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ABWUNWsM Nr. 192 Montag, den 18. August 1941 Jahrg. 94 Nikolajew. Verteidigungsstellungen von Tobruk bombardiert. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag meldete u. a.: An der Tobrukfront wurden Versuche feindlicher Trup. pen, sich unseren Stellungen zu nähern, zurückgewiesen. Deutsche und italienische Flugzeuge bombardierten wirksam im Hafen vor Anker liegende Schiffe und Verteidigungsstellungen sowie Bodenziele bei Marsa Matruk und zwei Schiffseinheiten östlich von Tobruk. DNB. Aus dem Führerhauptquartler, 18. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: ZU der Südukralne wurde die Verfolgung des ge schlagenen und znm Teil fluchtartig weichenden Feindes gegen den unteren Dnjepr fortgesetzt. Auch an de« übrigen Teilen der Ostfront brachten die Operationen wesentliche Erfolge. Nachtangriffe der Luftwaffe richtete» sich mit guter Wirkung gegen militärisch« Anlagen inMoska « sowie gegen verschiedene wichtige Eisenbahnlinien. Im Kampf gegen Großbritannien belegten In der letzte« Nacht stärkere Kräfte der Luftwaffe den Versorgungs- Hafen Hull mit einer großen Zahl Bomben aller Kaliber. Voll treffer in Lagerhallen am Humber und in wehrwkrtschastlichen Anlagen der Stadt verursachten mehrere Brände. Andere Kampfflugzeuge vernichteten an der schottischen Ostküste einen Frachter von 4000 BRT. und beschädigten ei« zweite» Han. delsschiff erheblich. Bei Nachtangriffen gegen verschiedene eng lische Flugplätze wurden starke Explosionen hervorgerufen. Britische Bomber warfen in der Nacht znm 18. August an einigen Orten West, und Rorddeutschlands eine geringe Zahl von Spreng, und Brandbomben. Die Angriffe blieben militärisch wirkungslos. Nachtjäger schossen zwei britische Bomber ab. Verschlammt« Straßen werden durch Pioniere in Ordnung gebracht. (ff-PK-Hummel-Scherl-M.) Fortsetzung -er Verfolgung -er fliehenden Sowjettruppen in -er Sü-nkraine. Auch an -er übrigen Ostfront wesentliche Erfolge. Moskau erneut bombardiert. Luftangriffe gegen -en britifchen Bersorgungshafen Huff. Die nach hartem Kampf genommene Hafen- und Industrie- daß die gottlosen Ideen Stalins bald auch in den USA. padt Nikolajew ist Gebietshauptstadt und liegt an der Mün. Wurzel fassen. Amerika solle sich aus den Kriegen Europas düng de» Bug. Sie zählt 167110 Einwohner und ist die größte und Asiens heraushalten. Acht Woche« Ostkrieg. Die acht« Woche unserer geschichtlichen Abrechnung mit den Sowjets hat in der Ukraine durch den Zusammenbruch der ganzen Schlachtfront Budjennys ein weiteres Zeichen unseres Erfolges gebracht. Die Zersetzung der hier kämpfenden Sowjet- verbände geht, nachdem ihnen bei Uman das Rückgrat gebrochen ist, offenbar sehr rasch weiter. Mit dem Verlust Nikolajews ist wieder ein wichtiger Stein aus dem Gebäude der Verteidigung herausgebrochen, während gleichzeitig der Stoß unserer schnel- len Truppen immer tiefer sich in das Wirtschaftszentrum der südlichen Sowjetunion hineinbohrt und auf das Donezbecken Zu zielen scheint, das Herz der Sowjetindustrie. Moskau ist sehr schweigsam, ein Zeichen, daß es nicht gut steht. Selbst die englischen „Sachverständigen" geben jetzt die „Möglichkeit" großer deutscher Fortschritte zu, wenn sie auch deren „Belang, losigkeit" betonen. Was sollen sie auch anderes tun? Eng- land hat eine klägliche Rolle gespielt. Seine militärische Ent- lastungsoffensive im Westen ist jämmerlich mißlungen und hat ihm selbst nur schwere Verluste — wir geben an anderer Stelle Zahlen — gebracht. Auch die britischen Luftstreitkräfte können sich solche Ausfälle — wohlverstanden mit der ganzen Be satzung — nicht leisten. Die politische Offensive, die mit der Begegnung Churchill- Roosevelt einsetzen sollte, ist ebenfalls schon in ihren Anfängen gescheitert. Bleiben also nur die Tröstungen der englischen Propaganda, die die Sowjets beschwört, nicht den Mut zu verlieren, auch wenn im Süden alles verloren ist und Budjenny bei dem angekündigten Aufbau einer rückwärtigen Verteidigungslinie kein Glück hat, Die Aussichten da»u wer den für ihn immer ungünstiger, weil die Truppen, die ihm noch zur Verfügung stehen, nicht mehr die volle Kampfkraft haben. Jedenfalls geht der Vormarsch der deutschen Divi- sionen in stürmischem Tempo weiter. Nimmt man Uman als Mittelpunkt, dann haben sie in der letzten Woche 250 Kilometer nach Osten und Süden an Boden gewonnen. Wir wissen, daß hier allein die Entscheidung nicht fällt. Sie wird an allen Fronten herbeigefuhrt. Die feindliche Berichterstattung spricht von einer neuen deutschen Offensive, die am Freitag begonnen habe. Für uns ist es noch die erste Offensive, die überhaupt nicht zum Stehen gekommen ist. Sie ist planmäßig vorangetrieben, und auch jetzt dürfen wir aus den sparsamen Angaben des OKW. entnehmen, daß sie „erfolgreich" weitergeht, daß also auch im Norden und in der Mitte in absehbarer Zeit neue Ergebnisse zu erwarten sind trotz der zähen Verteidigung des Gegners, der geschickt alle Geländemöglichkeiten auszunutzen sucht, aber doch dem Zu sammenarbeiten der Panzer, Infanterie und der Luftwaffe nicht gewachsen ist. Denn die Luftwaffe trägt ihre Angriffe immer tiefer hinter die Sowjetfront und zerstört damit den Nachschub. Es scheint, daß auch bei der Fortsetzung der Offensive neue Kesselbildungen bereits begonnen haben, in denen sich die letzten Neste der Sowjetfeldarmeen verbluten. Bisher ist es noch nirgends gelungen, den deutschen Angriff zu stoppen. Die drei Sowjetmarschälle sehen ihre einzige Rettung darin, jeden Meter Boden zu verteidigen, selbst auf die Gefahr hin, daß sie dadurch jedesmal überflügelt und in ihren Niickzugslinien b.edroht werden, wie das bei Uman geschah, und wie das jetzt auch im Norden an der Karelischen Land enge und in der Mitte im Raume von Gomel von neuem be- vorzustehen scheint. Vf. Der Aufbau -er NSDAP, im Generalgouvernement Nikolajew genommen. DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 17. Aug. Das Ober, kommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Südukraine haben deutsche Truppen im Zu sammenwirken mit ungarischen Verbänden, -die auch als Flottenstützpunkt wichtige Industrie- und Großstadt Nikolajew genommen. Unter dem Druck der rastlosen Verfolgung ostwärts des Bug verfällt der ge- schlagens Feind immer mehr der Auflösung. Die Beute an Kriegsmaterial und die Zahl der Gefangenen sind ständig im Wachsen. Auch an den übrigen Teilen der Ostfront verlaufen die Operationen erfolgreich. Im Kamps gegen Großbritannien richtete sich ein wirk samer Tagesangriff der Luftwaffe gegen Rüstungswerke in Nordschottland. In der letzten Nacht versenkten Kampfflugzeuge vor der englischen Ostrüste zwei Handelsschiffe mit zusammen 5000 BRT. und erzielten Treffer auf drei größeren Frach, tern. Ferner wurden mehrere Flugplätze und Hafenanlagen tmOsten derÄnselbombardiert. Bei Versuchen, am gestrigen Tag die Kanalküste anzu, greisen, verlor die britische Luftwaffe in Luftkämpsen 15 Flugzeuge. Britische Bomber warfen in der letzten Nacht an einigen Orten Westdeutschlands eine geringe Zahl von Spreng» und Brandbomben. Es entstanden keine wehrwirtschaftlichen oder militärischen Schäden. Nachtjäger «nd Flakartil lerie schossen elf der angreifenden Flug zeuge ab. Werst- und Industriestadt am Schwarzen Meer. In den aus gedehnten Hasenanlagen befinden sich Oeltanks, Getreidespei cher, Schwimmdocks und Kühlhäuser, mehrere Kriegsschiffs, werften, Geschütz, «nd Munitionswerke sowie Eisenbahnwerk, stätten. Der Hafen ist ein bedeutender Umschlagplatz für Erz und Getreide, Zucker, Kohle, Holz und Petroleum. Fabriken für de» Bau von Transport- und landwirtschaftliche» Ma. schinen, Textil- und Lederfabriken sowie Lebensmittelindustrien befinden sich in der Stadt. Neben mehreren Flugplätzen hat Nikolajew eine Fliegerschule, Infanterie-, Artillerie, «nd Fliegerkasernen. O Säuberung des Erzgebietes Kriwoj Rog beendet. Deutsche Truppen haben am 16. August die Säuberung des Erzgebietes und Industriezentrums Kriwoj-Rog beendet. Nach bisheriger Uebersicht verloren die Bolschewisten in diesem Raum viele Gefallene. Außerdem wurden 7000 Gefangene eingebracht und 38 Geschütze, eine große Anzahl Panzerwagen, viele Lastkraftwagen und mehrere Flugzeuge erbeutet oder ver- nichtet. In der Nacht zum Sonnabend haben finnische Truppen nach heftigem Kampf Sortavala am Nordufer des Ladoga- fees erobert. Von den sowjetischen Divisionen Ist. ein Teil völlig vernichtet, ein Teil eingekesselt. Scharfmacher an -er Arbeit. Die Neuyorker Zeitung „Herald Tribune" fordert Maß nahmen, die die „japanische Expansion in südlicher Richtung" verhindern sollen. Trotz des Roosevelt-Ehurchill-Treffens setze die japanische Armee den eingeschlagenen Weg fort, und sie würde unter allen Umständen zum Kampfe bereit sein. Die Gefahr für die Vereinigten Staaten im Pazifik-Konflikt würde größer werden, wenn die Sowjetunion eine Niederlage erlitten habe. Der Zeitpunkt des Handelns dürfe daher den Japanern nicht überlassen werden. Auf die Mitbürger Roosevelts hat das erste Auftreten des englischen Beschaffungsministers, Lord Beaverbrook, in einer Pressekonferenz in Neuyork einen peinlichen Eindruck gemacht. „New York Herald" gibt die Bestürzung über die Unverfrorenheit wieder, mit der Beaverbrook erklärte, er verlange Bomber, Tanks und Lebensmittel von Amerika, und zwar mehr und schneller als bisher, und er denke nicht daran, dafür zu zahlen. USA.-Kriegsveteranen gegen die Kriegshetze. Krakau, 18. Aug. Am gestrigen Tage der NSDAP, im Generalgouvernement meldete im Hof der Burg Neichsleiter Dr. Frank vor den Formationen der politischen Leiter dem Reichs- orgamsationsleiter Dr. Ley den vollzogenen organisatorischen Aufbau der Bewegung im Generalgouvernement. Dr. Ley rich- tete an die politischen Leiter den Appell, immer bewußt zu sein, daß sie die Vertreter eines 85-Millionen-Volkes seien. Dann fand auf dem Adolf-Hitler-Platz ein Vorbeimarsch aller Forma tionen statt. Am Sonnabend hatte Dr. Ley in einer Großkund gebung gesprochen, wobei er u. a. aussührte: „Wir Deutschen er leben vielleicht das Größte, was Menschen erlebt haben. Wir sind Zeugen, wie eine neue Idee eine Welt bewegt, wie zwei Welten miteinander ringen und kämpfen. Es ist der Kampf Deutschlands gegen bas Weltjudentum. Von diesem Kampf gibt es kein Zurück, wir führen ihn bis zum Siege. Wenn einer fragen sollte, warum wir in Kenntnis der gewaltigen Aufrüstung der Bolschewisten den Kampf ausgenommen hätten, dann könne darauf nur geantwortet werben, gerade weil die Bolschewisten ausgerüstet hatten, mußten wir jetzt zupacken, sonst hätten sie eines Tages uns erschlagen. Wir aber können dem Herrgott danken, baß uns ein Mann wie Adolf Hitler erstand, der klüger und weiter sah als wir alle und den bolschewistischen Feind an gepackt hat, als es Zelt war. Wir haben heute alle Vorteile. 85 Millionen deutscher Menschen sind in einem Willen und einer Kraft geeint. Unsere Wehrmacht ist gewaltiger denn je, größer und einmalig aber ist Adolf Hitler, un er Führer. Ist bas bol schewistische Ungeheuer niebergeworsen, o sind wir im Osten srei, und im Westen wirb uns keiner angreifen, denn wo der deutsche Soldat steht, kommt kein anderer hin. So gehören uns Freiheit und Zukunft." . Der gestrige Tag klang mit einer der Ehrung der Ge- > ssalleüek gswibmrten Feierstunde aus, Hel der Dr. Frank die An sprache hielt. In einem Brief an Roosevelt verurteilt der Verband der katholischen Kriegsveteranen die USA.-Hilfe an die Sowjet- Union, die nur den Kommunismus in den Vereinigten Staaten ermutigen würde. Millionen von Christen seien von der jetzigen Sowjetregierung hingemordet worden, nur weil sie Christen gewesen wären. Die USA.-Hilfe an Sowjetrußland würde die Vereinigten Staaten schwächen und ermöglichen,