelle in Niederhaßlau Kollator: der Gemeinderat daselbst. Einkommen: derAnsona-- gehalt von 1200 M einschließlich Wohnung-geld erhöht sich von drei zu drei Jahren durch Zulagen von 120 und ISO M bi- zum Höchstgehalte von 210« M. einschließlich WohnungS- geld AuSwSrt» verbrachte Dienstjahre können in Anrechnung gebracht werden Gesuche sind unter Beisilgung sämtlicher PrüsungS- und Amlssnhrung-zrugnisse bi» zum 14 Februar bei dem Gemeinderate in Niederhaßlau rinzureichen; - zu Ostern an den katholischen BolkSschulen zu Dresden zwei ständige Lthrerstellen und zwei HilsSlehrerfiellen. Kollator: da- Apostolische Bikariat im Königreiche Sachsen. Da- Anfangs gehalt für ständige Lehrer beträgt 1600 M. jährlich einschließlich 820 M WohnungSgrld. Das Gehalt für die HilsSlehrer be trägt sür solche, die die WahlsähigkeitSprüsung abgelegt haben, 1400 M., für solche, die diese Prüfung noch nicht bestanden haben, 1200 M, einschließlich 20 Wohnung-geld. Bewerb ungen sind bi- zum 2ö. Februar beim Kollator einzureichen Nichtamtlicher Teil. Tie deutsche maritime Bertretuug im Stillen O;ea». Gegenwärtig haben sämtliche an den politischen Ereignissen im Großen Ozean interessierte Mächte ihre Flotten daselbst auf ein erhebliche» Stärkemaß gebracht und noch jüngsthin wurde gemeldet, daß Italien zwei Schiffe, „Etna" und „Elba", nach den chinesischen Gewässern entsendet hat, um, wie ver lautet, in einem Hafen am Golfe von Petschili auch seinerseits festen Fuß zu fassen. Da ferner auf den Samoa-Jnseln wiederum Unruhen auSgebrochen sind, wie überhaupt die ganzen Verhältnisse im westlichen und südlichen Teile des Stillen Ozeans sich in einem gewissen Flusse zu befinden scheinen, ist es nicht un- angezeigt, sich durch einen kurzen Ueberblick die Stärke der Vertretung Deutschlands in jenen MeereSgebieten zu vergegenwärtigen Bekanntlich befindet sich in Ostasicn in ständigem Dienste da- Kreuzer-Geschwader unter dem Befehle de» Vize-Admirals v. Diederichs. Es besteht aus zwei Divisionen, deren erstere sich zusammensetzt aus dem Panzerschiff „Kaiser" al- Flaggschiff, den beiden ge schützten Kreuzern „Irene" und „Prinzeß Wilhelm", sowie der alten Kreuzerkorvette „Arcona". Die zweite Division unter dem Befehle des Kontre Admirals Prinz Heinrich besteht au- dem Panzerschiffe „Deutsch land" und den beiden geschützten Kreuzern „Kaiserin Augusta" und „Gefion". Auf der ostasiatischen Station befindet sich ferner der Kreuzer „Cormoraw". Außer- Lunss und Wissenschaft. Konzert. Wenn der Dresdner Lehrergesang- verein vom ersten Jahre feiner Begründung an durch die regelmäßigen Vorführungen großer Chorwerke mit Orchester unter den leistung-fähigsten hiesigen Männerchören die führende Stelle übernommen hatte, wenn er ferner dank der Sange-freundigkeit und dem kollegialischen Zusammen halten seiner Mitglieder und den erfolgreichen Bemüh ungen seiner verschiedenen verdienstvollen Dirigenten in seiner künstlerischen Entwickelung von Jahr zu Jahr unentwegt fortgeschritten ist, so hat der genannte Verem mit dem gestrigen großen Konzerte im Gewerbchause eine Leistungsfähigkeit bezeugt, wie sie von dieser Sänaer- »ereinigung bi« jetzt noch nicht erreicht, geschweige über troffen worden ist. Da« Hauptoerdirnft an dieser ebenso überraschenden al« erfreulichen Thatsache ist ohne Zweifel dem derzeitigen Leiter de« Verein«, Hrn Friedrich Brande« zuzuschreiben, der bei jedem der bi«her von ihm geleiteten Konzerte die erneute Bestätigung für sich in Anspruch nehmen konnte, ein „geborener Dirigent" zu sein Seine gründlichen musikalischen Kenntnisse und Er fahrungen, seine Umsicht und Begeisterung für die Sache, die unermüdliche Au«dauer und hervorragende Befähigung, feine musikalischen Anschauungen und künstlerischen Ab- sichtcn in dem großen, intelligenten Sängerkreise in be- gersterte und zuoerlässiae Thaten umzusetzen, verhalfen dem Dre«dner Lehrergesangvereine gestern zu einem Er folge, auf den alle Beteiligten mit Stolz und freudiger Eenugthuung zurückblicken können Wohlverdient waren diesmal die Lorbeerkränze, die Hrn Brandes am Schluffe de« Konzerte« unter dm begeisterte» veifallsbezmgungen de« überfüllten Saale« überreicht wurden Die Hauptnummer, zugleich die Vereinigung aller gesanglichen Schwierigkeiten de« Abend«, bildet« Richard Wagner« „Llebeemaht der Apostel", eme liebliche Scene für Männerstimmen und große« Orchester Da die hiesigen Tagesblätter über die Art und Entstehung de« Werke«, da« im Jahre 1843 in der Frauenkirche unter Leitung seine« Schöpfer« zum ersten Male aufgeführt wurde, eingehmde Hinweise brachten, kann von «incr au«führlichm Inhaltsangabe abgesehen werden. Di« Scene zerfällt in zwei Abschnitte, deren erstcr die un begleiteten, dreifach geteilten Chöre der Jünger und Apostel enthält und deren zweiter mit dem Eintritt de« Orchestcr« nach dem Engelchore „Seid getrost, ich bin euch nah" beginnt. Beide Teile umschließen einen mannigfaltigen und bedeutenden StimmungSgrhalt in dramatisch bewcgur Form, der sich namentlich in dem machtvollen Schlußchore „Von Ewigkeit zu Ewigkeit" zu überwältigender Wirkung zusammrndrängt. Die Ein führung de« Orchester« vor den Worten: „Welch' Brausm erfüllt die Luft" ist »in völlig elementar wirkender Effekt, der von Wagner mit der größten technischen Meister schaft in Ecme gesetzt ist Geigen, Branchen und Celli, mehrfach geteilt, beginnen leise rin zauberhafte» Schwirren, über welchem gehaltene Akkorde der Flöten und Klarinettm wie schwacher Lichtschimmer glänzen; da« Tremolo der Saiteninstrumente wächst immcr stärker an, da« Licht wird immer intensiver, Pauken, Trompeten, Hörner und Posaunen treten hinzu, bi« Chor und Or- chester schließlich in mächtigen Donnerschl.igen zusammen treffen. Di« Ausführung de« mit Schwierigkeiten über ladenen Werke« zeigte den Dre«dner Chorgefangverein auf der Löhe seine« Können« Nur di« vorgeschri«b«ne Tonhöhe schien nicht allenthalben festgehalten zu sei», so daß der von Hrn Paul Schön« trrfflich g«l«it«t« Knabenchor der Frauenkirche mit seinem Einsatz (vas-äarQuintlage der zweigestrichenen Oktave!) i» eine nicht unbedenkliche Lage aeriet, i» der sich irboch der Chor mit erstaunlichem Er- folge zu behaupten wußte Au«gezeichn,t hielt sich da« Orchester in den Chornummern, wie in der selbständigen Darbietung der Lwztschen „Preludcd" unter ter schwung voll begeistigten Leitung de« Hrn. Brande«. Auch mit einer noch ungedrucktcn Neuheit von Ludwig Neuhoff, einem jüngeren Komponisten, der sich durch gediegene Orgrl- sonaten und Chorwerke bekannt gemacht hat, wurde den Hörern «in großer Genuß bereitet. Da« Werk („Am Meere«strande") ist nach einer stimmung«vollen Dichtung von Hermann v. Lingg sür Chor, Sopransolo und Orchester gcschrieben und enthält in der Schilderung der friedvollen und emporstürmenden Meeretwogen Momente von hervorragender melodischer und harmonischer Schön heit Man hofft, der wertvollen und dankbaren Kompo sition recht bald wieder im Konzertsaale zu begegnen Unter den a oapella-Gesängen sür Männerchor von Beethoven, Hegar und unter mehreren Volksliedern er weckte der „Sonnenuntergang" de« hiesigen Komponisten Fritz Schindler durch gewählten Stimmungtauttruck und sorgfältige Führung der Stimmen besondere» Interesse. Sämtliche Gesänge wurden ohne Tonangabe am Instru mente frei und sicher eingesetzt; in dem Hegarschen Ton- stück „In den Alpen" senkte sich die Tonhöhe — „täuschte sich nicht da» Ohr" — von v-ckur am Schluffe nach Vos ckur, vermutlich ein« Folge der im Saale herrschenden großen Hitze — Frl Therese Rothhauser von der Königl. Hofoper in Berlin hatte nicht mit den programm mäßigen Liedern von Rieger, R Strauß und Schumann, sondern mit den beiden Zugaben, darunter Bi,et» „Habanera" au» „Carmen", den größten künstlerischen Er folg Temperament, Klang und Besetlung der Stimme weisen mit Entschiedenheit auf di« au»g«sproch«ne Befähig ung der sympathischen Künstlerin für den Bühnengesang hin Mit löblichem musikalischen Geschicke wurde di« vor- treffliche Sä»g«rin von H,n Richard Schmidt, «in«m be gabten Schüler de« König! Konservatorium», am Flügel begleitet U. S Indische« Frauenlebcn. In fesselnder Weise sprach gestern der Missionar Th. Schreve aus dem Himalaya im großen Saale de« Vereinthause« über indische« Frauenleben Diesem Vortrage entnehmen wir folgende«: Die Lage der Frauen in Indien ist heute noch fast dieselbe wre vor hundert Jahren, weil e« die Religion und die Sitte verlangt, daß die Frauen in dieser Stellung bleiben Die heiligen Lehrbücher der Hindu lehren die Mißachtung, ja sogar die Verachtung der Frau So schreiben sie , B: „Was ist grausam? Da« Herz der Schlage Wa« ist grau samer? Da« Her, des Weibe« Was ist am grausamsten? Das Herz der Witwe, und wa« ist da« Thor zur Hölle? Di« Frau" Wenn auch Versuche gemacht worden sind, die Lage der Frauen zu Keffern, so sind doch bisher eben um de«willrn keine weskvilichen Erfolge eingelreten, weil die Frau durch ihre Religion und das Herkommen in dies« niedrige Stillung, di« sie noch heute einnimmt, ge drängt wird. Eine nicht genug zu verurteilende Ein richtung ist die Kinderheirat Die Mädchen werden im zarten Alter von 9 Monaten bi« zu 10 Jahren an Knaben von 6 bi« 16 Jahren durch Beschluß ihrer beiderseitigen Eltern verheiratet Sie werden dann in d«r Regel den Eltern de« Manne« übergeben, welche die jungen Eheleute zusammen erziehen E« kommt auch häufig vor, daß ei» Mann von 60 Jahren ein Mädchen von 8 Jahren heiratet Diese Sitte ist SOO Jahre älter al« die christliche Aera und noch heute besteht sie Ei« ist n«u«r- ding« nur durch di« britisch« Regicrung insofern geregelt worden, al« da« gesetzlich« Alter auf da« 12 L«ben«jahr festgesetzt wurde Diese Regelung hat aber auch nur den praktischen Erfolg, daß eine früher geschloffene Eh« an echtbar ist, d b si« ist giltig geschloffen, abrr di« Ehe- frau hat da« Recht, sich an dre Gericht« zu wenden und Auflösung der Ehe zu verlangen, fall« der Mann sie zwingen will, zu ihm zu kommen E« steht also in eine»
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